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dadurch, daß zwischen Aug- und Mittelsprosse noch die sog. Eissprosse (c in [* 1] Fig. 5) sich entwickelt. An die Zehnenderstufe schließt sich die Stufe des Zwölfenders [* 1] (Fig. 7) an; es tritt bei demselben von der Gabel des normalen Zehnenders die Hauptstange rückwärts knieförmig heraus, wodurch die erste, aus 3 Enden gebildete Krone entsteht.
Hiermit beginnt die Reihe der Kronenhirsche. Fehlt bei Vorhandensein der dreiendigen Krone an der Stange die Eissprosse, so ist für den Träger [* 2] des Geweih die Bezeichnung Kronenzehner [* 1] (Fig. 6) gebräuchlich. Bekommt die Krone noch ein Ende mehr (eine Doppelgabel), so entsteht die Stange des Vierzehnenders (Fig. 8). Darauf folgt der Sechzehnender (Fig. 9) u. s. f. Es kommt häufig vor, daß die Gablerstufe übersprungen wird und sogleich ein Sechsendergeweih nach der Spießerstufe auftritt, ebenso aber auch, daß als zweites Geweih besonders starke Spieße mit Rose erscheinen. Im letztern Falle spricht man von einem Stangenspießer [* 1] (Fig. 10). Nicht selten erfolgt bei etwas ältern Hirschen auch ein Zurücksetzen, eine Verminderung der Endenzahl; dann aber sind die Stangen ungewöhnlich stark entwickelt.
Das Ansprechen erfolgt stets nach der Stange, an welcher die meisten Enden sich vorfinden, und zwar wird deren Anzahl doppelt genommen. Hat z. B. die eine Stange sechs Enden, die andere weniger, so spricht man den Hirsch [* 3] als ungeraden Zwölfender an. Im Gegensatz hierzu haben die geraden Geweih an jeder Stange gleichviel Enden. Damwild: Bei dem Anfang Juli gesetzten Damhirschkalb erheben sich in freier Wildbahn die Rosenstöcke bereits in den Monaten Oktober bis Dezember (Periode des Junghirsches) etwas. Während der nächsten 16 Monate (Januar des zweiten bis mit April des dritten Kalenderjahres) wird das Erstlingsgeweih des Hirsches vom ersten Kopf (Hirsch mit erstem Geweih) aufgesetzt, gefegt und getragen.
Dasselbe besteht aus Spießen [* 1] (Fig. 11) mit wulstförmig verdickter Basis (Damspießer). In den darauffolgenden 11 Monaten (Mai des dritten bis mit März des vierten Kalenderjahres) setzt der Hirsch vom zweiten Kopf, nach dem Abwurf des Erstlingsgeweihs, das zweite Geweih [* 1] (Fig. 13), an welchem die Augsprosse und meist auch die Mittelsprosse erscheint, auf, fegt und trägt es. Bei der nächstfolgenden Stufe [* 1] (Fig. 14) erweitern sich die Stangen oberhalb der Mittelsprosse löffelartig und sind mitunter am Hinterrand ausgezackt (Löffler). Hierauf verbreitert sich von Jahr zu Jahr die obere Hälfte der Stangen zu Schaufeln, deren Hinterrand mehr oder weniger Zacken hat. Man spricht dann vom angehenden Schaufler [* 1] (Fig. 15), Schaufler [* 1] (Fig. 16), starken und Kapitalschaufler [* 1] (Fig. 17). Die geschilderte Entwicklung des Damhirschgeweihs steht mit der Zahnentwicklung im Einklang. Es kommen aber auch beim Damhirsch zwei verschiedene Spießformen vor. Die zweiten stärkern Spieße [* 1] (Fig. 12) würden dann als die zweite Geweihstufe anzusehen sein.
Altum giebt an, daß die zweiten stärkern Spieße, auf stärkern Rosenstöcken, sich in der Mitte und besonders gegen die Spitze sanft nach innen biegen und an der Basis gleichfalls einen starken Perlenwulst von eiförmiger Gestalt zeigen, der sich spitzenwärts in den Stangenumriß verliert und nicht über die Spitze des Rosenstocks scharf sattelförmig vorspringt, wie dies bei den ersten Spießen der Fall ist. Ältere Hirsche [* 4] werfen eher ab (März) als jüngere (Mai). Das Fegen des Geweih erfolgt meist Ende August.
Elchwild: Das Ende Juni gesetzte Hirschkalb zeigt bereits nach vier Wochen durch erbsengroße Warzen die Stelle der Rosenstöcke an;
die letztern entwickeln sich vom Januar des zweiten Kalenderjahres an allmählich und sind im zehnten Lebensmonat vollendet.
Sie sind durch die schräge Richtung nach oben und aufwärts wie durch ihre Flachheit auffällig. Dieser Richtung entsprechend entwickeln sich auf den Rosenstöcken im zweiten Kalenderjahr etwa 30 cm lange Spieße [* 1] (Fig. 18), welche Ende desselben oder auch etwas später abgeworfen werden, während bei den darauffolgenden Geweih der Abwurf schon im Monat November stattfindet.
Die Frage, ob nochmals Spieße nach den zuerst erscheinenden auftreten, ist unentschieden. Jedenfalls haben die Spieße schon eine winkelförmige Biegung, welche den spätern Geweih eigentümlich ist. Die jährlich fortschreitende Schaufelbildung, welche im fünften Jahre schon ganz ausgesprochen ist, ist aus den [* 1] Fig. 19–22 zu ersehen. Mit der beträchtlichen Ausbildung der Schaufeln ist zugleich eine starke Gewichtszunahme des Geweih (bis 20 kg) verbunden. Doch giebt es auch ganz starke ¶
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Elch-Hirsche mit drehrunden Stangen (bis zur Achterstufe). Es ist charakteristisch für das Elchgeweih, daß es keine Augsprosse hat. Dagegen gliedert sich der vordere untere Teil der Schaufel bei starken Hirschen oft als besondere Augschaufel (s. namentlich [* 5] Fig. 22) ab. Das Fegen des Geweih erfolgt im September nach dem Verecken.
Gehörn nennt man die Hörner des Rehbocks; in Österreich [* 6] sagt man dafür auch Gewichtl, mitunter Gestänge. Bereits im August oder September erheben sich die Rosenstöcke (Stirnzapfen) des anfangs Mai gesetzten (geborenen) Rehbockkalbes und im Dezember können die ersten kleinen Spieße vereckt sein. Im nächsten Februar wird dieses erste Geweih stets abgeworfen, mag es noch so unbedeutend erscheinen. Das sich sogleich wieder bildende zweite Geweih wird im Mai gefegt und im Spätherbst abgeworfen. Es ist also charakteristisch, daß der Rehbock während der ersten 20 Lebensmonate zweimal abwirft und zum drittenmal aufzusetzen beginnt.
Das erste Geweih besteht entweder aus erbsengroßen Knöpfen oder kleinen Spießen, das zweite Geweih können Spieße oder Gabelstangen oder ausnahmsweise Sechserstangen bilden. Mit zunehmendem Alter vermehrt sich gewöhnlich die Stärke, [* 7] die Perlung und die Endenzahl der Geweih, vergrößert sich die Rose und verkürzt sich der Rosenstock. Das Ansprechen des Rehbocks und seines Geweih erfolgt nach der Endenzahl demselben; es wird dabei ebenso wie beim Edelhirsch und dessen Geweih verfahren.
[* 5] Fig. 23 zeigt die Stange des Spießbocks, [* 5] Fig. 24 diejenige des Gabelbocks, [* 5] Fig. 25 diejenige des Sechserbocks, [* 5] Fig. 26 diejenige des Achterbocks und [* 5] Fig. 27 diejenige des Zehnerbocks. Bilden die drei Enden jeder Stange ein Kreuz, [* 8] wie in [* 5] Fig. 28, so spricht man von einem Kreuzbock.
Figur 29:
Das normale Sechsergehörn ist in [* 5] Fig. 29 dargestellt. Außerordentlich stark und vielendig entwickelt ist das Geweih der Urböcke. Beim Rehbock ist die merkwürdige Monstrosität des Perückengehörns – wie in [* 5] Fig. 30 dargestellt – am häufigsten zu finden.
Figur 30: