ist der Fall des §. 370⁶ des
Deutschen Strafgesetzbuches.
Nach demselben wird auf
Antrag, dessen
Zurücknahme zulässig ist, mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Haft bestraft, wer Getreide
[* 2] oder andere zur
Fütterung des
Viehes bestimmte oder geeignete Gegenstände wider Willen des Eigentümers wegnimmt, um dessen Vieh zu
füttern.
s.
Erddruckmauer.
[* 3] – In der permanenten Befestigung dienen Futtermauer, häufiger anliegende
Mauern oder
Revetements
genannt, zur
Bekleidung von
Böschungen, um das Hinauf- und Hinabsteigen an denselben zu erschweren. Besonders wichtig sind
die an der Eskarpe und
Kontereskarpe der Festungsgräben. Wenn die Eskarpemauer 7½-10 m hoch ist, bei
welcher Höhe eine Leiterersteigung sehr schwierig ist, so betrachtet man sie als sturmfrei und bezeichnet sie als ganzes
Revetement. Das halbe
Revetement hat die halbe Höhe des ganzen, ist daher dem
Feuer nicht so ausgesetzt, aber dafür nicht
ausreichend sturmfrei. Erhält die Futtermauer überwölbte
Strebepfeiler (Konterforts), so heißt sie Dechargenmauer
(s. d.), Dechargenrevetement oder Entlastungsmauer.
Grünroggen, wird zeitig im Herbste auf gut gedüngtem
Boden gesät und liefert im
Frühjahr bis zum Hervortreten
der
Ähren gewöhnlich das zeitigste Grünfutter für das Milchvieh.
im engern
Sinne Bezeichnung für die Häckselmaschine, welche das Rauhfutter, besonders das
Stroh, in kurze
Stücke schneidet, im weitern
Sinne für jede
Maschine,
[* 4] welche
Futtermittel anderer Art, besonders
Rüben, Kartoffeln oder dgl. zerkleinert. Die Häckselmaschine (s.
Tafel:
Landwirtschaftliche Geräte und
Maschinen Ⅳ,
[* 1]
Fig. 9) besteht aus einer
Lade, in welche die
Halme eingelegt werden, einem
oder mehrern
Messern, welche sich am vordern Ende der
Lade vorbeibewegen und die vorstehenden
Halme abschneiden, einer Einrichtung,
welche die
Halme dabei festdrückt, und einer solchen, welche die
Halme um die abzuschneidende Länge nach
jedem Schnitte vorwärts schiebt. Die
Messer
[* 5] werden in neuerer Zeit meistens an Schwungrädern befestigt, welche sich vor
dem Ende der
Lade drehen und entweder durch
Hand- oder
Göpel- oder Dampfkraft in
Bewegung gesetzt werden. Die Futterschneidemaschine liefern einen
Häcksel, dessen Länge nach Belieben zwischen 0,7 und 4 cm wechseln kann. Die Rüben- und Kartoffelschneidemaschine
[* 1]
(Fig. 8) bestehen aus einem zur
Aufnahme des Futters bestimmten trichterförmigen Kasten und einer mit der Schneidevorrichtung
versehenen Scheibe, welche die an die Scheibe gedrückten Rüben u. s. w. schneidet und
die geschnittenen
Stücke sofort entfernt. Man wendet drei
Arten der Zerkleinerung an: 1) Schneiden in
Scheiben, 2) Schneiden in
Streifen und 3)
Schaben oder
Musen.
[* 6] –
(lat.), in der
Grammatik eine Form des
Verbums, welche die Zukunft ausdrückt.
Alle indogerman.
Sprachen besitzen
von Anfang an als Futurum eine Form, deren charakteristischer Bildungsbestandteil ein s ist, wie
grch. δώ-σ-ω (dō-s-ō), altind. dā-syā-mi «ich
werde geben». Diese Form ist indes von den meisten indogerman.
Sprachen aufgegeben, und so ist entweder keine besondere Verbalform
für das Futurum vorhanden, indem die Präsentia auch im futurischen
Sinne gebraucht werden (so im ältesten und vielfach auch
noch im heutigen
Deutsch, im
Slawischen), oder es wird die Umschreibung mit einem Hilfsverbum gewählt,
z. B. frz. aimerai = ameir-ai, entstanden aus lat.
amare habeo, «zu lieben habe ich», d. h.
«ich soll» oder «werde lieben»,
engl. shall und will (sollen und wollen),
deutsch «werden»; im lat. ama-bo, «ich
werde lieben», ist das -bo ebenfalls ein mit einer ursprünglichen Infinitivform verbundenes Hilfsverbum.
Das Futurum exactum ist die Form zur Bezeichnung einer in der Zukunft vor einer andern gleichfalls zukünftigen Handlung
vollendeten Handlung. (S.
Tempus.)
Joh.
Joseph,
Komponist und Musiktheoretiker, geb. 1660 in Hirtenfeld
(Steiermark),
[* 8] wurde Organist, dann Kapellmeister
am Stephansdom in
Wien
[* 9] und rückte 1713 zum zweiten und 1715 zum ersten Hofkapellmeister auf. Er starb zu
Wien.
Fux stand in der Gunst des
Hofs wie in der
Achtung der musikalischen Welt gleich hoch. Seine
Kompositionen sind sehr zahlreich
und umfassen alle Gattungen (Kirchenmusik, Oratorien,Opern und Instrumentalwerke). Er arbeitete in dem
strengen oder kontrapunktischen
Stil und seine
Kompositionen sind in dieser Schreibart wahre
Muster. Die
Missa canonica ist fast
das einzige, was noch davon bekannt ist.
Allgemein dagegen kennt man Fux als Theoretiker. Sein 1725 zu
Wien auf Kosten des
Kaisers
gedruckter «Gradus ad parnassum» wurde nicht nur ins
Deutsche,
[* 10]
Italienische,
Französische und
Englische
[* 11] übersetzt, sondern auch spätern Werken zu
Grunde gelegt und wird auch heute
noch als Unterlage für die
Lehre
[* 12] des Kontrapunktes benutzt. –
geisterhafte Wesen in der nordischen Mythologie. Sie kommen mit dem
Menschen in die Welt und begleiten ihn auf allen seinen
Lebenswegen, bald nur eine, bald mehrere. In der Regel schützen sie das Individuum, dem sie innewohnen. Es giebt ferner
Fylgjen, welche die Schutzgeister ganzer Geschlechter und Familien sind (altnord. ættarfylgjur,
kynfylgjur). Neben diesen schützenden Fylgjen giebt es auch böse Fylgjen, die den
Menschen ins Verderben zu stürzen suchen. Der
Glaube
an die Fylgjen war ganz besonders bei den Norwegern und Isländern verbreitet, nach deren
Anschauung sie ihren Sitz unter der
Kopfhaut
hatten. Sie sind eine Personifikation der menschlichen Seele, die jederzeit den Körper verlassen kann.
–