Glanzplatin,
s. Glanzgold. ^[= eine zum Verzieren von Glas- und Porzellangegenständen, bei denen es weniger auf Dauerhaftigkeit ...]
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s. Glanzgold. ^[= eine zum Verzieren von Glas- und Porzellangegenständen, bei denen es weniger auf Dauerhaftigkeit ...]
s. Eichenrinde.
s. Flatterruß ^[= die im obern Teil der Schornsteine sich abscheidende voluminöse, stockige, kohlige Masse, zum ...] und Fleischkonservierung.
s. Schmelzschupper.
s. Glanzgold. ^[= eine zum Verzieren von Glas- und Porzellangegenständen, bei denen es weniger auf Dauerhaftigkeit ...]
s. Stare. ^[= (Sturnidae), Name einer aus gegen 30 Gattungen und 130 Arten bestehenden, über die ganze Alte ...]
ist eine Mischung von 1 kg Weizenstärke mit 60–70 g Stearin, welches im gepulverten Zustande der Stärke [* 2] zugefügt wird.
Die Glanzstärke dient zum Appretieren der Wäsche und erteilt derselben beim Bügeln eine schöne weiße Farbe und schönen Glanz, auch wird das Bügeln bei Verwendung der Glanzstärke, die im übrigen ganz ebenso wie bei gewöhnlicher Stärke erfolgt, bedeutend erleichtert.
ein leichter, stark mit Gummi appretierter und geglätteter Taffet.
s. Tapeten. ^[= (vom lat. tapetum, Decke, Teppich), eine ursprünglich aus gewebten Stoffen oder Leder, in neuerer ...]
s. Glanzgold. ^[= eine zum Verzieren von Glas- und Porzellangegenständen, bei denen es weniger auf Dauerhaftigkeit ...]
s. Jacamars. ^[= (Galbulidae), eine Familie der Kuckucksvögel vom Habitus der Bienenfresser mit ...]
baumwollener Nähzwirn, der durch äußerst regelmäßiges Aufspulen und Glätten auf einer besondern Maschine [* 3] einen ziemlich starken Glanz erhalten hat.
Heinrich (eigentlich Loriti), Humanist, geb. im Juni 1488 zu Mollis im Kanton Glarus, [* 4] studierte in Rottweil [* 5] und Köln [* 6] Philosophie und Theologie und wurde 1512 von Kaiser Maximilian I. zum Dichter gekrönt. Er trat für Reuchlin (s. d.) entschieden gegen die Dunkelmänner auf und begünstigte anfangs die Reformation, wandte sich aber später von ihr ab und siedelte 1529 nach dem Siege der Reformation in Basel, [* 7] wo er sich nach einem längern Verbleiben in Paris [* 8] seit 1522 aufgehalten hatte, mit Erasmus nach Freiburg [* 9] i. Br. über, wo er bis 1560 Professor der Geschichte und Poetik war und starb. Seine Hauptwerke sind: «Helvetiae descriptio» (Bas. 1514),
«De geographia liber» (ebd. 1527),
«Isagoge in musicen» (ebd. 1516),
«Dodecachordon» (ebd. 1547). Auch schrieb er «Annotationes» zu vielen lat. und griech. Schriftstellern, besonders zu Livius. –
Vgl. Schreiber, H. Loriti Glareanus (Freiburg 1837);
Fritzsche, Glareanus, sein Leben und seine Schriften (Frauenf. 1890).
s. Klarenza. ^[= oder offiziell Kyllene, ital.Chiarenza, im Mittelalter Clarence, griech ^[Artikel, ...]
Glareolĭdae, s. Brachschwalben. ^[= (Glareolidae), eine aus 3 Gattungen und 20 Arten bestehende, über die ganze Alte Welt und Australie ...]
Bergstock der Glarner Alpen, s. Clariden.
(der), Bergstock der Sihlgruppe in den Glarner Alpen (s. Westalpen), im S. des lieblichen Klönthals steil anfragend, besteht aus Kalkstein der Jura- und Kreideformation, [* 11] ist schroff und felsig und zählt vier Hauptgipfel: im NO. den Vorderglärnisch (2331 m), der die Stadt Glarus überragt;
südwestlich davon das Vrenelisgärtli oder den Mittelglärnisch (2907 m);
westlich von diesem den Ruchen (2913 m) und südlich die höchste und schwierigste Spitze, den Bächistock oder Hinterglärnisch (2921 m).
Trotz seiner relativ geringen Erhebung trägt der Stock sechs Gletscher, von denen der größte, der Glärnischfirn, den Südabfall des Ruchen bekleidet. Am häufigsten wird der Ruchen vom Klönthal aus bestiegen, namentlich seitdem (1885) am Steinthäli in 2015 m Höhe eine Schirmhütte errichtet und die prachtvolle Aussicht durch Heims Panorama bekannt wurde. –
Vgl. Baltzer, Der Glärnisch (Zür. 1884).
1) In der histor. Rangordnung der 7., dem Flächeninhalt nach der 16. und der Bevölkerungszahl nach der 20. Kanton der Schweiz, [* 12] grenzt im O. und N. an den Kanton St. Gallen, im S. an Graubünden, im W. an Uri und Schwyz und hat einen Flächeninhalt von 691,2 qkm.
Das Land besteht aus einem etwa 45 km langen, nach N. offenen Thale, das im W.,S. und O. von hohen felsigen, teilweise vergletscherten Ketten umschlossen wird. Im W. erhebt sich die Glärnischkette mit dem Ortstock (2715 m), dem Glärnisch (2921 m) und dem Wiggis (2284 m); den Südrand bildet der Hauptkamm der Glarner Alpen mit dem Tödi (3623 m), dem Lisertenstock (3246 m), dem Hausstock (3156 m), von dem nördlich, das Linththal vom Sernf- oder Kleinthal scheidend, die Freiberge mit dem Kärpf (2797 m) vorspringen, und dem Sardona- oder Saurenstock (3056 m), und von diesem erstreckt sich nach N. bis zum Walensee das felsige Mittelalpengebiet des Spitzmeilen (2505 m) und des Mürtschenstocks (2442 m). Der ganze Kanton gehört zum Rheingebiet. Sein Hauptfluß ist die Linth (s. Limmat).
Bevölkerung. [* 13] Der Kanton hat 1880: 34215, 1888: 33800 (15963 männl., 17837weibl.) E., d. i. 49 E. auf 1 qkm und eine Abnahme (1880–88) von 1,3 Proz., darunter 25935 Evangelische, 7790 Katholiken, 15 Israeliten und 60 andere oder ohne Konfession;
ferner 6103 bewohnte Häuser mit 8706 Haushaltungen. Im Kanton geboren sind 27918, in der übrigen Eidgenossenschaft 4712, im Auslande 1170;
Bürger ihrer Zählgemeinde sind 21528, einer andern Gemeinde des Kantons 4775, eines andern Kantons 6192, Ausländer 1305. Der Muttersprache nach sind 33421 Deutsche, [* 14] 48 Franzosen, 213 Italiener, 95 Romanen und 23 andere.
Die Zahl der Geburten (einschließlich Totgeburten) betrug (1889) 837, der Eheschließungen 260, der Sterbefälle 640. Der Kanton hat 28 Civilgemeinden.
Landwirtschaft, Bergbau. [* 15] Von der Fläche sind 448,6 qkm, d. i. 64,9 Proz., produktives Land: 123,8 qkm Waldungen, 324,8 Acker-, Garten-, Wiesen- und Weideland. Von dem unproduktiven Lande (242,6 qkm) kommen 36,1 qkm auf Gletscher, 7,1 qkm auf Seen, 4,7 auf Flüsse [* 16] und Bäche und 191,8 qkm auf Felsen und Schutthalden. Während der Ackerbau sich auf die beiden Hauptthäler und die Ebene des Linthkanals beschränkt, wird die Viehzucht [* 17] vornehmlich auf den Voralpen und in den Alpen als Alpenwirtschaft betrieben und liefert besonders den als Schabzieger bekannten Kräuterkäse.
Nach der Viehzählung vom zählt der Kanton 11307 Rinder, [* 18] 328 Pferde, [* 19] 3386 Schweine, [* 20] 2015 Schafe, [* 21] 6530 Ziegen, 1508 Bienenstöcke. Die Steinbrüche (sog. Plattenberge) bei Engi liefern vorzügliche Tafelschiefer; ein anderer Bruch bei Elm (s. d.) wurde 1881 durch einen Bergsturz [* 22] verschüttet, ist aber seit 1892 wieder eröffnet. Von den Mineralquellen ist die alkalische Schwefelquelle von Stachelberg (s. d.), von den klimatischen Kurorten Vorauen und Richisau im Klönthal, Linththal im Hauptthale und Obstalden oberhalb des Walensees zu nennen.
Industrie, Handel. Bei der geringen Ausdehnung [* 23] des produktiven Bodens reichen Ackerbau und Viehzucht nicht aus, um die Einwohner zu ernähren; gegen 55 Proz. derselben sind deshalb auf Industrie und Handel angewiesen. Die wichtigsten Industriezweige sind die Baumwollmanufaktur (Spinnerei 1888: 273486 Spindeln, Zwirnerei 1400,Weißweberei 30210, Buntweberei 229 Spindeln, Zeugdruckerei), welche 22400 Arbeiter (14,510 Mill. Frs. gezahlte Löhne) beschäftigte sowie auch die Kattundruckerei, welche türk. Turbane [* 24] und Schleier liefert. ¶
Filialen der Glarner Firmen finden sich in allen größern Städten des islamit. Orients. Auch die Woll- und Seidenindustrie sind nicht unbedeutend. 1888 bestanden 87 Fabriken, darunter 77 mit Motoren (5789 Pferdestärken in Wasser-, 1067 in Dampfmotoren), beschäftigt waren 8563 (3731 männl., 4832 weibl.) Arbeiter, darunter 1136 (478 männl., 658 weibl.) unter 18 Jahren. Die 8 Brauereien erzeugten (1891) 17950 hl Bier. Der Handel, begünstigt durch die 1884 gegründete Kantonalbank (1890: 1 Mill. Frs. Aktien und Dotationen, 500000 Reserven, 114319 Reingewinn, 1,494 Mill. Frs. Notenemission), bringt Baumwollwaren, Tafelschiefer und Schabzieger zur Ausfuhr.
Die kantonale Brandversicherungsanstalt, 1812 gegründet, zeigte (1890) eine Versicherungssumme von 56,375 Mill. Frs. und 22187 Frs. Prämieneinnahmen für Immobilien sowie einen Reservefond von 2 Mill. Frs. Die Viehversicherungskasse, 1857 gegründet, hatte (1890) 130902 Frs. Vermögen, 5169 Frs. Einnahmen und 3200 Frs. Ausgaben. Dank dem Gewerbfleiß und der Rührigkeit der Bewohner ist an die Stelle früherer Armut allgemeiner Wohlstand getreten, sodaß Glarus jetzt außer Basel-Stadt und Genf [* 26] im Verhältnis zur Bevölkerungszahl der reichste Kanton ist.
Der zweckmäßigen Regelung der lebhaften Auswanderung verdanken die drei Glarner Gemeinden Neuglarus, Bilten und Neu-Elm im nordamerik. Staate Wisconsin ihre Entstehung, und Glarner Handelskolonien finden sich in fast allen großen Städten Europas und auch in den wichtigsten Handelsplätzen der außereurop. Welt. Verkehrswesen. Der wichtigste Verkehrsweg des Ländchens ist die Linie Linththal-Glarus-Zürich der Schweiz. Nordostbahn, an die sich bei Glarus die Linie Glarus-Weesen-Walenstadt der Vereinigten [* 27] Schweizerbahnen und bei Schwanden die Poststraße des Kleinthals anschließen.
Mit seinen westl., südl. und östl. Nachbarn ist der Kanton nur durch hohe, nicht fahrbare Pässe, wie Pragel-, Klausen-, Panixer- und Segnespaß verbunden; doch ist eine Poststraße über den Klausen jetzt im Bau, eine solche über den Pragel geplant. Die wichtigsten Ortschaften außer der Hauptstadt sind Linththal (2228 E.) im Groß- oder Linththal, Elm (834) und Engi (1164 E.) im Kleinthal, Schwanden (2364 E.) an der Vereinigung der beiden Thäler, Ennenda (2705 E.), Glarus gegenüber, fabrikreich, am rechten Linthufer; im Unterlande Netstal (2326 E.), Mollis (2020 E.) und Näfels (2423 E.), auch die Wahlstatt der Freiheitsschlacht von 1388 mit Denkmal.
Verfassung und Verwaltung. Die Verfassung ist rein demokratisch. Gesetzgebende Behörde ist die Landsgemeinde, d. h. die Gesamtheit aller Stimmfähigen, die sich alljährlich im Mai in der Hauptstadt versammeln; vorberatende Behörde ist der Landrat (auf je 500 E. ein Mitglied, von den Gemeinden gewählt); vollziehende Behörde der von der Landsgemeinde gewählte Regierungsrat (sieben Mitglieder). Der Regierungspräsident, der zugleich die Landsgemeinde leitet, führt den Titel Landammann, der Vicepräsident den Titel Landesstatthalter.
Die Amtsdauer beträgt drei Jahre. An der Spitze jeder Gemeinde steht ein Gemeinderat von 3 bis 13 Mitgliedern. Jeder Wahlkreis hat einen Vermittler; als höhere Instanzen bestehen ein Civilgericht, ein Kriminalgericht und ein Augenscheingericht, als höchste das Obergericht von je 7 Mitgliedern. In militär. Hinsicht gehört der Kanton zum Stammbezirk der 8. Division. 1890 betrugen die Einnahmen des Kantons 856000 Frs., die Ausgaben 774000 Frs., die Staatsschuld 210000 Frs. Das Wappen ist ein schwarzgekleideter Pilgrim (St. Fridolin) im roten Felde.
Kirchen und Bildungswesen. Die Angelegenheiten der reform. Kirche werden durch die Synode geregelt, die Katholiken stehen unter dem Bistum Chur. [* 28] In Näfels besteht ein Kapuzinerkloster. Das Schulwesen ist gut geordnet. Die Primärschule (7 Jahre Alltagsschule und 2 Jahre Repetierschule, wöchentlich 1 Tag) ist obligatorisch. 1890 bestanden in 30 Schulgemeinden 88 Primärschulen mit zusammen 88 Lehrern und 5689 (2844 männl., 2845 weibl.) Schülern, 8 Sekundärschulen (380 Schüler) und in Glarus die höhere Stadtschule (Gymnasium, Real- und Mädchenschule) mit 160 Zöglingen, endlich 5 gewerbliche und Industrieschulen (18 Lehrer, 417 Schüler) und 27 Fortbildungsschulen. Bei den Rekrutenprüfungen (1891) nahm Glarus den 8. Rang ein; von je 100 Geprüften hatten 23 in mehr als 2 Fächern die beste Note und 5 in mehr als 1 Fach die schlechtesten Noten.
Geschichte. Zur Römerzeit zu Rhätien gehörig, wurde das Land nach dem 5. Jahrh. von Alamannen besiedelt. Angeblich durch Fridolin dem Christentum gewonnen, kam das Thal [* 29] von Glarus schon früh an das Kloster Säckingen. Die Kastvogtei des Klosters über Glarus hatten im 13. Jahrh. die Habsburger; sie erwarben dazu 1288 das Meieramt, welches früher beim Geschlecht Tschudi gestanden hatte, als erbliches Lehn von Säckingen und strebten nun nach Einrichtung einer Territorialherrschaft.
Damit unzufrieden, näherte sich das Land den Eidgenossen, deren Bunde es 1352 nach dem Siege auf dem Rautifelde bei Näfels als schutzgenössischer Ort mit geringern Rechten beitrat. Durch die Schlacht bei Näfels 1388 errang Glarus endlich die vollständige Unabhängigkeit von Österreich; [* 30] 1395 gelang es ihm, die Gerechtsame des Stifts Säckingen größtenteils abzulösen, 1450 wurde es für seine Hilfe im alten Zürichkriege als vollberechtigtes Glied [* 31] der Eidgenossenschaft anerkannt, und 1517 erwarb es durch Kauf die Herrschaft Werdenberg als Unterthanenland.
Die Reformation, der durch Zwinglis Einfluß 1528–30 der größte Teil des Ländchens zufiel, verursachte, ohne den Kanton in Halbkantone zu trennen, nach mancherlei Reibungen 1683 eine Spaltung in zwei getrennte Verwaltungen, die schon früh, namentlich aber gegen Ende des 18. Jahrh., zu vielen Zwistigkeiten Anlaß gab. Beim Umsturz der alten Eidgenossenschaft 1798 verlor Glarus die Herrschaft Werdenberg und wurde dem Kanton Linth der Helvetischen Republik zugeteilt. 1799 wurde das Laud von den Kriegsereignissen, namentlich von Suworows Rückzug über den Panixerpaß, schwer mitgenommen.
Durch die Mediation 1803 erhielt der Kanton seine Selbständigkeit wieder, nicht aber die Herrschaft Werdenberg, die auch bei der Herstellung der alten Ordnung durch die Restauration und die Verfassung von 1814 mit dem neuen Kanton St. Gallen verbunden blieb. Nach dieser Verfassung galten wieder für Reformierte und Katholiken getrenntes Recht, Gericht und Verwaltung. Unter der gemeinsamen Regierung und Landsgemeinde gab es noch eine besondere reform. und kath. Landsgemeinde, und die Ernennung des Landammanns war zwischen beiden Bekenntnissen gleich geteilt. Aber bei dem wachsenden Übergewicht der Reformierten war ¶