forlaufend
777
die dritte Form von Fortpstanzungsorganen, die sog. S^oridien. Diese können nun den Entwick- lungsgang des Pilzes fortsetzen, wenn sie auf eine geeignete Nährpflanze kommen; für 1'nccini^ ^rii- ininiä ist dies die gewöhnliche Berberitze, 1^6il)6i'i3 vlil^riZ /v. Der Keinischlauch, den die ^poridie treibt, dringt in das Blattgewebe ein und erzeugt hier eiir vielverzweigtes Vtycelium, das später die vierte Eporensorm, die sog. ^lcidiensporen in den Acidienbechern erzengt.
Die Acidiensporen können nun wieder, wenn sie auf Getreidcarten ge- langen, die Urcdogeneration hervorrufen. (Näheres hierüber s. Urcdincen und 1'licciina.) Ein ähnlicher Genettenfelle findet sich auch bei den übrigen Uredinecn, doch nur bei einigen in solcher Vollständigkeit wie bei 1'iic^iinH. Bei andern Abteilungen der Pilze, [* 2] ebenso bei vielen Algen [* 3] kann man gleichfalls von einem Genettenfelle sprechen, insofern anch hier mehrere oder doch zwei Arten der Fortpflanznngsorgane, gewöhnlich geschlechtliche und ungeschlechtliche, in verschiedenen Entwicklungsstadien der Pflanzen gebildet werden.
Generator (lat., d. h. Erzeuger), der Gas- erzeuger bei Gasfeuerungen (s. d.); auch der Eis- bildner bei^ Eismaschinen (s. d.). Generatrix (lat., «erzeugende Linie»),
eine Linie, durch deren Bewegung eine Fläche entsteht (als Beispiele vgl. Cylinder und Kegel). Generell (vom lat. F0N6raIi8), allgemein, im Ge- gensatz zu speciell: in der Philosophie heisit generell die Vetrachtuugsart eines Gegenstandes nur unter einem bestimmten Gattungsbegriff (z. B. des einzel- nen Menschen nur als eiues Menschen überhaupt). Dies Beiwort schließt daher leicht den Tadel einer zu allgemeinen, der nötigen Bestimmtheit entbehrenden (zu abstrakten oderzu wenig tonkreten)Auffafsung ein.
Generifch (vom lat. l^onn", f. d.), auf das ganze Gefchlecht oder die Gattung bezüglich. Generös (frz., spr. schen-), edel, großmütig; freigebig; Generosität (lat.) oder Generosität (frz.), Edelmut, Freigebigkeit. Generoso, s. Monte - Gencroso. Generosobahn (1596 m), die 23. Juni 1890 er- öffnete schmalspurige (0,80 m) Zahnradbahn von Eapolago am Luganer See über die Station Capolago der Gotthardbahn (s. d.) nach Vetta ani ^tonte-Generofo. Die Herstellungskosten betrugen 2 ^till.
Frs.'. wurde die Bahn für 467000Frs. versteigert. Genese", (fpr. djche-), Schwefelbad, s. Chivasso. Genesee (spr. dschennesih), Fluß in Nordamerika, [* 4] entspringt im nördl. Pennsylvanien, fließt nach N. durch den Staat Neuyork [* 5] und mündet, 2301 lang, in den Ontariofee. Er bildet bei Nochestcr groß- artige Wasscrsälle (30 m). Der Eriekanal über- schreitet den Fluß in einem Aquädukt von 9 Bogen. [* 6] Genesis (grch.), Entstehung, Entstehungs- geschichte; in der griech. Bibel [* 7] der Name des ersten Buches des Pentcttenchs, das den irreführenden Namen «1. Buch Mosc» hat. Es beginnt mit der Schöpfung der Welt, enthält die Urgeschichte der Menschheit und die Vorgeschichte des Voltes Israel (Geschichte der drei Stammväter bis zur Nieder- lassung der Familie Ialobs in Ägypten), [* 8] über seine Entstehung s. Pentateuch. Die besten Kommentare zur Genettenfelle haden Tuch (Halle [* 9] 1838; 2. Aufl. 1871, von Arnold und Merr) und Knobel (6. Aufl. von Till- mann, Lpz. 1892) verfaßt.
Genestet (spr. cheh-), Petrus Augustus de, nie^ derländ. Dichter, geb. zu Amsterdam, [* 10] studierte daselbst am Seminar der Remonstranten Theologie, wurde 1852 Pastor in Delft, legte aber 1859 sein Amt nieder, kehrte nach Amsterdam zurück und starb 2. Inli 186 l. zu Nosendaal bei Arnheim. Schon als Student gab er eine Sammlung «Nei-sts ssecliclitew) (1851 u. ö.) heraus, die ihm große Po- pularität erwarben. Ferner veröffentlichte er »I^eo- 1 (Haarlem [* 11] 1860 n. ö.) und «I^^t3t6 lyrifche, aus dem Leben gegriffene Skizzen, mitunter auch längere, romantifche Stücke, wie »I^ntaäio», nnd humoristifche, wie das Meisterstück aus den «I^6i 3t6 sseäicliten»: «Ho 8t. ^i1vo^ll8llv0nä».
Seine Gedichte kennzeichnen sich durch Einfachheit und Un- gezwungenheit der Sprache [* 12] wie durch Klarheit und Urfprünglichkcit der Gedanken. Unter allen jüngern Dichtern in Holland ist Genettenfelle der am meisten gelesene. Eine vollständige Prachtausgabe seiner Dichtwerke nebst Lebensskizze des Dichters, wurde durch C. P. Tiele besorgt (2 Tle., Notterd. 1869 n. ö.). Eine Auswahl seiner Gedichte in dentscher Übersetzung veröffentlichte Hanne (Halle 1886). Genesung (Rekonvalescenz), das letzte Sta- dium der Kranlheit, der libergang von Krankheit in Gefundbeit.
Unvollständig nennt man die Genettenfelle, wenn eine größere oder geringere Disposition zu neuen Erkrankungen zurückbleibt; besonders häufig bleibt eine folche Disposition nach vielen Entzündungen der äußern Haut, [* 13] der Schleimhäute, der Mandeln, der Lungen und Gelenke zurück. Die Dauer der Genettenfelle ist besonders bei schweren fieberhaften Krankheiten oft bcdentend länger als die Zeit der eigentlichen Krankheit; so vergehen nach Typhns, Pocken, Schar- lach und nach andern Infektionskrankheiten meist Wochen und Monate, ehe der Krallte den frühern Stand der Ernährung, der Muskel- und Nerven- träftigkeit wieder erlangt. So verschieden die Vor- gänge dei Krankheiten sind, ebenso verschieden sind sie auch bei der Genettenfelle. Der Zustand der Rekonvales- cenz bleibt immer nach Verhältnis der Gefahr, welche die stattgehabte Kranlheit mit sich führte, ein mehr oder weniger gefährlicher, der den Arzt wie den Kranken zur Vorsicht auffordert, da durch Diät- fehler und andere Versehen Nückfälle oder andere Krankheiten (fog. Nachkrankl^eiten) sehr leicht herbeigeführt werden können. ((^. Krankheit.) Genetisch ivom griech. Genesis, s. d.) nennt man das wissenschaftliche Verfahren, das den Gegenstand in feiner Entstehung zu begreifen fucht.
Über genetifche Definition f. Definition. Genetiv, Nebenform von Genitiv (s. d.). Venvtrix (lat., «Erzeugerin»),
Beiname der Ve- nus ss. d.) als der Stammmutter des röm. Volks durch ibren Eohn'Aneas und fpeciell des Geschlechts der Iulier. Cäsar errichtete ihr 46 v. Chr. auf sei- nem Forum [* 14] einen prächtigen Tempel, [* 15] bei dem jähr- l lich elftägige Spiele gefeiert wurden. Genette (frz., spr. sch'nett), türk. Kandarenzän- ! mnng, bei der anstatt der Kinnkette ein beweglicher l Ring angebracht ist. Der Kandare [* 16] fehlt das Ober- gestell gänzlich; das Mundstück ist dünn und vier- kantig und in der Form eines rechten Winkels ge- brochen, die ganze Zäumung [* 17] also sehr scharf. Genette (frz., spr. sch'nett), s. Zibethkatzen. Genettenfelle heiften im Handel die Felle der Genette, die wegen ihrer schönen Zeichnung, Zart- beit und ibres Glanzes sehr beliebt sind. Doch sind sie an Größe und Anordnung der Zeichnung so ver- schieden, daß man noch nicht weih, ob sie wirtlich ¶