der Gaia (s. d.), versehen mit glänzenden Waffen
[* 2] und mächtigen
Speeren. Erst
Pindar u. a. berichten von ihrem Kampfe gegen
Zeus
[* 3] und die übrigen Olympier. Gaia nämlich, erzürnt über die Einkerkerung der
Titanen (s. d.) in den
Tartarus, gebar dem
Uranos die Giganten als ungeheure, unbesiegbare, mit Drachenschwänzen versehene
Riesen, welche den Zeus und
die übrigen
Götter bekämpfen sollten.
In denPhlegräischen Gefilden, die in der Regel in vulkanische Gegenden versetzt werden,
bestürmten sie mit Felsblöcken und brennenden Eichstämmen den Olymp. Es entstand ein furchtbarer Kampf
(Gigantomachie),
in welchem aber endlich, nachdem Herakles
[* 4] zu Hilfe gekommen, die
Götter den
Sieg davontrugen.
Schon früh wurden die Giganten mit den
Titanen, später auch mit andern riesigen Ungeheuern, wie mit
Typhon,
den
Aloaden und
Hekatoncheiren verwechselt und vermischt. Die älteste erhaltene plastische
Darstellung der
Gigantomachie ist
die neuerdings aufgefundene vom Giebelfeld des Schatzhauses der Megareer in Olympia aus dem 6. Jahrh.
Die Metopen
[* 5] der Ostseite des
Parthenon zu
Athen,
[* 6] welche eine
Gigantomachie enthielten, sind zerstört und
verwittert. In Priene sind von dem Friese
[* 7] mit einer
Gigantomachie wenige Reste aufgefunden worden. Die großartigste Reliefdarstellung
einer
Gigantomachie zeigt der setzt im
Berliner
[* 8] Museum befindliche Fries des Altarbaues von Pergamon
[* 9] (s. d.).
Außer plastischen
Werken sind auch zahlreiche
Darstellungen der
Gigantomachie auf Vasenbildern erhalten. –
Vgl. Koepp,DeGigantomachiae in poeseos artisque monumentis usu
(Bonn
[* 10] 1883);
in neuerer Zeit in
Wien
[* 11] aufgekommene Bezeichnung eines Gecken, der sich durch auffallende
Modetracht und extravagantes Benehmen bemerkbar macht.
Der
Name hat sich über das ganze deutsche Sprachgebiet verbreitet.
(S. auch Dandy.)
(spr. dschiljo),Insel im Tyrrhenischen
Meere, 15 km westlich von der Halbinsel Argentario, von NW. nach SO. 8 km
lang, steigt bis zu 498 m auf, ist fruchtbar und hat altberühmte Granitbrüche. Giglio gehört zur ital.
ProvinzGrosseto, hat (1881) 2114 E., meist an der Ostküste im Orte Giglio, mit
Resten röm. Prachtbauten.
(spr. dschilj-),EnricoHillyer,ital. Naturforscher und Ethnolog, geb. in
London,
[* 14] erhielt seine Vorbildung in Genua
[* 15] und Pavia und ging dann nach
London zurück, wo er in der RoyalSchool of mines dem
Studium der Naturwissenschaften oblag. Später setzte er seine
Studien in Pisa
[* 16] fort und wurde 1864 zum
Professor der Naturgeschichte am
Institut Leardi in
Casal Monferrato ernannt. 1865 machte er auf der Korvette
Magenta eine wissenschaftliche
Reise. Nach 3 Jahren heimgekehrt, erhielt er eine Anstellung am Naturgeschichtlichen Museum in
Florenz
[* 17] und wurde 1871 außerord., 1874 ord.
Professor
der Zoologie und
Anatomie der Wirbeltiere am lstituto diStudisuperiori daselbst, wo er seitdem wirkt. Von seinen
Schriften sind zu nennen: «Noteintorno alla fauna vertebrata dell’oceano» (Flor. 1870),
«I Tasmaniani» (ebd. 1871),
«Studiicraniologici sui Cimpansé e altro scimmie» (Genua 1872),
(spr.schihg) oder
Gique (frz.; ital.giga; engl. jig, «Springtanz»),
ein älterer, bis tief in das 18. Jahrh. (damals besonders auf der Opernbühne) gepflegter
Tanz, sowie ein in
Suiten und
Partiten häufig zu findendes Tonstück im Charakter dieses Tanzes. Im allgemeinen haben diese
Arten Tonstücke einen muntern und lebhaften Charakter. Meist stehen sie in gerader Taktart, aber
mit ungerader (dreiteiliger) Gliedteilung, also z. B. im 12/8 oder im 4/4-Takt mit
Triolen, oder im 6/8-Takt. Seltener sind
Beispiele im einfach oder zusammengesetzt dreiteiligen
Takt, also im 3/8- oder 9/8-Takt.
Ist die Melodie zum Tanzen bestimmt, so besteht sie aus zwei Repetitionen von je acht
Takten und pflegt
keine geschwindern
Noten als Achtel zu enthalten, da diese bei dem schnellen
Tempo undeutlich werden würden. In größern
Tonstücken, als
Satz im Charakter der Gigue, sind sowohl im
Umfang als auch im Metrum
Abweichungen gestattet. – Im 12. und 13. Jahrh.
war Gigue auch einSaiteninstrument der franz. Ménestrels, das sich in dem deutschen
NamenGeige (statt
Violine)
erhalten hat, obwohl die altfranzösische Gigue zwar ein
Bogeninstrument war, aber doch von unserer
Geige bedeutend abwich.
durch Hiskias von W. her in die «Davidsstadt» (s.
Jerusalem)
[* 27] abgeleitet wurde (2 Chron. 32,30). In der Folgezeit scheint man daher obere und
untere Gihonquelle unterschieden zu haben, sodaß letztere mit dem Ausfluß
[* 28] des Siloahkanals (s. Siloah) zusammenfiel. Heute
heißt diese Quelle, die einzige Jerusalems, 'AinUmm ed-Deredsch, d. i. Treppenquelle, weil man auf Stufen
zu dem überbauten Quellbassin hinabsteigt. – Gihon hieß auch nach 1 Mose 2,13 ein Fluß des Paradieses (s. d.).