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Geschlechtsstosfe reifen indessen zu verschiedener Zeit, die weiblichen vor den männlichen.
Unter den Mollusken [* 2] sind die Kopffüßer stets, die Muscheln [* 3] meist getrennten Geschlechts, von den Schnecken [* 4] die Vorderkiemer und Hcteropoden;
die Lungenschnecken, Hinterkiemer und Pteropoden da- gegen sind Zwitter. Bei den Insekten [* 5] sind die Hoden paarige, ent- weder einfache, oft sehr lange, zu Knäueln aufgerollte Schläuche, oder sie bestehen aus einer größern An- zahl kleiner Blindschläuche.
Die Samenleiter sind cylindrische Röhren [* 6] von verschiedener Länge und bil- den, wenn sie lang sind, Windungen und schlingen, an ihrem untern Ende findet sich bisweilen eine blasenförmige Anschwellung (^amenbläschen).
Sie vereinigen sich zu einem Spritzkanal (6ucw8 6Mcu- I^toi-ius), in den besondere Drüsen münden, deren Sekret die Samenelemente paketweise zusammenklebt (Samenpatronen), in welcher Gestalt sie durch innere Begattung mittels eines vor- und rückziebdaren Organs (Kopulationsorgan, Rute) den Weibchen appliziert werden.
Die paarigen Eierstöcke bestehen aus mehrcrn nach oben sich verjüngenden Schläuchen (Eiröhren), deren Gipfel sich zu einem Bande ver- einigen, das die Eierstöcke an der Innenseite der Leibeshöhle befestigt.
DieZahlder Eiröhren schwankt zwischen zwei (Pupiparen) und tausend (Termiten), [* 7] jede Eiröhre ist gekammert, und je mehr ihrer sind, desto zahlreicher sind auch in jeder einzelnen die Kammern.
Die beiden Eileiter vereinigen sich bald und münden in ein weites Nohr, die Scheide. In diese münden weiter mehrere Drüsen, die Klebstoffe zur Befestigung u. s. w. der Eier [* 8] absondern, also Organe der Brutpflege sind.
Die Eischale bildet sich in den Eiröbren. In die Scheide münden weiter zweierlei Taschen ein: der äußern Geschlechtsöffnung zunächst liegt die Begattungstasche (dui-83. co^ula- ti-ix), die aber bisweilen fehlt, zur ersten Aufnahme des Samens bei der Begattung, und weiter oben eine oder mehrere gestielte ^amentaschen (i'6C6pt3.- cula 86inini^), in die der Samen [* 9] von der Begat- tungstasche übertritt oder die denselben, wenn jene fehlt, unmittelbar aufnehmen.
Passiert ein unbe- fruchtetes Ei [* 10] die scheide, so tritt etwas Samen aus dieser Tasche aus und durch den Mikropvlapparat (s. Ei, Bd. 5, S. 759 a) in jenes hinein.
Die Geschlechtsregister der Tausendfüßer sind ganz nach dem Typus derer der Insekten gebaut, nur münden sie bei den Chilo- gnathen (f. Schnurasseln) nicht hinten, sondern vorn zwischen dem zweiten und dritten Körperring.
Die Spinntiere sind mit Ausnahme der Bärtiercken (s. d.) getrennt geschlechtlich und ihre Geschlechtsregister, namentlich die männlichen, gleichen denen der Insekten sehr. Bei den Asselspinnen ls. d.) liegen sie bei beiden Geschlechtern in den Beinen.
Bei den Skorpionen besteht jeder Eierstock aus drei, weit auseinander gelegenen, durch Querbrücken verbundene Eiröhren. Bei dcn Aftcrspinnen (s. d.) münden die beiden Ei- leiter in einen Eiersack, aus dem ein zweiter Eileiter entspringt, der die Eier in die Legeröhre fübrt. Unter den Krusten tieren sind bloß die fest- sitzenden Rankenfüßer (s. d.) Zwitter.
Die Hoden und Ovarien bilden auch hier ein oder mehrere Paare von Schläuchen, die aber zu einer gemein- samen Masse verschmelzen können;
warnen- und Eileiter sind indessen immer doppelt vorbanden und münden meist weit vom After entfernt auf der Grenze von Abdomen und Postabdomen (s. Krusten- linc).
Die ^amenelementc werden im untern Ab- schnitt des Samenleiters oft partienweise von einer an der Luft erhärteten Masse umhüllt und dann als Unter den Würmern sind die Plattwürmer und viele Ringelwürmer Zwitter, die übrigen getrennt geschlechtlich;
der Bau ihrer Geschlechtsregister ist überaus ver- schieden und bei den Ringelwürmern zeigt sich der innige Zusammenhang zwischen Geschlechts- und Erkretions- (Harn-) Organen deutlich. Die Stachelhäuter [* 11] sind mit ganz wenig Aus- nahmen getrennt geschlechtlich und die Geschlechtsregister sind meist radiär angeordnet und liegen in der eigentlichen Leibeshöhle, nur bei den Haarsternen nicht, bei denen sie sich in den Armen und deren Anhängen finden.
Die regelmäßigen See-Igel haben fünf, die unregelmäßigen weniger (2,3,4), die Scefterne gleichfalls fünf Geschlechtsregister, die bei beiden Klassen auf der vom Mund abgewendeten oder Eileitern nach außen münden.
Die Schlangen- sterne haben zehn Geschlechtsregister, deren Produkte in besondere, sich an der Bauchseite zwischen den Armen nach außen öffnende Taschen gelangen.
Die Seewalzen haben nur ein verzweigtes Geschlechtsorgan, das sich auf dem Rücken nahe am Munde öffnet. Die meisten Hohltiere sind getrennt geschlecht- lich und ibre Geschlechtsregister bestehen aus den einfachen Ge- schlechtsdrüsen, ohne daß weitere Hilfsorgane sich entwickelten.
Litteratur. Martin-l^aint-Ange, Ntuä" ä? i'apMi'kii i «pl oäuctenr ämi8 163 cinh cl3,8868 ä'ani- inmix v6i't6l)i-63 (Par. 1854); Meckel, Zur Morpho- logie der Harn- und Geschlechtswerkzeuge der Wir- beltiere (Halle [* 12] 1848); Jörg, über das Gebärorgan des Menschen und der Säugetiere (Lpz. 1808); ders., Grundlinien zur Physiologie des Menschen (ebd. 1815); Pflüqer, Die Eierstöcke der Säugetiere und des Menschen (ebd. 1863); Waldeyer, Eierstock und Ei (ebd. 1870); Braß, Beiträge zur Kenntnis des weiblichen Urogenitalsystcms der Marsupialen (ebd. 1880); Tannenberg, Abhandlungen über die männ- lichen Zeugungsteile der Vögel [* 13] (Gott. 1810); Span- genberg, l_'ii' Mi-t68 A6nit3i68 t'oeinin6a8 iiviuin (ebd. 1813); Müller, Über zwei verschiedene Typen in dem Bau der erektilen männlichen Geschlechtsregister der strauß- artigen Vögel (Berl. 1858); Aidder, Vergleichend- anatom, und histolog. Untersuchungen über die mann- lichen Geschlechts - und Harnwerkzeuge der nackten Amphibien (Dorpat [* 14] 1846); Hyrtl, Beiträge zur Morphologie der Urogenitalorgane der Fische [* 15] (Wien [* 16] 1850); Stein, Vergleichende Anatomie und Physio- logie der Insekten. 1. Monographie: Die weiblichen Geschlechtsregister der.^äfer (Berl. 1847). sfruchiung. Geschlechtsorgane der Pflanzen, f. Be- Geschlechtsregister oder Stamm bäume spielen bei den Juden, besonders bei den l önigl.und priesterlichen Geschlechtern eine wichtige Rolle. Die biblischen Geschichtsbücher führen uicht nur die Ab- kunft Abrahams, des Stammvaters vou Israel, durch fagenhafte Register bis auf Adam zurück, son- dern teilen auch zahlreiche sonstige Stammbäume hervorragender Persönlichkeiten, namentlich der mit dem Kulte in Verbindung stebenden Familien mit. Dieselben sind keine geschichtlichen Überlieferungen, sondern mertbar künstlich aufgebaut. In den Evan- gelien sind bei Matthäus (1, i-i?) und bei Lukas i3,23-38) zwei Geschlechtsregister Jesu mitgeteilt, die beide die Ab- tunft Jesu von dem Hause David nachweisen wollen, das eine durch die königl. Linie, das andere durch die Nebenlinie des Nathan, eines ji'mgorn Sohnes 57» ¶