forlaufend
ge-549
nannt, steigen oft mit stundenweit hörbarem Ge- brüll und unter furchtbarer Verwüstung der Ufer im Ästuar bis in die Dordogne aufwärts. Auch der Fluß selbst richtet durch feine bei starken Nieder- schlägen eintretenden Überschwemmungen oft großen Schaden an. 1875 wurden bei einer folchen in Tou- louse gegen 7000 Häuser vernichtet. Die Garrison nimmt auf ihrem 600 km langen Laufe gegen 32 (darunter 8 schiffbare) Flüsse [* 2] auf, die ihr Flußgebiet auf 84800 cikin erweitern und mit ihr eine schiffbare Wasserlinie von 2370 km darstellen, größer als irgend ein anderer Strom Frankreichs.
Rechts fließen ihr von den Pyrenäen zu: Salat und Ariege, aus den Cevennen: Tarn, Lot und Dor- dogne. Von links her empfängt sie von den Pyre- näen Save, Gimone, Arrats, Gers, Ba'ise u. a. Die Garrison ist auf etwa 400 km schiffbar. Seeschiffe steigen mit der Flut bis Bordeaux, [* 3] kleinere noch 54 km weiter bis Castets. Ungeachtet der Breite [* 4] und Wass erfülle im untern Laufe hat der Strom viele seichte Stellen, welche bei niedrigem Wasser- stand die Schiffahrt erfchweren. Der Verkehr hat seit der Eröffnung der Südbahn bedeutend, seit 1864 um mehr als die Hälfte abgenommen; wenig beträchtlich ist er besonders auf der Strecke von St. Martory bis Agen.
Zur Erleichterung und Ver- kürzung der Fahrt dient der Garonnekanal (0anll1 lateral a la 6.). Derselbe fchließt sich bei Toulouse [* 5] an den Canal du Midi, folgt dem rechten Ufer, geht über Montech, wo er den Seitenzweig von Montauban aufnimmt, über Castelsarrasin, und über Valence d'Agen, führt unterhalb Agen mittels eines Viadukts über die Garrison und vereinigt sich mit ihr bei Castets. Er ist 193 km lang und trägt Fahrzeuge von 75 bis 150 t. Die G/selbst durchstießt vier Departements: Haute-Garonne, Tarn-et-Garonne, Lot-et-Garonne und Gironde.
GlwotMo (Garrotillo, spr. -tilljo), span. Name der Diphtheritis (s. d.). Garotte, Garottieren, s Garrotte. Garrat, Gerbmittel, s. Bablach. Garrett, s. Almeida-Garrett, Ioao Baptista de. Garrick (spr. gärr-), David, engl. Schauspieler, geb. oder 1717 zu Hereford in Eng- land als Sohn eines Hauptmanns. Seine aus der Normandie stammende Familie (La Garrique) war nach dem Widerrufe des Edikts von Nantes [* 6] nach Eng- land geflüchtet. Schon im 12. Jahre zeigte Garrison großes Talent in Farquhars Lustspiel «Der Werbeoffizier», das er mit Mitschülern aufführte.
Dann arbeitete er auf dem Comptoir seines Oheims, eines reichen Wein- händlers zu Lissabon, [* 7] kehrte nach einem Jahre zurück, besuchte kurze Zeit Sam. Johnsons Schule zu Lichfield und ging 1737 mit seinem Lehrer nach London, [* 8] wo er eine Zeit lang die Rechte studierte. Hierauf eröff- nete er ein Weingefchäft, das er indes bald aufgab, um sich der Bühne zu widmen. Nachdem er unter dem Namen Lyddall in Ipswich gastiert hatte und einen Sommer lang mit einer wandernden Truppe umher- gezogen war, kehrte er nach London zurück, wo er, von Gissord.. dem Eigentümer des Goodmanssield-Thea- ters, engagiert, Okt. 1741 mit außerordentlichem Er- folge als Richard III. auftrat.
Sein von der her- kömmlichen Art ganz verfchiedener natürlicher Vor- trag machte einen außerordentlichen Eindruck. Garrison spielte 1742 in Irland, 1745imDrury-Lane-Theater zu London, dann wieder in Dublin, [* 9] bis er 1747 in Verbindung mit Lacy das Drury-Lane-Tbeater mit erneuertem Privileg kaufte und die Direktion über- nahm. Er verbannte die Anstößigkeiten der ältern Lustspieldichter, brachte Shakespeares Dichtungen, an denen er freilich dem damaligen Zeitgefchmack ge- mäß vieles änderte, beim Publikum wieder in An- sehen und begründete so die glänzendste Periode der engl. Bühne.
Nach 35 Jahren der Thätigkeit nahm er vom Theater [* 10] Abfchied und begab sich dann auf sein Landhaus bei London, wo er starb. Er wurde in der Westminster- Abtei am Fuße des dem Andenken Shakespeares gewidmeten Denkmals beigesetzt. Garrison war llein, aber wohl gebaut, hatte schwarze lebhafte Augen und eine reine melodische Stimme. Gestalt und Mienen hatte er aufs bewundernswürdigste in der Gewalt; jede Leidenfchaft stand ihm zu Gebote. Daher war er gleich groß im Tragischen wie im Komifchen, wie- wohl er im letztern größere Triumphe feierte. Von feinen 27 Luftfpielen haben sich einige, wie «^ti6 1)inF valßt», «NisL in Iier t66N8» und das gemein- schaftlich mit Colman geschriebene Stück «^Ii6 clan- li68tw6 inÄri'ill^6», auf dem Repertoire gehalten. Sie sind fowohl in den Supplementbänden zu Vells «Lriti8k t1i6Äti-6» (Edinb. 1786) als auch besonders l3 Bde., Lond.
1798) gesammelt. Eine Sammlung seiner zum Teil trefflichen Prologe, Episteln und Gedichte enthalten die «I'oetical ^volks ol D. (^.» (2 Bde., Lond. 1785). -
Vgl. private 001-1-681)011- äknce 0k D. (^. nitn tlik ino8t celsdratkä p6r80N3 of Ki8 tini6 N6M0ir3 0k tk6 Ms 0f l).
6. (2 Bde., ebd. 1780; deutsch, Lpz. 1782); Murphy, 1k6 Me 0k I). 6. (2 Bde., Lond. 1801); Fitzgerald, I.il6 oll). 6. (2 Bde., ebd. 1868); Knight^Oaviä 6. (ebd. 1894). - G.s Gattin, Eva Maria Veigel, geb. 29. Febr. 1724 zu Wien, [* 11] war unter dem Namen Violette seit 1746 Tänzerin am Haymarket-Theater in Lon- don. Garrison heiratete sie 1749 und begleitete sie 1763 aufs Festland. Sie starb zu London. QarriFns sprovencal., spr. -rihg), Weideplatz; Monts-Garrigues', die südl. Fortsetzung der Cevennen (s. d.). Garrison lspr. gä'rns'n), William Lloyd, amerik.
Schriftsteller und Vorkämpfer für Abschaffung der Negerstlaverei,geb. 12. Dez. 1804zuNewburyportim Staate Massachusetts, gab in Boston [* 12] vom I.Ian. 1831 an die Zeitschrift «I^idßi-atoi-» heraus, die furchtlos die Grundsätze der Abolitionisten (s. d.) vertrat. Garrison wurde bald der bestgehaßte Mann in den Südstaaten. Schon im Dez. 1831 setzte die Legislatur des Staates Georgia einen Preis von 5000 Doll. auf seinen Kopf aus. Garrison begründete eine Antisklaverei-Gesellschaf't, an die sich zahlreiche Vereine, die den gleichen Zweck ver- folgten, anlehnten.
Bald darauf ging er nach Eng- land, um dort für die Zwecke der Gefellfchaft Pro- paganda zu machen. Nach seiner Rückkehr betei- ligte er sich an der Gründung der Amerikanischen Antisklaverei-Gesellschaft in Philadelphia. [* 13] Nach- dem durch den Bürgerkrieg das Ziel feiner Be- strebungen, die Aufhebung der Sklaverei, erreicht war, legte er 1865 sein Amt als Präsident dieser Gesellschaft nieder und löste sie auf. Auch ließ er den «I^idei-atoi-» eingehen. Er starb in Neuyork. [* 14] Außer einem 1843 zu Boston erschiene- nen Vändchen Gedichte: «8onn6t8 anä otk6i-po6in8», sind G.s litterar. Arbeiten fast sämtlich Tendenz- schriften im Dienste [* 15] seiner Partei. Eine Auswahl derselben erschien als «86i6etion8» (1852). -
Vgl. Döhn, William Llovd (in «Un^n Z ^L.^,1); ¶