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Georgsfehn, s. Tabellezilm Artitel «vehn- und Moorkolonien. Georgskanal, Sankt, [* 2] die Meeresstraße zwi- schen dem engt. Fürstentum Wales im W. und Ir- land im T., verbindet die frische See im N. mit dem Atlantischen Ocean im S. Georgsorden. 1) Ter bayrische Ritter- orden vom heiligen Geo r g, gestiftet 28. I^tärz 1729 vom Kurfürsten Karl Albrecht, nachmaligen Kaiser Karl VI l., reorganisiert vom König Ludwig 11. Tiefer vornehme Orden, [* 3] dessen Zweck, ursprünglich die Verteidigung des christkath. Glau- bens, seit 1871 Ausübung der Werke der Barm- herzigkeit ist, steht unter dem Großmeister (dem Könige) und teilt seine Mitglieder in Großpriore, Kapitulargroßkomture, Ehrengroßkomturc, Kapi- tularkomture, Ehrenkomture und Ritter. Aufnahmc- bedingung ist die katb. Religion und der Nachweis von 16 Ahnen, sowie in der direkten väterlichen und mütterlichen Stammreihe von zwei weitern Ahnen. Das Ordenskreuz, am hellblauen Bande mit weißer und schmaler dunkelblauer Einfassung getragen, ist von Gold, [* 4] achtspitzig, mit bayr. Rauten iu den Win- keln , auf deren Spitzen sowie auf den Spitzen des Kreuzes kleine goldene Knöpfe sind. Die Vorderseite ist blau emailliert und weift eingefaßt. In der Mitte ist auf goldenem Grunde die Jungfrau Maria auf einem Halbmonde in Wolken stehend abgebildet, und auf den vier Rauten stehen die Buchstaben V^r^ini) 1immHcnlntH6) I^lNlU'iH) I(mmHcillaw); auf der rot emaillierten und weiß eingefaßteil Rückseite ist St. Georg zu Pferd, [* 5] den Lindwurm tötend, auf goldenem Grund, eingefaßt von grünem Lorbeer- kranz; auf den Rauten die Buchstaben Ifn^tn») V(t) I^lina) I^1m-^it).
über dem Kreuze erscheint ein Löwenkopf, an welchem dasselbe bangt.
Auch be- steht eine eigene Ordenskleidung, welche an den Or- densfesten s^4.
April und 8. Dez.) angelegt wird. (S. Tafel: Die wichtigsten Orden II, [* 1] Fig. :;.) 2) Der hannoverische Sankt Georgs- ördcll, als Hausorden 2"". April 18^9 vom König Ernst August gestiftet, zählte nur eine Klasse, die an höchstens 1 adlige Inländer, außer den königl. dunkelblau emaillierten achtspitzigen Kreuze mit der Königskrone, das in der Mitte mit den: Bilde des Ritters St. Georg mit der Umschrift «^umiunm i'6tr0i'8um» («Niemals rückwärts») belegt war und an einemdunkelrot gewässerten Bande von der rechten Schulter nach der linken Seite nebst einem Vrust- stern getragen wurde. 3) Der russische Sankt Georgsorden, von der Kaiserin Katharina II. 7. Dez. l^6.
Nov.) 1769 für Land und Seeoffiziere in vier Klassen ge- stifteter Militärordcn, zu welchen 1307 als fünfte Klasse das für Unteroffiziere und Gemeine bestimmte Georgenkreuz kam. Das Ordenszeichen, all einem schwarz und gelb gestreiften Bande getragen, besteht in einem weiß emaillierten Kreuz, [* 6] das in einem roten Mittelfelde den heil. Georg, den Lindwurm tötend, zeigt, und wird für Auszeichnung vor dem Feinde verliehen. (E. Tafel: Die wichtigsten Orden I, [* 1] Fig. 7.) 4) Der sieilianiscbe Militärordcn von Sankt Georg der Wiedervereinigung, von Joseph Napoleon für Tapfer- keit und militär. Verdienst gestiftet, von Murat beibehalten und vom König Ferdi- nand I. mit veränderten Statuten bestätigt, wurde gelegentlich der polit.
Umwälzung von 1861 auf- gehoben.
Wer ältere Ritterorden des heil. Georg s. Georg sdcr Heilige);
über den engl. St. Georgs- orden s. Hosenbandorden.
Georgsritterschaft in H olland, ein Geheim- bund, um 1500 gestiftet, wahrscheinlich zum Zweck . der Befreiung der Niederlande. Seine Statuten und Abzeichen sind nie bekannt geworden;
der Bund bestand nock 175)6. Georgsthaler, thalersörmige Silbermünzen mit dem Bilde des Kampfes des Rittern St. Georg mit dem Lindwurm. Am bekanntesten find die Thaler des Grafen David von Mansfcld aus den I. 1609, 1611 und 1M:i mit dem Wahlspruch «Bei Gott ist Raht und Thadt» und die etwas spä- ter auf der Münzstätte Kremnitz in Ungarn [* 7] gepräg- ten.
Die Geothermometer wurden früher als Amulette gegen Verwundung von Kriegslcuten viel getragen und sind noch jetzt als Schaumünzen sehr beliebt.
Die Memnitzer Stücke wurden schon in älterer Zeit viel- fach nachgeahmt und werden neuerdings fabrikmäßig hergestellt, seitdem die Damenmode sich der Geothermometer be- mächtigt hat.
Mit den Typen der Krcmnitzer Thaler wurden auch Dllkaten, Georgsdukatcn, geprägt. Georgswalde lAlt-Georgswalde), Stadt ill der österr.
Vezirkshauptmannschaft lind dem Ge- richtsbezirk Schluckenau in Böhmen, [* 8] an der sächs. Grenze, in hoher, rauher Gegend, die zum Fluß- gebiete der in der Nähe entspringenden Spree ge- hört, an der Linie Geothermometer-Ebersbach-Prag der Böhm. Nlordbahn (198Ivm), hat 11890) 5808, als Ge- meinde mit Neugeorgswalde, dem vielbesuchten Wallfahrtsorte Philipsdorf und Wiefentbal zusam- men 8754 deutsche (5.; Eisengießerei, [* 9] mechan. Web- stuhlsabrik, Holz- und Baumwollwarenfabriken, Ziegeleien und ist einer der ältesten Industrieorte Böhmens sowie noch jetzt mit dem nahen Rumburg Hauptsitz der böhm. Leinenindustrie. Geofköpie (grch.), Beobacbtung von Vorgängen unter der Erdoberfläche, besonders in Bezug auf Temperaturverbältnisse ss.
Geothermometer).
Geostätik (grch.), Lehre [* 10] von dem Gleichgewicht [* 11] der festen Körper (s. Gleichgewicht).
Geostereoplastik igrch.), Reliefdarstellung von Teilen der Erdoberfläche.
Geotektönit lgrch.), der Aufbau, die Lagerungs- verbältnisse der Erdkruste oder eines Teils derselben. Neuerdings ist der Ausdruck «architektonische Geo- logie» gebräuchlich geworden is.
Geologie). [* 12] Geothermische Tiefenstufe, s Erdwärme. Geothermometer lgrch., soviel wie Erd- oder Bodenwärmegradmesser), die Thermometer [* 13] zur Be- stimmung der Temperatur des Erdbodens in ver- schiedenen Tiefen, in den Bohrlöchern bei Artesischen Brunnen [* 14] u. dgl. m. Für die obern Schichten des Erdbodens verwendet man Geothermometer, die in Verschiedellen Tiefen des Bodens bleibend fo versenkt sind, daß die Enden ihrer Röhren [* 15] und zugehörigen Skalen daraus hervorragen, um in regelmäßigen Perioden abgelesen zu werden.
Die Kugeln solcher Geothermometer sind im Verhältnis zum Kaliber der Röhren sehr groß, da- mit der Einfluß der Temperatur jener Bodenfchicb- ten, durch welche die Röhren gehen, möglichst klein werde.
Überdies läßt sich noch das Resultat durch Rechnung korrigieren, da man in verschiedenen Tie- fen beobachtet. Um jedoch den Einfluß der Zwischen- schichten nahezu gänzlich fortzuschaffen, schieben manche Beobachter die an einer Latte befestigten in hierzu gehörige Bohrlöcher, lassen sie hier in ¶