Eisenbahnschienen, Messerschmiedewaren in
Massen hergestellt. – Glasgow
[* 2] ist Handelsmittelpunkt des industriellen
Teils von
Schottland
und vertreibt auch einen großen
Teil der Erzeugnisse der irischen Leinenmanufaktur. Seine
Lage begünstigt vor allem den Verkehr
mit den
Vereinigten Staaten
[* 3] und
Canada, aber auch nach
Frankreich,
Spanien,
[* 4]
Belgien
[* 5] und
Indien ist
der Handel gerichtet.
Eingeführt werden vor allem Weizen, Gerste,
[* 6] Hafer,
[* 7] Hülsenfrüchte und Mehl,
[* 8] insgesamt (1889)
4,10 Mill. Doppelcentner, Schinken,
Speck, frisches und konserviertes Fleisch,
Butter und Obst, lebende
Tiere,
Tabak,
[* 9]
Wein und
Spirituosen.
Rübenzucker wurden (1891) 161045, Rohrzucker 25480 t importiert. Die Eisenindustrie erfordert noch Zufuhr von Rohmaterialien,
besonders von Eisenerz (etwa 360000 Doppelcentner), ferner
Blei,
[* 10]
Eisen- und Kupferpyrite sowie
Zink. Wichtig
sind auch rohe
Häute, Leder, Petroleum, Öle
[* 11] und
Düngemittel. In der Ausfuhr stehen die Erzeugnisse der
Textilindustrie aus
Baumwolle,
[* 12]
Wolle, Jute
[* 13] und Leinen obenan. Dann folgen die Metallwaren im Werte von etwa 2,2 Mill. Pfd.
St. jährlich,
Chemikalien,
Glas
[* 14] und Porzellanwaren.
Kohlen wurden (1891) 1,55, von allen Clydehäfen zusammen 2,99 Mill. t verschifft. Im ganzen erreichte (1889)
die Einfuhr einen Wert von 12,68, die Ausfuhr von 14,88 Mill. Pfd. St. Die wichtigsten
Banken sind:
Bank of Scotland, Commercial
Bank of Scotland, Royalbank und Unionbank. Die Metallbörse ist maßgebend für den
Welthandel. – Dem Verkehr in der Stadt dienen
Cabs,
Omnibus- und Pferdebahnlinien nach den Vorstädten
sowie Hafendampfer.
AchtBahnhöfe;
[* 15] vielfach untereinander verbunden, vermitteln den Verkehr mit allen Plätzen
Schottlands
und Englands.
Die
North-British- and
Caledonian-Station im W. steht mit
College-Station im S. durch eine unterirdische Linie in
Verbindung.
Früher war der Clyde nicht bis Glasgow fahrbar, was die Entstehung von
Port Glasgow zur Folge hatte. Durch großartige
Bauten und Ausbaggerungen können jetzt Seeschiffe bis zur Stadt gelangen und am Broomielaw sowie in den beiden
Becken des
Queensdock (rechts) und im Kingston-Dock (links) des
Flusses löschen. Die Hafenbauten (Wasserfläche 60 ha) haben
insgesamt etwa 11 Mill. Pfd. St. gekostet.
Die Hafenzölle bringen jährlich mehr als 1 Mill. Pfd. ein. Die eigene Flotte zählt über 1500 Schiffe,
[* 16] darunter viele große Segler. 1888 liefen 19291, darunter im Küstenverkehr 16877, Schiffe (und zwar sieben Achtel
Dampfer)
mit insgesamt 5,78 Mill.
t in ein.Große Flußdampfer vermitteln den Verkehr mit dem westl. Hochlande
und den
Inseln. Regelmäßiger Verkehr besteht mit allen großen Handelsplätzen.
Konsulate haben in Glasgow sämtliche europ. und
die meisten außereurop.
Staaten. –
Vgl. Denholm,History of the city ofGlasgow (Glasgow 1797 u. ö.);
Stadt in der
AmtshauptmannschaftDippoldiswalde der sächs. Kreishauptmannschaft
Dresden,
[* 17] 13 km im NW. von
Lauenstein, in 330 m Höhe, an der Müglitz und an der
Nebenlinie Mügeln-Geising-Altenberg (Müglitzthalbahn)
der Sächs. Staatsbahnen,
[* 18] hat (1890) 2005 E.,
darunter 60 Katholiken, Post,
Telegraph,
[* 19] städtische
Sparkasse, Spar- und Vorschußverein;
eine 1878 vom Centralvorstand deutscher Uhrmacher gegründete
Uhrmacherschule, berühmte Taschenuhrenfabrikation, begründet 1845 durch
A. Lange, Werkstätten für Feinmechanik, Präcisionspendeluhren, Meßwerkzeuge, elektrische
Apparate, Rechenmaschinenfabrik,
Holzschleifereien, Holzwarenfabrikation, Lohmühle. Die Uhrenfabriken und mechan.
Werkstätten beschäftigen etwa 200
Personen. 1890 wurden gegen 2200
StückUhren
[* 20] hergestellt.
Fachschulen, die von der österr. Regierung zu
Steinschönau und Haida gegründet
wurden zu dem Zweck, die Glasindustrie Nordböhmens, welche mit der sog. Glasdekoration etwa 12000
Arbeitskräfte beschäftigt,
zu unterstützen, den künstlerischen
Sinn der
Arbeiter zu heben und denselben gute, den Anforderungen des
Geschmacks entsprechende
Vorbilder zuzuführen. Die Glasindustrieschule zu
Steinschönau, welche die älteste Fachschule
Österreichs ist, wurde 1856 eröffnet, 1874 erweitert
und ging 1882 an die
Verwaltung des Unterrichtsministeriums über.
Die Schule wird nicht nur von Erwachsenen, sondern auch von Volksschülern besucht. Die jährliche Gesamtfrequenz betrug
früher etwa 350, jetzt etwas über 200, weil die
Teilnahme der Volksschüler etwas eingeschränkt worden ist: die Zahl der
eigentlichen Fachtagesschüler beträgt etwa 30. Der Unterricht umfaßt: Freihandzeichnen, Geometrisches
Zeichnen, Projektionslehre, Dekoratives Zeichnen, Fachzeichnen, Modellieren, Emaillieren, Metall-Ciselieren und -Gravieren,
Glasgravieren, Metalldrücken und Porzellanmalen.
Der Lehrgang ist in vier Jahrgänge eingeteilt, die Schule zählt sechs Lehrkräfte. Die Glasindustrieschule zu Haida wurde 1870 gegründet
und war auch eine Zeit lang (bis 1884) für Holzschnitzerei bestimmt. Auch hier können Volksschüler
am Zeichenunterricht teilnehmen. Die Schule hat drei Jahrgänge und unterrichtet in denselben zeichnerischen Fächern wie
Steinschönau, außerdem in Modellieren,
Glasgravieren, Glasmalen,
Rechnen und
Buchführung. Die Anzahl der eigentlichen oder
ordentlichen Fachschüler beträgt durchschnittlich etwa 40 das Jahr, die Anzahl der
Volks- und Sonntagsschüler etwa 200. An der
Anstalt wirken 6
Lehrer. Die Lehrmittel- und Werkzeugsammlung ist reichhaltig und mit 10000
Fl. bewertet.
– Die Fachschule in Gablonz für
Gürtler und Bronzewarenarbeiter besitzt seit 1889 ebenfalls eine
Abteilung für Glasschleiferei.
eine Art Verzierung, die entsteht, wenn Reliefs
(Brustbilder,
Buchstaben,
Bouquets u. s. w.) aus
schwach gebrannter, unglasierter weißer
Thon- oder Porzellanmasse zwischen glühend aufeinander gelegten
Krystallglasschichten eingeschlossen werden, wobei diese Objekte mit silberhaltigem
Glanz durchscheinen.
(aus «Glatzkopf» wahrscheinlich entstanden), alter bergmännischer
Name für gewisse
Erze, die in halbkugeligen und traubigen
Aggregaten mit glatter, oft glänzender Oberfläche auftreten, wobei
vielfach im Innern eine schalige oder faserige
¶
mehr
Zusammensetzung erscheint. Dazu gehört der rote Glaskopf, eine faserige Ausbildungsart des Eisenglanzes (s. d.
und Blutstein);
der braune Glaskopf, das Eisenoxydhydrat H6Fe4O9, das auch in dem dichten Brauneisenstein (s. d.) vorliegt,
nelkenbraun, an der Oberfläche meist etwas dunkler gefärbt;
diese beiden sind ausgezeichnet faserig;
der schwarze Glaskopf oder
Psilomelan, eisenschwarz bis bläulichschwarz, im Innern nicht faserig, sondern mit muscheligem bis
ebenem Bruch, eine wasserhaltige Sauerstoffverbindung von Mangan, namentlich wohl Mangansuperoxyd, auch Manganoxydul, ohne konstante
Zusammensetzung.