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Dic Eigentümlichkeit aller echten Gaze
gewede be- steht darin, daß behufs Erzielung größerer Nnver- sckieblichkeit
der Fckden je zwei zusammengehörige Kettenfäden
(Pol- und Stückfaden) zwischen je zw?i Schußfäden abwechselnd nach rechts
und nach links verzwirnt sind, wobei der eine Kettenfaden sämtliche Einschlagfäden unter sich, der andere Kettenfaden sämtliche
Einschlagfäden über sich liegen läßt. Es entstehen so zwischen Einschlag- und Kettenfäden regelmäßige
viereckige Öffnungen, welche die mannig- fachste Verwendung der Gazellen
, z. V. zur Herstellung von Siebflächen
sür sehr feinkörnige Materialien, wie zur
Trennung des Mehls von derKleie ls.
Beutel
[* 2] tuch), gestatten, wobei es auf bestimmte,
unver änderlich bleibende
Größe der Öffnungen ankommt.
Die
Stühle zum Weben
[* 3] der Gazellen
sind von denen für einfache leinwandartige Zeuge hauptsächlich durch den die
Verzwirnung erzeugenden
Teil (früher den sog. Perlkovf, jetzt den auf demselben Princip be- ruhenden Gaze
schaft)
verschieden: mit einer Ein- richtung zum Weben gemusterter Gazellen
sz. B. dem Iacquardgetriebe) verbunden, werden
dieselben je- doch ziemlich kompliziert. Aus dem Wort Gazellen
entstand (auf den Vorschlag
van
Helmonts in
Brüssel)
[* 4] im 17. Jahrh, das Wort
«Gas» als Bezeichnung aller luftartigen Körper, von denen die
atmosphärische Luft nur eine befondere
Art ist. Gazeband
,s.
Bandfabritation (Bd. 2, S. 360:,,). Gazelle
,
Tier, s. Gaze
llen. Gazelle
, gedeckte Korvette der deutschen
Marine, die unter
Führung des Kapitäns zur See
Freiherrn von Schleinitz vom Juni 1874 bis Mai 1876 eine Expedition zur wissenschaftlichen
Erfor- schung der Oecane ausführte. Hauptaufgaben waren:
Tiefseeforschung, Untersuchung der
Meeres- strömungen und desMeeresgrundes,
magnetische und Meteorolog.
Beobachtungen sowie allgemeine natur- geschichtliche und Physik.
Forschungen. Zur Lösung dieser
Aufgaben war die Gazellen
mit entsprechenden In- strumenten reichlich ausgestattet,
das Offizierkorps für den Gebrauch derselben und die zu lösenden Auf- gaben durch den damaligen Hydrographen derAdnu- ralität.
Georg Neumayer, eingehend vorbereitet und auch einige deutsche Gelehrte an
Bord eingeschifft. Nebenbei hatte die Expedition
die für die
Beobachtung des
Venusdurchganges auf den Kcrguelcninseln be- stimmte astron. Mission an ihren
Bestimmungsort zu bringen und durch
Schiffsoffiziere zu mV erstützen, sowie diefc
Inseln und einige andere Küstcnstrecken
unter Feststellung der gcogr.
Position zu vermessen. Die Reise ging über Madeira [* 5] nach den Kap-Verde schen Inseln und von dort über Montevideo [* 6] nach einem Punkt im Südatlantischen Ocean, der zwischen Afrika [* 7] und dem von der ChallengerErpedition (s. d.) genommenen Wege liegt, um dessen Beobachtungen nver die Gestaltung des Profils des (^üdatlantischen Oceans zu ergänzen. Von hier begab sich die Gazellen unter Anlaufen von Ascension nach der Mündung des Kongo, um die Äquatorial- und Guineaströmung an der afrik. Küste und die dortigen magnetischen Verhältnisse zu erforschen. Kapstadt [* 8] war das nächste Reiseziel, hier wurden auf der Sternwarte [* 9] nochmals die Chronometer kontrolliert und dann die überfahrt nach den Kerguelen angetreten. Nach Anlaufen der Crozet- und Pinguin-Inseln, welche geographisch ge nauer bestimmt wurden, ankerte die Gazellen in Betsy Cove, einer kleinen Bucht der auf der Kergueleninsel liegenden Accessiblebai. Nachdem die Penuserpedition am Land eingerichtet war, führte die Gazellen die Vermessung der Inseln aus und kreuzte fast 4 Monate in deren Nähe, in fast ständig schlechtem Wetter. [* 10] Einer der seltenen klaren Tage war der wick- tige 9. Dez., an dem dic Beobachtungen des Venus- durchgangs vollständig gelangen. Nach genauester astron. Ortsbestimmung [* 11] des Beobachtungsortes wurde die Misst oll wieder an Bord genommen und von der in Mauritius an Land ge- setzt. Sie segelte dann unter Fortsetzung ihrer wissen- schaftlichen Beobachtungen nach der Westküste von Australien, [* 12] den Sunda-Inseln, weiter nach Neu- guinea und über dieAnachoretcninseln,Neuhannovcr, Neumecklcnburg, Neupommern und Bougainville- Insel nach Brisbane an der austral. Ostküste. Nach dreiwöchigem Aufenthalte wurde von hier die Heim- reise angetreten über die Fidschi- und Samoa-Inseln durch die Magalhaes-^traße nach Montevideo, wo die G.mit dem gleichfalls auf der Rückkehr begriffenen (^ hallenger zusammentraf, mit welchem gemeinsam das Programm der Forschungen ausgestellt war. Reich beladen mit Beobachtungsmaterial kehrte die Gazellen in den Kieler Hasen zurück. Sie hatte in 450 Seetagen die Strecke von rund 30000 Seemeilen, davon 20000 unter Segel allein, zurück- gelegt. Die viel Zeit und Kosten erfordernde Zu- sammenstellung der wissenschaftlichen Reifeergebnissc hat sich infolge mannigfacher Hinderungsgründe verzögert, ist aber 1890 durch den Admiralitätsrat des Hydrographischen Amtes, Korvettenkapitän a.D. Rottok, zu Ende geführt worden. Das vom Hydro graphischen Amt des Reichs - Marineamtes heraus- gegebene Werk betitelt sich: Die Forschungsreise S. M. S. Gazelle in den 1.1874-76 (Berl. 1890): es umfaßt 4 Teile, davon enthält Teil 1: Reise- bericht, Teil 2: Physik und Chemie der besuchten Oceane, Teil 3: Zoologie und Geologie, [* 13] Teil 4: Botanik; Teil 5: Meteorologie. Außer den oceano- graphischen sind namentlich auch die ethnogr.
For- schungsergebnisse von hervorragender Bedeutung. Gazellehalbinsel, die nordöstl. Spitze der Insel Nenpommern im Bismarck-Archipel, hängt nur durch eine 10 Kni breite Landenge mit der Hauptinsel zusammen. Das Innere ist flacb bergig, im höchsten Punkte, dem Berg Varzin (Wunakukur). 605 m hoch. Die flachen Hänge sind sehr sruchtbar und zu Plantagenbau geeignet. An der Nordost- spitze die Vlanchebai ss. d.). Gazellen, eine Gruppe der zu den Wieder- käuern gehörenden Familie der Antilopen ls. d.).
Sie unterscheiden sich von den übrigen Antilopen durch die bei beiden Geschlechtern vorhandenen, mehr oder minder lcierförmigen, geringelten Hörner, die deutlichen Thränenspalten und die ziemlich großen Drüsengruben zwischen den Zehen und in den Weichen. Hierher gehören die zierlichsten Arten unter den Antilopen. Alle sind leicht und fein ge- baut, flüchtig, lebhaft und in der Wildnis sehr scheu, doch auch leicht zähmbar. Vorzüglich gilt dies von der eigentlichen Gazelle Antilope oderOaxeliH ä0i'(H8 ^l?? s. Tafel: Antilopen II, [* 1] Fig. 4), welche im nordöstl. Afrika häufig ist, sowie von der arabischen Gazelle s.Viitilopß ai'alicii ^7i/em- /6?^), die in Arabien und Syrien lebt und der erstern sehr ähnlich ist. Beide leben herdenweise. Ihre Schnelligkeit ist außerordentlich. Man jagt sie zu Pferde [* 14] mit Falken, Windhunden oder auch mit Iagd- katzen (Geparden). Sie sind sckon seit uralten Zeiten bekannt und spielen in den Gedickten der orient. Völker eine große Rolle, wo sie mit Lobpreisungen ¶