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Gefcchtspatrouillen werden von einer obne? Anlehnung an andere Truppen fechtenden Abteilung Ulr seitwartigen Beobachtung entsandt, mu die eigenen Flügel vor Überraschungen zu sichern. Gefege, in der Jägersprache die haarigen Fasern, ! die durch das^ Abreiben des Bastes (s. d.) entstehen. ! Gesell, ^tadt im Kreis [* 2] Ziegenrück des preuft. ^ Reg.-Bez. Erfurt, [* 3] in einer von Rens; jüngerer Linie umschlosseuen Enklave, 33 km im SO. von Ziegen - rück, unweit der bayr. und sächs. Grenze, in 463 m Höbe, bat (1890) 1389 evang. C., Post, Telegraph, [* 4] zwei Kirchen, Rathaus (1859), Nettungsanstatt iMichaelisstist) für verwahrloste Mädchen, Woll- weberei, etwas Strumpfwirterei und Landwirtschaft.
Der früher betriebene Eisensteinbergbau ist einge- , stellt, dagegen werden die nahen Goldockergruben seit einigen Jahren ausgebeutet. Geffcken, Friedr. Heinr., Jurist, geb. zu Hamburg, [* 5] studierte in Bonn, [* 6] Göttingen, [* 7] Berlin [* 8] die Rechte, wurde 1854 Legationssekretär in Paris, [* 9] 185s Hamburg. Geschäftsträger in Berlin, 1859 Hanfeatischer31linisterresident daselbst, 1806 in gleicher Eigenschaft nach London [* 10] versetzt und 1869 zum Hamburg. Syndikus erwäblt. 1872 zum Pro- fessor der Staatswisscnschaften und des öffentlichen Rechts in Straßdurg ernannt, wurde er 1880 Mit- glied des elsaft-lothr.
Staatsrates, nahm 1882 aus ^ Gesundheitsrücksichten den Abschied und lebte seit- ^ dem in Hamburg, später in München. [* 11] Gefle gehörte ! zu den vertrauten Ratgebern des preuft. Kronprin- ^ zen Friedrich Wilhelm und entwarf mit Roggenbach ' und Stosch schon 1885 den Erlaft an den Reichs- kanzler, den Kaiser Friedrich III. nach seiner Thron- besteigung an den Fürsten Bismarck richtete. Wegen der Veröffentlichnng eines Tagebnchs Kaifer Fried- richs in der Oktobernummer der «Deutschen Rund- schau» (Berl. 1888) wurde gegen Gefle auf Veranlassung des Fürsten Bismarck das Strafverfahren wegen Landesverrats eingeleitet. Gefle wurde 3 Monate in Berlin in Untersuchungshaft gehalten, vom erstell Strafsenat des Reichsgerichts jedoch außer Verfolgung gesetzt. Er schrieb anonym: «Die ! Reform der preuß. Verfassung» (Lpz. 1870),
«Der ! Staatsstreich von 1851 und seine Rückwirkung auf ! Europa» [* 12] (ebd. 1870),
«Die Verfassung de5 deutschen Buudesstaats» (2. Aufl., ebd. 1870),
«l/impa886 ri(mwi6» (ebd. 1871). Unter seinem Namen er- schien: «Die Alabamafrage» (Stuttg. 1872),
«Staat und Kirche, in ihrem Verhältnis geschichtlich ent- wickelt» (Berl. 1875; engl. erweiterte Ausgabe in 2 Bon., Lond. 1877),
«Zur Geschichte des'orient. Krieges 1853-56» (Berl. 1881),
«I^l (Intimi cw I)ainid6» (ebd. 1883),
«DasDeutsche Reich und die Bankfrage» (2. Aufl., Hamb. 1874),
«Polit. Feder- zeichnungen» (2. Aufl., Verl. 1888),
«1.6011 XIII äLvauti'^IIßinc^lie» (Par. 1892),
«Frankreich, Ruß- land und der Dreldilnd» (Berl. 1893). Neu be- arbeitete er ferner Martens' " (^,ii äiploilmtitiu^» (5. Aufl., 2 Bde. in 3 Tln., Lpz. 1866) und Heffters «Europ. Völkerrecht» (8. Ausg., Berl. 1888). Geffrard (spr. schesfrahr), Fabre, Präsident der Republik Haiti 1859-67, geb. zu L'Anse-ä-Beau in Ha'üi, trat 1821 in den Militär- dienst und schloß sich 1843 als Kapitän den: Aus- stände des Generals Hsrard gegen den Präsidenten Boyer an. Noch 1843 ernannte ihn die provisorische Regierung zum Vrigadegeneral und Gouverneur der Provinz Iacmel.' 1845 nnterdrückte Gefle die Er- hebung des Generals Achard und wurde dafür zum Divisionsgeneral befördert. 1849 nabm er am Kriege gegen Santo [* 13] Domingo teil und erfocht sich bei La Tabarra die Herzogswürde. 1856 zeichnete er sich abermals mehrfach im Kriege gegen Santo Domingo aus, wurde aber von dem Präsidenten Soulouque, dessen Eifersucht er erregt hatte, mit dem Tode bedroht und stellte sich an die Spitze eines Ausstandes, der den Sturz des Präsidenten zur ^olge battc. Gefle übernahm bierauf zn Port-au-Prinee die Präsidentschaft und erwarb sich große Verdienste durch Einführung von Zoll- erleichterungen und Verminderung des Heers, sowie durch den Bau einiger Kriegsschiffe.
Anfang 1867 von seinem Feind Salnave gestürzt, wurde Gefle von der allgemeinen Amnestie ausgeschlossen und floh nack Jamaika, wo er im Febr. 1879 starb. Geffroy(spr.scheffröä), Mathieu Auguste, franz. Geschichtschreiber, geb. zu Paris, be- suchte das (^ollö^6 t'nai-l6ill3ttN6 und die Normal- schule und wirkte als Lehrer der Geschichte an ver- schiedenen Lyceenj, bis er eine Professur erst an der Faknltät zu Bordeaux, [* 14] dann an der Normal- schule, endlich an der Sorbonne (1872) erhielt. Er wurde 1874 in die Akademie der moralischen und polit.
Wissenschaften aufgenommen. Von Nov. 1875 bis Ende 1882 leitete ^er als Direktor die franz. Schule zu Rom, [* 15] welche Stellung er feit 1888 wieder einnimmt. Seine Hauptwerke sind: «Hiswire ä?5 I^t3 8Cknäing,v68» (1.851),
«I^6tti'65 inßäites ä? C1iHi-i68 XII» (1852, Text u. Übersetzung),
«Notic63 ot extrliit» 668 inkwu8crit8 li-an^i8 en 8ueä6 et Dänemark» [* 16] (1855),
«I^ttr^ irioäiteä ä6 1a prin- (6886 ä68 Ul8in8» (1859),
" (IU8tHV6 III 6t la cour ^ntoiii6N6. ^0ri'68ponälnic6 86cret6(3Bde., 1874, filrn^ai86 ä6 I^0M6, 868 Pl6ini6i'8 trllvaux, ilnti- NHjnt6N0H') (2 Bde. /i887) u. s. w. Gefieder, Feder kleid, die Gesamtheit der Federn der Vögel. Man unterscheidet ein großes Gefle, das ans den Konturfedern, und ein kleines Gefle, das aus den Dunen besteht. (S. Federn.) Gefiedert, s. Blatt [* 17] (Bd. 3, S. 86»). Gefilde (czecb. I^viläv), Hochplateau im Böbmer- Gefilz, ein Fasergebilde (s. d.). ^wald (s. d.). Gefilztes Garn, s. Filzgarn.
Gefingert, s. Blatt (Bd. 3, S. 86 a). Gefio'n, in der nordischen Mythologie eine Meeresgottin. ^tit ihren vier riesenhaften Söhnen, die Stieresgestalt hatten, pflügte sie ein Stück Land aus Schweden, [* 18] wo sich jetzt der Wetternsee befindet, los und brachte dies nach Westen: so entstand die Insel Seeland. Jüngere Überlieferung machte sie zu einer jungfräulichen Göttin, die unvermählt verstorbene Mädchen bei sich aufnimmt. Sie be- ! rührt sich dann mit Freyja. - Gefle hieß auch die dän. ! Fregatte, die bei Eckernförde erobert , wurde und später in die preuß. Flotte überging. ! Geflammt heißt die bei einigen Mineralaggre- , gaten, z. V. bei Marmor, vorkommende Farben- zeichnung, bei der flammenähnlich begrenzte Par- ! tien von einer besondern Farbe innerhalb einer an- ! dersgesärbten Masse hervortreten. ^(s. d.). Geflammte Stoffe, soviel wie Chinierte Stoffe Geste (spr. jähwle), wichtige Handelsstadt und Hauptort der schwed. Landeshauptmannschaft ¶