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das betreffende Futter gewachsen oder produziert ist (Boden, Düngung, Wetter [* 2] während der Vege- tation und der Ernte [* 3] u. s. w.) oder durch Analysie- rung des Futters auf einer landwirtschaftlichen Ver- suchsstation. Der Gehalt der käuflichen Futtermittel ist häusig garantiert, da aber von der Menge der durch Schätzung oder direkte Analyse bestimmten Nährstoffe, der sog. Rohnährstoffe (Rohprotem, Rohfett, Rohfaser), nur ein Teil vom Tie^körper wirklich verdaut wird, so hat man bei der Futterdämpfer auch nur diesen Teil in Betracht zu ziehen. Zu diesem Zwecke verfährt man wie folgt.
Unter Zugrunde- legung des bei den betreffenden Tiergattungcn durch besondere Versuche bereits ermittelten Verdaulich- keitsgrades der Nährstoffe in den einzelnen Futter- mitteln (Verdauungskoefficient), ferner der oben schon erwähnten Bodenwachstums- und Produktionsver- hältnisse sowie der die Verdaulichkeit beeinflussen- den gleichzeitigen Verabreichung gewisser Futtermit- tel (z. B. Rüben und Kartoffeln neben Rauhfutter) wird der Gehalt einer bestimmten Futtermifchung an verdaulichen Stoffen und durch^lnderung in der Mifchung oder Zufügung neuer Futtermittel eine der Norm (futterdämpfer unten) entsprechende Ration festgestellt.
Nebenbei ist aber auch die specifiscbe Wirkung, die einzelne Futterstoffe [* 4] auf gewisse Produktionsrich- tungen ausüben (Schlempe auf Menge der Milch, Palmkuchen auf Fettgehalt der Milch, Rapskuchen auf Mast u. s. w.), die aber häusig mit dem Nähr- stoffgehalte in keinem Zusammenhange stehen, dann aber auch der Preis zu berücksichtigen. Wichtig ist ferner, eine bestimmte Menge an Trockensubstanz in der Futtermischung einzuhalten, da insbesondere die Wiederkäuer [* 5] ein bestimmtes Nahrungsquantum zur regelrechten Verdauung bedürfen.
Nach den zahlreichen, auf den landwirtschaftlichen Versuchsstationen ausgeführten Fütterungs- und Verdauungsversuchen und den darauf gegründeten zusammengestellten Zahlen für die Zusammensetzung und die Verdaulichkeit der Futtermittel namentlich von E. Wolff und I. Kühn kann man eine zweckent- sprechende Futterration berechnen. Es bedürfen nach E. Wolff 1000 Pfd. Lebendgewicht verdauliche Stoffe im Futter (s. d.) pro Tag in Pfund: Viehart Ochsen bei mittlerer Arbeit . Wollschafs feinere Raffen . Mastschafc, 1. Periode 2. Periode Mastschweine, 1. Periode 2. Periode N K 24,0 1,6 22,5 1,5 26,0 3,0 25,0 3,5 36,0 5,0 31,0 23,5 4,0 2,7 15 !" " UMZK 0,30, 11,3j 0,25 11,4! 1: 7,5 1:8,0 0,50,15,2! 1:5,5 0,60 j 14,4! 1:4,5 27,5 ! 1:5,5 24,0 ! 1:6,0 17,5 1:6,5 3. Periode . . '. '. . . ^ 23^5 Dagegen giebt I. Kühn als Norm an für 1000 Pfd. Lebendgewicht: Viehart Mastochsen. 1. Periode . 2. Periode . .'5. Periode . Milchkühe . . 28,0 30,0 27,0 35 2,6 3,2 2,8 . ! 20-3012,0-2,7 X 0,80 1,00 0,98 0,4-0,7 ^H 13,6 14,8 14,0 12,5-15,0 UM 1:6,0 1:5,4 1:5,9 1:5-7 Hierbei sind Protem, Fett und Kohlehydrate in verdaulichem Zustande verstanden; bei dem Verhält- nis von Protem zu Kohlehydraten und Fett ist die Menge Fett mit 2,5 zu multiplizieren und zu der der Kohlehydrate zu addieren. Bei Pferden, welche nach den Anforderungen, die man an ihre Leistungsfähigkeit stellt, eine bestimmte Menge von Körnerfutter (Hafer) [* 6] erhalten müssen, hat man in neuerer Zeit von der Aufstellung von Futternormen ganz abgesehen.
Vgl. E. Wolff, Die Ernährung der landwirtschaft- lichen Nutztiere (Berl. 1876): ders., Die rationelle Fütterung der landwirtschaftlichen Nutztiere (6. Aufl., ebd. 1894);
I. Kühn, Die zweckmäßigste Ernährung des Rindviehes (10. Aufl., Dresd. 1891); Straucb, Anleitung zur Aufstellung von Futterrationen (2. Aufl.,'Lpz. 1890); Schultze, Die Ernährung der landwirtschaftlichen Nutztiere (Vresl. 1888).
Futterbereitung dient dazu, das den landwirt- schaftlichen Nutztieren zu reichende Futter so vorzu- bereiten, daß die Schmackhaftigkeit und der Nähr- effett desselben gesteigert wird. Die Futterdämpfer besteht ent- weder in einer mechan. Zerkleinerung oder in einer chem. Umwandlung des Futters. Am wenigsten Zu- bereitung bedarf das Grünsuttcr (futterdämpfer Futter), obgleick auch dieses durch Schneiden auf der Futterfchneide- mafchine (s. d.) und Vermischen mit Stroh eine höhere Ausnutzung erfährt.
Das Rauhfutter wird in verschiedener Art zubereitet, durch schneiden und Vermischen mit Stroh sowie Dämpfen und Brühen. Beides ist nur zweckmäßig, wenn das Rauhsutter von mangelhafter Beschaffenheit ist, wenn die Tiere vermocht werden sollen, größere Mengen davon aufzunehmen, was durch Vermischen mit schmack- hafterm Futter (Schrot, Kleie, Ölkuchen u. s. w.) erleichtert wird, oder wenn schädliche Eigenschaften des Futters (Befallenscin) vernichtet werden sollen.
Eine höhere Verdaulichkeit des Futters wird weder durch das Schneiden noch durch das Dämpfen be- wirkt. Die Wurzelfrüchte werden auf besondern Ap- paraten zerkleinert, um den Tieren die Aufnahme derfelben zu erleichtern; die Ölkuchen behandelt man ebenso oder vermischt dieselben mit demTränkwasjcr.' die Körner müssen für manche Tiere, z. B. die Kühe, geschroten werden, weil dieselben sonst den Ver- dauungssästen keine Angriffspunkte darbieten und den Körper unverdaut wieder verlassen. Eine chem. Umwandlung der Futterstoffe wird bei Bereitung des Braunheues (s. d.) und bei dem Einsäuern (s. d.) hervorgerufen. -
Vgl. I.Kühn, Die zweck- mäßigste Ernährung des Rindviehes (10. Aufl., Dresd. 1891);
Laszczynsti, Das Konservieren von Grünmais und anderm Grünfutter (2. Aufl., Verl. 183M; Brummer, Die Zubereitung der Futter- mittel (Aarau [* 7] 1886).
Futterdämpfer, Futterkochapparate, die- nen dazu, das den landwirtschaftlichen Nutztieren zu reichende Futter, namentlich Rauhfutter und Kar- toffeln, zu kochen oder zu dämpfen. Das Dämpfen erfolgt in der Weise, daß der Dampf [* 8] entweder un- mittelbar in das in einem eisernen verschlossenen Behälter befindliche Futter ein- und unten als hei- ßes Wasser abgeleitet wird oder in einen den Futterdämpfer umgebenden Mantel einströmt und das Futter mit- telbar erhitzt. Letztere Art verdient den Vorzug dort, wo man dicht gelagerte Futterstoffe, z. V. Lupinen, dämpfen will und^ keinen gespannten Dampf zur Verfügung bat. i^.Tafel: Landwirtschaftliche Geräte und Maschinen III, [* 1] Fig. 8.) ¶