Ganzinvalide, in
Deutschland
[* 2] die zur
Klasse der
Unteroffiziere und Gemeinen gehörenden
Personen des Soldatenstandes,
die durch Dienstbeschädigung oder nach einer Dienstzeit von mindestens 8 Jahren zum Feld- wie zum Garnisondienst unfähig
geworden sind und hierdurch Versorgungsansprüche erworben haben. (S. Invalidenversorgung.)
Ganzleinwandband, s.
Buchbinderei^[= nennt man das vorzugsweise mit Heften und Binden von Büchern, jedoch auch mit der Anfertigung ...] (Bd. 3, S. 651b).
Mehrzahl Geônim,Titel der Oberhäupter der jüd. Lehrhäuser in den babylon.
StädtenSura und Pumpeditha vom 7. bis 11. Jahrh, (der sog. «geonäischen
Zeit»). Für die
Namen und die Aufeinanderfolge derselben ist Hauptquelle ein Schreiben des Gaon Scherira (um 1000; in die
Ausgaben des Juchasin von Sakuto aufgenommen, in andererRecension von B.
Goldberg, Berl. 1875 und Par.
1874, veröffentlicht, mit lat.
Übersetzung und Anmerkungen von
Wallerstein, Bresl. 1861, herausgegeben). In die geonäische
Zeit fällt u. a. die Entstehung des
Karaismus (s.
Karäer) und ein endlicher
Abschluß des
Talmuds. –
1)
Arrondissement des franz. Depart.
Hautes-Alpes, hat 2500,13 qkm, (1891) 61213 E., 125 Gemeinden und zerfällt in 14 Kantone:
Aspres-sur-Buëch (232,86 qkm, 3754 E.), Barcillonnette (58,28 qkm, 722 E.), La Bâtie-Neuve (116,37 qkm, 2942 E.), Gap (240,55
qkm, 13562 E.), Laragne (135,69 qkm, 3479 E.), Orpierre (98,94 qkm, 2089 E.), Ribiers (148,87 qkm, 2692 E.),
Rosans (188,86 qkm, 2995 E.), St.
Bonnet (281,25 qkm, 10465 E.), St. Etienne-en-Dévoluy (186,45 qkm, 1952 E.), St. Firmin
(268,24 qkm, 4676 E.), Serres (241,63 qkm, 4290 E.), Tallard (112,53 qkm, 3801E.), Veynes (191,61 qkm, 3794 E.). –
2) Hauptstadt des
Arrondissements Gap und des Depart.
Hautes-Alpes an der Luye und der Linie Veynes-Gap-Briançon
der Mittelmeerbahn, ist Sitz des
Präfekten, des Kommandos der 54. Infanteriebrigade, eines
Bischofs, eines Gerichtshofs erster
Instanz, eines Assisenhofs und Friedensgerichts, hat (1891) 6946, als Gemeinde 10478 E., in Garnison das 52. Infanterieregiment,
Priester-und Lehrerseminar, Kommunal-College,
Bibliothek (15000
Bände), eine Ackerbaukammer und eine Ackerbaugesellschaft.
Bemerkenswert sind die neue
Kathedrale im
Spitzbogenstil (1866 begonnen), die
Präfektur mit dem
Mausoleum des Connétable
Lesdiguières
von
Jakob Richier, das Rathaus, das
Theater.
[* 6] Ein 50 km langer
Kanal
[* 7] führt Wasser aus dem Drac herzu; derselbe mündet mittels
Tunnels (3,6 km) in das
Bassin de Luye und bewässert 3000 ha. Man betreibt
Brauerei, Marmorarbeiten und
Leinwandfabrikation sowie
Handel mit Getreide,
[* 8] Fellen,
Eisen
[* 9] und
Stahl.
(spr. -móng),Claude, franz.
Stempelschneider
und -Gießer, geb. gegen Ende des 15. Jahrh. zu
Paris,
[* 10] gest. 1561. Er hat bei dem Buchhändler,
Maler und Stecher Geoffroy
Tory, der seit 1530 «imprimeur du roi» war, gelernt und ihn vielleicht
bei seinem
Buche«Champ fleury» (1529), das u.a. eine Sammlung gut proportionierter
Alphabete enthält,
unterstützt. Unter
Aufsichtdes Rob.
Estienne und wahrscheinlich auf dessen Empfehlung schnitt Garamond (1541 bis gegen 1549) im
Auftrage des Königs
Franz I. neue griech.
Typen in drei
Größen
(Graden), zu welchen der Kalligraph Ange Bergèce aus
Kreta die
Zeichnungen geliefert hatte und die unter dem
Namen«Grecs du roi» berühmt geworden sind.
Die
Ausgabe des Eusebius (1545 bei Rob.
Stephanus) war das erste mit einer dieser
Typen gedruckte Werk. Matrizen dieser
Typennahm Rob.
Estienne bei seiner Übersiedelung
nach Genf
[* 11] (1550) mit sich, während andere sowie die
Patrizen in
Paris verblieben. Diese kamen später in Vergessenheit
und wurden erst gegen Ende des 18. Jahrh. wieder entdeckt, nachdem unter
Ludwig XIII. die
Genfer Matrizen für
Frankreich zurückgekauft
worden waren. Nach hat die Schriftgattung Garmond (s. Corpus) ihren
Namen. –
Vgl. Aug.
Bernard, LesEstienneet les typesgrecs de François Ier (Par. 1856);
(frz., spr. -angßöh), ein
Garancin (s. d.), das aus den bei der Krappfärberei verbleibenden, an Farbstoff
noch nicht erschöpften Rückständen dargestellt ist.
oder Krappkohle, ein früher häufig zum
Färben benutztes Präparat von Krapp (s. d.),
das aus diesem durch Erwärmen mit Schwefelsäure
[* 12] gewonnen werden kann.
Durch diese Behandlung wird das im Krapp vorhandene
GlykosidRuberythrinsäure in
Alizarin und Zucker
[* 13] gespalten, sodaß im G. das
Alizarin in konzentrierterer Form vorhanden ist,
als im gewöhnlichen Krapp, nur etwas mit verkohlten organischen
Substanzen verunreinigt.
(frz., «Gewähr», wie das
engl. warrant von dem entsprechenden althochdeutschen
Stamme abgeleitet) bezeichnet in der Rechtssprache jede Art von Sicherstellung.
So sind im
Staatsrecht der
Eid des Monarchen und die Verantwortlichkeit der Minister Garantie
der Verfassung. Im
Völkerrecht ist Garantie die
Sicherstellung der
Erfüllung eines
Vertrags durch den Zutritt unbeteiligter Mächte, welche sich verpflichten,
für die Aufrechthaltung des vertragsmäßigen Zustandes einzutreten, damit aber auch im voraus zur Intervention (s. d.)
in den aus dem
Vertrage entstehenden Streitigkeiten ermächtigt werden.
An sich sollte die um so zuverlässiger sein, je mehrere und mächtigere
Staaten dieselbe übernommen haben. Das Gegenteil
tritt aber ein, wenn das Verhältnis nur als Kollektivgarantie in dem von der engl. Regierung
nach
Abschluß des
Vertrags über die Neutralisierung Luxemburgs (1867) dargelegten
Sinne verstanden wird, so nämlich, daß
jede der garantierenden Mächte zu wirklicher Gewährleistung nur unter der
Voraussetzung verpflichtet wäre, daß alle übrigen
in gleicherWeise dazu bereit sind. Eine solche Garantie würde im Wandel der polit. Interessen und Machtstellungen
nur in den seltensten Fällen wirksam werden. Im Privatrecht bedeutet Garantieleistung vornehmlich die Zusicherung der Tüchtigkeit,
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