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Sei-823
nem Königreich Hannover [* 2] hatte er 1820 eine Ver- fassung und 1823 eine Verwaltungsreform ver- lieben, bis zu diesem Jahre hatte er auch in Brann- schweig die Vormnndsckast für den minderjäbrigen ! Herzog Karl geführt. Ihm folgte sein Brnder ^^il- i Helm IV. Georg war entschieden ein Mann von guten ! (Geistesanlagen: er verstand sich äußerlich gefällig ^ zn geben, war eitel und lieft sich gern den «ersten (Gentleman von Enropa» nennen, war aber tbat- sächlich einer der liederlichsten Männer seiner ^eit, ein Trinker, Spieler und Wüstling, obne jedes Schamgefübl, als Fürst und Illtensch gleick niedrig in seinem Renten und Handeln.
Vgl. W. Wallace, ^Icmlii8 ot' tlie lifß and rei^n l)f (l60i^o l V". (3 Bde., ^ond. 1832);
Charlotte Bury, l)iai'^ illn^trativs ot' t1i6 tim68 ot' (^or^6 IV. (2 Bde., ebd. 1838; 2. Aufl., 4 Bde., ebd. 1844)' Herzog von Buctingbam, 1moii'5 ot'tlie conn ot' ^n"1iuul llurili^ tlio K^eiicx (2 Bde., edd. 185); ders., ^i6moii'8 ot' tl^o couit of ti"oi^6 IV. (2 Bde., ebd. 1859);
Greville, .lomiilli ot' t!i6 lei^us ot' I (s8oi^6 IV. anä ^ViNilun IV. (3 Bde., ebd. 1874): Thackeray, ^N6 toui- ^eoi'^63 (ebd. 1801 u. ö.);
Pauli, Geschichte Englands seit 1814, Bd. 1 (ebd. 1804);
Walpole, Histoi)- of ^n^Wnä tiom tiu' ^on ni^ion ot' tlio ^lat vai- in 1815) (5 Bde., 2. Aufl., ebd. 1880-80).
Georg V., König von Hannover, einiger Sobn des Königs Ernst August und der mecklenb. Prinzessin Friederike lgest. Schwester der Königin ^uise von Preußen), [* 3] ward in Berlin [* 4] geboren, wo sich sein Vater als da- maliger Herzog von Cumberland ansbielt. Alls die (5'rziebung des seit seinein 14.Iabre erblindeten Prin- zen übte die in polit.Beziebung absoliltistisck gesinnte Mutter einen verderblichen Einfluß aus, und später wurde Georg von Rtännern, die obne eigene polit. Eba- ratterfestigteit der Neigllng de inngen Primen, in Illusionen zu leben, niemals ernstlich entgegentraten, vorbereitet. Als 1848 die haunov. Versassung durcb das Miuisterium Stüve in freiheitliä'"em Sinne um- ^ gestaltet war, mißtraute man sckon damals dem ^ Kronprinzen; er wurde daber veraulaßt, eiue feier- ! liche Zustimmungsurkunde zu unterzeickneil'. aber! obgleich Georg die nene Verfassung bei seiner Tbron- besteignng nochmals feierlichst be stätigte, fetzte er diefe doch 1. Aug. I85)5, unter 'Niit Wirkung des Ministers von Borries und des Bun- destages, wieder außer Wirksamkeit. Georg war ein eifriger Anbänger der engl. Hockkirche; sein Abso- lutismus batte einen stark mystischen Cbarakter. ! Die Ministerien wechselten in rascher Folge, sobald sie selbständige Ansickten znr Tnrchfübrung bringen wollten.
Tie (^roßineisterschaft der Freimaurerlogen lfeit 14. Iail. 185)7) wllrde dabei zu polit. Zwecken benlltzt und alle feiner Politik widerstrebenden Män , ner faben sich in kleinlicher Weise zurückgesetzt und verfolgt, wäbrend febr zweifelbafte Personlickleiten auf den tonig Einfluß gewannen. Tie öfterr. Tiplo- matie und die von ibr instrnierten Gefinnullgs genossell bewirkten eine fortgesetzte Unterstützung der österr. Politik gegen Preußen, sodaß Illlli 10 alle Warnungen der Zweiten Kammer, der städti fchen Kollegien der Residenz, felbst seines lang- jährigen Ratgebers Zimmermann unbeacbtet ließ.
Unvorbereitet und mangelhaft ausgerüstet und obne geeignete Fübrung (die meisten (')enerale erbaten ! den Abschied), glaubte der König trotz seiner Erblin- dung sich an die «Spitze seiner tapfern Armee» stellen zu können, binderte aber durch feine Gegen- wart die fackgemäße Leitung und jede entschiedene Maßregel. Nach der Kapitulation lebte Georg mit Familie meist in Hietzing bei Wien, [* 5] von wo aus er auch gegen die Einverleibung Hannovers in den preuß. Staat (Gesetz vom protestierte und dann eine sortgesetzte Agi- tation gegen Preußen unterhielt.
Der von Preußen und G.s Bevollmächtigtem, Windthorst, entworfene und vom preuß. Landtag genebmigte Vertrag über Auszahlung einer Entschädigungssumme von 10 Mill. Thlrn. an Georg wurde 2. März desselben Iabres wieder suspendiert, weil die Befürchtung nabe lag, daß Georg diefe Gelder zur Agitation gegen Preußen verwenden werde. Seitdem wllrde dies Vertragsvermögen lWelfen- fonds) dnrck eine befondere Kommiffion verwaltet, die ibren Sitz in Hannover batte.
Erst 1892 erfolgte die Aufbebung des Seqnesters. 1871 siedelte Georg mit der Familie nach Gmunden, 1870 aber mit feiner ältesten Tochter Friederike nach Paris [* 6] über, um sich dort ärztlich bebandeln zu lassen. Georg starb 12. Fllui 1878 in Paris und binterlieh aus seiner mit der Prinzessin Marie von Alten- burg (geb. geschlossenen Ebe außer dem Herzog Ernst Angust von Enmberland (s. d." zwei Töchter: Friederike, geb. 9. Jan. 1848,vermäblt mit Alfons, Freiberrn von Pawel- Rammingen, und Mary, geb. -
Vgl. Meding, Memoiren zur Zeitgesckickte (3 Bde., ^pz. 1,^81^84);
Opermann, Znr Gesckickte des König- reicks Hannover von 1832 bis 1800 l2 Bde., ebd. 1800-02).
I.von Grieckenland. Georg, König der Hellenen, s. Georg, König Georg, t^roßberzog von Mectlenburg - Stre - litz, geb. 12. Alig. 1779 zu Haunover, entstammte der Ehe des Großberzogs Karl Ludwig Friedrick mit der Prinzessin Friederike von Hessen-Darmstadt, trat die Regierung an, hob nach dem Vorgange Preußens [* 7] die Leibeigenschaft auf, sorgte mit großem Eifer für die Hebnng des Schulunter- richts und verschönerte seine Residenz durch mannig- sacke Ballten. Georg vermählte sich mit der Prinzessin Marie von Hessen-Eassel lind starb Fbm folgte fein Wilbelm (s. d.). Sein zweiter Sohn, Georg (geb. starb als russ. Generalinfpeeieur 20. Funi 1870 in Petersburg. [* 8]
Georg, Friedr.Wilt^. Ernst,Prinz vonP reuhen, geb. ^ohn des Prinzen Friedrick nnd der Prinzessin ^liise von Anhalt-Bernbnrg, und Enkel des Prinzen Ludwig (geb. 1773, gest. 1790), des jüngern Bruders König Friedrich Wil- belms lli., trat 183 in die preuß. Armee und avancierte bis 1800 bis zum Generallieuteuant; 1.^01 wllrde er zum Chef des 1. pommerfchen Ula- nenregiments Nr. 4 llild 1800 zum General der Kavallerie ernannt; auch ist er zweiter Chef des 4. Garde ^andwebrregiments.
Prinz Georg entwickele fckon früb feine N'eiguilg für Kunft und Litteratilv auf Reisen in England, Frankreich und Ftalien und bat sich dnrck eine Reihe dramat. Arbeiten rühmlick bekannt gemacht. Die meisten sind im Druck unter dem Namen b'i. Conrad erscbienen; mehrere sind znr Auffübrung gelangt, wie «Pbädra» (1877),
«Kleo- patra» (1877),
«Wo liegt das Glück» (1877),
und haben sich auf dem Repertoire der Bübne erbalten. Sonst sind noch zu nenneni «Don ^ylviv» (1877), ¶