Frankfurt
[* 2] a. M., auch im
Serpentin vom Zobten und Jordansmühle in
Schlesien,
[* 3] in Hohlräumen ungar.
Brauneisensteine; er ist
jedenfalls eine sehr jugendliche
Bildung, indem er selbst auf Gestein aufsitzende Flechten
[* 4] überkrustet.
1)
Kreis
[* 5] im östl.
Teil des russ. Gouvernements Wjatka, hügelig, im O. mit sandigen Niederungen, reich an Wäldern,
hat 23862 qkm, 363745 E. (meist
Russen, dann Wotjaken,
Bessermjanen, Permier,
Tataren, die zum
Teil Mohammedaner
sind),
Ackerbau, Vieh- und
Bienenzucht,
[* 6] Eisenwerke. –
2) Kreisstadt im
Kreis Glasow, 224 km ostsüdöstlich von Wjatka, links der Tschepza, hat (1889) 1986 E.,
Post und
Telegraph,
[* 7] 3
Kirchen, 1 Mädchenprogymnasium, städtische
Bank,
Handel mit Getreide,
[* 8] Flachs und
Hanf nach
Archangel.
werden aus Glasstäben oder
Glasröhren verfertigt. Die farblosen oder gefärbten, leicht schmelzbaren
Stäbe
schneidet man in kleine
Stücke und rundet dann scharfe Kanten durch Umrühren in eiserner
Trommel bei
Glühhitze ab. Die auf solche
Weise gewonnenen Glasperlen heißen
Venetianische oder
Stickperlen. Die dicken massiven oder gewickeltenPerlen stellt man in der
Weise her, daß man einen spitz zulaufenden Eisenstab in das geschmolzene
Glas
[* 9] taucht und ihn so lange
dreht, bis die aufgenommene Glasmasse eine vollkommen runde Gestalt angenommen hat. Die den echten
Perlen
ähnlichen hohlenPerlen werden aus
Glasröhrenvor derGlasbläserlampe geblasen und auf der Innenseite mit der aus den glänzenden
Schuppen des
Weißfisches hergestellten
Perlenessenz (s.
Fischschuppen) überzogen.
Spiegelrahmen aus geschliffenem, graviertem und facettiertem
Glas.
Sie wurden zuerst in
Venedig
[* 10] im 17. Jahrh.
gefertigt und bald darauf in ganz Europa
[* 11] beliebt. In neuerer Zeit hat man diese im 18. Jahrh.
aufgegebene Rahmenart wieder anzufertigen begonnen.
Adolf, humoristischer und satir. Schriftsteller, geb. in
Berlin,
[* 12] redigierte seit 1831 die Zeitschrift
«Don Quixote», die 1833 durch den Minister von
Brenn unterdrückt wurde. Ein
Auszug aus dem
Blatt
[* 13] erschien u. d. T. «Aus den
Papieren eines Hingerichteten» (Lpz. 1834). Unter dem
NamenAdolfBrennglas veröffentlichte er eine Reihe
kleiner
Schriften u. d. T.
«Berlin wie es ist und – trinkt» (33 Hefte, Berl.
u. Lpz. 1832–50, teilweise vielfach aufgelegt)
und «Buntes
Berlin» (13 Hefte, Berl. 1835–52),
die häufig nachgeahmt wurden und mit denen er der Begründer der modernen
humoristischen und satir.
Berliner
[* 14] Volkslitteratur wurde. VerwandteArbeiten von Glaßbrenner sind «Leben und
Treiben
der feinen Welt» (Lpz. 1834) und
«Berliner Volksleben» (3 Bde., ebd. 1846). Nach einem
Aufenthalt in
Wien
[* 15] 1835 schrieb er anonym
«Bilder und
Träume aus
Wien» (2 Bde., Lpz. 1836),
die vom
Bundestag verboten wurden. Glaßbrenner heiratete 1840 die Schauspielerin
AdelePeroni (geb. in
Brünn),
[* 16]
mit der
er 1841 infolge ihres lebenslänglichen Engagements nach Neustrelitz
[* 17] zog. Hier schrieb er seine «Verbotenen
Lieder» (Zür. 1843),
die in der dritten und fünften
Auflage (Berl. 1870) den
Titel «Gedichte von Glaßbrenner» erhielten, und das komische
Epos
«NeuerReineke Fuchs»
[* 18] (Lpz. 1846 u. ö.),
dem er in «Der verkehrten Welt» (Frankf. 1856) ein
Seitenstück folgen ließ. Diese Werke stellen in die Reihe der vorzüglichsten satir. Dichter. Sein «Komischer
Volkskalender» (Hamb. 1846–65) war im demokratischen
Sinne gehalten. Glaßbrenner wurde 1848 Führer der demokratischen Partei in
Mecklenburg-Strelitz. 1850 des
Landes verwiesen, lebte er in
Hamburg,
[* 19] bis er 1858 nach
Berlin zurückkehrte,
wo er die Redaktion der
«Berliner Montagspost» bis zu seinem erfolgten
Tode führte.
In der nachmärzlichen Zeit entstanden noch das bittere Aristophanische
Lustspiel «Kaspar der
Mensch» (Hamb. 1850),
«Xenien der Gegenwart» (mit D. Sanders, ebd.
1850). Hierzu kommen die verbreiteten harmlosen
Kinderschriften «Lachende
Kinder», «Sprechende
Tiere» und «Die
Insel Marzipan».
–
Vgl. Schmidt-Cabanis,Adolf Glaßbrenner. Ein biographisch-litterar.
(Hexactinellidae), eine Ordnung der Schwämme,
[* 20] ausgezeichnet durch sechsstrahlige
Kieselnadeln, die entweder alle isoliert bleiben oder zum größern
Teil miteinander zur
Bildung eines Gitterwerks mit mehr
oder weniger kubischen
Maschen verschmelzen.
AlleNadeln
[* 21] haben jenen sechsstrahligen
Typus, aber die einzelnen
Strahlen können
in
Größe und Beschaffenheit ihrer
Spitzen sehr verschieden entwickelt sein. Man unterscheidet zwei Unterordnungen:
1) DictyoninaeZittel mit verschmolzenen
Nadeln, 2) LyssacinaeZittel mit freien oder nur oberflächlich durch Kieselsubstanz
verkitteten
Nadeln. Die meisten Formen finden sich in bedeutendern Meerestiefen; fossil treten sie schon im Silur auf. Zu
den Dictyoninen gehört Lefroyella decoraWyv.
Thomson (s.
Tafel: Glasschwämme,
[* 1]
Fig. 3) von den Bermudas,
aus einer
Tiefe von fast 800 m, Aphrocallistes vastusF. E.Schulze
[* 1]
(Fig. 4) von
Japan,
[* 22] aus etwa 330 m sowie AphrocallistesramosusF. E.Schulze
[* 1]
(Fig. 5) von den Philippinen, aus etwa 700 m
Tiefe; zu den Lyssacinen gehören Euplectella aspergillumR.Owen
[* 1]
(Fig. 1), eine der häufigstenArten von den Philippinen, in
Tiefen von 180 m ab, und HyalonemaThomsoniW. Marshall
[* 1]
(Fig. 2) im nördl. Atlantischen Ocean, von den
Hebriden bis
Azoren, in 900–1800 m
Tiefe.
oder
Glasflügler (Sesiariae),
Schmetterlinge,
[* 23] die eine Unterfamilie der Holzbohrer (s. d.) bilden und
durch ihre Form und die glashellen Flügel, die nur zuweilen mit farbigen Rändern gesäumt sind,
Bienen,
Hummeln oder
Wespen äußerlich gleichen. Die
Schmetterlinge fliegen wenig, sitzen meist ruhig an den
Futterpflanzen ihrer Raupen
und legen hier ihre
Eier
[* 24] ab. Die farblosen Raupen leben meist ein oder zwei Jahre im Innern von Holzgewächsen oder krautartigen
Pflanzen und fressen besondere
Gänge aus, in denen sie sich verpuppen und aus welchen sich die mit Stachelkränzen
versehene
Puppe vor dem
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