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die Dichtigkeit, Festigkeit [* 2] ilnd (Elasticität des Mate- rials wächst damit. Der österr. General Uchatius ss. d.) verbesserte das bisherige Verfahren, indem er zmn und Verdichteil der Seelenwände dnrch Stahl- tolbeil, die mittels bvdrauliscben Druckes durch das Rohr getriebell werden und die Seele auf das ge- börige Üitasi au^debneu, fügte. Uckatius erreichte somit auf kalten: Wege, wci5 der russ. Artillerie- oberst ^awrofs schon vor ibm durch Zusammenpressen der flüssigen Legierung erstrebt hatte.
Mit dem Verdichtungvversabren tritt eine weitere Erböhung der Festigkeit und Elasticität sowie eine erhebliche Vermebrung der Härte und Widerstandsfähigkeit des Metalls Mläcbst den Seelenwänden ein, wo- bingegen dieZäbigkeit desselben abuimmt. Uchatius wählte außerdem eine zinnärmere Legierung ft Proz. Zinn statt wie bisher !) Proz.). Die im Wege des Schalengusses und des Uchatiusschen Verdichtungs- verfabreus bergestellte Geschützgießerei (init zwar dem Stabl noch immer nicht gleicb, da sich bei derselben viel leichter als bei diesem Auvbrennungen und Erweiterungen der Seele ergeben und fortgesetz- ter Gebrauch viel rascher zu einer Abnahme in der t^leichförmigkeit der Wirkung wie in der Größe der Gefchoßgeschwindigkeiten sübrt, übertrifft aber die bisherige Geschützgießerei an Güte erbeblich. Wäbreno man der nicht verdichteten Geschützgießerei jetzt den Namen W e i cb b r ouze beilegt, wird die nach dem verbesserten Verfahren bergestellte Geschützgießerei Hartbronze, in Osterreich-Nngarn S tabl b ronzc genannt, welcber letztere N'anle aber lvenig bezeichnend ist und leicbt zu irrtiwilicher Aus- fassung führt. Die Hartbronze fand zunächst iil listerreicb-Un gärn bei den Feldgeschützrobren N/75) ^lnwelldung.
Dieser Staat wußte sich auf diesen: Wege bei der Beschaffung seines neuen Feldmaterial^ vom Aus- lande unabhängig zu erhalten. Die Annabme dev Stahls hätte bei der geringen Entwicklnng dieser Industrie iin eigenen ^ande den .Uaiserstaat genö tigt, seine Robre aus dem Deutschen Reiche zu be^ ziehen. Auf Robre der Belagerung^- uild Festung^ [* 3] artillerie wird iil Österreich-Ungarll die Hartbronze jetzt gleichfalls angewendet, doch hat sie sich für die schweren Rohre der .Nüstenartillerie nicbt alo geeignet gezeigt. Im Dentscben Reicbe bat die Hartbronze in derBelagerungs-und Festnngvartillerie vielfacb Ein- gang gefunden, dagegen wurde in der Feldarlillerie, die 187Z ihre Aufrüstung mit Stablrobren erbalten bat, die Hartbronze nicbt angenoinmen.
Italien [* 4] verwendet die Hartbronze bei seinem neuen Feld- geschützmaterial und läßt die Stahlrobre fallen. In Rußland und Spanien [* 5] bat jene gleichfalls be- reits Beachtung gefunden. Neuerdings hat man, teilweise mit Erfolg, versucht die Geschützgießerei durch Zufatz von Mangan zu verbessern. Geschützdeckungen werden in der Feldbefesti gung zum Schutz von feuernden Geschützen und deren ^------------z ---)""' Bediemmgsmalmschasten gobaill, im Bcwegimgs- kriege aber nur daun, wenn die Geschütze [* 6] voraus- sichtlich längere Zeit ein stehendes Gefecht zu fübren haben.
Jeder Geschützstand hat quadratischen Grund- riß mit rückwärtiger Einfahrt; der Aufriß erglebt sich aus beistehender [* 1] Figur. Bei genügender Zeit werden zu beiden Seiten jedes Standes Deckungs- gräben für die Bedienuug ausgehoben. Zum Bau eines Geschützstandes sdie Bedienung des Geschützes als Arbeiter gerechnet) ist 1-1'/.2 Stunde erforoer- licb. Für die Protzen können feitwärts oder rückwärts der Batterie Deckungsgräben angelogt werden. Geschnhemplacement oder Gefchützein- fchuitt, s. Batterie.
Geschützführer, in der FeldartlNerie der Unteroffizier, dem die Bedienung und Bespannung des Geschützes unterstellt sind. Der Geschützgießerei ist beritten und befindet sich bei aufgeprotztem Gescbütz lints von dem vordersten Fahrer (Vordcrreiter). Wird abgeprotzt, so sitzt der Geschützgießerei ab und bestimmt (innerhalb der durch die allgemeine Stellung der Batterie ge- gebenen Grenzen) [* 7] den von seinem Geschütz einzuneh- menden Platz. Während des Feuerns ist der Geschützgießerei für die gesamte Bedienung seines Geschützes verant- wortlich: er mllft wäbrend des Feuerns das Geschütz, namentlicb Verschluß und Lafette, aufmerksam be- obachten, um Vorkommuisse, die die Fenerthätigkeit seines Geschützes beeinträchtigen können, zu beseiti- gen. -
In der deutschen Marine beißen Geschützgießerei die auf dem Artillerieschulschiff (s. Schulschiffe) ausgebilde- ten 5)bermatrofen und Bootsmannsmaate, die nach Erfüllung der Gefchützschiehbedingungen die Be- säbigung zum Kommando über eine Gescbützmann- scbast gezeigt baben. Sie tragen als Abzeichen eine role platzende Bombe auf dem Ärmel. Geschützgießerei (früher aucb S t ü ck gießerei genannt), eine Anstalt zu Herstelluug von Ge- scbützrobren im Wege des Gllsses lind zu deren weiterer Bearbeitung.
Gewöhnlich sind mit den Geschützgießerei auch Einrichtungen zur Herstellung von Artil- leriegeschossen, sog. Geschoftfabriken, verbunden. Geschiebt die Herstellung der Geschützrohre vorwie- gend durch Ausschmieden, wie bei Verwendung von ^tabl und von Schmiedeeisen, so spricht man von GesMtzfabriken oder Gesckützwerkstätten, wogegell in den eigentlichen Geschützgießerei nur Bronze [* 8] und Gußeisen, alo im großen schmelzbare und gießbare Stosse, in Betracht kommen können. Bei der verhältnis- mäßigen Leichtigkeit, mit der solche Geschützrohre berznstellen sind, sind die eigentlichen in der Regel Staat^inslilute, die zum Ressort der technischen Är- lillerie geboren, wäbrend die mit großen Schwierig- leiten verbundene Herstellung der Stablgesckützrobre di5 jetzt durckgängig der Privatindustrie überlassen geblieben ist, die die kostspieligen Einrichtungen einer solcben Fabrikation ergiebiger auszunutzen vermag.
Eine Geschützgießerei zerfällt der Hauptfache nach in die Gießerei [* 9] und in die Bobrwerkstatt. In der ersteru findet die Herstellung der formen, soweit dieselben nocb Lebm- formen und nicbt eiserne Scbalen ls. Geschützbronze) sind, das Schmelzen der Robstoffe im.Nupol- oder Flammofen und der Guß der rohen Rohrkörper ebenso wie das Formen und Gießen [* 10] der Ge- ^?_________, -. schösse statt. In der att ge- ---K.5H.------l schieht die äußere imd innere Bearbei- tung der Rohre; zu letzterer ist in neuerer Zeit noch das Verdichten der Seele mittels Stablkolben bei bartbronzenen Rohren getreten. Die fertigen Robre werden einer Unter- suchung und Schiesiprobe unterworfen. ¶