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Präsident-W. L. Garfield 1805–79. The story of his life told by his children (4 Bde., Neuyork [* 2] 1885–89; ein Auszug daraus, von Gizycki, erschien Berlin [* 3] 1890).
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Präsident-W. L. Garfield 1805–79. The story of his life told by his children (4 Bde., Neuyork [* 2] 1885–89; ein Auszug daraus, von Gizycki, erschien Berlin [* 3] 1890).
soviel wie Garo-Berge (s. d.). ^[= im Bergbau die Bezeichnung für alles fallende taube Gestein.]
oder Gärspund, Vorrichtung, mittels deren der Zutritt der Luft bei der Gärung der Weine und Nachgärung der Biere von den betreffenden Flüssigkeiten abgehalten werden soll. In ihrer ursprünglich angewandten Form besteht sie aus einer zweimal rechtwinklig gebogenen Glasröhre, die mit einem Schenkel luftdicht in eine Durchbohrung des Faßspundes eingekittet ist, während der andere Schenkel in ein kleines, mit Wasser gefülltes Gefäß [* 4] taucht. Hierdurch wird dem Entweichen der bei der Gärung entstehenden Kohlensäure kein Hindernis bereitet, während die Luft durch den Wasserverschluß der Röhre nicht in das Faß [* 5] eindringen kann.
Man benutzt auch einen thönernen Spund, dessen obere Fläche einen napfförmigen Rand hat und in den ein centrales, beiderseitig offenes Rohr eingefügt ist; dieses wird durch ein anderes, oben geschlossenes Rohr überstülpt, das mit seinem untern Rande in den mit Wasser gefüllten Napf taucht. Bei einer ähnlichen, aus Metall gefertigten Vorrichtung ist das innere Rohr oben eben abgeschliffen und legt sich gegen eine Kautschukplatte, mit welcher der Boden des äußern Rohres inwendig gefüttert ist; die entwickelte Kohlensäure muß hier durch eigene Spannung den Druck überwinden, den das, event. mit Gewichten belastete, äußere Rohr ausübt. Eine weitere Form der Gärröhre ist die, bei der ein in den Spund gesetztes Rohr mit einem Kugelverschluß versehen ist, dessen Kugel durch die Kohlensäure gehoben wird, aber wenn die Spannung sich ausgeglichen hat, in die ursprüngliche Lage zurückfällt und den Verschluß herstellt.
(frz., spr. -roh), früher benutztes chirurg. Instrument zum Zusammenpressen durchschnittener großer Adern bei Operationen.
(frz.; span. garrote) oder Garotte, ein rechtwinklig an einem aufrecht stehenden Stabe befestigtes Halseisen, durch dessen Zuschrauben in Spanien [* 6] die Todesstrafe mittels Erdrosselung vollstreckt wird. Unter Garrottieren versteht man neuerdings auch eine in England und Nordamerika [* 7] auf offener Straße vorgekommene Art der Beraubung, wobei die Verbrecher das ausersehene Opfer und ausplündern. Nachdem im Anfange der sechziger Jahre dieses Unwesen in England in erschreckender Weise überhandgenommen hatte, wurde 1863 ein Gesetz erlassen, welches Angeklagte, die des betreffenden Vergehens für schuldig erklärt wurden, mit der Prügelstrafe bedrohte.
(spr. -willjas), Bezirkshauptstadt in der span. Provinz Caceres, 19 km im NNW. von Caceres, von Bergen [* 8] umgeben, am linken Ufer des Tajo, hat (1887) 4992 E., Tuchfabriken, Gerberei und Mahlmühlen. Garrovillas gegenüber ein Turm [* 9] der 1232 von den Mauren zerstörten Stadt Alconetar.
Vogelgattung, s. Heherlinge.
Vogelfamilie, s. Heher. ^[= # oder Häher eine aus 10 Gattungen und etwa 70 Arten bestehende, in Europa, Nordafrika, ...] [* 10]
Vogelgattung, s. Heher. ^[= # oder Häher (Garrulinae), eine aus 10 Gattungen und etwa 70 Arten bestehende, in Europa, Nordafrika, ...]
(spr. -ßoh), Francois Alexandre de, franz. Rechtsgelehrter, s. Pitaval.
der bei der Roheisenerzeugung vom Eisen [* 11] aufgenommene, aber nicht chemisch gebundene Kohlenstoff, der sich als Graphit in der Hitze und beim Erkalten ausscheidet, beim Lösen des Eisens in Säuren als schwarze Masse zurückbleibt.
Wsewolod Michailowitsch, russ. Novellist, geb. 14. (2.) Febr. 1855 im Gouvernement Woronesch, besuchte ein Realgymnasium in Petersburg [* 12] und dann das Berginstitut daselbst. 1877 nahm er am Russisch-Türkischen Kriege als Freiwilliger teil und wurde 23. (11.) Aug. bei Ajaslar verwundet. Seine 1877 begonnene litterar. Thätigkeit mußte er 1880 bis Frühjahr 1882 wegen eines seelischen Leidens unterbrechen. Seit 1883 war er in Petersburg Sekretär [* 13] des Kongresses der Vertreter der russ. Eisenbahnen.
Von 1884 litt er an Tiefsinn und starb 5. April an den Folgen eines in Geistesstörung vollführten Sturzes von der Haustreppe, Seine Novellen sind: «Vier Tage», «Ein Vorfall» (Fortsetzung dazu die spätere Novelle «Nadeshda Nikolajewna»),
«Der Hasenfuß», «Eine Begegnung», «Die Künstler», «Attalea princeps», «Der Offizier und sein Diener», «Erinnerungen des Soldaten Iwanow», «Das rote Blümchen» (mit Schilderung des Seelenzustandes eines Irrsinnigen) u. a. Sie erschienen in drei Sammlungen (Petersb. 1883, 1885 u. 1888); einige deutsch: «Pessimistische Erzählungen», übersetzt von W. Henckel (Münch. 1887).
s. Gare. ^[= # derjenige Zustand eines durch technische Mittel veränderten Stoffs, worin derselbe als fertig, ...]
s. Gärröhre. ^[= oder Vorrichtung, mittels deren der Zutritt der Luft bei der Gärung der Weine und ...]
(spr. gahrst’n), Hafenstadt in der engl. Grafschaft Lancaster, rechts am Ästuar des Mersey, 8 km im SO. von Liverpool, [* 14] dessen Vorstadt sie eigentlich ist, hat (1891) 13444 E., Docks, metallurgische Werkstätten und Fleischverpackungsgeschäfte, Ausfuhr von Kohlen und Salz. [* 15]
bei naturwissenschaftlichen Namen Abkürzung für Jos. Gärtner (s. d.).
(spr. -tángp), linker Nebenfluß der Creuse, entspringt zwischen Guéret und Ahun im Depart. Creuse, fließt durch Haute-Vienne und Vienne und mündet 170 km lang bei La Roche-Posay. Er ist im Unterlauf 70 m breit.
Garten,
[* 16] ein eingefriedigtes Stück Land, welches zum Anbau von Nutz- oder Zierpflanzen benutzt wird. Man unterscheidet Nutzgärten: Obstgärten, Gemüsegärten, Baumschulen und Handelsgärten aller Art;
Ziergärten: Hausgärten, Blumengärten, Rosengärten, Parks;
wissenschaftliche Garten
: botanische, dendrologische, pomologische, önologische Garten
und Schulgärten.
I. Nutzgärten. Obstgärten sollen ausschließlich dem Obstbau gewidmet sein; nur der
Baumgarten, welcher
allein hochstämmiges Obst bei 8–15 m Stammentfernung aufnimmt, gestattet in den ersten 10–12 Jahren als Unterfrucht
Gemüse und Hackfrüchte, später Gras- und Kleenutzung. Der deutsche Hausobstgarten
nimmt alle Obstbaumformen auf, die derart
angeordnet sind, daß sich die einzelnen Formen möglichst wenig gegenseitig beschatten. Der franz.
Zwergobstgarten
nimmt nur Zwergformen auf (s. Obstbaumformen). Auch hier wird oft zu eng gepflanzt.
Für den intensivern Betrieb der Obstgärten empfiehlt es sich, das ganze
Terrain
vor der Pflanzung 70–100 cm tief zu rigolen
(Vgl. Obstbau, Obstbaumpflege,
Obstbaumzucht.)
Gemüsegärten müssen mindestens 50 cm tief rigolt sein; im übrigen ist ein nicht zu bindiger, frischer
Boden der günstigste. Bei der
Anlage eines Gemüsegartens
ist zunächst die Einrichtung
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eines Kompost- und Dungplatzes ins Auge
[* 18] zu fassen, am besten an einer halbschattigen, versteckten, aber leicht zugänglichen
Seite des Terrains; sodann sind Brunnen,
[* 19] Bassins oder Wasserleitungshähne mit Kübeln in etwa 30 m Entfernung voneinander vorzusehen;
eine Gerätekammer darf nicht zu weit vom Garten
entfernt liegen. Anzuchtsbeete und Mistbeetkasten sind in
nächster Nähe des Garten
oder in demselben anzubringen. Wege werden so wenig wie möglich angebracht. (S. Gemüsebau.)
Baumschulen dienen zur Anzucht von Obst- und Wildgeholzen, Bäumen und Ziersträuchern aller Art. Man unterscheidet Sortiments-Baumschulen
und solche, die nur für Specialitäten, wie Obst, Rosen, Koniferen,
[* 20] bestimmt sind; je einseitiger die Kulturen betrieben
werden, desto vorzüglicher sind in der Regel die Einzelleistungen, desto mehr wird aber auch die Kraft
[* 21] des Bodens erschöpft,
und aus diesem Grunde schon wird man einen Wechsel der Hauptkultur mit andern Nebenkulturen eintreten lassen müssen.
Ein bis ins kleinste durchdachter Bewirtschaftungsplan muß bei der Anlage einer Baumschule zu Grunde gelegt werden. Man wechselt gern mit Hackfrüchten und Gemüsen aller Art; empfehlenswert wäre ein Wechsel zwischen Koniferen und Erdbeeren, Rosen und Stauden. Ein Wechsel unter den Gehölzarten muß ebenfalls, soweit es die mehr oder weniger gleichartige Bodenbeschaffenheit des Terrains gestattet, im Bewirtschaftungsplan vorgesehen werden; so wechselt man mit Kern- und Steinobst, Strauch- und Baumformen, immergrünen und laubabwerfenden Gehölzen.
Auf 6–7 Jahr Baumschulkulturen rechnet man 2–3 Jahre Hackfrüchte. Zur Erhaltung der Ordnung in der Nomenklatur und zur Unterrichtung über die Bestände ist die Einrichtung eines Grund- und Betriebsbuches erforderlich, in welchem für jedes Quartier ein Grundplan mit den etwa angepflanzten Standbäumen und alljährlich die ausgeführten Arbeiten und erzielten Kulturresultate verzeichnet werden. Die zur Gewinnung des nötigen Vermehrungs- und Veredlungsmaterials erforderlichen Sortenbäume werden auf Rabatten oder besser in kleinen Arboreten, Obstmuttergärten, Rosengärten zusammengepflanzt.
Außerdem sind erforderlich Quartiere für Ableger und andere Vermehrungsarten. (S. Vermehrung der Pflanzen). Der Boden für Baumschulen ist am besten sandiger Lehmboden, der nicht zu trocken ist; den frischesten Boden benutzt man für die Anzuchtsbeete; man rigolt mindestens 70 cm tief und wiederholt dieses durchweg nach 6–7 Jahren unter gleichzeitiger starker Düngung. Für besonders wertvolle Pflanzen bearbeitet man den Boden entsprechend sorgfältiger: Kulturbeete aller Art, Moor- und Heidebeete. Meist werden die Baumschulen als Handelsbaumschulen, seltener als Privat- und Gemeindebaumschulen gehalten, (S. auch Obstbaumzucht.) Über die Pflanzgärten der Forstwirtschaft s. Pflanzkamp.
Andere Handelsgärten betreiben Anzucht und Verkauf der verschiedenartigsten Ziergewächse. Sie sind nach ähnlichen Grundsätzen anzulegen wie die Baumschulen, natürlich unter steter Berücksichtigung der besondern Bedürfnisse der einzelnen Pflanzen an Boden, Klima [* 22] und Behandlungsweise.
II. Ziergärten. Im Hausgarten
soll der Besitzer sich ungeniert wie in seiner Häuslichkeit bewegen, gleichzeitig aber frische
Luft, Blumenschmuck und schöne Formen in Rasenbahnen, Beeten wie in der ganzen Anordnung
genießen können. Obst- und namentlich
Gemüsegärten sind daher abseits von demselben anzulegen. Treten Blumenanlagen in einem in den Vordergrund,
so nennt man ihn Blumengarten; sind es Rosen, die in größerer Anzahl und Pracht zur Geltung kommen, so spricht man von einem
Rosengarten. Nimmt der Garten größere Ausdehnung
[* 23] an, so wird er zum Park (s. d.).
III. Wissenschaftliche Garten haben den Zweck, Pflanzen anzuziehen und zu kultivieren, um an denselben Beobachtungen in pflanzenanatom., morpholog., physiol. und systematischer Beziehung, andererseits über Acclimatisationsfähigkeit, Kulturverfahren u. s. w. vornehmen zu können; endlich dienen solche Garten zur Belehrung für Gärtner und Botaniker; deshalb müssen diese Garten auch eine möglichst übersichtliche Anordnung der Gewächse aufzuweisen haben, entweder nach dem System oder nach der geogr. Verbreitung der Pflanzen.
Für technisch verwertbare, Nutz-, Heil- und Giftpflanzen [* 24] werden je nach Bedarf besondere Abteilungen eingerichtet. – Botanische Gärten (s. d.) sollen Pflanzen jeder Familie je nach Größe des Terrains in größerer oder geringerer Auswahl enthalten; da der Platz hier oft nur gering bemessen ist, namentlich für Gehölze, so wird das durchaus berechtigte Verlangen nach größern dendrologischen Garten immer mehr in den Vordergrund treten; solche Garten sollen nur Bäume und Sträucher aufnehmen, welche unter den obwaltenden klimatischen Verhältnissen ganz oder unter leichter Decke [* 25] im Freien aushalten. – Pomologische Garten enthalten nur Obstgehölze in den verschiedensten Formen und Sorten, um hieran Erfahrungen zu sammeln für die volkswirtschaftlich so hochwichtigen Obstkulturen. – Önologische Garten erstrecken sich nur auf den Weinbau. – Schulgärten stehen im Dienste [* 26] der niedern Unterrichtsanstalten und enthalten meistens nur eine beschränkte Sammlung der wichtigsten Gift- und Nutzpflanzen und solcher Gewächse, die für den Unterricht in der Pflanzenkunde von besonderm Interesse sind; auch wird hier Obstbau und Gemüsekultur betrieben, um zur Nachahmung anzuspornen, solche Garten sind aber noch selten und entbehren oft fachmännischer Leitung. – Litteratur, s. Gartenbau.