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von den gegenwärtigen und frühern engl. Kolonien, an vielen andern enrop. und auftereurop. Handels- plätzen (z. B. in Konstantinopel, [* 2] Ost- und West- indien) im Großverkehr als Verkaufsnorm der Spirituosen dient, enthält nur 231 engl. Kubikzoll ^ 3,7853 1; das alte engl. Viergallon aber 282 engl. Kubikzoll ^- 4,621; man rechnet im Verkehr stets 5 Imperial FHlionZ -^ 6 alte Weingallons. Das Impei'WI ^Ilon hat 4 Quarts oder 8 Pinten (Pints) oder 32 Gills. Beim Getreidemaß machen 2 ein Peck, 8 ein Bushel (s. d.), 32 ein Coom oder Comb, 64 ein Quarter, 460 Gallus eine Last.
Beim Flüssigkeitsmaß machen 18 ein Rundlet oder Runlet (bei Bier ein Kilderkin zu 2 Firkins), 42 ein Tierce (bei Bier 36 ein Barrel), 63 (bei Vier 54) ein Hogshead oder engl. Orhost, 84G.einPuncheon, 126 Gallus eine Pipe oder ibei Bier) 108 ein Butt, 252 (bei Bier 216) ein Tun. Im franz. Vorderindien ist der Gallus von 12 Marcals zu 2 Packas ein Getreidemaß mit 35,8951 Inhalt. 125 solcher Gallus machen ein Garce (s. d.). Gallophll (lat.-grch.), Franzosenfreund. Galloromänifch, aus der Verbindung des Gallischen und Romanischen entstanden.
Galloway (spr. gällöwe), gebirgige Landschaft in der Südwestecke Schottlands, jetzt die Graffchaf- ten Wigtown und Kirkcudbright umfassend, endigt im SW. mit einer von N. nach S. an den Nord- tanal gestreckten Landzunge, die Nhinns of Gallus, deren Südspitze, Mull of Gallus, das Südwestkap von ganz Schottland, einen Leuchtturm (99 m) trägt. Man zieht in der Landschaft vorzügliche Pferde [* 3] und Rindvieh. Gewerbthätigteit fehlt fast ganz. Die Bewohner sind durchschnittlich die größten auf den brit. Inseln. Gallus gehörte ehemals norweg. Grafen; erst 1160 vereinigte es Malcolm IV. mit Schottland.
Gallowaykefsel, Gallowayrohre, s. Dampf [* 4] kcssel (Bd. 4, S. 724d). Gallünus, Heiliger, s. Gallus. Galluppi, Pasquale, ital. Philosoph, geb. zu Tropea in Calabrien, studierte zu Neapel [* 5] Rechtswissenschaft, wurde Advokat, uahm aber später eine Anstellung im Finanzfache an, wobei er feiner Neigung für mathem., theol. und philof. Studien folgen konnte. Besonders beschäf- tigten ihn Descartes, Leibniz, Wolf, Condillac, Reid, Kant und Fichte. [* 6] 1831 erhielt er den Lehr- stuhl für Logik und Metaphysik an der Universität zu Neapel, den er bis zu seinem er- folgten Tode innehatte. hat hauptsächlich die Ertenntnislehre mit kritischer Rücksicht auf Kant, wie andererseits franz. und fchott.
Philosophen (be- sonders mit Rücksicht auf Reid) bearbeitet. Auch in der Ethik lehnt er sich vorzugsweise an Kant an. Die wichtigsten Werke G.s sind: «8HFF10 üIoLoüco 8u11a critica dsiia. con08ckN2a» (6 Bde., Mail. 1847), «I^6tt6r6 üi080Ül)k6 8n1i6 vicenäe äeiill. Ü1080ÜH intorno ai principii deiia conoLceiiöN. imia.iiN da. (^ai-t68i0 ÜQ0 3. kHQt» (Messina [* 7] 1827),
«Ni6ni6iiti äi üi080tiH)) (2 Bde., Mail. 1840), »1.6210111 äi lo^ica 6 äi in6taii8ie^)) (3 Bde., Livorno [* 8] 1854), «^ii08oii3. äeiia volontH» (Mail. 1832-40),
" (^011- 8^61^210111 Ki080Üc1i6 8U 1'iä6a1i8IN0 trÄN8 ckiilieil- tiÜ6 6 3u1 ra2i0iia1i8iii0 a880ilit0)) (5 Bde., ebd. 1845). Gallus, indischer, s. Bablach. Qa.11us (lat.), der Hahn. [* 9] Valius, Priester der Kybcle (s. d.). Gallus, Gajus Vibius Trebonianus, röm. Kaiser (252-^5Z), em Römer [* 10] aus Perusia, war 249 n. Cbr. als röm. Legat an der untern Donau mit dem Schutze Mösiens gegen die Goten betraut und wurde nach des Kaisers Decius Untergang in der Schlacht bei Abritum (im Nov. 251) mit dem Purpur geschmückt, worauf er, um den Verdacht, an dem Tode des Kaifers schuld zu sein, von sich abzulenken, einen Sohn des Decius und seinen eigenen zu Cäfaren erhob. Der schimpfliche Friede, den er sofort nach seiner Thronerhebung mit den Goten schloß, erschütterten von Anfang an sein An- sehen gewaltig. Als er 252 sich von der Donau nach Rom [* 11] begeben hatte und nun sein Nachfolger in Mösien, der Legat M. Amilius Amilianus, zu An- fang des I. 253 einen neuen Einfall der Goten glücklick abgewiesen hatte, erhoben in der Mitte dieses Jahres die Legionen des Amilianus diesen zum Gegenkaiser. Amilian rückte nach Italien [* 12] vor, und als es Ende 253 bei Interamna (Terni) zwi- schen ihm und Gallus zur Schlacht kommen sollte, wurde Gallus von seinen eigenen Offizieren getötet, die nun dem Gcgentaifer huldigten. Gallus, Flavius Claudius Constantius, der ältere Sohn des Julius Constantius (eines Stief- bruders Konstantins d. Gr.) und der Galla, ent- rann nach Konstantins Tode nur durch zufällige Umstände famt feinem Stiefbruder Iulianus (dem spätern Kaiser) der Septembermetzelci des 1.337 zu Konstantinopel. Gallus stand damals im Alter von 13 I. Unter der Erziehung, die ihm sein argwöhni- scher Vetter und Schwager, Kaiser Constantius II., angedeihen ließ, entwickelte sich Gallus zu einem jähzor- nigen, eigensinnigen und grausamen Charakter. Als ihn 351 sein Vetter als Cäsar nach Antiochia schickte, führte er im Verein mit feiner Gattin, des Kaisers Schwester Constantia, die von den eigenen Zeitgenossen eine »Megäre m Menschengestalt" ge- nannt wird, eine blutgierige Mißrcgierung.
In- folgedessen wurde Gallus auf Veranlassung des Kaisers nach Pola [* 13] in Istrien [* 14] gelockt und hier gegen Ende des I. 354 n. Chr. enthauptet. Gallus, Cornelius, röm. Feldherr und Dichter, Freund des Virgil und Ovid, geb. 69 v. Chr. in 1^0i'um ^nlii (Frejus), wurde durch Augustus aus niedrigen: Stande emporgehoben. Er befehligte eine Heeresabteilung in der Schlacht bei Actium, focht dann in Ägypten [* 15] glücklich gegen Antonius und erhielt zuletzt 30 v. Chr. die Statthalterfchaft des eroberten Landes.
Übermütig gemacht durch sein Glück, ließ er im ganzen Lande, das er oben- drein als eine Quelle [* 16] seiner eigenen Bereicherung be- trachtete, Bildsäulen von sich errichten, seine Thaten sogar an den Pyramiden verewigen und sich zu Äußerungen gegen Augustus hinreißen. Er wurde mit Verlust des Vermögens zur Verbannung ver- urteilt und endete 26 v. Chr. durch Selbstmord. hat zuerst Alerandrinische Elegiker, darunter nament- lich Euphorion (s. d.), in lat. Elegien übersetzt und nachgeahmt. Für ihn schrieb Parthenius (s.d.) seine Schrift «über Liebesabenteuer». Seine Gedichte, an denen Quintilian eine gewisse Härte rügt, feierten die Schaufpielerin Lycöris; sie sind sämtlich unter- gegangen. Die unter seinem Namen zuerst von Pomponius Gauricus (Vened. 1501) bekannt ge- machten sccks Elegien sind im 6. Jahrh, von einem gewissen Marimianus gedichtet. Die von dem jüngern Aldus Manutius 1590 zuerst heraus- gegebenen , Gallus zugeschriebenen Distichen und Epi- gramme, abgedruckt in Werndorfs «I^oetas I^atini miQ0l68», Bd. 3 (Altenb. 1782) und m Rieses ¶
Gallus
(auch Callo, Gallunus, Gilian oder Gall von Hibernien), Heiliger, kam mit seinem Lehrer Columbanus 595 von Britannien nach dem Festlande, um das Christentum zu verkündigen. Als Columbanus nach Italien zog, blieb in Bregenz [* 17] und gründete um 613 im Steinachthal eine Einsiedelei, aus der später das Kloster St. Gallen erwuchs. Er soll an einem 16. Okt., wahrscheinlich um 645, nach segensreichem Wirken hochbetagt gestorben sein. Die aus dem 8. Jahrh. stammende, legendenhaft ausgeschmückte Lebensbeschreibung steht im 2. Bande der «Monumenta Germaniae». –
Vgl. Meyer von Knonau in den «Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich", , [* 18] Bd. 19 (Zür. 1877);
Rettberg, Observationes ad vitam S. Galli spectantes (Marburg [* 19] 1842);
ders., Kirchengeschichte Deutschlands [* 20] (2 Bde., Gött. 1845–48);
Friedrich, Kirchengeschichte Deutschlands (1. Bd., Tl. 1 u. 2. Bd., Bamb. 1867–69);
Ebrard, Die Iroschottische Missionskirche des 6., 7. und 8. Jahrh. (Gütersloh 1873);
Hauck, Kirchengeschichte Deutschlands, 1. Bd. (Lpz. 1887).