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schiedenen, bestimmten Tiefen längere Zeit, damit sie die dort herrschenden Temperaturen annehmen, und ziehen sie behufs der
Ablesung schnell empor. Da auch diese Georgsdukaten große Kugeln, mithin in letztern viel Quecksilber zu erwärmen haben, so ändern
sich die Temperaturen der Georgsdukaten nur sehr langsam, weshalb sie längere Zeit in den Bohrlöchern
bleiben müssen.
Wenn aber später die Georgsdukaten rasch herausgezogen werden, so zeigen dieselben, eben wegen ihrer Trägheit, die
Temperatur jener Stellen der Löcher, wo sie so lange geblieben waren.
Auch die Ausfluß-, Extrem- und Registrierthermometer
können als Georgsdukaten gebraucht werden, die erstern auch in engen Bohrlöchern, letztere jedoch nur
in weitern Höhlungen (Kellern, Schächten u. dgl. m.).
Über die Beobachtungen mit den d. i. über die beobachteten Temperaturen
in verschiedenen Tiefen des Erdbodens («Erd- oder Bodentemperaturen»),
s. Erdwärme und Wärmequellen.
(grch.), in der Pflanzenphysiologie die Fähigkeit einzelner Pflanzenteile,
sich unter dem Einfluß der Schwerkraft, durch Wachstum in einen bestimmten Winkel zur Lotlinie zu stellen.
Die Wachstumserscheinungen, die dabei auftreten, nennt man, insofern Krümmungen damit verbunden sind, geotropische Krümmungen.
Die Pflanzenteile, die jene Fähigkeit besitzen, bezeichnet man als geotropisch. Je nach der Stellung, die die Pflanzenteile
zur Richtung, in der die Schwerkraft wirkt, also zur Vertikalen oder Lotlinie, einnehmen, unterscheidet
man mehrere Arten von Geotropismus Stellen sich die Pflanzenteile parallel zur Richtung der Lotlinie, so kann man zwei Fälle unterscheiden,
entweder wachsen sie vom Erdmittelpunkte weg, wie die meisten Stammorgane, oder sie wachsen nach dem Erdmittelpunkte hin,
wie die meisten Wurzeln; im erstern Falle spricht man von negativem, im letztern Falle von positivem Geotropismus, und
die Pflanzenteile, die entweder positiv oder negativ geotropisch sind, bezeichnet man auch mit dem gemeinsamen Namen orthotrop-geotropische
Pflanzenteile.
Bringt man einen noch wachstumsfähigen orthotrop-geotropischen Pflanzenteil in eine von der Lotlinie abweichende Lage, so
tritt eine Krümmung desselben ein, wodurch die frühere Lage wiederhergestellt wird. Diese Krümmung kann
ihre Konkavität entweder nach unten oder nach oben richten, je nachdem der betreffende Pflanzenteil positiv oder negativ
geotropisch ist. Ein wagerecht gelegter Stengel wird also in den meisten Fällen seine Spitze wieder nach oben richten, eine
wagerecht gelegte Wurzel dagegen krümmt sich in der Weise, daß die Spitze wieder dem Erdcentrum zugekehrt
ist. Da alle geotropischen Bewegungen Wachstumserscheinungen sind, so folgt, daß sie nur an wachstumsfähigen Organen eintreten
können, nicht aber an ausgewachsenen Partien, wie an ältern Internodien, in denen bereits Dickenwachstum stattgefunden
hat.
Bei vielen Pflanzen bleiben allerdings auch an ausgewachsenen Internodien noch wachstumsfähige Stellen
zurück, so hauptsächlich bei den Gräsern, wo stets in den sog. Knoten noch Wachstum stattfinden
kann. Es kann deshalb auch ein alter Grashalm, wenn er aus einer normalen Stellung gebracht wird, wie dies z. B. beim Getreide
durch Wind und Regen häufig geschieht, sich wieder geotropisch aufwärts richten, die dazu notwendigen
Krümmungen erfolgen aber nur in den Knoten des Halms. Ein daniedergeworfener Baum
dagegen kann sich nur in seiner noch wachstumsfähigen
Spitze wieder aufwärts krümmen, nicht aber in den übrigen Partien.
Neben den orthotrop-geotropischen Erscheinungen unterscheidet man noch einen sog. Transversal- oder Diageotropismus, der darin
besteht, daß gewisse Pflanzenteile sich nicht parallel zur Lotlinie, sondern horizontal oder schief
stellen. Der Transversalgeotropismus ist ebenfalls eine sehr verbreitete Erscheinung; während die Hauptwurzeln und die Hauptstammachsen
der meisten Pflanzen positiv, bez. negativ geotropisch sind, zeigen die meisten Nebenwurzeln und Seitenäste, ebenso viele
Blattorgane Transversalgeotropismus. Der Nutzen, den durch diese Eigenschaft der meisten Seitenzweige,
Blätter und Seitenwurzeln die Pflanzen haben, ist sofort ersichtlich, denn nur dadurch wird eine möglichste Ausbreitung der
Vegetationsorgane sowohl in der Luft als auch im Erdboden herbeigeführt, was für die gesamte Ernährung von großem Vorteil
ist.
In welcher Weise unter Einfluß der Schwerkraft die geotropischen Bewegungen in der Pflanze bewirkt werden,
ist bis jetzt noch vollständig unbekannt, man weiß nur, daß diese Bewegungen, wie schon erwähnt, ausschließlich Wachstumsbewegungen
sind; durch welche mechan. Einwirkung aber die Schwerkraft eine einseitige Förderung bez. Verzögerung im Wachstum der betreffenden
Pflanzenteile hervorruft, darüber kann man nur Vermutungen haben. Die schon von vielen Botanikern versuchten
Erklärungen sind in der That keine Beantwortung jener Frage, denn weder die Annahme einer Polarität der einzelnen Zellen
oder ihrer Wände, noch die Subsumierung der geotropischen Bewegung unter die Reizerscheinungen, noch auch die stärkern einseitigen
Plasma-Ansammlungen können über den eigentlichen Bewegungsmechanismus eine genügende Aufklärung geben.
Jagdleopard (Cynailurus), eine aus nur zwei Arten bestehende Gattung von Raubtieren, die mit den echten Katzen
die Bildung des Kopfes und Gebisses sowie den langen Schwanz gemein haben, während der Körper und die Beine vollkommen hundeartig
sind. Die Eckzähne zeigen ebenfalls durch seitliche Zusammendrückung eine Annäherung an das Hundegebiß, und an den Krallen
ist der Apparat zum Zurückziehen und Vorschnellen zwar wie bei den Katzen vorhanden, aber so schwach, daß die Krallen meist
vorstehen und beim Laufe abgeschliffen werden. Die Gepard sind leicht zu zähmen und werden treu
und zutraulich. Man benutzt sie in Syrien, Indien und Nordafrika zur Jagd, namentlich auf Gazellen. Das Tier schleicht sich,
am Boden kriechend, an dieselben heran und stürzt sich dann mit einigen Sätzen auf seine Beute. Der asiatische Gepard, Tschitah
der Araber (Cynailurus jubatus Schreb.,
Felis