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ältesten Zeiten bestanden. (S. Haustrnppen.) Sie hatten vornehmlich die Bestimmung, den Sicher- heits- und Ehrendienst bei dem Kriegsherrn zu ver- sehen. Die «Unsterblichen» der pers. Könige, die Prätorianer der weström., die Palatinarier und Scolarier der oström. Kaiser, die Mamelucken und Ianitscharen der türk. Sultane, die Strelitzen der russ. Zaren und die Gefolgschaften der großen Lehns- herren im Mittelalter können in diesem Sinne als Gardenia betrachtet werden. Zuweilen bestanden sie aus fremden, durch kriegerische Tüchtigkeit besonders ausgezeichneten Söldnern; so die saracen. Leib- wache Kaiser Friedrichs II. und die normannische der letzten Paläologen in Konstantinopel. [* 2] - Der Name Garde wurde seit der Errichtung der Schweizer Garde und der (-aräs äu eorp8 durch Karl VIII. und Ludwig XII. allgemein. Als Ende des 17. Jahrh, die stehenden Heere errichtet wurden, schufen fast alle Fürsten sich eine Garde. Besonders zeichneten sich die Gardenia Lndwigs XIV. dnrch Glanz und Nuhm aus. Da die Stärke [* 3] der Gardenia wegen ihrer fast ausschließ- lichen Bestimmung als Haustruppen im Verhältnis zum ganzen Heere immer nur gering war, so hatten sie früher noch nicht die Bedeutung einer Kern- oder Elitetruppe für das Heer. Betrug doch die preuß. Garde, die aus der Leibwache des Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. hervorgegangen und besonders von König Friedrich Wilhelm I. in seinem Leib- garderegiment (den sog. «Langen Kerls» in Pots- dam) gepflegt worden war, wenngleich sie Friedrich d. Gr. erheblich vermehrt hatte, 1800 erst 2 Kaval- lerieregimenter und 4 Infanteriebataillone.
Schon unter Friedrich d. Gr. hatte die preuß. Garde sich auf den Schlachtfeldern der schles. Kriege als eine Kerntruppe ersten Ranges erwiesen. Als der eigentliche Schöpfer der in ihrer jetzi- gen Bedeutung als der Elitetrnppe eines Heers muß Napoleon I. betrachtet werden. Er schuf aus der 1792 vom franz. Konvent errichteten (^räe cw ^0i-p3 leFiglktik im Laufe seiner Negierung die be- rühmte l^aräe imp8rigl6, die, schließlich auf 70000 Mann aller Waffen [* 4] vermehrt, in die Alte und Junge Garde eingeteilt wnrde und die Kern- und Mustertruppe der franz. Armee bildete. (S. Alte Garde.) Napoleon wußte sie durch Gnaden- beweise aller Art fest an seine Person zu fesseln; ihr verdankte er einen großen Teil seiner Schlachten- erfolae.
Anfänglich wurde die (Alte) Garde nur aus mit Auszeichnung gedienten Soldaten der Linie zusammengesetzt und durch glänzende Uniformen kenntlich gemacht. Im Laufe der siegreichen Feld- züge entwickelte sich ein strengerer Korpsgeist in dieser kriegsgewohnten Truppe. Sie fand 1812 ihren Untergang auf den Schneefeldern Rußlands; es ge- lang dem Kaiser nicht, sie in der alten Trefflichkeit wieder herzustellen. Die Trümmer der Alten Gardenia erlagen bei Waterloo [* 5] den Engländern und Preußen. [* 6]
Die Überlieferung legt ihrem Führer, dem General Cambronne (freilich mit Unrecht) den Ausspruch in den Mund: «Die Garde stirbt, doch sie ergiebt sich nicht.» Die Restauration errichtete eine Gardetruppe, NaiLOQ äu roi genannt. Das Iulikönigtum hatte keine Garde. NapoleonIII. hatte die (Fkräs impei-ial6 in Stärke eines Armeekorps wiederhergestellt. Sie fand 1870 bei der Kapitulation von Metz [* 7] ihr Ende. Die 6a,rä6 i'kpudlicaius der jetzigen franz. Republik ist nur eine Sicherheitstruppe für die Hauptstadt. In Preußen wurden die Gardenia nach 1806 wiederher- gestellt und bis 1813 auf tt Bataillone, Y Eskadrons, 2 Batterien und 2 Iägercompagnien vermehrt. In den Befreiungskriegen thaten sich die Garderegimen- ter schon in bedeutendem Maße hervor, besonders bei Großgörschen und vor Paris. [* 8] Durch allmähliche Vermebrung und die Reorganisation des Heers 1800 ist die preuft. Garde auf die Stärke eines vollen Armeekorps von 9 Infanterieregimentern, 1 Jäger-, 1 Schützenbataillon,8 Kavallerieregimentern, 2Feld- nnd 1 Fußartillerieregiment, 1 Pionier-und 1 Train- bataillon gebracht. Auch die meisten größern deut- schen Bundesstaaten haben ihre Garderegimenter. Die preuß. Garde rekrutiert sich aus den bestge- wachsenen Leuten der ganzen Monarchie, während den übrigen Armeekorps bestimmte Provinzen als Aushebungsbezirk überwiesen sind. Wegen ehren- rühriger Vergehen bestrafte Personen dürfen in der Garde nicht dienen. Die preuß. Gardetruppen wer- den von besonders befähigten Commandenren aus- gebildet und sind im eigentlichen Sinne des Worts eine Mustertruppe für das Heer. Die Garde ist in den letzten großen Kriegen vielfach in vorderster Linie verwendet worden und hat sich durch ihre Lei- stungen, besonders bei Kö'niggrätz, [* 9] Metz, Sedan [* 10] und vor Paris, uuverwelkliche Lorbeeren errungen. Die Garde in Rußland nimmt eine besonders bevorzugte Stellung ein. Sie ist vor der übrigen Armee durch vorzüglichen Ersatz, besonders in Äe- zug auf das Offizierkorps, ausgezeichnet und ihren Leistungen nach eine hervorragende Truppe. Das russ. Gardeoffizierkorps ist gegenüber dem der übri- gen Armee mit ganz besondern Vorrechten in Be- zug auf das Avancement ausgestattet. - In Eng- land und Schweden [* 11] giebt es noch Gardenia; die übrigen Staaten haben Gardenia im Sinne von Elitetruppen nicht. Der Vorwnrf, daß die Gardenia einer Armee zu viel gutes Material raubten und so eine verhängnis- volle Ungleichmäßigkeit der Truppen verursachten, kann nnr da als zutreffend betrachtet werden, wo, wie dies unter Napoleon I. der Fall war, die Gardenia nicht Rekruten erhalten, sondern sich aus den best- gedienten Mannschaften der Linie ergänzen. Mobilgarden hießen die irregulären Forma- tionen, die in den verschiedenen franz. Kriegen lzu- erst 1848 auf Lafayettes Vorschlag) zur Verstärkung [* 12] der Besatzunasarmee dienten. über Leibgarde, Nationalgarden und Schloßgarde s. diese Artikel.
Varüsiua. /^., Pflanzengattnng aus der Fa- milie der Nubiaceen (s. d.) mit gegell 60 vorzugs- weise im tropischen und subtropischen Asien [* 13] vor- kommenden Arten. Es sind gewöhnlich Sträucher mit gegenständigen, häutigen oder lederartigen Blättern und großen gelben oder weihen Blüten, die aus einem meist röhrenförmigen Kelch, einer teller-, glocken- oder trichterförmigen Vlumenkrone mit fünf bis neun Lappen, sünf bis neun Staubge- fäßen und einem einfächerigen Fruchtknoten bestehen.
Die Frucht ist länglich-cylindrisch oder birnenförmig und enthält sehr viele Samen. [* 14] Die Früchte einiger in China, [* 15] Japan, Cochinchina wachsenden Arten, wie i-I.äican8 I^nb^., werden in China schon seit langer Zeit zum Gelbfärben benutzt, es sind dies die sog. chinesischen Gelbschoten oder Wongshy. Als Zierpflanzen werden die gefüllt blühenden Formen von (s. üoriäa. und sächlich, um ihre fchönen, rein weißen, äußerst wohl- riechenden Vlnmen zur Binderei zu verwenden. Sie gedeihen am besten in einer Rasenerde, dicht unter ¶