Die Abbildung zeigt im Durchschnitt die innere Einrichtung eines neuern, zum
Bronze- oder
Eisenschmelzen dienenden Gichtpapier. Die Grundform ist lang gestreckt mit allmählicher Verengung in der
Richtung des Gasstroms.
Das
zu schmelzende Metall wird durch die Thüröffnung a eingebracht und bei b auf dem Herde ausgebreitet,
worauf man die Thüröffnung vermauert.
Nun beginnt die
Heizung
[* 3] auf dem links sichtbaren Roste.
Die Flamme
[* 4] erhitzt zunächst
den
Boden des tiefgelegenen Sumpfes unmittelbar hinter dem Roste und bringt dann allmählich das Metall zum Schmelzen, welches
auf der geneigten Herdsohle hinabfließt, um in dem Sumpfe c sich zu sammeln.
Wenn alles geschmolzen
und entsprechend stark überhitzt ist, wird das an der tiefsten
Stelle des Sumpfes befindliche, durch einen Thonpfropfen verschlossen
gehaltene
Stichloch geöffnet, und das Metall fließt aus.
Kurort in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Karlsbad in
Böhmen,
[* 5] 11 km
im
NO. von Karlsbad, romantisch im Egerthale bei dem Dorfe Rodisfort (588 E.) gelegen, hat Post,
Telegraph,
[* 6] kohlensäurehaltige
Natronquellen, eine Wasserheil- und Molkenkuranstalt. Gießhübl-Puchstein ist der Ursprungsort
des seit mehrern Jahrhunderten bekannten alkalischen Säuerlings, der unter dem
Namen «Mattonis Gieshübler Sauerbrunnen»
jährlich in 8 Mill. Flaschen versandt wird.
Das Wasser wird in reinem Zustande gefüllt und dient als Tafelgetränk, wird aber auch gegen katarrhalische Erkrankungen
angewendet. Die klimatische
Lage des Ortes macht ihn auch für Luftkuren sehr geeignet, außerdem bildet
er einen beliebten Ausflugsort der Karlsbader Kurgäste. Die Zahl der Kurgäste betrug (1892) 552, der Passanten 23800. –
Vgl. Mattoni, Der Gießhübl-Puchstein Sauerbrunn
(Wien
[* 7] 1877);
Nowak und Kratschmer,
Analyse der Gießhübl-Puchstein Sauerwässer (Karlsb. 1878);
Löschner, Der
Kurort in
Böhmen (12. Aufl.,
Wien 1883);
Gastl, Der Kurort Gießhübl-Puchstein und seine
Quellen (in «Europ. Wanderbilder»,
Zür. 1889).
Tier in einer langen, cylinderförmigen Kalkröhre, die vorn von einer
durchlöcherten, von einem
Kranz kurzer Röhrchen umgebenen Siebplatte abgeschlossen ist.
ein
meistens aus Eisenblech gefertigtes, mit einer dünnen Thonschicht ausgekleidetes
Gefäß
[* 12] zur
Aufnahme
und zum Ausgießen kleinerer oder größerer Mengen geschmolzenen Metalls. Sie wird vornehmlich in
Eisen- und
Stahlgießereien
täglich benutzt. Die kleinsten Gießpfanne sind mit einem eisernen Stiel versehen und pflegenGießkellen oder
Gießlöffel genannt zu werden.
Größere Gießpfanne von der in beistehender
[* 1]
Fig. 1 ersichtlichen Form werden von mehrern
Arbeitern mit Hilfe einer gabelartig auslaufenden Handhabe
[* 1]
(Fig. 2) getragen und werden
Gabelpfannen genannt; noch größere
werden durch den
Kran
[* 13] bewegt. Eine Gießpfanne der letztern Art, welche zugleich eine maschinelle Vorrichtung
zum Entleeren besitzt, ist in
[* 1]
Fig. 3 abgebildet.
Sie hängt mit zwei
Zapfen
[* 14] in dem
Bügel b; der eine
Zapfen trägt das Getriebe
[* 15]
a, in welches eine an dem
Bügel gelagerte Schnecke
eingreift. Durch
Drehung der Schnecke mittels des Wendekreuzes e erfolgt das
Kippen der Pfanne, wobei gleichzeitig
jedes selbstthätige Umkippen, durch welches große Unglücksfälle entstehen könnten, vermieden ist. Bei Gießpfanne für
Stahlguß pflegt man die Entleerung ohne
Kippen mit Hilfe eines am
Boden der Pfanne angebrachten
Ventils aus feuerfestem
Thon
zu bewirken.
Swain, nordamerik. Landschaftsmaler, geb. zu Naushon (Massachusetts),
studierte in Neuyork
[* 17] unter dem holländ.
MalerAlbertvan Beest, besuchte 1869 Oregon und Kalifornien, 1870 Europa,
[* 18] 1874
Algerien
[* 19] und die Wüste, 1875
Großbritannien
[* 20] und
Frankreich. Er ließ sich 1866 in Neuyork nieder, wo er noch wohnt
und 1878 Mitglied der Nationalakademie wurde. Unter seinen Gemälden sind hervorzuheben: Scene in Manchester
[* 21] (1867), Mount
Hood in Oregon (1870), Kastell Sant Elmo bei Neapel,
[* 22] Rückkehr von
Philä (1871), Eingang in ein maur. Haus in
Tanger, Das
Goldene Horn (1873), Reiseboote auf dem
Nil (1874),Oktober an der
Küste von Massachusetts, Der Rossettigarten
in
Kairo
[* 23] (1875),Ägyptische Karawane (1876), Ein Septembertag, Cedern in
Neu-England,
Abend in der
Sahara,
Oase Filiah in
Algerien (1877),Dartmouth-Sümpfe, Auf den Lagunen (1878).Großes Aufsehen erregte sein Verlassener Walfischfänger (Wasserfarben)
auf derAusstellung von 1867 und 1868.
Le
[* 24] (spr. schiffr), rechter Nebenfluß der
Arve in der Landschaft Faucigny des franz. Depart.
Haute-Savoie, entspringt
mit zwei Quellflüssen, die sich unweit Sixt vereinigen, durchfließt das breite
Thal
[* 25] von Samoëns und Taninges und mündet 48 km
lang oberhalb
Bonneville.
Das
Val de Sixt bildet den wegen seiner Wasserfälle berühmten Felsencirkus
Fer-à-cheval.
1)
Kreis
[* 26] im preuß. Reg.-Bez.
Lüneburg,
[* 27] hat 802,01 qkm, (1890) 30823 (15423 männl.,
¶
mehr
15405 weibl.) E., 2 Städte, 82 Landgemeinden und 24 Gutsbezirke. -
2) Kreisstadt im Kreis Gifhorn, 87 km südlich von Lüneburg, auf einer Anhöhe in wiesen- und moorreicher Gegend, an der Mündung
der Ise in die Aller und an der NebenlinieMeine-Triangel der Preuß. Staatsbahnen,
[* 29] Sitz des Landratsamtes und eines
Amtsgerichts (Landgericht Hildesheim),
[* 30] hat (1890) 3108 E., darunter 64 Katholiken und 17 Israeliten, Post zweiter Klasse,
Telegraph; Fabrikation von Tabak
[* 31] und Glas,
[* 32] Woll- und Baumwollspinnerei, Garten- und Gemüsebau. Ehemals war Gifhorn eine starke Festung;
[* 33] nach Gifhorn nannte sich eine Linie des mittlern Hauses Braunschweig-Lüneburg.