drei bis zehn
Tagen abläuft.
SchwarzesErbrechen, stinkende Hautausdünstung, hochgradige
Albuminurie und völlige Unterdrückung
der Harnabsonderung gelten als besonders ungünstige
Anzeichen.
Die Orte, an denen das Gelbes Fieber gewöhnlich auftritt, Westindien
[* 2] und die Küstenländer des mittlern
Amerika,
[* 3] von wo aus es auch
die
Küsten Nordamerikas,
Spaniens, ja selbst einige Häfen
Italiens
[* 4] wiederholt heimgesucht hat, geben den
besten Aufschluß über die natürlichen
Ursachen, denen es seine Entstehung verdankt. Eine heiße, feuchte, mit faulenden
Stoffen angefüllte
Atmosphäre, ein sumpfiger, über die Oberfläche des
Meers sich nur wenig erhebender
Boden sind stets vorhanden,
wo das Gelbes Fieber ausbricht, während kältere und trocknere, besonders vom
Meere entfernter liegende Gegenden
gänzlich davon verschont bleiben. Der
Ausbruch von Gelbfieberepidemien hängt in auffallender
Weise von der
Temperatur ab;
die meisten
Epidemien treten in den heißen Sommermonaten auf, während sie beim Eintreten kühler Witterung wieder zu erlöschen
pflegen.
Das Gelbes Fieber befällt meist
Menschen von kräftiger Konstitution und solche, die erst seit kurzer Zeit aus
einem kältern
Klima
[* 5] in ein heißeres übergesiedelt sind, wogegen die Negerrasse fast vollständig von der
Krankheit verschont
bleibt. Diätfehler und Ausschweifungen aller Art, übermäßige körperliche und geistige Anstrengungen, Unreinlichkeit
und das Zusammenleben vieler
Personen in einem beschränkten Raume befördern hauptsächlich den
Ausbruch derselben.
Befinden sich viele davon
Befallene nahe beieinander, wie auf Schiffen, so bildet sich in dem stagnierenden Kielwasser ein
Miasma, welches die
Krankheit rapid weiter verbreitet.
Schon bei der zweiten Expedition des Columbus zeigte sich das Gelbes Fieber unter
dessen Gefährten auf Santo
[* 6] Domingo; seitdem hat es durch seine öfters wiederkehrenden
Epidemien solche
Verheerungen in den ihm ausgesetzten Gegenden angerichtet, daß z. B. 1821 in
Barcelona
[* 7] allein 10000
Menschen daran starben.
Die Wirksamkeit der ärztlichen Hilfe ist sehr beschränkt. Dagegen könnte viel zur Verhütung der
Krankheit geschehen, wenn
an den Orten, wo das Gelbes Fieber zu entstehen pflegt, jede Anhäufung faulenderSubstanzen vermieden und besonders
für die gehörige
Ventilation und
Desinfektion
[* 8] der Schiffe
[* 9] gesorgt würde. Leichter noch als die Entstehung ist die Verschleppung
der
Krankheit zu verhüten, wenn sich die noch gesunden Orte streng von den erkrankten durch eine mindestens vierzehntägige
Quarantäne absperren.
Als individuelle Schutzmaßregel ist vor allem beim
Ausbruch einer
Epidemie das schleunige Verlassen der
bedrohten Stadt, das Aufsuchen höher gelegener Gegenden und die Einhaltung der strengsten Diät, namentlich in
Bezug auf
geistige Getränke, dringend zu empfehlen. Ist die
Krankheit einmal ausgebrochen, so sind strenge Diät, kalte Waschungen und
kalte
Umschläge auf den
Kopf, säuerliche Getränke und leichte Abführmittel oder
Klystiere zu verordnen.
Gegen heftiges
Erbrechen sind Eisstückchen,
Brausepulver, starker
Kaffee (theelöffelweise) oder
Opiumtinktur (10-15
Tropfen)
und Senfteige oder feuchtwarme
Umschläge auf den
Magen,
[* 10] gegen die qualvolle Schlaflosigkeit
Chloralhydrat zu versuchen. Im
dritten (paralytischen)
Stadium sucht man durch stark
erregende Mittel
(Kampfer,
Äther, starken
Wein, Champagner) die Kräfte
wieder zu beleben.
Litteratur.Avé-Lallemant,
Ratschläge bei dem Besuch der Gelbfieberhäfen (Berl. 1860);
Liebermeister, Das
Gelbfieber (in
Band
[* 11] 2 des «Handbuchs der Pathologie» von Ziemssen, 3. Aufl.,
Lpz. 1888).
Es greift nördlich des Hoang-ho, dessen gelben Sinkstoffen es
Farbe und
Namen verdankt,
mit den
Busen von
Pe-tschi-li, Liau-tung und der Koreabai tief in das Festland ein.
alter Fustik (lignum citrinum), ein in der Färberei vielfach gebrauchtes Holz,
[* 13] das aus Westindien, besonders
Cuba und Haiti, ferner Mittelamerika und
Brasilien
[* 14] zu uns kommt. Es ist das
Kernholz des in den genannten
Tropenländern wachsenden
Fustikbaums (s. Maclura) und wird namentlich ausCuba (Cubaholz),
Tampico, Corinto,
Costa-Rica,
Maracaibo,
Veracruz, Sabanilla und
Cartagena in großen, schweren, auswendig braunen, inwendig bräunlichgelben
Blöcken ausgeführt. 1890 betrug
die Einfuhr in das deutsche Zollgebiet 6 ½ Mill. kg im Werte von 1 140000 M. Man benutzt das Gelbholz besonders
in der
Woll- und Seidenfärberei zur Hervorbringung grüner und brauner Mischfarben; denn für sich allein
giebt es eine zwar dauerhafte, aber nicht schöne gelbe
Farbe. Durch Zusatz von
Alaun
[* 15] und Kreide
[* 16] zu einer heißen Gelbholzabkochung
entsteht die unter dem
Namen Schüttgelb bekannte Lackfarbe. Seit Einführung der aus dem
Kohlenteer stammenden gelben Farbstoffe
hat die Wichtigkeit des Gelbholz sehr abgenommen, über die Farbstoffe des Gelbholz s.
Morin. -
Über das sog. ungarische Gelbholz s. Fisetholz.
((Colias), Gattung der
Tagfalter (s. d.) mit kurzen Fühlern, deren Keule abgestutzt
erscheint. Die Färbung ist meist gelb oder orange mit schwarzen Flügelrändern, auf der Unterseite der Hinterflügel meist
ein roter Fleck in Gestalt einer 8. Die Gattung ist am zahlreichsten in den gemäßigten
Teilen der Alten, aber auch der
Neuen Welt
vertreten, eine Art findet sich auf den Nilgiris, zwei in
Chile
[* 18] und eine auf den Sandwichinseln. Die gemeinste
der fünf deutschen
Arten ist der
Heufalter (s. d.). Die sammetigen, grünen Raupen leben auf niedern
Pflanzen, besonders Kleearten
und werden zu
Puppen mit schneidig gewölbtem Rücken und Kopfspitze.