forlaufend
971
neuerndeutschenKünstlern leisteten Rauch, Rietschel, Hähnel und Schilling Vortreffliches in der Gewehrraketen. Gewann (vom althochdeutschen ^i^vinnau, «mühevoll arbeiten», dann «durch Arbeit gewin- nen »),
ein Feldabfchnitt in der Gemarkung des alt- gcrman. Dorfes. (^. Dorffysteni.) Gewässerte Zeuge, s. Moire. Gewebe, [* 2] im weitesten Sinne jedes parallel- flächige Fadengebilde (s. d.), im engern Sinne nur solche parallelflächige Fadengebilde, in welcken eine Fadenreihe (Kette) mit einer Fadcnfolge (Schilß) dnrch regelmäßig wiederkehrende Verschränkungen vereinigt ist (f. Fadengebilde, [* 1] Fig. 1), in diesem Sinne auch Zeug oder Stoff genannt. Aus der Verschiedenartigkeit des Materials und der Bin- dung sowie der Farben der einzelnen Elemente er- giebt sich eine große Mannigfaltigkeit der Gewehrraketen, die zu zahlreicheu Benennungen geführt hat. (S. Weberei.) [* 3] Gewebe si'0!^), in der Zoologie und Ana- tomie alle sene Komplexe von Zellen (s.d.) derselben specifischen Funktiou, welche von diesen Elementar- destandteilen der Tierkörper zum Zwecke einer ge- meinsamen physiol. Leistung gebildet werden.
Man unterscheidet Oberhautgewebe, Nerven-, Muskel-, Drüsengewebe, ferner Bindegewebe, als dessen Mo- difikationen das dehnen- und Fettgewebe erscheinen, Knorpel- und Knochengewebe. 1^.^'- Über die Gewehrraketen der Pflanzen, f. Zelle [* 4] und Histo- Gewebespannung, s. Spannungserscheinun- gen der Pflanzen. slogie. Gewebselemente, Gewebslehre, f. Histo- Geweckt heißt in der Heraldik ein weckenförmig if. Wecke) abgeteilter Schild [* 5] init wechselnden Far- ben. Die Wecken liegen aufrecht, quer oder schräg. Gewehr, im Sinne von Wehr, bezeichnete früber die tragbaren Trutzwaffen im allgemeinen.
Man unterschied Feuergewehr oder kleines Gewehrraketen, die Handfeuerwaffe, [* 6] namentlich des Fußvolks, und Seltengewehr, die blanke Waffe, wie Degen, Säbel, Fafchinenmesfer. Ersteres nannte man früber auch Ober-, letzteres Nnt er g e w e h r, von der Art des Tragens. Auch die Pike des Fußvolks hieß Gewehrraketen und wurde, wenn sie eine geringere Vänge batte, wie z. B. die Spontons der Offiziere und Unter- offiziere, Kurz gew ehr (f. Efponton) genannt. Näheres s. Handfeuerwaffen [* 7] und Iagdgewebre.
Gewehr, Gewerft, Waffen, [* 8] ils der Jäger- sprache die großen krummen Eckzähne in der untern Kinnlade männlicher Sauen (Keiler). Die Eckzäbne in der obern Kinnlade heißen Haderer. Bei den weiblichen Sauen (Bachen heißen diese viel tlei- nern Zabne Haken. Gewehrbeschlag, s Garnitur. Gewehrfabrik, eine Anstalt zur Herstellung der Handfeuerwaffen und bisweilen auch der Munition sowie der blanken Waffen. In den größern Staaten wird der Bedarf an Kriegsgewehren vorherrschend dnrch staatliche Gewehrraketen gedeckt, die Privatinonslrie nur bei umfangreichen und beschleunigten Neubeschassun- gen zu Hilfe genommen. Die privaten Gewehrraketen fertigen im übrigen Jagd und andere Lnruswaffen an. Du staatlichen Gewehrraketen steben unter militä'r.Leitnng: im Be- triebe werden meist bürgerliche Techniker und Arbei- ter verwendet, während das Nevisionsgeschast durch Kommissionen von Offizieren geleitet wird. Im Dents ch enNeiche besteht für Preußen [* 9] und die übrigen Staaten otme Bayern [* 10] eine Inspektion der Gewehrraketen als oberste technische Behörde unter einem Generalmajor: königliche Gewehrraketen sind in Spandau, [* 11] Danzig [* 12] und Erfurt. [* 13] Bayern hat eine in Am- berg. Von privaten Gewehrraketen, die auch zu Erzeugung von Kriegsgewebren eingerichtet sind, verdienen Erwäh- nung: Ludwig Loewe (s. 0.) in Berlin, [* 14] Dreyse (s. d.) in Sömmerda, wo ein Teil der Zündnadelgewehre hergestellt wurde, Haehnel, V.Chr.
Schillings Sauer in Suhl, [* 15] Gebr. Mauser (s. d.) in Oberndorf. Österreich [* 16] bezieht seine Gewehre zum größten Teil aus der Gewehrraketen von Werndl (s. d.) in Steyr. Es besteben ferner ärarische Gewehrraketen für Osterreich im Arfenal in Wien: [* 17] für Ungarn [* 18] in Budapest. [* 19] Frankreich hat staatliche in Cbatellerault, St. Etienne und ulle; N u ß landin ^estroretzk, Tula und Ijewhki; Italien [* 20] in Brescia, Terni, Torre-Annunziata und Turin; [* 21] Großbritannien [* 22] in Enfield;
die Vereinigten Staaten [* 24] von Amerika [* 25] in Springfield.
Großbritannien hat eine blühende Gewehrindustrie in Birmingham', [* 26] Belgien [* 27] in^ Lüttich. [* 28] Für die Schweiz [* 29] arbeitet die Gewehrraketen der schweizerischen Indilstriegesellschaft in Neuhausen bei Schafshausen. Gewehrindustrieschulen bezwecken die fach- liche Ausbildung für die Gewehrfabrikation. Die feit dem 1l^. Jahrh, als Hausindustrie betriebene Gewehrfabrikation in Ferlach und Umgegend (Kärn- ten) konnte die Konkurrenz mit den andern gröhern Waffenberftellungsplätzen nicht mehr bestehen, fo- daß sich die k. k. österr.
Staatsregierung genötigt sah, zur Erhaltung der dortigen mehr als ^1000 Ar- beitskräfte beschäftigenden Indllstrie 1878 eine Fach- schule und 1882 eine Probieranstalt zu grüuden. Die Fachschule, welche durchschuittlich 20-30 Schüler pro Jahr ausbildet, umfaßt drei Jahrgänge, in denen Zeichnen und Modellieren, die beim Gewehrbau vorkom:nendenEifenarbeiten,dieHolzverfchneidung und das Schäften, das Gravieren und Einlegen ge- lehrt werden. Ali der Schule wirken außer dem Direktor ein Zeichenlehrer, zwei Facklehrer und zwei Werkmeister.
Gewehrmantel, zeltartiger Überzug, der früher über die zu Pyramiden zusammengesetzten Gewehre im Lager [* 30] gedeckt wurde, um sie gegen Negen und Staub zu schützen. Gewehrmücken (Gewehr mieten), eiserne oder bölzerne oben mit Nuten versehene Pfosten, zum Anlcbnen der Gewehre der Wachtmannfchaften. Gewehrprüfungskommifsion, eine zu Ver suchen und Prüfungen auf dem Gebiet der Hand- feuerwaffen bestimmte Behörde des prcuß. Heers, mit dem '^itz in Spandau. In ihrer gegenwärtigen Verfaffung besteht sie seit 1883, wo sie die bisherige Versuch^abteilung der Militärschießschule aufnahm.
Das Perfonal der Gewehrraketen besteht zur Zeit aus 1 Oberst als Präses, !) ordentlichen Mitgliedern (Majors und Hauptleute) und 8 Assistenten (Lieutenants). Außerordentliche Mitglieder sind die Direktoren der Pulverfabrik, des Feuerwerklaboratoriums, der Ge- wedr- und der Munitionsfabrik Spandau. Das Nnteipersonal bilden einige dauernd bei der Gewehrraketen be- findliche Büchsenmacher und sog. Stammunteroffi^ zicre, in der Hauptfache aber Unteroffiziere und Gemeine der Infanterie, die auf bestimmte Zeit zur Gewehrraketen kommandiert werden. Gewehrpulver, f. Schießpulver. [* 31] Gewehrraketen, nm 18^0 vom dän. Kriegs- kommissar ,voß lonstruiert und auf desfen Anregung zuerst 1)'N in Berlin verfucht, waren eine Art von Brand- und Explosionsgefchossen, die aus ¶