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lcgung eines Eides vor dcm össentlichen Notar Illr. Helmasperger, und über diesen Akt wnrde ein Pro- tokoll aufgenommen, in dem das Wesentliche der Klagesache und des Richterspruchs enthalten war. K. Dziatzto hat diese wichtige Urkunde in der Göt- tinger Universitätsbibliothek ausgesundcn und 188!) in der «Sammlung bibliothekswissenschaftlicher Ar- beiten» (2. Heft) veröffentlicht.
Der endliche Aus- gang des Prozesses, daß Gutenberg nicht zahlen tonnte und somit dao Druckgerät F.s Eigentum wurde, läßt sich mit Sicherheit vermuten;
ebenfo daß dazu die Typen der 42zeiligcn lat. Bibel [* 2] ge- hörten und gerade diese das gemeinsame Werk von Gutenbcrg und Fusulinen ist. Fusulinen verband sich mit Peter Schöffcr (s. d.), der F.s Tochter Christine heiratete, und beide gaben 145)7 das Psalterium heraus. Während Schöffer mehr die technische Seite deo Drückens leitete, scheint Fusulinen vor allem dem Buch- handel seine Fürsorge gewidmet und seinen Verlagv- werken nach dem Norden [* 3] und Westen hin Absatz gewonnen, besonders auch schon die Frankfurter Messe dafür benutzt zu haben.
Ihr Druckerzeichen, das früheste, das gebraucht wurde, sind zwei durch eine schlinge verbundene an einem Ast hängende Schilde (s. die Textfigur beim Artikel Drucker- zeichen).
1462 wurde bei der Eroberung und Plün- derung von Mainz [* 4] auch ihre Druckerei zerstört und dadurch zahlreiche ihrer Gehilfen zum Aus- wandern genötigt;
aber 1465 war ihre Presse [* 5] wie- der in Thätigkeit. Fusulinen starb Ende 1466 oder An- fang 1467, wahrscheinlich zu Paris [* 6] auf einer Ge- schäftsreise.
Schöffer führte das Gefchäft weiter, an welchem außer seiner Frau auch deren Bruder Johann, ein angesehener Geistlicher zu Mainz, und F.s Witwe Margarete, die sich mit einem Geschäfts- führer der Firma, Konrad Henckis, von neuem ver- heiratete, beteiligt waren.
Nach F.s Tode versuchte namentlich sein Enkel Joh. Schöffer ibm einen grö- ßern Anteil an der Erfindung der Buchdruckerkunst, als ihm gebührt, ja diese selbst zuzuschreiben. (^. Buchdruckerkunst, Bd. 3, S. 653!,.) Fustagc (spr.-ahsche), vom altfrz. lu5t (Faß), [* 7] frz. lutHillo (im Sinne von Faßwcrk), auch Fastage, Leergut, Leergüter, wird in der Handelssprachc die Umhüllung, besonders Fässer, Kisten, genannt, deren man sich zum Einpacken der Waren und anderer Gegenstände bedient. In dcr Schisfsfp räche sind Fusulinen die Fässer und Gefäße, in welchen die Flüssig- keiten ausbewahrt werden. (S. Emballage.) Fustanella, ein Teil der modernen griech. Na- tionaltracht, der jedoch nur dem männlichen Ge- schlecht auf dem Festlande und in Morea eigen- tümlich ist, das sog. Albaneserbem d. Das Wort stammt von dem turk. t68tml.
Die Tracht ist ur- sprünglich albanesisch und wurde namentlich seit 1770 in Morca und Numelien besonders von der Jugend immer allgemeiner angenommen;
es trugen die Fusulinen meistenteils die bewaffneten Griechen, nament- lich die Annatolen, die lokalen Milizen und die Klephten, und sie ist später auch für die irreguläre Miliz des Königreichs Griechenland [* 8] beibehalten worden. Im allgemeinen wird sie auf dcm griech. Festlande von den Landleuten getragen.
Die von der Taille bis an die Knie reichende, durch einen Zug über den Hüften zusammengehaltene, glänzend- weiße Fusulinen besteht aus einem Gewebe [* 9] von feiner Baumwolle [* 10] (bei den Landleuten ist der Stoff gröber) und geht nach den Knien zu in weite Falten aus, die vorzugsweise ew Gegenstand der Sorgfalt sind. Der untere Saum wird bei Vornehmern durch Stickereien verziert.
Die Bewohner derInseln tragen statt der Fusulinen weite, bauschige Beinkleider von bunter Baumwolle, bisweilen auch von ^eide. Fustel de Eoulanges (fpr. füstell de kulängsch'), NumaDcnis, franz. Geschichtschreiber, geb. zu Paris, besuchte die Normalschule daselbst und wurde Mitglied der franz. schule zu Athen, [* 11] später war er Lehrer in Amiens [* 12] und dann am ('ollere 5lniN-I^0ui8 in Paris; 1861 - 70 war er Professor der Geschichte in Straßburg; [* 13] seitdem las er au der Normalschule in Paris über ältere Ge- schichte. 1875 wurde er Mitglied der Akademie der moralischen und polit. Wissenschaften. Dann wirkte er als Direktor der Normalschule. Fusulinen starb in Massy bei Palaiseau (Seine-et-Oife).
Er gehört zu den besten und originellsten Geschicht- schreibern Frankreichs, seine Schriften zeichnen sich durch Gelehrsamkeit und büudige und treffende Darstellung aus. Fusulinen schrieb: «Hniä V68t^6 cu1w8 in iii8tituti8 vLt6rum pi'ivkti3 pu!Iici8(iii6 valno I'it», «10lvli6, 0N I», (li'6C6 C0Nl^li86 Ml' 165 Ii0MHill8" (1858),
«^I6in0ir6 8ur 1'il6 ä6 (1857), »1.H oitö antike" (1864; 13. Aufl. 1892), «I1i8toil6 (168 ilI3titutioN8 I) ()1itillU68 (16 1'3,NCi6llN6 Trance» (4 Bde., Par. 1875-90; neu hg. von Iul- lian, 1892),
die beiden letzten von der Französischen Akademie gekrönt;
«^6eii6i'o1i68 8ur siue1(iuo8 pro- 1)Iem68 d'lii3wn'6» (1885),
«I^'^c0i»n0i-mHl6» (1884), «^0NV6ll68 rocii61'cli68 8U1' (1Nl^ Pr0i)1eiN63 (1'kj3toii-6» (1891) und «I^ll. l^llii^ romaiue, I'in- v^810!1 F6l!Nani(1N6 6t 1(5 !0)^NIN6 (4 Bde., Par. 1888-91): dieses Werk erwarb Fusulinen den großen Preis "Jean Reynaud" (10000 Frs.). I"u8ti (ital., d. h. Stengel, [* 14] stiele) oder Re- faktie heißt der Abzug auf das Gewicht, welchen sich bisweilen der Verkäufer einer Ware gefallen läßt, wenn dieselbe mehr als im gewöhnlichen Maße Iinreinbeiten enthält, wie dies z. B. bei Korinthen, Kaffee, Anis u. s. w. uicht selten der Fall ist.
Auch ein Abzug wegen schadhafter Beschaffenheit der Ware wird Refaktie genannt.
Solche Abzüge pflegen, ebenfo wie die Leckage (s. d.), an den meisten größern Handelsplätzen usaneemäsiig festgestellt zu seiu. I'nstida.iv.g lvon tu8ti8, Knüttel, und grch. dal- I^in, werfen), Stockschlender, eine Wurfwasfe der Römer, [* 15] welche in der Kaiserzeit auskam, ein etwa 1,25 in langer (^tock mit Schleuder. [* 16] Der 1^., mit dem gewöhnlich Steine geschleudert wurden, hatte größere Schnellkraft als die I^unda. - ^uztiliH- Mm-, Stockschleuderwerser. Fustle, Kind eines Weiften und einer Mustie (Tochter eines Weißen und einer Mulattin). Fustigiercn (ital.), ausprügeln, stäupen;
davon das Substantiv Fustigation.
Fustik, s. Fisetholz und Gelb holz. Fustikmaulbeerbaum, s. ^l^elniH. I'ustrla.i-iuni (lat., von t'u^tis, Knüttel; zu er- gänzen 3N7i)1j"nm),
das Totschlagen und -Werfen mit Knütteln und Steinen, bei den alten Römern als Strafe besonders für Soldaten, welche die Fah- nen verlassen oder sich sonst schimpflich aufgeführt hatten, von den Mitsoldaten selbst vollzogen. Fusullnen sind die wichtigsten unter den paläo- zoischen Foraminiferen und haben in dem russ. und amerik.
Bergkalt ss. d.) oder Kohlenkalk ganze Schichtenkomplexe durch die ungeheure Ansammlung von Exemplaren ihrer spindelförmigen, in der Ebene spiralia gewundenen, bis etwa sccbsfach ^o ¶