607 gefeiert und oft als Bild der Schönheit u.s.w. angeführt werden. Da sie, jung eingefangen, völlig zahm werden, so werden
sie in Ägypten und Syrien häufig wie Haustiere gehalten. Von hier kommen zuweilen einige Arten nach Europa, die dort bei Hafer
und Heu gut aushalten. Der Preis ist sehr veränderlich und beträgt für die am häufigsten eingeführte
arab. Gazelle etwa 100 M. für das Stück. Diese ist oben schmutzig gelbbraun, unten weiß, und beide Farben sind durch einen
dunkelbraunen, die Körperseiten entlang verlaufenden Streifen geschieden; ein dunkler Fleck auf dem Nasenrücken zeichnet
sie besonders aus; ihre Hörner sind 26 cm lang, sehr schlank und wenig geschweift.
Die eigentliche Gazelle ist oben hellisabellgelb und unten und an den Seiten des Kopfes weiß; an den Seiten des Körpers
verläuft gleichfalls ein brauner Streifen. Die Hörner sind gegen 34 cm lang und stark geschweift. Der Schwanz ist kurz, demjenigen
unsers Rehes ähnlich. Zu der Gruppe der Gaze rechnet man bisweilen auch den Bleßbock oder Buntbock (Antilope
pygargaPallas) vom Kap der Guten Hoffnung, welcher die größte Art unter den Gaze ist, indem er die Größe des Damhirsches
sogar übertrifft, den Springbock (s. d., Antilope s. Antidorcas cuphoreForster) und mehrere andere afrik. Arten.
arab. Bahr el-Ghasal, einer der linken Nebenflüsse des Nils, durchfließt südlich von Darfur eine Region
von Sümpfen, und vereinigt sich in 9° 29' nördl. Br. in der «Nó-See» genannten Lagune mit dem Bahr el-Dschebel zum Bahr el-Abiad
(Blauer Nil).
Den südl. Teil seines Beckens hat Schweinfurth erforscht.
Die hauptsächlichen Zuflüsse
kommen von S. aus dem Lande der Niamniam: der Rohl, der Roah, Tondj (Issu), der Dschur;
aus SW. und W. der Bahr el-Homr und der
Bahr el-Arab.
(frz., spr. gasétt), Zeitung, ist vom ital. gazette oder gazetta, dieses von gaze abzuleiten
und bedeutet ursprünglich eine kleine Münze (etwa 8 Pf.), um die man die kurzen gedruckten Nachrichten (Zeitungen) in Venedig
im 16. Jahrh. kaufen konnte.
ufficiale del Regno d'Italia («Offizielle
Zeitung des Königreichs Italien»),
in Rom täglich (mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage) erscheinendes amtliches Organ der ital.
Regierung für die Veröffentlichung von Gesetzen, Verordnungen u.s.w., herausgegeben im Ministerium
des Innern;
Redacteur: Giovanni Piacentini;
Auflage etwa 5000. Das Blatt erschien zuerst als «Journal de Savoie» in Chambery,
dann als «Gazetta Piemontese» in Turin, seit 1865, nachdem es 1861 den heutigen Titel angenommen hatte, in Florenz, seit 1871 in
Rom.
Antonio, ital. Dichter, geb. 20. März 1813 zu Nago
am Gardasee, war Advokat in Triest und erhielt 1860 eine Staatsanstellung in Mailand, wo er 21. Aug. 1866 starb. Er schrieb: «Memoriee fantasie» (Triest 1842),
«Piccarda dei Donati» (Flor. 1841),
die Tragödie «Paolo, l'apostolo delle genti» (Tur. 1857; neue
Ausg. 1873),
«Umberto Biancamano, leggenda» (Mail. 1863),
«Poesie» (Flor. 1861),
«Canzone per la festa secolaredi Dante» (Brescia 1865). Sein Lied «Quale è la patria dell'Italiano?», eine Nachahmung des Arndtschen «Was ist
des Deutschen Vaterland?» war seiner Zeit in Italien sehr volkstümlich.
(oder Guari), Provinz in Sokoto in Nordwestafrika, nördlich der Mündung des Binuë in den Niger, zwischen
Jauri und Saria, mit der befestigten Hauptstadt Birni-n-Gbari am Mariga, einem Zufluß des Kaduna.
Hier sammeln sich die Karawanen
aus Sokoto und Kano zum Weitermarsch nach Nupe und dem untern Niger.
Zu G. gehört im S. die Landschaft Abudscha.
C., in England gebräuchliche Abkürzung für Grand Cross, d. i. Großkreuz, z.B. B. für Grand Cross (of the) Bath,
Großkreuz des Bathordens;
M. G. C für Grand Cross (of St.) Michael (and St.) George.
C. C., Goslarer Chargierten-Konvent, eine Vereinigung von Farben tragenden sog. freischlagenden
Studentenverbindungen, die den Charakter der Landsmannschaften haben, sich aber dem Coburger L.C. nicht anschlossen.
Die
diesem Verbande angehörenden Verbindungen auf einer Universität ordneten ihre gemeinschaftlichen Angelegenheiten durch einen
C. C., d.i. einen Chargierten-Konvent, der jedoch im Sommer 1891 aufgelöst wurde.
1) Kreis im westl. Teil des russ. Gouvernements St. Petersburg, östlich an der Narowa, dem Peipus- und
Pskower See, von der Pljussa durchflossen, hat 10537,9 qkm (davon 1728,1 qkm Seen), 120896 E. (darunter 2500 Esthen), Fischerei,
Waldindustrie, Ackerbau und Viehzucht. –
2) Kreisstadt im Kreis Gdow, 231 km südwestlich von Petersburg, an der Gdowka, 2 km östlich vom Peipussee, hat (1892) 3362 E.,
Post und Telegraph, 5 Kirchen, Gartenbau und Fischerei.
(ital. Sol maggiore; frz. sol majeur; engl. g major), die Dur-Tonart, bei der F um einen halben Ton erhöht wird,
also ein # vorgezeichnet ist;
parallel ist E-moll. (S. Ton und Tonarten.)
Mich., Erdstern, Pilzgattung aus der Familie der Gasteromyceten (s. d.).
Die Arten derselben, etwa 20, kommen in Europa und Amerika vor, wachsen vorzugsweise auf trocknem Sandboden
und sind fast ganz von der Erde bedeckt; sie erreichen etwa die Größe einer Walnuß und haben eine kugelige Form. Sie besitzen
eine äußere knorpelige und eine innere häutige Peridie; die erstere ist oft stark
mehr
hygroskopisch und öffnet sich bci der Reife der Sporen sternförmig, bei Feuchtigkeit ist dieselbe ausgebreitet, im trocknen
Zustande dagegen nahezu geschlossen. Die innere Peridie öffnet sich auf verschiedene Weise, sie umschließt ein lockeres,
der Peridie angewachsenes Capillitium, in dessen Maschen die Sporen eingestreut sind. Die bekannteste Art ist der in
Deutschland häufige, stark hygroskopische Geáster hydrometricus Pers. (s. Tafel: Pilze IV,
Fig. 7).