Stuttgart, studierte zu Stuttgart und lebte seit 1798 vorzugsweise in Wien und schuf treffliche Darstellungen aus dem Leben
der Gebirgsbewohner Österreichs. Gau ist deshalb als Schöpfer der Alpenidylle zu betrachten. Die Ölgemälde G.s sind selten.
Sein Kupferwerk besteht in 36 Landschaften mit
[* ]
Figuren meist in heroischem Stil. Er starb zu
Wien.
(frz., spr. gof-), das Aufprägen von Mustern auf glatte Gewebe, Papiere, Tapeten mittels erhitzter Metallplatten
oder Walzen.
Bei Buchbinder-, Futterkattunen u. s. w. sowie bei manchen Seidengeweben geschieht dies
mittels der Metallwalze des Glanzkalanders (s. Appretur, Bd. 1, S. 764a), indem sich
der hindurchgehende Stoff in die auf der Oberfläche derselben eingravierten, guillochierten oder mit Rändelrädern eingedrückten
Verzierungen (Gaufrage) einpreßt.
eine Ortschaft in Assyrien, unweit des heutigen Mosul, 90 km von Arbela entfernt, jetzt Tell Gômel.
Auf der
Ebene von Gaugamela lieferte Alexander d. Gr. dem Darius (s. d.) Codomannus 2. Okt. 331 v. Chr. die Schlacht, die den
Sturz des Perserreichs zur Folge hatte.
(Helotarsus Smith), eine den Bussarden verwandte Raubvogelgattung, die sich durch den gedrungenen Körper, den
kurzen Schwanz und die bunte Färbung auszeichnet.
Die bekannteste Art ist Helotarsus ecaudatus Gray, welche
in keinem zoolog. Garten fehlt, sich bei Pferdefleisch jahrelang hält und für 100-120 M. stets zu beschaffen ist.
Franz, Bruder des folgenden, geb. zu Wien, anfangs Schlachtenmaler, ist Kostümzeichner und Oberinspektor
der kaiserl. Oper in Wien. hat auch speciell für die Wiener Hofoper eine Reihe von scenischen Bearbeitungen
und selbständig mehrere Ausstattungsstücke geschaffen, von denen einige sich auch an auswärtigen Bühnen als zugkräftig
erwiesen haben;
zu nennen sind: «Aus der Heimat», «Wiener Walzer», «Puppenfee», «Tanzmärchen
», «Im Feldlager», «Vater Radetzky».
Gustav, Maler, geb. in Wien, studierte an der Akademie daselbst unter Karl Rahl. Beide
machten größere Reisen in Deutschland, Holland, Frankreich und Italien, auf denen Gaul fleißig nach berühmten alten Meistern
kopierte. In dieser Thätigkeit erzielte er eine große Fertigkeit, namentlich sagten die großen Venetianer des 16. Jahrh.
seiner Individualität und koloristischen Begabung am meisten zu. Auch später hat Gaul Treffliches
als verständnisvoller Kopist geleistet; seine Porträts zeichnen sich durch fleißige Durchführung aus, so: Porträt des
Kaisers Franz Joseph, der Königin Christine von Spanien, Erzherzog Karl Ludwig, die Familie des Erzherzogs Karl Salvator von Toscana,
Künstlerbildnisse, wie Sophie Schröder, Anschütz, Sonnenthal, Lewinsky, Spohr, Charlotte Wolter u. a. Er
starb
(frz.,
fpr. gohl, d. i. Stange), altes Längenmaß in der franz. Provinz Bretagne, in Nantes = 7 ½ Pariser Fuß
= 2,436 m, in Vannes (hier auch Berge [Rute] genannt) = 8 Pariser Fuß = 2,599 m.
(engl., spr. gahlt), eine Unterabteilung (Stufe) der untern Kreideformation, besteht in Deutschland, England und
Frankreich aus plastischen Thonen, magern Schieferthonen und Mergeln, lokal auch aus Sandsteinen (Halberstadt).
In den Alpen
ist Gault durch harte weiße Kalksteine mit Hippuriten vertreten (Schrattenkalke, Rudistenkalke).
(S. die Abbildungen einiger
Leitfossilien auf Tafel: Petrefakten der Mesozoischen Formationsgruppe IV,
[* ]
Fig. 4-6 beim Artikel Mesozoische Formationsgruppe.)
L., Theebeerenstrauch, Pflanzengattung aus der Familie der Ericaceen (s. d.)
mit gegen 90 größtenteils amerik. Arten. Es sind Sträucher oder Halbsträucher mit einfachen, abwechselnden,
immergrünen Blättern und meist einzeln in den Achseln großer Blätter stehenden Blüten, deren Stiele zwei Deckblättchen
haben.
Von dieser Gattung werden in den Gärten vorzugsweise zwei in Nordamerika einheimische Arten gehalten. Gaultheria procumbensL., ein
auf der Erde hinkriechender Halbstrauch mit aufsteigenden Ästen und weißen oder rötlichen Blüten im
Juli und lange Zeit am Strauche bleibenden roten Beeren. Die lederartig derben Blätter enthalten das Wintergrün- oder Gaultheriaöl
(s. d.) und liefern den sog. Berg-, Canada- oder Labradorthee, der in viereckigen platten Kuchen in den Handel kommt und in
Nordamerika vielfach die Stelle des chines. Thees vertritt.
Gaultheria Shallon Pursh.,
ein kleiner Strauch mit niederliegenden behaarten Ästen, eirunden, schwach herzförmigen, gesägten, kahlen Blättern und weißen,
rot angehauchten Blüten in end- oder seitenständigen, einseitswendigen Trauben im Mai. Beide Sträucher gedeihen nur in Moorerde
und sind hauptsächlich für schattige Felspartien geeignet. In schneelosen Wintern ist es zu empfehlen, sie durch
eine leichte Decke von Schilf, Reisig u. s. w. zu schützen.
oder Wintergrünöl, ein ätherisches Öl, das namentlich in Nordamerika durch Dampfdestillation des
Krautes und der Blüten von Gaultheria procumbensL. dargestellt und in großen Mengen von dort in den Handel gebracht wird.
Es ist farblos oder grünlich gefärbt, von äußerst angenehmem Geruch und findet aus letzterm Grunde
vielfache Verwendung in der Parfümerie und bei der Anfertigung kosmetischer Mittel, zuweilen auch in der Medizin als Mittel
gegen rheumatische Leiden. Es besteht großenteils aus Salicylsäuremethyläther, C6H4.COOCH3.OH, der auch synthetisch
hergestellt wird; außerdem kommt darin (zu etwa 10 Proz.) ein Terpen, das Gaultherylen, C10H16,
vor. Das Kilo kostet im Großhandel 19 bis 20 M.
(Palatum), die horizontale Scheidewand zwischen Mund- und Nasenhöhle, gebildet von den beiden Oberkiefer-
und Gaumenknochen (ossa
mehr
palatina), die von einer fest anliegenden roten Schleimhaut überzogen sind. (S. Tafel: Mund- und Nasenhöhle des Menschen,
[* ]
Fig. 2, beim Artikel Mund.) Von dem hintern Ende dieses sog. knöchernen oder harten Gaumen hängt
schräg nach hinten eine bewegliche, häutige und muskulöse, die Mundhöhle vom Schlunde trennende Platte herab, der weiche
Gaumen, Gaumenvorhang oder das Gaumensegel (velum palatinum), das in der Mitte nach unten mit einem kegelförmigen Anhange endigt,
dem sog. Zäpfchen (uvula); das Gaumensegel geht nach beiden Seiten in eine Art Bogen und von diesen wieder jeder in zwei Falten
über, eine vordere und eine hintere, die Gaumenbogen (arcus palatini) genannt, zwischen denen unten die
Mandeln (tonsillae) liegen.
Der vordere oder Zungengaumenbogen (arcus glosso-palatinus) geht von dem Zäpfchen aus in den Seitenteil der Zungenwurzel
über und bildet mit dem der andern Seite die sog. Rachenenge (isthmus faucium). Die verschiedenen
Teile des Gaumen, insbesondere das bewegliche Gaumensegel, sind sowohl zum Sprechen als zum Schlingen mehr oder
weniger unentbehrlich. Dies bemerkt man besonders dann, wenn diese Teile durch Geschwüre zerstört oder durch eine ursprüngliche
Mißbildung fehlerhaft beschaffen sind. (S.Gaumenspalte.)