521 der Kondochates der griech. Geographen), linker Nebenfluß des
Ganges, entspringt unter 30°56' nördl.
Br. und 83°14'
östl. L. im nördl. Nepal, windet sich durch die
Kette des Himalaja und verbindet sich mit der Trißula-Ganga, die von dem
höhern
Teile des Himalaja nördlich von
Katmandu herabfließt. Er mündet westlich von
Hadschipur, gegenüber
von Patna. Seine Länge wird auf 650 km geschätzt. –
2) Gambir oder
Kleiner (Tschhota-) Gambir, entspringt südwestlicher als der vorige, unweit der nördl.
Grenze des Distrikts Goralhpur, strömt hauptsächlich südlich und ergießt sich nach einem Laufe von etwa 270 km unter
26°1' nördl.
Br. und 84°12' östl. L. von links in die
Ghagra. –
3) Gambir, auch
Alter (Burrha-) Gambir genannt, entspringt unweit der Nordgrenze des brit. Distrikts
Tschamparan der Präsidentschaft
Bengalen, unter 27°16' nördl.
Br. und 84°22' östl. L., fließt in südöstl.
Richtung,
um sich 25°45' nördl.
Br. und 86°2' östl. L. mit der Baghmati zu verbinden.
Stadt in
Afghanistan,
[* 2] im Kabulthale, 95 km im OSO. von
Kabul, in 1400 m Höhe, am Ausgange der Defiles vom
Dschagdalak, am Nordfuße des
Gebirges Sefid-Koh. Im FriedenvonGandamak traten die Afghanen die Chaibarpässe an
England ab.
1)
Kreis
[* 3] im Herzogtum
Braunschweig,
[* 4] hat 548,15 qkm, (1890) 45021 (22099 männl., 22922 weibl.) E., darunter 44125
Evangelische, 510 Katholiken
und 268 Israeliten, 30 andere
Christen und 88 mit unbestimmter und ohne
Religion, 5699
Wohnhäuser,
[* 5] 10163 Haushaltungen, 2
Städte
und 72 Landgemeinden und umfaßt die Amtsgerichtsbezirke Gandersheim, Seesen,
Lutter am Barenberge und Greene.
–
2) Kreisstadt im
Kreis Gandersheim, 78 km im
SW. von
Braunschweig, an der zur Leine gehenden Gande und an der Linie
Magdeburg-Holzminden
der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 6] ist Sitz einer Kreisdirektion, eines Amtsgerichts (Landgericht
Braunschweig) sowie einer Generalsuperintendentur
und hat (1890) 2712 E., Post zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 7] ehemaliges herzogl. Schloß (1528–95), jetzt
Gerichtsgebäude und Kreisgefängnis,
Stifts- und Stadtkirche (853–883 erbaut, 1170–72 gänzlich umgebaut), Rathaus (1580),
Realprogymnasium,
Bürgerschule, höheres Mädcheninstitut; Bierbrauerei,
[* 8] Damast- und Leinweberei,
Rübenzucker und Cigarrenfabrikation,
Dampfmolkerei, Ziegelei, Obstwein- und Obstschaumweinkelterei.
Dicht bei der Stadt das herrlich gelegeneHerzog-Ludolfsbad (Soolquelle) und das Wilhelm-Augustastift,
Feierabendhaus für ehemalige Lehrerinnen. – Die berühmte ehemalige reichsfürstl.
AbteiGandersheim, deren Kaisersaal mit den lebensgroßen
Ölbildern der
Kaiser und Äbtissinnen geschmückt ist, ward 844 von
Herzog Ludolf von
Sachsen
[* 9] in
Brunshausen gegründet und 852 hierher
verlegt, aber erst 881 durch
Bischof Wigbert von Hildesheim
[* 10] eingeweiht. Sie erwarb viele
Güter, Einkünfte,
Freiheiten und Privilegien. 1570 wurde sie in ein evangelisches kaiserl.
Reichsstift für
Damen aus reichsfürstl. und reichsgräfl.
Häusern umgewandelt; zu Äbtissinnen wurden meist Prinzessinnen aus deutschen Fürstenhäusern berufen. Die
Äbtissin hatte
Sitz und
Stimme auf der Rheinischen Prälatenbank, einen Hofstaat mit eigenen
Erbämtern und einen
Lehnshof,
an welchen selbst
der Kurfürst von Hannover
[* 11] wegen des
Amtes Elbingerode, der König von
Preußen
[* 12] wegen der Herrschaft
Dernburg
gewiesen waren. Durch den Reichsdeputationshauptschluß von 1803 fiel die
Abtei an die
Herzöge von
Braunschweig. In Gandersheim lebte
im 10. Jahrh. als Nonne die Dichterin Roswitha (s. d.).
Name einer
Klasse ind. Halbgötter. Im Rigveda wird meist nur ein Gandharva erwähnt. Die Grundbedeutung
von Gandharva ist «Fötus», und der Gandharva ist der Genius
der Zeugung und
Fruchtbarkeit. Er wird
Vater des Jama und der Jamī, des ersten Menschenpaares, genannt und sein Wohnsitz in
die
Gewässer verlegt. In besonderer
Beziehung steht er zum
Sōma (s. d.),
den der Gandharva Viçvāvasu, der König
der Gandharva, einst gestohlen haben soll, und auch mit den Frauen wird er in
Verbindung gesetzt. Später wird die Zahl der Gandharva als
27, ja als 6333 angegeben. In der klassischen ind. Mythologie sind sie die himmlischen Sänger
und gehören mit ihren Frauen, den
Apsaras (s. d.), zum Hofstaate des Indra. Die
Fata morgana heißt Gandharvanagara,
«Stadt der Gandharva».
Bezirkshauptstadt in der span.
ProvinzValencia,
[* 13] 3 km von der Meeresküste, am Sérpis oder
Alcóy, an der
NebenbahnCarcagente-Denia, gut gebaut und wohlhabend, hat (1887) 8723 E., einen alten
Palast der
Herzöge von Gandia, eine
got.
Kirche mit merkwürdigen Gemälden und alte
Mauern mit fünf
Thoren. Gandia liegt in einer der fruchtbarsten und schönsten
Huertas (Gärten) von
Spanien.
[* 14] Dieselbe ist von Bergrücken hufeisenförmig umgeben und umfaßt 24 Ortschaften, teils in der
Ebene, teils an den Bergabhängen, die
Seide,
[* 15]
Wein, Öl, Orangen, Getreide
[* 16] und Gemüse erzeugen.
oder
Gandu,
Reich der
Fulbe im westl.
Sudan, zu beiden Seiten des
Niger, von
Birni bis südlich von Gomba, westlich
von
Sokoto; bewohnt im O. von
Fulbe und
Haussa, im W. von Songhai, die, als Unterjochte, in fast fortwährendemKriege
mit jenen stehen. Gando bildet einen
Teil der
Haussastaaten (s. d.) und befindet sich in Abhängigkeit von
Sokoto. Gando sind tributpflichtig:
Jauri und Abudja; seine Machtsphäre reicht aber weit nach W.
bis in die Gegend von Muschi, und nach S. bis Ilorin.
Otman
San-Fodio hatte 1802 einen mächtigen Fulbestaat gegründet, der nach seinem
Tode (1818) zwischen
dessen beiden
Söhnen in das
Reich von
Sokoto und Gando geteilt wurde. Der Beherrscher des letztern,
Abd-Allahi, starb 1829; ihm
folgte sein Sohn Mohammed
Bani und diesem 1835–55 sein
Bruder Khalila; unter seiner Regierung besuchte
HeinrichBarth das Land,
das seitdem erst wieder vonMonteil im Juli 1891 auf seiner Expedition von
Senegambien nach
Bornu bereist
wurde. – Die HauptstadtGando, an einem Zuflusse des
Sokoto, liegt, von Hügeln umgeben, in einer überaus fruchtbaren Gegend.
Die
Bananen und
Zwiebeln gelten in allen Haussaländern als die vorzüglichsten. In Gando haben sich die
Haussa am reinsten und
zahlreichsten gegenüber den
Fulbe erhalten.
in der ind. Mythologie der Gott der Klugheit. Er gilt als Sohn der
Parvati,
entweder von
Çiva, oder als von
Parvati während des
Badens aus der Unreinigkeit gebildet, die von ihrem
Körper abging, und ist
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