hygroskopisch und öffnet sich bci der Reife der
Sporen sternförmig, bei Feuchtigkeit ist dieselbe ausgebreitet, im trocknen
Zustande dagegen nahezu geschlossen. Die innere Peridie öffnet sich auf verschiedene
Weise, sie umschließt ein lockeres,
der Peridie angewachsenes Capillitium, in dessen
Maschen die
Sporen eingestreut sind. Die bekannteste
Art ist der in
Deutschland
[* 2] häufige, stark hygroskopische Geáster hydrometricus
Pers. (s.
Tafel:
Pilze
[* 3] IV,
[* 1]
Fig. 7).
die Fähigkeit des Weibes, die nach einem fruchtbaren Beischlaf empfangene
Frucht
nach
Ablauf
[* 11] einer regelrechten
Schwangerschaft lebend zur Welt zu bringen, kann in der gerichtlichen
Medizin Gegenstand eingehender
Untersuchung und Erörterung werden, wenn entweder der Ehemann auf Scheidung klagt, weil seine Gattin nicht im stande sei,
ein ausgetragenes lebendes
Kind zur Welt zu bringen, oder die
Ehefrau unter dem Vorwand, daß durch die
Schwangerschaft und
Geburt ihr Leben gefährdet werde, den Beischlaf verweigert Ein sicheres
Urteil über die Gebärfähigkeit eines Weibes
wird der Gerichtsarzt im gegebenen Falle natürlich nur nach einer eingehenden örtlichen Untersuchung aller bei der Empfängnis,
Schwangerschaft undGeburt in Thätigkeit versetzten Organe des weiblichen Körpers abgeben können. -
Vgl. Hofmann, Lehrbuch der gerichtlichen
Medizin (5. Aufl.,
Wien
[* 12] 1891).
bei den Haustieren. Dasselbe wird beim
Pferd,
[* 13] Schwein,
[* 14] Schaf
[* 15] und
Hund beobachtet, am häufigsten jedoch
beim Rinde. Das Gebärfieber des Rindes, gewöhnlich
Milchfieber oder Kalbefieber genannt, spielt wegen des häufigen
tödlichen Ausgangs eine nicht geringe volkswirtschaftliche Rolle. Man unterscheidet zwei Formen des Gebärfieber, die
indessen auch nebeneinander als sog.
Komplikation bestehen können.
Die erste Form ist die paralytische (durch Lähmungserscheinungen
ausgezeichnet).
Die
Tiere zeigen sich anfänglich aufgeregt, um hierauf in eine große Schwäche zu verfallen. Zuerst wird die Nachhand
gelähmt, im Verlaufe der
Krankheit schreitet indessen die
Lähmung auf den übrigen Körper fort, sodaß die
Tiere mit halb
untergeschlagenen oder weggestreckten
Beinen daliegen. Kot- und Harnabsatz erfolgen nicht mehr.
Appetit ist vollkommen unterdrückt.
Bei dem Versuche, Nahrungsmittel
[* 16] oder Medikamente einzuschütten, tritt sehr leicht Verschlucken und hierauf eine
Entzündung der
Lunge
[* 17] ein, die nachträglich zum
Tode führt, wenn die
Tiere von dem Gebärfieber genesen sind.
An der paralytischen Form des Gebärfieber sterben 50 Proz. Genesung tritt meist nach 2-3
Tagen und zwar ziemlich rasch ein. Die innerliche Verabreichung von Arzneien ist, wie bereits hervorgehoben, wegen der
Gefahr des Verschluckens zu vermeiden. Es sind vielmehr womöglich nur subkutane Einspritzungen zu verwenden,
mit großem
Vorteil z. B.
Physostigmin (0,1 bis 0,3
g in 5 g Wasser gelöst), ferner
Klystiere von
Wein oder verdünntem
Alkohol
(Schnaps) bis zum Berauschtwerden und äußerlich Reizmittel, Frottieren mit
Terpentinöl,
Kampferspiritus und verdünntem
Salmiakgeist. Als bewährtes Vorbeugungsmittel empfiehlt sich tägliche
Bewegung der hochträchtigen Kühe
und teilweise Futterentziehung.
Die zweite Form des Gebärfieber ist eine
Blutvergiftung, die durch entzündliche Erscheinungen oder Verletzungen der Geburtswege herbeigeführt
wird. Hierbei zeigen die
Tiere hohes
Fieber,
Schmerzen, Eingenommenheit des
Kopfes und schließlich, wie bei der paralytischen
Form, hochgradige Schwäche. Die
Blutvergiftung führt entweder schnell (in 3-4
Tagen) zum
Tode oder nach
8-14
Tagen zu vollständiger Genesung. In andern Fällen geht die
Krankheit in langwieriges Siechtum über.
Sterbeziffer beträgt
50-70 Proz. Bei der Behandlung dieser Form kommt es hauptsächlichst auf gründliche
Desinfektion
[* 18] der Geburtswege mittels
3prozentigen Kreolin- oder besser 3prozentigen Lysolwassers an. Innerlich giebt man fieberwidrige und
belebende
Mittel, namentlich
Wein und Schnaps, und dazu Abführmittel
(Glaubersalz, 1-2 Pfd. beim Rinde).
[* 19]
Mutter oder Fruchthalter
(Uterus), dasjenige Organ des weiblichen Körpers, das die durch die Eileiter
von den Eierstöcken her zugeführten
Eier
[* 20] in sich aufnimmt, sie während ihrer ganzenEntwicklung zu Embryonen
beherbergt und die reife
Frucht zur Zeit der
Geburt nach außen ausstößt. Während dieser
Entwicklung geht die Gebärmutter bedeutende
Veränderungen hinsichtlich ihrer
Größe,
Struktur, Form und ihres Fassungsvermögens ein, sodaß sich zwischen einem jungfräulichen
und einem schwangern Fruchthalter so beträchtliche Verschiedenheiten vorfinden wie kaum bei einem andern Organ
des
Menschen.
Die Gebärmutter ist ein muskulöser hohler, aber dickwandiger Körper, ungefähr von der Gestalt einer plattgedrückten
Birne und in der Mitte des kleinen
Beckens zwischen
Blase und
Mastdarm gelegen. Ihr oberer
Abschnitt ist in eine quer von rechts
nach links durch das kleine
Becken verlaufende Falte des
Bauchfells eingeschlossen und gewöhnlich etwas
nach vorn geneigt, während ihr unterer
Abschnitt nach hinten und unten gerichtet ist.
Ihre Höhe beträgt im jungfräulichen
Zustande 6-7 cm, ihre
Breite
[* 21] am obern
Abschnitt 4-5, am untern 1-3 cm, ihre
Dicke schwankt zwischen 2-3 cm; bei Weibern, die
geboren haben, sind sämtliche Durchmesser etwas größer. Das Gewicht der jungfräulichen Gebärmutter beträgt
im Durchschnitt 50-60 g und erreicht bei Weibern im nichtschwangern Zustande 80-120 g, während es am Ende der
Schwangerschaft
24-30mal mehr beträgt. Man unterscheidet an der Gebärmutter mehrere
Abteilungen: den obersten breitesten und dicksten
Teil bezeichnet
man als
Grund (fundus), den mittlern längern und nach unten zu sich allmählich
¶
mehr
verschmälernden Abschnitt als Körper (corpus) und den untersten schmälsten, schräg nach unten und hinten gerichteten Teil
als Hals (collum) der Gebärmutter; der unterste Teil des Halses wird vom obern Abschnitt der Mutterscheide umschlossen und ragt zapfenförmig
in das Scheidengewölbe hinein, weshalb er auch als Scheidenteil der Gebärmutter (portio vaginalis) bezeichnet
wird. An seinem untern gewölbten Ende besitzt der Scheidenteil eine quere ovale spalte, den äußern Muttermund (orificium
uteri externum), durch welche die Höhle der Gebärmutter mit der Scheide in offener Verbindung steht. Der Muttermund wird von zwei dicken
Lippen, einer vordern und hintern Muttermundlippe, umfaßt, deren vordere dicker und länger ist als
die hintere.
Die Höhle der Gebärmutter ist im gewöhnlichen (nichtschwangern) Zustande infolge der großen Dicke ihrer Wände sehr eng; ihre vordere
und hintere Wand berühren sich fast. Ihre Gestalt gleicht im Durchschnitt einem Dreieck
[* 23] mit der Basis nach oben und der Spitze
nach unten, welche letztere sich in den Cervikalkanal oder den Kanal
[* 24] des Gebärmutterhalses fortsetzt,
einen engen, in der Mitte etwas erweiterten Kanal, der die Gebärmutterhöhle mit der Scheide verbindet. Die Stelle, wo die
Gebärmutterhöhle in den Cervikalkanal übergeht, wird als innerer Muttermund (orificium uteri internum) bezeichnet. An den
beiden obern Winkeln der Gebärmutterhöhle befinden sich zwei außerordentlich feine, fast punktförmige
Öffnungen, durch die man in die beiden Eileiter oder Muttertrompeten gelangt; durch sie gehen die losgelösten Eier von dem
Eierstocke nach der Gebärmutterhöhle.
In ihrer Lage wird die Gebärmutter durch die breiten und runden Mutterbänder sowie durch die Scheide erhalten. Die breiten Mutterbänder
(ligamenti uteri lata) sind zwei Querfalten oder Duplikaturen des Bauchfells (s. d.), die von den Seitenwänden
der Beckenhöhle aus quer nach innen verlaufen und sich an der ganzen Seitenwand der Gebärmutter anheften; in ihnen
liegen noch zu beiden Seiten des Fruchthalters die Eierstöcke, die Eileiter und die beiden Eierstocksbänder. Die runden
Mutterbänder (ligamenti uteri rotunda) sind zwei rundliche Faserstränge, die von jedem Seitenrande
der in unmittelbarer Nähe des Eileiters, entspringen, zwischen den beiden Platten der breiten Mutterbänder nach vorn zum
Leistenring dringen und durch den Leistenkanal zur äußern Schamgegend verlaufen.
Hinsichtlich ihres Baues unterscheidet man an der Gebärmutter drei Schichten, eine äußere seröse, dem Bauchfell
angehörende Hülle, die von der hintern Blasenfläche auf die vordere Gebärmutterwand gelangt, den Grund und die hintere
Fläche der Gebärmutter überzieht und an den Seitenwänden mit den breiten Mutterbändern zusammenfließt, ferner eine innere, die
Gebärmutterhöhle überziehende zarte Schleimhaut, die mit der Schleimhaut der Scheide und der Eileiter zusammenhängt,
und endlich eine mitten zwischen beiden liegende dicke gefäßreiche Muskelschicht, welche die eigentliche Substanz der Gebärmutter bildet
und ein so dichtes, vielfach in sich verschlungenes Gewebe
[* 25] besitzt, daß die Gebärmutter nächst der männlichen
Vorsteherdrüse das härteste Eingeweide
[* 26] des menschlichen Körpers ist.
Das Gewebe der Schleimhaut ist äußerst weich, zart und gefäßreich; im Cervikalkanal bildet sie zahlreiche
quer verlaufende Falten, während sie in der Gebärmutterhöhle vollkommen glatt und faltenlos erscheint und von einem sog.
Flimmerepithel überzogen ist. In der Gebärmutterschleimhaut sind zahlreiche schlauchförmige Drüsen (Uterin- oder Utriculardrüsen)
eingebettet, welche einen alkalischen, zähen, glashellen Schleim absondern. Im Cervikalkanal sind diese Schleimdrüsen von
einfacherer Bildung und werden deshalb als Schleimbälge bezeichnet; bisweilen verstopft sich ihr Ausführungsgang und sie verwandeln
sich in Hirsekorn- bis erbsengroße schleimhaltige Bläschen (sog. Rabothseier). Zur Zeit der Menstruation (s. d.) erscheint
die Gebärmutterschleimhaut mit Blut überfüllt, dunkelrot und sammetartig aufgelockert; sie wird drei- bis viermal dicker
als im normalen Zustande, wirft ihr Epithel ab, das alsbald durch neues ersetzt wird, und aus den oberflächlich
liegenden und teilweise platzenden kleinern Blutgefäßen ergießt sich Blut in die Höhle der Gebärmutter und sickert als Menstrualblut
nach außen.
Viel bedeutender sind die Veränderungen, welche die Gebärmutter während der Schwangerschaft erfährt. Ist ein Ei,
[* 27] das
bei jeder Menstruation in den Fruchthalter gelangt, befruchtet worden, so bleibt es in der Gebärmutterhöhle haften, bettet
sich in die Schleimhaut ein und wird von der Wand der Gebärmutter aus ernährt, indem die Gebärmutterschleimhaut innig mit den Eihäuten
verwächst. Gleichzeitig gewinnt die Gebärmutter beträchtlich an Umfang, Dicke und Geräumigkeit, sodaß sie am
Ende der Schwangerschaft beinahe die ganze Bauchhöhle ausfüllt, und namentlich ihre Muskulatur entwickelt sich außerordentlich
und wird dadurch zu der zur Ausstoßung der reifen Frucht erforderlichen Kraftleistung befähigt. Bei der Geburt wird die nun
als hinfällige Haut (decidua vera) bezeichnete Gebärmutterschleimhaut mitsamt den übrigen Eihäuten und dem Mutterkuchen
als sog. Nachgeburt mit ausgestoßen; nach der Entleerung der Gebärmutter, wobei dieselbe etwa den Umfang eines Kinderkopfes hat, beginnt
ihre Rückbildung zu der frühern Gestalt und Größe und die Neubildung der ausgestoßenen Schleimhaut, wozu 6-7 Wochen erforderlich
sind (sog. Wochenbett).
Die Gebärmutter ist außerordentlich reich an Blut- und Lymphgefäßen sowie an Nerven.
[* 28] Ihre Hauptschlagadern sind
die beiden Gebärmutterschlagadern (arteriae uterinae), die aus den Beckenschlagadern (arteriae hypogastriceae) entstammen,
am seitlichen Rande der Gebärmutter verlaufen und sich mit zahlreichen Ästen in ihrem Körper verbreiten, und die beiden innern Samenschlagadern
(arteriae spermaticae internae), die aus der Bauchaorta entspringen und sich namentlich am Grunde der
Gebärmutter verästeln.
Die Blutadern der Gebärmutter bilden größere netzartige Geflechte, die ihr Blut teils den Beckenblutadern (venae ilicae internae),
teils durch die innern Samenblutadern (venae spermaticae internae) direkt der untern Hohlader zuführen. Lymphgefäße sind
in der Gebärmutter gleichfalls ziemlich reichlich vorhanden und erreichen während der Schwangerschaft eine enorme Ausdehnung.
[* 29] Die Nerven des Fruchthalters stammen zum größten Teil aus den Beckengeflechten des sympathischen Nerven, erhalten aber auch
Faserbündel vom Rückenmark.
Während der verschiedenen Lebensalter bietet die Gebärmutter hinsichtlich ihrer anatom. Verhältnisse bemerkenswerte
Verschiedenheiten dar. Bei Kindern ist der Körper und Grund der Gebärmutter noch klein, schlaff und unentwickelt und wird
an Masse und Umfang von dem stärker entwickelten Hals- und Scheidenteil wesentlich übertroffen. Nach und nach
¶