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Ventil) [* 2] mit einem Mantel i umgeben, in welchem Kühlwasser cirkulicrt. Es findet also während zweier Umdrehungen der Kurbelwelle nur eine Explosion statt. Nie oben an- geführt, hat man aufeinander folgend:
1) 1. Hingang: (^augperiode 1 . i, 2) 1. Rückgang:
Kompressions-
Drehung. 3)2. Hingang: Explosion u.
Ar- ,. i,
beitsperiode ^^ 4) 2. Rückgang: Austrittsperiode ! ^^yung. Nach der Zahl dieser
Perioden bezeichnet man diese Gasmotor
als Viertaktmotoren,
gegenüber den Zweitaktmotoren (vgl. S. 58
Id), bei denen bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle eine Explosion stattfindet.
Das Wesentliche der Ottoschen und anderer nach denselben Principien arbeitenden Gasmotor
besteht außer diesem
Viertaktsystem darin, daß im Cylinder ein Raum gelassen wird zur Aufuahme eines
Teiles der Vcrbrennungsgase von der vorhergehenden
Arbeits- periode, daß diese Vcrbrennungsgase benutzt werden, um mit der eingesaugten Luft und dem
Oase ein an: Entzündungskanal
schnell und weiterhin langsam explodierendes
bez. brennendes Gemisch zu bilden und daß
vor der
Entzündung
das eingesaugte
Ge- misch komprimiert wird, wodurch die
Entzündung, welche im
Totpunkt stattfindet, weit sicherer und die Drucksteigerung
höher ausfällt als ohne
Kompression.
Wenn auch diese Punkte im einzelnen bei srühern Konstruktionen schon angewendet
bez. in Vorschlag gebracht waren, so traten
sie doch zuerst vereinigt in dem von
Otto geschaffenen Motor
auf und sicherten uebst der einfachen und
zweckmäßigen Konstruktion der einzelnen Organe des Motors diesem seinen sparsamen Betrieb, seine Zuverlässigkeit und damit
seine außerordentliche Verbreitung und Beliebtheit. Nach denselben Principien sind auch die Gasmotor
von Gebr. Körting
in Hannover,
[* 3]
Buß, Sombart ck
Co. in
Magdeburg
[* 4] (deren Gasmotor
engeschäft jetzt vom Grusonwerk in Magdebürg-Vuckau
übernommen ist),
Dresdener Gasmotor
enfabrik
Moritz Hille in
Dres- den, H. Paucksch,
Aktien-Gesellschaft in Landsberg
[* 5]
a. d. Warthe
u. s. w. Diese Gasmotor
unterscheiden sich nur in Bauart und Konstruktion, Einzelheiten,
welche, zugleich Gegenstände der Patentansprüche, haupt- sächlich die
Steuerung, Zündvorrichtung und
Regu- lierung betreffen.
DieSteuerung erfolgt bei den frühern
Deutzer Motoren
[* 1]
(Fig. 3 u. 4, Taf. I)
für den Einlaß durch einen Schieber, bei neuern auch durch ein Ventil. Der neue stchendeOttofcheVentil m otor ist in
[* 1]
Fig.
3, Taf. II, der liegende in
[* 1]
Fig. 4, Taf. II, ab-
gebildet. Die Gasmotor
von Gebr. Körting find die ersten Vcntilmotorcn. Ein K örtingscherVontil
-
Gas - motor siebender Bauart ist
in
[* 1]
Fig. 1, Taf. II, dargestellt. Die
Schwungradwelle wird von zwei La- gern gehalten, deren Fuß zum Cylinder ausgebaut ist.
Seitlich am Gestell siud die Ein- und Auslaßventile und die Zündvorrichtung angeordnet. Bei ll be- findet sich das Eintrittsventil für Luft und Gas, das sog. Mischventil und der Flammenzünder. Das Gehäuse bei b enthält das Austrittsventil. Die Be- wegung der Ventile erfolgt teils felbstthätig, teils durch Hebel, [* 6] die von entsprechenden, auf der Steuer- welle e sitzenden Daumen bewegt werden; auf der Kurbelwelle fitzt bei doppelt so großes auf o eingreift, fodaß die Steuer- welle wie beim Deutzer Motor halb fo schnell um- läust als die Kurbelwelle.
[* 1] Fig. 2, Taf. II, zeigt diefen Motor in direkter Verbindung mit einer ein- fach wirkenden Pumpe. [* 7] Einen Körtingschen Ventilmotor liegender Konstruktion stellt [* 1] Fig. 0, Taf. II, dar und zwar direkt gekuppelt mit einer Dynamomaschine, welche Verbindung, zur Stromerzeugung bei elektrischen Beleuchtungsanla- gen benutzt, man Gasdynamo nennt, ebenso wie man eine direkte Verbindung einer Dampf- maschine mit einer Dynamomaschine Dampfdynamo benennt (vgl. Dampfmaschine, [* 8] Bd. 4, S. 743a).
Die Zündung erfolgt je nach dem Motoren- system entweder durch Flammenzünder, Glühzünder oderelektrisch. Neben- M^-------^ stehende [* 1] Fig. 3 zeigt ^-- die^chieber-Flam- menzündung des Ottoschen Motors. Das Cylindcrende nebst Schieber ä ist hier senkrecht geschnit tcn und zwar letzterer in dem in [* 1] Fig. 2 mit ^ bezeichneten Kanal, [* 9] der im Moment der Zündung vor dem Einströmungslanal steht. Der durch den Kanal 2 im Schieber gebildete Hohlraum wird mit Gas gefüllt, welches sich an dcr vor dem Schieber brennenden Flamme [* 10] entzündet und dann [* 1] Fig. 3. von außen abgeschnitten wird. Unmittelbar darauf strömt durch den feinen Kanal n aus dem Inhalt des Cylinders ein Teil komprimiertes Gemisch nach 2 über, sodaft sich hier der Cylinderdruck einstellt und bei dem in demselben Moment eintretenden Vor- übergehen des Kanals 2 an der Kante des Kanals 0 [* 1] (Fig. 2) die Flamme in den Cylinder hineinschlägt.
Auch bei der Ventil-Flammenzündung der Körtingschen Gasmotor
wird eine Flamme in dem Zün- duugsorgan, hier ein
Ventil, an einer außen bren- nenden Gasflamme entzündet und darauf mit der Ladung im Cylinder in Verbindung
gebracht.
Große Verbreitung hat seit 18W die
Zündung dur ch G lühkörper gefunden. Den Vorgang hier- bei macht vorstehende
[* 1]
Fig. 4 deutlich. Es wird das explosive Gemisch im rechten Augenblick mit einem glühend erhaltenen
Körper in Verbindung
¶
forlaufend
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bracht. Der Glühkörper a ist hier ein von der dar- unter befindlichen Gasflamme erhitztes Eisenrohr. Wird der Schieber d so weit gesenkt, das;, wie in der [* 11] Figur, durch den Schieberkanal Explosions- gemisch in das Glührohr überströmen kann, so ent- zündet sich dieses und die Verbrennung pflanzt sich in den Cylinder fort. Elektrische Zündung [* 12] wendet schon Lenoir an. Zwischen zwei isoliert in den Cylinderraum eingeführten Drähten läßt man im Moment der Zündung eine Reihe von Funken eines Funkeninduttors überspringen, entweder mit Benutzung einer galvanischen Batterie oder einer kleinen Dynamomaschine, welche vom Motor aus in Bewegung gesetzt wird iwie beim Bcnzschen Zwei- taktmotor ausgeführt, s. unten).
Endlicb sind in der neuesten Zeit speciell für die Zwecke der Zün- dung kleine magnetelektrische Apparate gebaut wor- den, welche sehr einfach und bequem sind und meist zur Zündung an Petroleummotoren (s. d.) Verwen- dung finden. Die Regulierung erfolgt auf zwei Arten. Erstens, und bei weitem überwiegend, reguliert mau in der Weife, daß man, immer gleiches günstigstes Gemisch von Gas und Luft benutzend, wenn der Motor zu fchnell läuft, Explosionen ausfallen läßt, bis er wieder auf seinen normalen Gang [* 13] gelangt ist; zweitens in den Fällen, wo es zunächst auf sehr gleichmäßigen Gang und erst in zweiter Linie auf die Verwendung des besten Gemisches und spar- samsten Betriebes ankommt, behält man stets die Füllungen bei, verändert aber den Sättigungsgrad der Luft mit Gas.
Bei Schiebermotoren, wie denen der Deutzer Fabrik, wird das Ausfallen der Gasladungen bei der Regulierung nach der ersten Art dadurch erreicht, daß das Gasventil geschlossen gehalten wird. Nachstehende [* 11] Fig. 5 giebt die be- treffende Einrichtung mit Benutzung eines Ccntri- sugalpcndcl - Tachomcto r s, das auch iu [* 11] Fig. 3 u. 4, Taf. I, und [* 11] Fig. 4, Taf. II, zu erkennen ist. Das auf der schon oben erwähnten Welle F feste Kegelrad n treibt das Ta- chometer an, welches bei seiner Bewegung den He- bel 8 verstellt und damit dieMuffe verfchiebt.
Auf der Muffe l ist ein Daumen ange- bracht, durch den bei nor- malem Gange des Mo- tors, also normaler Stel- lung der Muffe, der an fei- nem Ende mit einer Rolle versehene .Hebel gehoben wird, welcher das Gasventil öffnet. Läuft der Motor zu fchnell sdie normale Tourenzahl ist in der Regel 160 bis 180), fo gehen die Tachometerkugeln nach außen und die Muffe wird vom Hebel 8 zur Seite (in der [* 11] Fig. 5 nach links) gerückt; der Daumen trifft die Rolle nicht mehr, sodaß das Gasventil geschlossen bleibt. Bringt man auf der Muffe nicht nur einen Daumen an, sondern eine Reihe von folchen, bei denen jeder folgende das Gas- ventil etwas länger geöffnet hält als der vorher- gehende, so erhält man eine Regulierung der zweiten Art, mit stets eintretenden Gasfüllungen, aber ver- schiedenem Gemisch.
Der in
[* 11]
Fig. 5 gezeichnete kleine Hebel t dient dazu, beim Ingangsetzen des Motors den Regulator
[* 14] in einer solchen Stellung abzustützen,
5/ Flg. daß ein Heben des Gasventilhcbels durch den Dau- men erfolgen kann; dies ist notwendig, denn wenn die Mafckine stillsteht
oder infolge überbürdung znm Stillstand kommt,
so wird durch das sinkende Tachometer die Muffe mit dem
Daumen fo weit nach der Seite sin
[* 11]
Fig. 5 nach rechts) gerückt, daß der Hebel zum Gasventil nicht
gehoben wird, das letztere geschlossen bleibt und kein unnützes und ge- fährliches Entweichen von Gas stattfinden kann.
In ähnlicher Weise wird die Regulierung durch Ausfetzen der Gasfüllung erreicht durch den sog. Pendelregulator
oder bei Ventil-Gasmotoren
mit selbstthätig sich hebendem Mischventil (Gasmotor von Gebr. Körting) einfach durch
Offenhalten des Aus- laßventils während des zu schnellen Ganges, wobei, weil das Mischventil sich nicht hebt, keine neue
La- dung von explosivem Gemisch eintreten kann.
Die Zweitaktgasmotoren
, also solche Gasmotor, bei denen auf jede Umdrehung der Kurbelwelle eine
Explosion kommt, sind gebaut worden, um die Uu- regelmäsiigkeiten im Gange zu vermeiden, welche daraus entspringen, daß
bei den Viertaktmotoren erst nach mindestens je zwei Umdrehungen eine An- triebsperiode erfolgt; die Zweitaktmotoren haben
aber, ihrer kompliziertem Bauart und ihres weniger ötonomifchen Arbeitens wegen, keine größere Ver-
breitung erlangt. Als Beispiel eines Zweitakt- motors ist in
[* 11]
Fig. 5, Taf. Il, der von Benz
konstruierte, Benzmotor, in Ansicht dargestellt.
Eine eigentümliche, von allen sonstigen Konstruk- tionen abweichende Erscheinung bietet derCycle- m o t o r v o n A ttinso n. Eigentümlich ist bei diesem Motor die Gestängeverbinduug vom Kolben nach der Kurbelwelle und die dadurch bedingte Lage des Cylin- ders gegen die letztere. Dieses Getriebe [* 15] ermöglicht es, daß bei einer Umdrehung der Welle der Kolben zwei Spiele von verschiedener Länge macht, also ähn- lich wie bei den Viertaktmotoren zwei Hin- und zwei Rückgänge.
Die Gaswirkung und der Prozeß im Cylinder ist demnach ganz analog den Viertaltmoto- ren, nur daß, wie bei den Zweitaktmotoren,
bei jeder Umdrehung der Welle ein Antrieb erfolgt. Als Neb enteile gehören zu den Gasmotor
der Ein- und Auslaßtopf und der Gummibeutel.
Der Ein- laßtopf wird vor das Luft-Aussaugcrohr ge- schaltet, beseitigt das schlürfende Geräusch beim
Lufteinziebcn und fängt gröbere mit der Luft ein- tretende Unreinigteiten auf. Der Aus laß topf, ein einfaches cylindrifches
Gefäß,
[* 16] an welches das Austrittsrohr vom Motor angeschlossen ist und von dem aus das eigentliche Ausblaferohr ins Freie führt,
mäßigt das Geräufch beim Ausströmen der noch ziemlich gespannten Verbrennuugsgase. Er hat außerdem
noch den Zweck, das Wasser und die Schmierölteile aufzufangen, welche von den Ab- gasen mitgeführt werden.
Der Gummibeutel dient dazu, das Gas, welches nicht kontinuierlich, sondern in Intervallen in ziemlichen Mengen der Gasleitung entnommen wird, dem Motor immer unter dcmfelben Drucke zuzuführen und störende Ein- wirkungen auf die von derfelben Leitung gespeiste Gasbeleuchtung zu verhüten. Dem entsprechend muß der vor den Motor in die Gasleitung eingeschaltete Gummibeutel aus bestem elastischem Gummi ge- fertigt und so groß sein, daß er Gas für 10-15 Füllungen faßt. Das Ingangsetzen eines Gasmotor ist nicht so einfacb als das einer Dampfmaschine: nach Öffnung des Gashahnes und Anstecken der Zündflammen hat ¶