Verwachsung der Gelenkflächen durch knöcherne
Substanz miteinander (wahre oder knöcherne
Ankylose,
Gelenkverwachsung) oder,
was häufiger der Fall ist, auf einer Verdickung und narbigen Schrumpfung der Gelenkkapsel und der benachbarten
Bänder und
Muskeln,
[* 2] die nun wie eine starre Hülle das
Gelenk umgeben und seine freie Beweglichkeit hindern (sog. falsche oder unvollständige
Ankylose). Wenn das steife
Gelenk eine winkelförmige
Stellung eingenommen hat, nennt man die
Ankylose wohl auch Kontraktur.
Während die knöchernen Verwachsungen der Gelenkflächen untereinander nur durch eingreifendere
Operationen, und auch durch
diese nicht immer heilbar sind, kann die unvollständige Gelenksteifigkeit durch zweckmäßige passive und aktive
Bewegungen oder durch allmähliche Streckung und
Beugung
[* 3] vermittelst mechan.
Apparate in den meisten Fällen
erheblich gebessert oder selbst völlig geheilt werden. Am besten ist es freilich, bei der Behandlung von
Gelenkkrankheiten
das Zustandekommen von Gelenksteifigkeit soviel als möglich zu verhüten, was sich in vielen Fällen durch eine zweckmäßige
Lagerung des erkrankten
Gliedes sowie durch die rechtzeitige Vornahme von vorsichtigen
Bewegungen recht
wohl erreichen läßt.
oder auch
Gliedwasser
(Hydrops articuli chronicus, Hydarthros) entsteht durch eine schleichende
Entzündung
der Gelenkschleimhaut, durch die eine übermäßige Ansammlung von dünner wässeriger Flüssigkeit innerhalb
der Gelenkhöhle und damit mannigfache
Beschwerden und Funktionsstörungen des erkrankten
Gelenks hervorgerufen werden. Am
häufigsten wird das Kniegelenk, nächstdem das Fuß-,
Hand-, Schulter- und Ellbogengelenk von der
Krankheit befallen.
Blutarmut,
Skrofulose und schlechte
Ernährung sowie andauernde Durchnässungen und das Bewohnen feuchter Räume disponieren
besonders zu hydropischen Gelenkleiden, doch werden gelegentlich auch ganz robuste
Personen von ihnen
ergriffen; als veranlassende
Ursache läßt sich mitunter eine vorausgegangene Quetschung, Verstauchung oder sonstige Verletzung
des
Gelenks nachweisen. Die hauptsächlichsten
Kennzeichen der Gelenkwassersucht sind eine schmerzlose, bald mehr, bald minder pralle oder
auch schwappende
Geschwulst in der Gelenkgegend, ein leichtes Ziehen oder
Spannen imGelenk und eine mehr
oder minder bedeutende Beeinträchtigung der normalen Verrichtungen des
Gelenks; dabei ist die
Haut
[* 5] über dem
Gelenk vollkommen
normal, weder gerötet, noch geschwollen.
Hat eine Gelenkwassersucht längere Zeit bestanden, so werden allmählich auch die festern
Gelenkbänder ausgedehnt, das
Gelenk wird wackelig
und verliert seine natürliche Festigkeit.
[* 6] Was die Ausgänge der
Krankheit betrifft, so ist eine spontane
Aufsaugung der ausgeschwitzten Flüssigkeit selten, sondern eine langsame fortschreitende Verschlimmerung des Übels
das Gewöhnliche, weshalb das
Leiden
[* 7] schon in seinen Anfangsstadien rechtzeitiger Beachtung und sorgfältiger Behandlung bedarf.
Die letztere besteht in der ersten Zeit, während des entzündlichen, d. h. schmerzhaften
Stadiums, in vollkommener
Ruhe und Schonung des erkrankten
Gliedes, später in methodischer Massage sowie der
Kompression des kranken
Gelenks vermittelst
Flanell- oder elastischer
Binden,
durch die ein gleichmäßiger allseitiger Druck auf das
Gelenk ausgeübt und oft eine rasche
Aufsaugung des Flüssigkeitsergusses erreicht wird. In sehr hartnäckigen Fällen pflegt sich die unter antiseptischen
Vorsichtsmaßregeln ausgeführte
Punktionbez. Incision der Gelenkhöhle wirksam zu erweisen.
ein Wischer (s. d.), dessen
Stange wegen der hinter dem
Geschütz vorhandenen Platzverhältnisse aus
mehrern, durch
Gelenke miteinander verbundenen
Teilen besteht.
(Vulnera articularum) sind Verletzungen, welche die Gelenkhöhle mit der umgebenden Luft in
Verbindung
bringen, und zerfallen ihrer Entstehungsweise nach in Stichwunden, Schnitt- und Hiebwunden, Riß- und
Quetschwunden, Schußwunden. Sie geben sich außer der der Gelenkgegend entsprechenden äußerlichen Verletzung hauptsächlich
durch den
Ausfluß
[* 8] einer eiweißähnlichen zähen klebrigen Flüssigkeit, der
Gelenkschmiere (s.
Gelenk), sowie durch eine mehr
oder weniger pralle, bei Fingerdruck gewöhnlich eigentümlich knirschende Anschwellung der Gelenkgegend zu erkennen, die
durch die Anfüllung des
Gelenks mit
Blut oder mit
Blut und Luft zu stande kommt.
Kleinere Gelenkwunden können zwar bei zweckmäßigem Verhalten ohne weitere ungünstige Folgen heilen, aber im
allgemeinen müssen Gelenkwunden zu den gefährlichsten Verletzungen gerechnet werden, insofern sie durch den Einfluß
der in die Gelenkhöhle eingedrungenen Fäulniserreger der atmosphärischen Luft außerordentlich leicht
schwere, selbst lebensgefährliche
Gelenkentzündungen und
Gelenkeiterungen zur Folge haben, die im günstigen Falle nach monatelangem
erschöpfendem Siechtum dauernde
Gelenksteifigkeit hinterlassen, oft genug aber auch durch eintretende
Eitervergiftung des
Blutes zum
Tode führen. Am häufigsten treten derartige ungünstige Folgen ein, wenn die verwundenden
Instrumente oder Werkzeuge
[* 9] beschmutzt und verunreinigt waren, wenn fremde Körper
(Kugeln, Kleidungsfetzen
u. dgl.) in die Wunde mit
eindrangen oder wenn es alsbald nach der Verletzung an der erforderlichen sachverständigen Hilfe gebrach.
Verhüten lassen sich die geschilderten übeln Ausgänge nur durch die peinlichste Anwendung der antiseptischen Verbandmethode,
durch welche die eingedrungenen Fäulniserreger der Luft unwirksam gemacht und in der Regel ein normaler
Wundverlauf erzielt wird. Man bedecke deshalb jede Gelenkwunde sofort mit
Jodoform, sterilisiertem
Verbandstoff (Mull,
Watte
u. s. w.) oder mit einer reinen, mit 2prozentigem
Carbolwasser getränkten Leinwandkompresse, schließe sie durch eine eng
anliegende
Binde von der Luft ab und schicke alsbald zum
Arzt, der die Wunde desinfizieren, antiseptisch
verbinden und das weitere veranlassen wird.
letzter König der
Vandalen in
Afrika,
[* 12] ein Sohn des Gelarich, ein Urenkel des Könige
Genserich,
stürzte den unfähigen, zu
Byzanz neigenden König Hilderich 530, erlag dann aber im Dez. 533 bei Trikameron dem röm.
Heere, das unter
BelisarsFührung und mit Unterstützung der
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