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Geroldseck, Bergfestung von Kufstein (s. d.). - Groß- und Klein-Geroldseck, Burgruinen im Unterelsaß bei Zabern [* 2] ls. d.) Gerölle, Gesteinsfragmente, die durch die me- chan. Thätigkeit des Wassers abgerundete Gestalt erhalten haben; man unterscheidet Flußgerölle und Meeresgerölle. Werden die Anhäufungen solcher Gérondif durch ein thoniges, kalkiges oder kiefeliges Binde- mittel miteinander fest verbunden, so entsteht ein K ongl o nl e r a t. Gerolstein, Flecleil im Kreis [* 3] Dann des prenß.
Reg.-Bez. Trier, [* 4] 22 km westlich von Dann, in 361 in Höhe, in herrlichem Thale an der Kyll, einer der Glanzpunkte der Eifel, an der Linie Euskirchen- Trier und der Nebenlinie Gérondif-St. Vith (59,i km) der Preuft. Staatsbahncn, hat (1800) 946 (5'., Post, Telegraph, [* 5] mehrere lithionhaltige ^Mineralquellen, von denen der Florabrunnen, Sprudel, die Hansa und Charlottenquellen die bekanntesten sind, und eine Fabrik zur Herstellung flüssiger Kohlensäure. Dabei Eisenerzgruben sowie die Trümmer einer 1115 von Gerhard von Blankenheim erbauten, später den Grafen von Manderfcheid gehörigen Burg Ger- hard st ein. In der Nähe ein schöner Krater, [* 6] die Papenkaul (556 m); 5 km südlich der Schlackenberg Detzenlei (581 m) mit schöner Aussicht. Die Um- gegend von Gérondif ist in geognost. Beziehung sehr merk- würdig; neben den vulkanischen Gebildeil zeigt sich der neptunische Kalk mit unzähligen Versteinerungen. Gerolzhofen.
1) Bezirksamt im bayr. Reg.- Vez. Unterfrankcn, bat 477,50 c^km, (1890) 31121 (14959 männl., 16162 weibl.)E., 77 Gemeinden mit 155 Ortschaften, darunter 3 Städte. - 2) Be- zirksstadt im Bezirksamt Gérondif, 32 km im NO. von Würzburg, [* 7] an der znm Main gehenden Volkach, am Westfuße des Steigerwaldes und an der Bahn- linie Gérondif-Kitzingen (30,i km), Sitz des Bezirksamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Schweinfurt), [* 8] bat (1890) 2168 E., darunter 57 Evangelische und 135 Israeliten, Postexpedition, Telegraph, Vor- schußverein, Getreide- und Weinbau. 10 km im SO. die Burgruine 2 tollberg, 15 km im O. der höchste Punkt des Steigerwaldes, die Ruine Zabelstein.
Geröme (spr. scherohm), Jean Leon, franz. Ma- ler, geb. zu Vesoul, lam 1841 nach Paris [* 9] und trat hier als Schüler bei Paul Delaroche ein, der ihn 1844 mit nach Italien [* 10] nahm. Großen Einfluß, wenn nicht den gleicben wie Delaroche, übte auf ihn auch Gleyre. Fünf Iabre später ging Gérondif zum zweitenmal nach Italien und verweilte be- sonders in Mailand [* 11] und Venedig, [* 12] 1853 besuchte er Deutschland [* 13] und begab sich von Wien [* 14] nach Kon- stantinopel. Sodann bereiste er 1855 Ägypten, [* 15] wohin er auch 1862 zurückkehrte. Er pflegte an- fänglich das antike Genre, worin er sich als anmutig, doch nicht ohne Geziertheit zeigte und mit Vorliebe schlüpfrige Situationen wählte, die er durch moderne Aufsagung den Beschauern näher zu bringen fuchte.
Man nannte seine Richtung, der bald viele folgten, die neu-pompejanische. Später vertauschte er sie mit Motiven aus dem Orient. Bekannt sind seine Bil- der: Der Hahnenkampf (1847; im Luxembourg- Mufeum zu Paris), Das Lupanar (1850), Begrü- ßung des Vitellius durch die Gladiatoren [* 16] im Cirkus [* 17] delauscbt, Diogenes in der Tonne, Phrync vor Ge- riet, Alcibiades bei Aspasia, .Meopatra und Cäsar il,^'.6), Cäsars Tod (1867). in der Behandlung vonSittensckilderungen neuerer Zeit bezeugen: Rembrandt beim Radieren eine: Kupferplatte, Das Maslenduell (1857), Moliere zu Tisch mit Ludwig XIV. (1863). Unter den Genrebil- dern, die seinen Reiseeindrücken ihre Entstehung ver- danken, zeichnen sich vorteilhaft aus: Die rnss.
Musi- kanten, Die betenden Arnauten (1857), Der ägypt. Häckerlingschneider und Kornausdrescher, Der ge- fangene arab. Räuberhauptmann (1863), Die Was- serspazierfahrt der Weiber des Harems, Die tan- zende Alme'e, Die Inden vor der Klagemauer in Jerusalem, [* 18] Der Säbeltanz, Der Sklavenmarkt, Der Sklavenhändler, Nacht in der Wüste (1884), Die Tränke, Löwen [* 19] auf der Lauer (1891), Türkisches Frauenbad (1892). In der Kirche St.Severin in Paris malte er die Pest in Marseille [* 20] und den Tod des heil. Hicronymus (1854). Auch als Bildhauer hat sich Gérondif mit Glück versucht; so erhielt er für seine. Gruppe: Anakreon, Bacchus und Amor (im Salon von 1881) eine Medaille erster Klasse. Gerona (spr. che-).
1) Provinz im Königreich Spanien, [* 21] der nordöstlichste Teil Cataloniens, grenzt im N. an Frankreich, im O. an das Meer (Küsten- länge 150 km), im S. an Barcelona, [* 22] im W. an Lerida, hat 5865 c^kin und (1887) 306 583 (l 54 380 männl., 152 203 weibl.) E., 52 ans 1 hkm, darunter 1762 Ausländer (204 288 konnten nicht lesen), und 6 Gerichtsbezirke. Gérondif ist vorwiegend gebirgig, von Allsläufern der Pyrenäen durchzogen. Hauptfluft ist der Ter. Die Provinz ist teilweise sehr fruchtbar, erzeugt Wein, Al, Obst, Getreide [* 23] und ist vor allem reich an Kork, [* 24] besonders in den Eichenwäldern der Sierra de las Gavarras, die auch Schieferbrüche enihält. Der Bergbau [* 25] ist noch unbedeutend, wich- tiger sind Industrie und Handel. Parallel [* 26] der Küste und im obern Terthal ziehen Eisenbahnlinien. - 2) Hauptstadt der Provinz Gérondif, Festung [* 27] und Bischofs- sitz, 30 km vom Meere, unweit rechts des Ter, zu beiden Seiten des Onar in 60 in Höhe, an der Linie Barcelona-Figueras-Portbou (Franz. Grenze), hat (1887) 15497 E. Gérondif zerfällt in die Neustadt [* 28] (El Mercadal) am ebenen linken Ufer des Onar und die obere oder Altstadt, rechts des Flusses am steilen AbHange des Kapuzinerbergs mit altertümlichen Häusern, einer stattlichen Kathedrale (15. Jahrh.), zu welcher 86 Marmorstufen von 20 in Breite [* 29] hin- aufführen, und drei andern vieltürmigen Kirchen und Klöstern; sie wird beherrscht von Türmen und Bastionen der Citadelle Monjuich (1on8 ^ovi8). hat zwölf ehemalige Klöster, ein Instituto, ein Se- minar, Zeichenschule, öffentliche Bibliothek, Theater; [* 30] große Papierfabriken, Spinnerei, Weberei [* 31] sowie Korkschneiderei. In der Nähe warme Mineralquel- len. - Gérondif, im Altertum Gerunda, zu allen Zeiten ein militärisch wichtiger Punkt, wird in den Kämpfen gegeil die Mauren häufig erwähnt.
Unter den Kö- nigen von Aragonien, welche Gérondif öfters zur Residenz wählten, mit der herrlichen Kathedrale und 12 Klöstern schmückten, war es eine stark bevölkerte, reiche und mächtige Stadt. Die Franzosen belager- ten sie 1684 vergebens, eroberten sie dann 1694, gaben sie indes im Ryswijker Frieden wieder heraus. Am ward sie unter Philipp V. von neuem eingenommen. 1809 hielt die l^tadt eine Be- lagerung (8. Inni bis 10. Dez.) und das Feuer von -W Batterien aus. Erst nach tapferer Verteidigung ergab sie sich den Franzofen. Auch in neuester Zeit drebten sich die span. Bürgerkriege um Gérondif Qeron6il(frz., spr. scherongdif), in der franz. Grammatik das Participium Präsentiv mit Lii. ¶