gelieferten kleinern Erzählungen sammelte sie als
«Round the sofa» (2 Bde., Lond.
1850). Eine
Stelle für sich behauptete ihre vortreffliche
Biographie ihrer Freundin Charlotte
Bronte (2 Bde., Lond. 1857).
Gaskell starb zu Holybourne bei
Alton
(Hampshire). Eine Sammlung ihrer «Novels and tales» erschien in 8
Bänden 1872. -
Vgl. W. Minto in der «Fortnightly Review» (Bd.
24, 1878).
der hauptsächlichste Rohstoff zur Leuchtgasbereitung (s. Gasbeleuchtung). Man
unterscheidet Gaskohlen schlechthin und Zusatzkohlen. Gaskohlen sind meist backende Sinterkohlen. Sie liefern
bei der Verkokung zwischen 60 und 70 Proz. Koks. Der Gehalt der Gaskohlen an
Kohlenstoff schwankt (auf Kohlensubstanz bezogen) zwischen 80 und 87 Proz.; der
Wasserstoff bewegt sich zwischen 5,1 und 6,1
Proz.; es sind dies nicht diejenigen
Kohlen, welche die größte Gasausbeute liefern, sondern es sind solche Sorten bevorzugt,
welche neben einer hohen Gasausbeute auch noch guten Koks liefern.
Die Fundorte dieser
Kohlen sind im
Schlesischen, Westfälischen, im
Zwickauer und im Saarbecken sowie zum
Teil in
Böhmen.
[* 2] England
hat reiche Lager
[* 3] an Gaskohlen. Die Zusatzkohlen geben viel
Gas, und namentlich
Gas von hoher
Leuchtkraft. Es hängt diese Eigenschaft
von einem hohen Gehalt der
Kohle an
Wasserstoff und speciell an disponiblem
Wasserstoff ab. Sie werden zur
Aufbesserung des gewöhnlichen
Leuchtgases den in geringer Menge zugesetzt und mit diesen oder auch getrennt vergast. Besonders
bekannt sind die engl. Boghead- und
Cannelkohle, ferner sind als Zusatzkohlen verwendbar die in
Böhmen vorkommende Plattenkohle,
die
FalkenauerBraunkohle sowie der austral. Shale Boghead. Diese letztern
Kohlen geben wenig und schlechten
Koks.
der bei der Leuchtgasbereitung als Nebenprodukt gewonnene Koks. Er unterscheidet sich von dem in den Koksöfen
[* 4] gewonnenen Koks (s. d.) durch größere Lockerheit, wodurch er für Schmelzzwecke
im Eisenhochofen untauglich ist. Er findet ausgedehnte Verwendung für Feuerungsanlagen,
[* 5] besonders für Zimmerheizung in
Füllöfen als zerkleinerter Koks unter der Bezeichnung
Nußkoks, Brechkoks, Kleinkoks, Meidinger Koks.
[* 1] (Gasuhr, oft auch Gasometer genannt), ein
Apparat, der bei den Abnehmern von
Leuchtgas (s. Gasbeleuchtung)
den Gasverbrauch anzeigt. Der Gasmesser wird am Eingänge eines jeden Hauses oder jeder Wohnung in die Gasleitung
eingeschaltet. Man unterscheidet nasse und trockne Gasmesser. Die Naßmesser (s. nachstehende
[* 1]
Fig. 1
u. 1a) bestehen meist aus einer reichlich halb in Wasser liegenden, sich um eine horizontale
Achse
drehenden, in Kammern geteilte Blechtrommel, die durch das durchströmende
Gas so umgedreht wird, daß jede Umdrehung einem
bestimmten Rauminhalte entspricht. Die Umdrehungen werden durch ein
Zählwerk
[* 14] derart angezeigt, daß man die durchgegangenen
Gasmengen auf einem Zifferblatt ablesen lann. Um das Einfrieren der Wasserfüllung im Winter zu verhüten,
wendet man statt Wasser auch
Glycerin oder eine Lösung von
Chlormagnesium an. Die Trockenmesser
[* 1]
(Fig. 2) besitzen
Blasebälge,
die sich abwechselnd füllen und leeren und durch einen den Dampfmaschinen
[* 15] nachgebildeten Steuerungsmechanismus bewegt werden.
Die zulässige
Fehlergrenze der Gasmesser beträgt 3-3,5 Proz.
eine
Gaskraftmaschine (s. d.), in welcher die
Arbeit durch die Explosion eines Gemenges von Luft und einem
brennbaren
Gas geleistet wird. Der älteste bekannte Versuch, einen Motor durch die Explosionstraft eines
Gases zu betreiben,
wurde von John Barber 1791 in England gemacht. Derselbe nahm ein
Patent, aus welchem hervorgeht, daß
er in einer
Retorte mit äußerer Feuerung Holz,
[* 16]
Kohle, Öl oder andere
Brennstoffe vergasen, das Produkt in einem zweiten
Gefäß
[* 17] mit Luft mischen und das Gemisch beim Ausströmen aus letzterm entzünden wollte; durch den austretenden Feuerstrahl sollte
alsdann ein Schaufelrad getrieben werden.
Ein anderes engl.
Patent, welches Nobert
Street 1794 nahm, bezieht sich auf eine Kolbenmaschine, in deren
Cylinder
Teeröle oder
Terpentin zunächst vergast und dann durch ein Licht
[* 18] entzündet werden, welches außerhalb des Cylinders
brennt und zu geeigneter Zeit in
Verbindung mit dem zu entzündenden
Gas gesetzt werden kann. Von dem
Franzosen Lebon wurde 1801 in
einem Zusatzpatent, welches derselbe zu seinem frühern
Patent, die Konstruktion eines Ofens zur Leuchtgasbereitung betreffend,
nahm, eine
Maschine beschrieben, die mit
Leuchtgas betrieben werden sollte. Bei derselben wird Luft und
Gas mittels zweier Pumpen
[* 19] getrennt in eine
Vorlage gedrückt, in welcher sie sich vereinigen und das Gemisch entzündet wird. Die
Verbrennungsprodukte treiben den Kolben eines doppeltwirkenden Cylinders. Zur
Zündung wird von dem Erfinder eine elektrische
Maschine empfohlen, welche, wie
¶
forlaufend
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auch die beiden Pumpen, von dem Gasmotor selbst ge- trieben werden soll. Der nächste wichtigere Fortschritt wurde 1823 von
dem Engländer Samuel Brown gemacht. Bei der atmosphärischen Gastraftmaschine dieses Erfinders mündet unter dem Kolben eines
mit Wassermantel versehenen, oben offenen Cylinders ein Gaszuführungsrohr. Wenn sich der Kolben in seiner
tiefsten Stellung befindet, strömt das Gas aus dem Zuführungsrohr und entzündet sich an einer außerhalb des Cylinders brennenden
Flamme,
[* 21] welche durch eine Öffnung in das Innere desselben bineinschlagen kann.
Während der Kolben sich auf- wärts bewegt, wird die Öffnung geschlossen, sodaß zunächst im Cylinder eine starte Flamme
brennt; diese dehnt die Luft im Cylinder aus, sodast einTeil derselben durch im Kolben angebrachte Ventile
entweicht. Die Ventile schließen sich, sobald der Kolben seinen böchsten (^tandpunkt erreicht hat. Die Maschine ist doppeltwirkend,
da zwei Cylinder vor- Handen sind, deren Kolben durch einen Balancier
[* 22] in Verbindung stehen und somit abwechselnd arbeiten.
Den neuern Konstniktionen schon ziemlich ähnlich ist der dem Engländer Wrigbt 1833 patentierte Gasmotor; derselbe
hat Wassermantel und Flammenzündung und ist mit einem Centrifugalregulator verfehen, der den Zutritt von Luft und Gas dem
Arbeitsbedarf ent- sprechend regelt. Wirklichen praktischen Wert erlangte der Gasmotor erst durch die Erfindung des
Franzosen Richard Lenoir, uach dessen von: datiertem Patent der Pariser Fabrikant Marinoni Zuerst
einige der- artige Maschinen ballte. Als infolge einer geschickt inscenierten Reklame die Bestellungen auf Lenoirsche Maschinen
bald in großer Anzahl einliefen, wurde zum Bau dieser Maschinen eine Gesellschaft, die ^ociote I^noir, gegründet. Obwohl
sich mit der Zeit herausstellte, daß die Unterhaltungskosten der genannten Maschinen unverhältnismäßig
groß waren, haben sich dieselben doch ziemlich langein Gebrauch erhalten, wozu besonders ihr geräuschloser Gang
[* 23] beitrug.
Von dem Pariser Gasanstaltsdirektor Hugon und dem Münchener Uhrmacher Reitbmann wurde Lenoir die Priorität der Erfindung der
Gasmotor lwobl mit Unrecht) streitig gemacht; das eigentliche Verdienst Lenoirs bestebt allerdings
nicht darin, zu- erst einen Gasmotor konstruiert zu haben sdenn dies hatten vor ihm schon Varber, Street und Lebon getban), sondern
darin, zuerst einen Gasmotor gebaut zu baden, der für die Praxis Wert besaß.
[* 20]
Fig. 1 der Tafel: Gasmotoren I stellt die Lenoirsche M aschine dar. Der später von Hugon konstruierte Gasmotor zeigte
einige von der Lenoirschen Ausführung im Princip verfchiedene Punkte. So war die elcltrische Zündung, die Lenoir anwendet,
durch eine Flammenzündung erfetzt; ferner spritzte Hugon, statt wie Lenoir den Cylinder von außen zu kühlen, direkt Wasser
in denselben, welches in diesem durch die Hitze in Dampf verwandelt wurde und so einenTeil der durch die
Explosion entstandenen Wärme
[* 24] absorbierte.
Außerdem wirkte der expan- dierende Dampf auch noch treibend anf den Kolben.
Ein wichtiger Fortschritt, der freilich znnächst
einem Rückfchritt sehr ähnlich sah, wurde 1867 ge- macht, als auf der zweiten Pariser Weltausstellung von Otto H Langen
in Deutz ihr neuerfundener atmosphärischer Gasmotor ansgestellt wurde, bei welchem, wie schon der Name sagt, die Explosionswirkung
des Gases nur indirekt zur Arbeitsleistung benutzt wird. Durch die Explosionswirkung wird der Kolben des stehend angeordneten,
einfachwirkenden Cylinders emporgeschleudert, während derselbe außer Verbin- dung mit der Welle der Maschine ist; die Spannung
derVerbrennungsprodukte sinkt alsdann durch äußere Kühlung sehr rasch, und infolge der unter den Kolben entstehenden Druckverminderung
drückt die Atmo- sphäre den nun mit der Welle in Verbindung gesetzten Kolben nieder.
Die Maschine batte zwar mancbe übelstände, zu welchen vor allem ihr verhältnismäßig großer Raumbedarf und das mit ihrem
Betrieb ver- bundene unregelmäßige und darum um so unange- nehmere Geräusch zu rechnen sind; bingegen
besaß sie den schwer wiegenden Vorzug geringen Gasver- brauchs. Es wurden daher trotz der bezeichneten Mängel von Langen
& Otto in 10 Jahren über 5000 atmosphärische Gasmotor gebaut. Schon emM Jahre vor dem Bekanntwerden der Langen A
Öttoschen Konstruktion hatten die Italiener Barsanti & Mat- teucci eine ganz ähnliche Maschine konstruiert, die sedoch
nur eine sehr beschränkte Verbreitung gefun- den hat.
Die Langen erst durch eine neue Ottosche Konstruktion verdrängt, die unter dem NamenOttos neuer Motor die größte Verbreitung
gefunden hat und in der That eine Vetriebsmaschine ist, wie man sich dieselbe kaum zweckmäßiger denken
kann. Neben der Otto H Langenschen atmosphärischen Gaskraftmafchine war damals der Gasmotor von Alexis de Bisshop vielfacb in Gebrauch.
Derselbe, in Deutschland
[* 25] von Buß, Sombart ä^ Co. in Magde- burg gebaut, ist in
[* 20]
Fig. 2, Taf. I, in äußerer Ansicht,
in beistehender
[* 20]
Fig. 1 im Schnitt dargestellt. Er ist ausschließlich für kleinere Leistun- gen
bis zu einer Pferdestärke be- stimmt und seine Verbreituug der Einfachheit der Konstruktion zu- zuschreiben.
Die Maschine funk- tioniert in folgen- der Weife. Im Arbeitscylinder 55 bewegt sich, ähn- lich wie bei den Dampfmaschi- nen,
einKolbend, der, hohl aus- geführt und ohne Dichtungsringe, die Cylinder- wände gerade be- rührend
in die ig. i. Cylinderbohrung eingepaßt ist. lSchmiermaterial darf nicht zngeführt werden; hinzugebrachtes
3)1 würde durch die entstehende außerordentlich hohe Temperatur verkohlen und sich an den Kolben nnd die Cylinderwände
ansetzend die Kolbenbewe- gnng hindern.) Der Kolben ist mittels Kolben- stange c, Kreuzkopf
[* 26] ä und Pleuelstange
[* 27] 6 mit
der Kurbel
[* 28] t' verbunden. Die Maschine ist einfach- wirkend und dem entsprechend mit einer Steuerung versehen, welche nur die
eine Seite des Cvlinders (die untere) speist und entleert. Ein Gummischlauck führt bei (^ der Maschiue durcb ein Ventil
[* 29] das Gas zu, während durch ein anderes größeres Ventil der
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