Das
Deutsche Reich
[* 2] besitzt eine Königl. preußische Geschütz und Geschoßfabrik in
Spandau
[* 3] und eine Königlich
[* 4] preuß. Geschoßfabrik
in
Siegburg
[* 5] sowie eine Königl. bayrische Geschütz und Geschoßfabrik in
Ingolstadt.
[* 6] Von Privatunternehmungen, die sich mit Herstellung
von Stahlgeschützrohren beschäftigen, ist besonders die Firma Fr.
Krupp (s. d.) in
Essen
[* 7] sowie das mit dieser
vereinte Grusonwerk zu
Magdeburg-Buckau hervorzuheben; in kleinerm
Umfang ferner der
Verein für Gußstahlfabrikation in
Bochum.
[* 8] In
Österreich-Ungarn
[* 9] liegt die Fabrikation der
Geschützrohre der Artilleriezeugfabrik des
Arsenals in
Wien
[* 10] ob, soweit dieselben
nicht von der Privatindustrie bezogen werden.
In den ältern
Zeiten des Geschützwesens wurde der Geschützguß durch die
Büchsenmeister besorgt, die von Fürsten und
Städten
in Dienst genommen wurden. Eine der ältesten Geschütz war die des
DeutschenOrdens in Marienburg.
[* 20]
Augsburg
[* 21] und
Nürnberg
[* 22] sind besonders durch den Geschützguß berühmt.
KaiserKarl Ⅴ. legte eine größere Zahl von in
Spanien,
Italien
und den
Niederlanden an. Vielfach blieb der Geschützguß bis zur neuern Zeit in Privathänden; so wurde z. B.
in
Preußen
[* 23] erst um 1857 eine königliche Geschütz angelegt.
die
Fläche, auf der ein
Geschütz bei seinem Gebrauche aufgestellt ist. Bei Feldgeschützen dient gewöhnlich
der natürliche Erdboden ohne jegliche oder nur mit geringer Vorbereitung als Geschützstand
Positionsgeschütze,
die längere Zeit an ihrer
Stelle verharren, erhalten Geschützstand mit einer Dielung,
Bettung (s. d.) genannt, die aus in die Erde versenkten
Längshölzern oder Rippen und quer darauf befestigten
Bohlen besteht. In Festungen und auf Schiffen kommt auch die
Aufstellung von
Geschützen auf
Rahmen vor. (S. Lafette und Rahmenlafetten.) Ein bedeckter Geschützstand ist ein Hohlbau, der
dem
Geschütze
[* 25] Sicherung gegen
Feuer von der Seite und von oben her gewährt und nach vorn eine mit einer Scharte versehene
Brustwehr
[* 26] hat. Derselbe kann in Holz,
[* 27]
Mauerwerk oder in
Eisen
[* 28] ausgeführt sein. In neuerer Zeit kommen hauptsächlich
Panzerstände oder Panzertürme als bedeckte Geschützstand vor. (S. Permanente Befestigung und Panzer.)
umfaßt die Gegenstände, die ein
Geschütz bedarf, um bedient, gehandhabt, gereinigt und in gutem
Zustande erhalten werden zu können.
Hierher gehört das Ladezeug, wie Wischer, Lader, Geschoßtrage,
Aufsatz, Quadrant, Abzugsschnur
und vieles andere, ferner
Mittel zur Handhabung, wie Hebebäume, Richtbaum,
Hemmkeile, Handhabungsmaschinen,
endlich
Mittel zur Sicherung gegen Witterungseinflüsse, wie Mundpfropf, Verschlußüberzug u. s. w.
eine
Abteilung von mehrern
Kriegsschiffen, die zu einer friedlichen oder kriegerischen
Operation unter einem
Befehlshaber vereinigt sind, dessen Rang meistens den eines
Konteradmirals nicht übersteigt und der in vielen Fällen ein
Kommodore oder
Kapitän zur See ist. Derselbe heißt dann
Geschwaderchef, der sein Kommandozeichen (s. d.) auf dem Flaggschiff
(s. d.) setzt. Ein in eigentlicher Bedeutung des Wortes hatte früher weniger
als neun größere
Kriegsschiffe.
Die
Vereinigung von mehrern Geschwader bezeichnet man als Flotte. In neuerer Zeit nennt man im weiternSinne jede
Anzahl von
Kriegsschiffen ein Geschwader, wenn diese nur von einem
Admiral befehligt werden. In der deutschen Marine versteht man unter
Schulgeschwader ein Geschwader von Schulschiffen (s. d.), die zu gemeinsamen
Fahrten vereint sind, unter Kreuzergeschwadern ein solches von Kreuzern, unter Panzergeschwadern ein solches von
Panzerschiffen.
Fliegendes Geschwader (flying squadron) ist gleichbedeutend mit Kreuzergeschwader. Die Unterabteilungen
eines Geschwader aus mehr als drei Schiffen nennt man
Treffen oder Divisionen. (S. auch Flottille.) Unter Geschwaderstab versteht
man die dem
Geschwaderchef als
Adjutanten beigegebenen Seeoffiziere, Flagglieutenants genannt, den Geschwaderarzt, Geschwaderauditeur,
Geschwadermaschineningenieur.
Über den Betrieb des Geschwaderdienstes vgl. Instruktion für den
Geschwaderchef
(Berlin).
[* 29]
heißt bei der gleichförmigen
Bewegung der in der Zeiteinheit (Sekunde) zurückgelegte Weg. Je größer
der Weg ist, den ein Körper innerhalb derselben Zeit durchläuft, desto größer ist seine Geschwindigkeit. Ist die
Bewegung ungleichförmig, d. h. werden nicht in beliebig kleinen gleichen
Zeiten auch gleiche Wegstücke zurückgelegt, so
ist die in jedem Augenblick eine andere und nimmt in jedem Augenblick entweder zu oder ab. Im ersten
Falle heißt die
Bewegung beschleunigt, im zweiten verzögert.
Die beschleunigte
Bewegung ist entweder gleichmäßig beschleunigt, wenn die in demselben Verhältnis wie die Zeit wächst
(s. Fall), oder ungleichmäßig beschleunigt, wenn die in einem andern Verhältnisse
zunimmt. Ebenso ist die verzögerte
Bewegung gleichmäßig oder ungleichmäßig verzögert. Man nennt diesen bei der gleichmäßig
beschleunigten
Bewegung in jeder Sekunde stattfindenden Zuwachs an Geschwindigkeit seine
Beschleunigung (s. d.). Bei rotierenden Körpern
wird die Drehgeschwindigkeit entweder durch die Umfangsgeschwindigkeit
(d. i. der von einem Punkt des
Umfangs in 1 Sekunde zurückgelegte Weg) oder durch die Winkelgeschwindigkeit
(d. i. der Weg, den ein von der Drehachse um
die Längeneinheit entfernter Punkt in 1 Sekunde zurücklegt) angegeben. Die Messung der Geschwindigkeit richtet sich
nach dem bewegten Körper. (S.
Geschwindigkeitsmessung.)
Da die Geschwindigkeit nur in gleichen
Zeiten zurückgelegte Wege darstellen, so kann man zwei demselben Körper nach
verschiedenen
Richtungen gleichzeitig erteilte Geschwindigkeit nach dem Princip des
Parallelogramms ebenso durch eine ersetzen wie zwei
Wege. (S.Bewegung.)
Beispiele verschiedener mittlerer in Metern für die Sekunde giebt folgende Übersicht:
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