forlaufend
766
Zustimmung der Eltern zur Ehe ihrer Kinder, oder die Zustimmung des Eigentümers, wenn ein anderer dessen Sachen in dem Glauben veräußert, sie ge- gehören ihm. In jedem Falle wird die General auf die Zeit der Vornahme der Handlung zurückbezogen, soweit nicht inzwischen erworbene Rechte dritter Personen im Wege stehen. Den Nömern ist es nicht bedenklich gewesen, bei eigenmächtiger Besitzent- setzung im Namen eines Dritten eine.Haftung des Dritten aus unerlaubter Handlung eintreten zu lassen, wenn derselbe nachträglich die eigenmächtige Vesitzentsetzung genehmigt hat. Für das Straf- recht gilt das natürlich nicht in dem Sinne, daß sich jemand zum Urheber einer ohne sein Wissen von einem andern begangenen strafbaren Hand- lung dadnrch machen läßt, daß er die begangene Handlung nachträglich genehmigt. Nur kann er sich durch Aneignung der Vorteile der strafbaren Handlung eines andern einer Begünstigung (s. d.) oder Hehlerei (s.d.) schuldig machen. - General im ver- waltungs rechtlichen Sinne, s. Konzession.
Genelli (spr. dsche-), Bonaventura, Zeichner und Maler, geb. zu Berlin, [* 2] erhielt seinen ersten Unterricht in der Kunst von seinem Vater, dem Kunststicker Ianus General (geb. 1771 in Kopen- hagen, gest. 1812 in Berlin), und von seinem Oheim, dem Architekten Hans Christian General (geb. 1703, gest. 1824 in Berlin). Nachdem er dann an der Berliner [* 3] Akademie unter Hummel gelernt, ging er 1822 als Stipendiat nach Rom. [* 4] Sein Anschluß an Thorwaldsen, Koch, Riepenhausen, M. Wagner, Reinhart, die Nazarener und schließlich an Preller und Rahl wurden für feine heroische Richtung maß- gebend, aber die Lust am Erfinden war bei ihm so vorwaltend, daß er sich damals nur schwer zur Voll- endung größerer Darstellungen entschließen konnte.
Nach seiner Rückkehr aus Italien [* 5] (1832) wandte sich General nach Leipzig, [* 6] wo er in dem sog. Römischen Hause des I)l. Härtel Scenen aus der Bacchusfabel und anderes zu malen übernahm, aber nur einige kleine Bilder über den Fenstern und die Komposition für die Saaldecke (Bacchus unter den Mufen) abfchloß. 1836 nach München [* 7] übergesiedelt, hatte General lange Jahre mit den drückendsten Sorgen zu kämpfen; die genialen Kompositionen, die ihm gleichwohl in Fülle entströmten, fanden nur in engen: Kreise [* 8] Anerken- nung; öffentliche Aufgaben wurden ihm nicht zu teil.
Graf Schack erwarb indes einige feiner Aquarelle und Ölbilder, vier andere größere Aquarelle dieser Zeit der Baron von Sina in Wien [* 9] (Asop den Hirten Fabeln erzählend, Homer dem Volke seine Gesänge vortragend, Apoll unter den Hirten, Sappho ihre Gedichte den Frauen vortragend). Mehrere Folgen von Entwürfen gelangten zur Veröffentlichung. So: 36 Umrisse zu Dantes «Göttlicher Komödie» (ge stochen von H. Schütz, Münch. 1840 fg.; neue Ausg., Lpz. 1865),
49 Darstellungen zu Homer (gestochen von Schütz, Stuttg. 1844; neue Ausg., ebd. 1866), das «Leben einer Hexe» (10 Blatt, [* 10] Originale in der Nationalgalerie zu Berlin, gestochen von Merz und Gonzenbach, Text von Ulnci, Düsseld. 1850), «Aus dem Leben eines Wüstlings» (18 Tafeln, lithographiert von General Koch, Lpz. 1866; f. Tafel: Deutsche Kunst [* 11] VII, [* 1] Fig. 5) und «Aus dem Leben eines Künstlers» (24 Kompositionen, in welchen er seinen eigenen Entwicklungsgang schil- derte, gestochen von Merz, Schütz und Gonzenbach, Lpz. 1867). Nachdem in München noch das Ölbild: Raub der Europa, [* 12] für Graf Schack voll- endet hatte (Karton in der Nationalgalerie zu Ber- lin, gestochen von Burger; frühere Darstellung in Aquarell in Privatbesitz in Leipzig), erhielt er 1859 durch den Großherzog Karl Alexander eine Berufung nach Weimar, [* 13] wo ihm die Muße zu teil ward, wei- tere größere Arbeiten in Öl auszuführen. So ent- stand für den Großherzog von Weimar: Jupiter im Schutze der Nacht auf Liebesabenteuer ausgehend.
Für den Grafen Schack malte er: Engel verkünden dem Abraham die Geburt Isaaks (1862), Lylurgos von den Bacchantinnen in den Tod gehetzt (1863), den Entwurf für einen Theatervorhang: Hercules Musagetes beiOmphale (1866), Bacchus unter den Mufen (1868). Gegenüber den oft phantastisch-üppi- gen Darstellungen früherer Zeit tragen besonders jene seiner letzten 10 Lebensjahre den Stempel der Abklärung und Vollendung. Ein Bild: Bacchus unter den Seeräubern (vom Grafen Schack bestellt), kam nicht mehr zur Ausführung;
den Karton besitzt das großherzogl. Museum zu Weimar. Zu den Werken aus letzter Zeit gehört außerdem das Aqua- rell: Sisyphus, durch den Todesengel vom Mahle hinweggeführt (in der Akademie zu Wien).
General starb zu Weimar. Sein künstlerischer Nachlaß ist zumeist (284 Blätter) in die Sammlun- gen der Wiener Akademie übergegangen. 43 aus- gewählte Blätter der Wiener Sammlung (gestochen von Merz, Schütz und H. Spieß) sind u. d. T. «8awi-H» seit 1870 in Leipzig erschienen. Wenn auch lange verkannt, hat General dennoch am Abend seines Lebens warme Anerkennung gefunden. An Carstens anknüpfend, vertritt er mit einer Entschie- denheit, die oft etwas Fremdartiges hatte, immer aber nur Selbsterdachtes und Selbstempfundenes gab, die klassische Richtung.
Qsnop" ((^Liiippi), Pflauzenart, s. ^ckilisa, Ab- sinth und ^i-teniisia. Qsnvra. (lat.), Plural von (^6nn3 (s. d.). General, die höchste Nangklasse der Offiziere, die ihrerseits wieder verschiedene Stufen hat. Die höchste Rangstufe der General ist die eines General- feldmarsch alls ts.Feldmarschall). Die General- obersten und Generalfeldzeugmeister der deutschen Armee stehen den Generalfeldmarfchä'llen ungefähr gleich. Die Commandeure der Armeekorps werden auch Kommandierende General genannt (s. Generalkommando) und sind in Deutschland [* 14] und Rußland General der Infanterie oder Kavallerie, in Österreich [* 15] General der Kavallerie oder Feldzeugmeister; seit 1889 giebt es in Deutschland auch General der Ar- tillerie. Bei den Franzosen fehlt diese Zwischen- stufe; ihre Korps werden meist von Divisions- generalen geführt. Die Divisionsgenerale werden in Deutschland und Rußland Generallieute- nant s (s. d.), in Österreich Feldmarschalllicute - nants genannt. Bis zum Range eines Divisions- generals hinab gebührt den General der Titel Excellenz. Die niedrigste Stufe, die Vrigadegenerale, werden in Deutschland und Österreich General- major (s. d.) genannt. - Über den Chargengehalt der General s. Diensteinkommen. Die Bezeichnung General stammt aus dein Franzö- sischen und wurde für einen Befehlshaber, der nicht einen einzelnen Truppenteil, sondern die Allge- meinheit kommandiert, schon im 16. Jahrh., vom 17. Jahrh, an auch in Deutschland gebraucht. General 6u c^cl wird der Höchstkommandierende einer Ar- mee genannt. - Einige geistliche Orden, [* 16] z. B. die Jesuiten, nennen ihren obersten Vorsteher General. ¶