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öfters sür den Verfasser der «Nachfolge Christi» (s. d.) gehalten.
Die beste Sammlung seiner Werke ist von Dupin (5 Bde., Antw. 1706). -
Vgl. Engel- hardt, v6 66l3oni0 mMio0 (2 Bde., Erlangen [* 2] 1823);
L'Ecuy, I^88ai 8ui' Ili vi6 äs ^ean (l. (2 Bde., Par. 1832);
Schmidt, ^ssai 3ur (^. (Straßb. 1839); Mettenleiter, Johann Gerstäcker und seine Zeit (Augsb. 1857);
Schwab, Johannes Gerstäcker (Würzb. 1858);
Ia- dart, .sc^n äs (-. (Reims [* 3] 1882);
Werner, Die Scho- lastit des spätern Iltittelalters, Bd. 4 (Wien [* 4] 1887); Veß, Gerstäcker und die kirchenpolit.
Parteien Frankreichs (Lpz. 1890).
Gerson, Wojciech, poln. Historienmaler, geb. I.Iuli 1831 in Warschau, [* 5] erhielt seine Ausbildung in der Kunstschule zu Warschau, der Akademie zu Petersburg, [* 6] deren Mitglied er ist, und bei Le'on Cogniet in Paris. [* 7] Er erwarb sich allgemeine Aner- kennung durch seine tiesdurchdachten und vollendet ausgeführten Bilder: Einführung des Christentums bei den Slawen im 10. Jahrh., Kasimir d. Gr., König Wladislaw Lokietek in Ojcow, Iagiello nimmt seine Brüder Kiejstut und Witold gefangen, Die Königin Hedwig im schloß zu Krakau, [* 8] Kopernilus in Rom, [* 9] Der Hof [* 10] Kasimirs des Gerechten, Die Ermordung des Königs Premislaus I. von Polen 1290 (1882s. Ferner sind zu nennen: Die hochmütige Königin Rira von Polen, Der schwarze Teich im Tatra- gebirge, Das Thal [* 11] Bramki im Tatragebirge, Dem König Sigismund August von Polen erscheint der Schalten der Königin Barbara 155)3 (Internationale Kunstausstellung zu Berlin [* 12] 1891).
Außerdem übte Gerstäcker einen hervorragenden Einfluß aus auf die He- bung der Kunst in Polen als Professor an der Malerschule und durch die Begründung des Kunst- Vereins in Warschau.
Viele der tüchtigsten poln. Maler der Gegenwart gehören zu seinen Schülern. GersolNden, Druckerfamilie in Prag [* 13] vom An- fang des 16. Jahrh, an, benannt nach ihrem Ahn- herrn Gerson (Gerschom) ben Salomo Koben (Kaz, daher später die K azischeBu ch druckerei), der als Begründer des hebr. Buchdrucks in Prag gelten kann. Gersolnten, israel. Priester- und Leviten- familien, die sich von einem Gersom oder Ger- son ableiten;
so von Gersom, dem Sohne Manasses (nach älterer Lesart: Moses), nach Richter 18,30 das Geschlecht der Priester von Dan. Nach Esra 8,2 kehrte mit Esra ein Priestergeschlecht Gersom zurück; 1 Ehron., Kap. 6 führt die Leviten auf die drei Söhne Levis: Gersom (-^ Gerson), Kahat und Merari zurück. Ae^?., bei lat. Tierbenennnngen Abkürzung für Karl Eduard Adolf Gerstäcker (s.'d.). Gerstäcker, Friedr., Reise- und Romanschrift- steller, geb. in Hamburg, [* 14] befuchte die Nicolaischule in Leipzig [* 15] und erlernte 1835-37 zu Döben bei Grimma [* 16] die Landwirtschaft. 1837 ging er nach Amerika, [* 17] wo er von Neuyork [* 18] aus Wanderungen durch alle Staaten der Nnion be- gann und zuletzt als Jäger in den Urwäldern des Westens ein abentenerliches Leben führte. Im Sommer 1843 kehrte er nach Deutfchland zurück. Hier verwertete er nun seine transatlantischen Er- lebnisse in litterar.
Thätigkeit. Seinem ersten Werke, den interessanten «Streif- und Jagdzügen durch die Vereinigten Staaten [* 19] Nordamerikas» (2 Bde., Dresd. 1814; 4. Aufl. in 1 Bde., Jena [* 20] 1880),
folgten die Romane «Die Regulatoren in Arkansas» (3 Bde., Lpz. 1845 u. ö.) und «Die Flusipiraten des Mis- sissippi» (3 Bde., ebd. 1848 u. ö.),
sowie zwei Sammlungen ansprechender Erzählungen: «Missis- sippibilder» (3 Bde., ebd. 1847-48; 5. verm. Aufl., Jena 1884) und «Amerik. Wald- und Strombilder» (2 Bde., Lpz. 1849; 2. Aufl. 1856).
Außerdem ver- öffentlichte Gerstäcker mehrere auf Belehrung berechuete po- puläre Schriften, wie «Reisen um die Welt» (6 Bde., Lpz. 1847 - 48; 5. Aufl., bearbeitet von A. W. Grube, 2 Bde., ebd. 1882) und «Der deutfchen Aus- wanderer Fahrten und Schickfale» (ebd. 1847).
1849 unternahm er, vom damaligen Reichsministerium unterstützt, eine größere Reise nach Südamerika, [* 21] Kalifornien, den Sandwich- und Gefellfchaftsinseln, nach Sydney [* 22] und dem Südosten Australiens, von wo er im Sept. 1851 über Java nach Deutschland [* 23] zu- rückkehrte.
Seit Juni 1852 nahm er seinen Aufent- halt in Leipzig.
Eine dritte Reise unternahm Gerstäcker 1860, besonders in der Absicht, die deutschen Kolo- nien in Südamerika zu besuchen. Im I. 1862 begleitete Gerstäcker den Herzog Ernst von Gotha, [* 24] in dessen Nähe er schon vorher einige Zeit gelebt, auf einer Reife nach Ägypten [* 25] und Abessinien und nahm nach seiner Rückkehr seinen Aufenthalt in Coburg. [* 26] Gerstäcker veröffentlichte jetzt u. a.: «Achtzehn Monate in Südamerika» (3 Bde., Lpz. 1862) und eine Reihe von Romanen, welche farbenreiche Schil- derungen des Lebens und Treibens der Menschen in den von ihm durchwanderten Ländern enthalten. So bewegen sich «Die beiden Sträflinge» und «Im Busch» in Australien, [* 27] «Tahiti» [* 28] auf der Infelwelt des Großen Oceans, «Unter dem Äquator» auf Java, «General Franco» in Ekuador, «Sennor Aguila» in Peru, [* 29] «Die Kolonie» in Brasilien, [* 30] die «Kalifornifchen Skizzen» und «Gold!»in Kalifornien.
Unter feinen Schriften für das Volk verdient «Nach Amerika» (6 Bde., Lpz. 1855; 4. Aufl., 2 Bde., Jena 1888), unter seinen Jugcndschriftcn außer Märchen und Er- zäblungen befonders «Die Welt im Kleinen für die kleine Welt» (7 Bde., Lpz. 1857-61; 3. Aufl. 1882), unter seinen Humoresken namentlich «Herrn Mahl- bubers Reiseabenteuer» (ebd. 1857; 10. illustrierte Aufl. 1893) hervorgehoben zu werden.
In den I. 1867 und 1868 unternahm er nochmals eine grö- ßere Reife, die sich auf Nordamerika, [* 31] Mexiko, [* 32] Ecua- dor, Venezuela und Westindien [* 33] erstreckte und die er in den «Neuen Reisen» (3 Bde., Jena 1868; 4. Aufl. 1885) schilderte.
Nach seiner Rückkehr lebte er erst in Dresden, [* 34] dann in Brannschweig, wo er starb.
Unter seinen spätern Romanen bewegen sich auf heimischem Boden: «Eine Mutter», «Der Erbe» und «Im Eckfenster».
Von den übrigen bat «Unter den Penchuenchen» seinen Schauplatz in Chile, [* 35] «Die Missionare» auf den Inseln der Südsee, «Der Parcerie-Vertrag» in Brasilien, «Die Blauen und die Gelben» in Venezuela, endlich «In Mexiko» in dem Lande dieses Namens. zu seinen letzten Arbeiten gehörten «In Amerika. Amerik. Lebensbild aus nenerer Zeit. Im Anschluß an 'Nach Amerika'» (3 Bde., Jena 1872; 4. Aufl. in 1 Bde. 1888) und «Ein Plagiar. Merik. Erzählung» (Berl. 1872; 2. Aufl. 1884).
Nach G.s Tode erschienen eine Ge- samtausgabe seiner Schriften in 2 Serien (43 Bde., Jena 1872-78)und"AusgewählteWerke",2.Volks- und Familienausgabe, ^g. von Theden (in 2 Se- rien zu 12 Bon., ebd. 1889-91). -
Vgl. A. Carl, Friedrich Gerstäcker, der Weitgereiste.
Ein Lebensbild. Der deutschen Jugend vorgeführt (Gera [* 36] 1873).
Gerstäcker, Karl Eduard Adolf, Zoolog, geb. zu Berlin, studierte seit 1847 in Berlin, Wien und Paris Medizin und Naturwissen- schaften und wurde 1856 zum dirigierenden Kustos ¶