forlaufend
1007
oder (i. lino, Neapelgelb; (^. " ^'^ro, gelber ^tar- > mor?nit schwarzen Flecken; (^. äi t^i-i», Ocker. > Giambelli (spr. dscham-j, s. Gianibelli. ! Gianbellin (spr. dschan-), venet. '^ialer, s. Bel- ! liili (venet. Malerfamilie). ! Gianbologna (spr. dschal^-), soviel lvie Gio- , vanni da Bologna (s. d.). ! Gianibelli lspr. dscha-) oder Giantbelli, Feve- rigo, Kriegsbaumeister des 16. Jahrb., geb. zu ^)tantlm, machte sich besonders durch die Verteil gnng von Antwerpen [* 2] gegen den Herzog Alerander von Parma [* 3] verdient. Er hatte als Kriegsbau- nieister in Italien [* 4] gedient und bot später dem König Philipp II. von Spanien [* 5] seine Dienste [* 6] an. Da man ihn aber unter leeren Versprecbnngen hinhielt, so lieft er sich zu Antwerpen nieder, wo er beson- ders als Phvsiker und Mechaniker grofte Achtnng genoß.
Von bier aus wandte er sich nach England. Als 1584 der Herzog von Parma als span. General- lapitän Antwerpen mit einer Belagerung bedrobte, lvurde Gibbons von der Königin Elisabetb beauftragt, die Stadt durch Nat und That zu unterstützen. Sein Plan zur Verproviantierung der Stadt wurde aber verworfen. Als der Herzog 1585 an der Herstellung der Scheldebrückc bei Kalloo arbeitete, wurde dieselbe durch G.sBranderund Minensckifse ss. Antwerpener Feuer) mehrmals zerstört.
Nach der Übergabe der Stadt ging Gibbons nach England. Hier befestigte er bis 15,88 ans die geschickteste Weise die Küste von Green- wicb und einige andere Punkte, auf denen man eine Landung der span. Flotte fürchtete. Als die Armada (s. d.) im Kanal [* 7] erschien, richteten seine Vrander eine grenzenlose Ilnordnuug unter ihr au, die ein bestiger Stnrm noch vermehrte. G.s weitere Schick- sale sind unbekannt. Er starb zu London. [* 8] Giannöne lspr. dscha-), Pietro, ital. Historiker, geb. 7. Mai 1 zu Isckitella, einem Dorse in der neapolit.
Provinz Eapitanata, studierte in Neapel [* 9] die Rechte. Nachdem er als Advokat ein bedeutendes Vermögen erworben, zog er sich auf seine Villa Tue Porte bei Neapel zurück und arbeitete seine ^toi-ia 1 723 u. ö.; beste Ausg., 9 Bde., Mail. 1827). Das Werk batte großen Erfolg. Gegen ihn erhob sich aber die gesamte Geistlichkeit, weil er, die Necbte der Krone verteidigend, mit großer Schärfe die Politik der Päpste v batte; er wurde vom Erzbisckos in den Bann getban und flob nach Wien, [* 10] wo er von Kaiser Karl VI. eine Pension erhielt und seine «^i- lo^m» schrieb. Als 1734 Don Carlos den Tbron von Neapel bestieg, verlor Gibbons die Pension und ver- ließ Wien, um sich nacb Neapel zu begeben, mußte auf der Reise aus Venedig [* 11] infolge der Anfeindung der Jesuiten flücbten und ging nach Genf. [* 12] Hier ver- öffentlichte er «II N'ii-e^no, »i^! ä^Il^ t 0 äßl pl^) worin er nicht allein die päpsti.
Kurie angriff, sondern auch mehrere katb. Dogmen bekämpfte und prot. Ansichten ver- trat. Man lockte ihn aus franz. Gebiet er verräterisch festgenommen und auf das Scbloft Miolans bei Chamberv gefübrt ward. Er wurde in ! das «vort von Eeva gebracht, dann auf die Eitaoelle ! von Turin, [* 13] wo er starb. Eine Ge- ^ samtausgabc seiner Werke erschien Mailand [* 14] 18^.»" l -24 114 Bde.). Die noch nngedruckten Werte G.s ! ^ab Maneini l" in sU I'. (^.", Tur. I85'l^) ! beraus. -
Vgl. F. Pangini, Vita, cii l7"^5),
A. Pierantoni, XntoI'io^i-^tT l^i I^trs i ^uoi f"'mpi 0t ^u «ni^ ^li^ioilicl, Viant ?o-wÄsr lengl., spr. dscheient paudr), bei den Bergleuten in Kalifornien und Nevada ge- bräuchliche Bezeichnung für eine Sorte Dynamit (s. d.j, speciell Nobelit, welche aus 36 Teilen Nitro- glneerin, 4.^Teilen Natronsalpeter, 8Teilen Schwefel und 8 Teilen Kohle besteht. Qiant'L tabs'weh, d. i. Niesendamm), s. (^^n86^va)'.
Giaretta Giarre ispr. dscha-), Stadt im Kreis [* 15] Acireale der ital. Provinz Eatania, an der Ostseite Siei- liens, 1 Km von der Küste des Ionischen Meers, an der Linie Messina-Syrakus lStation Gibbons-Riposto) der Sieil. Eisenbahnen, ans Schlacken und vul- kanischer Asche in neuerer Zeit erbaut, hat (18811 !2 7 als Gemeinde 2s)751 E. und bedeutenden Weinbau. In der Näde, am Abhang des Ätna, [* 16] finden sich einige über Noo I. alte Kastanienbäume. Giaur oder Ghiaur, die türk. Form des durch deu Koran bei allen islamit. Nationen eingebiir- gerten arab. Kafir, d. i. Gottesleugner, bedeutel eigentlich schlechtbin einen Ungläubigen, d. i. Nicht- mobammedaner, ist aber durch den türt. Sprach- gebrauch auf Bezeichnung der Naiahehristen be- schränkt worden. Der Ausdruck wurde durch Erlaß des Sultans von 185 sür beleidigend erklärt. Giaveno ital. Provinz Turin, unweit links von dem zum Po fließenden Sangone, mit Straßenbabn nach Turil,, bat (1881) 0379, als Gemeinde 10 117 E., Nein- ban, Seidenweberei und Faycncefabrikation. -12"') wurde bier die Teilung von Savoyen und Piemoitt zwischen Amadeus V. und Philipp 1. bestätigt. Gibbon lspr. gibb'n), Edward, engl. Geschicht- schreiber, geb. zu Putnev in Surren, bestickte die Westminsterschule und studierte seit 175,2 zu Orford. 1753 trat er zur kath. Kircbe über, kebrte jedoch l754 zur prot. Kirche zurück. Bis 1758 stu- dierte er iu Lausanne [* 17] Sprache [* 18] und Geschichte. Nacb seiner Heimkehr erschien der im reinsten Französisch geschriebene «U38ni 8nr I'etiick^ cko 1^ Iitt0v:Nuv» i17. Bei der Volksbewaffnung gegen Franlreieb in die Hampsbiremiliz eingetreten, beschäftigte er sich mit Militärwesen. Doch 17 ging erüber Paris [* 19] wie- der uaeb Lausanne und von hier uacb Italien. 1765 kebrte er nacb England zurück. Nach dem Tode seines Vaters < 1770) und saß 1774-82 im Parlament, obne sich an den De- batten zu beteiligen. Als Anbänger des Ministeriums North erbielt er1779 das einträgliche Amt eines I^orä l mnm!83is"n6i' ot'tilull', das mit Norths Sturze ein- gezogen wnrde. In Lausanne, wo er sich 1783 nie- derließ, vollendete er 1787 die «Ili^wi'x ot t,d(! cko^Iin^ ilnd kllii ot tii» I^oin^ii 0in^ii'6" (l) Bde., Lono. 1774 - 88 u. ö.; am besten von Milman, 12 Bde., 1838 -W, und von W. Smith, 8 Bde., 1854-55; deutsch von Wenk, Schreiter und Beck, 19 Bde., Lpz. 1805-7: von Sporschil, ebd. 1837; 4. Aufl. 18 ein Werk, das sich durch gründ- liche Gelebrsamkeit und philos. Blick auszeichnet. Er starb 1 Aus G.s Nachlasse ver- öffentlichte Lord Sbeffield " Ni^c^1iHn»l)n» ^voi-Iv"" mit vielen Zusätzen; neue Ausg. in 1 Bd., ebd. 1837", deren Hauptinhalt G.s Selbstbiograpbie ldeutsck, Braunschw. 179 und Lpz. 1802) bil- det. ^-
Vgl. Milman, I.ist- ot'tt. (Lond. 1839);
Mor- rison, ^iidon lebd. 1878).
Gibbons, s. Langarmasfen. ' ' ¶