Sammlung alter
Schwarzwälder Wanduhren vom Ende des 16. Jahrh. an, ständiger
Ausstellung von Erzeugnissen der
Schwarzwälder
Gewerbethätigkeit, Zeichenbureau und einer
Bibliothek; ferner bedeutende Fabrikation aller
ArtenUhren
[* 2] mit und ohne Gehäuse
sowie von feinern
SchwarzwälderTaschenuhren, Orchestrions und andern
Musikinstrumenten, von Luftdrucktelegraphen, Strohhüten
und
Strohgeflechten sowie lebhaften Holzhandel. - Furtwangen wurde im 9. Jahrh.
vom
Kloster St.
Georgen gegründet, welches im
Zinken Katzensteig einen Fronhof besaß, und bildete mit einigen
Zinken eine der 10 Vogteien
der Herrschaft
Triberg. 1749 wurde es zum Marktflecken, 1873 zur Stadt erhoben und litt wiederholt durch große
Brände (1704,
1712, 1857). -
Vgl. Kreuzer, Zeitgeschichte von Furtwangen (1850).
Professor, 1894 in
München ord. Professor der
Archäologie und Konservator des Museums der
Gipsabgüsse. Er schrieb: «Eros
[* 10] in der Vasenmalerei»
(Münch. 1874),
«Dornauszieher und
Knabe mit der Gans» (Berl. 1876),
«Plinius und seine
Quellen über die bildenden Künste» (Lpz. 1877),
Schwär oder Blutschwär, eine umschriebene
Entzündung der
Haut
[* 14] und des unterliegenden Zellgewebes, welche
gewöhnlich von einem Haarbalge oder einer
Talgdrüse ihren Ausgang nimmt, einen derben schmerzhaften geröteten
Knoten von der
Größe einer Erbse oder darüber bildet und in
Eiterung endet, wobei der mittlere
Teil des Knotens abstirbt
und schließlich als blutig-eiteriger Pfropf von abgestorbenem Zellgewebe (sog.
Eiterstock) nach außen entleert wird.
Ist dies geschehen, so lassen
Schmerz und Schwellung nach und die zurückbleibende runde Öffnung, die meist
wie mit einem Locheisen ausgeschlagen erscheint, vernarbt leicht und schnell. Fast alle Körperstellen können von
Schwären
befallen werden; am häufigsten kommen sie an den Hinterbacken, den Schenkeln, in der Achselhöhle und im
Nacken, bei
Kindern
auch häufig in der
Kopfhaut vor. Nur selten tritt ein Furunkel vereinzelt auf, gewöhnlich erscheinen während
oder nach der
Heilung eines
Schwären noch mehrere andere, ja es können gleichzeitig oder in kürzern Zwischenräumen zahlreiche
an den verschiedensten Körperstellen bei sonst ganz gesunden
Menschen, dann bei der
Zuckerharnruhr, in der Rekonvalescenz
des
Typhus u. s. w. auftreten, welchen Zustand man mit dem
Namen der Furunkulose belegt hat.
Nicht selten ist der
Ausbruch eines
Schwären mit
Fieber verbunden, und während seines Verlaufs treten mehr oder minder beträchtliche
Drüsenschwellungen in seiner Umgebung auf.
Bilden sich eine größere Zahl von Furunkel dicht nebeneinander, sodaß die
Haut durch
die einzelnen Eiterherde siebförmig durchbrochen erscheint, dann spricht man von
Karbunkel (s. d.). Manche
Menschen werden bei der geringfügigsten Veranlassung von Furunkel befallen, ja zu manchen
Zeiten, besonders im Herbst und
Frühjahr,
beobachtet man bisweilen ein fast epidemisches Auftreten dieser
Hautkrankheit. Fast immer ist die Furunkelbildung eine Folge
des Eindringens von
Eiterkokken, insbesondere von Staphylokokken, in die Ausführungsgänge von Hautdrüsen. (S.
Eiter und
Eiterung.)
Die Behandlung des Furunkel besteht darin, daß man im Anfang die
Entzündung durch eiskalte
Umschläge oder Eisbeutel rückgängig
zu machen sucht. Gelingt dies nicht, so ist baldigst unter Lokalanästhesie mit
Cocain oder Äthersirup ein Einschnitt zu
machen, um die schmerzhafte
Spannung der
Haut zu mildern und dem
Eiter Abfluß zu verschaffen. Bei ausgedehnter
schmerzhafter, harter Hautschwellung in der Umgebung des Furunkel sind feuchtwarme
Umschläge zweckmäßig. Bei anhaltender oder
allgemeiner Furunkulose ist die zweckmäßige Kräftigung und Stärkung des Körpers Hauptaufgabe der Behandlung, welche
im einzelnen Falle bald durch Milchkuren, warme
Bäder, Aufenthalt im
Wald oder Hochgebirge, bald durch wiederholte Trinkkuren
in Karlsbad oder Marienbad, bald durch den längern Gebrauch von Eisenwässern,
Arseniku. dgl. zu erreichen
ist.
Über die Furunkel des Gehörganges s.
Ohrenkrankheiten.
undHecla-Straße (spr. fjuhri),Sund im arktischen
Amerika
[* 15] unter 70° nördl.
Br., zwischen der Melvillehalbinsel
und dem westl.
Baffinland, führt vom Foxkanal in den Boothiagolf. Er erhielt den
Namen nach den Schiffen
seines Entdeckers Parry (1822).
(frz., spr. füsäng),Name der aus dem Holz
[* 17] des
Spindelbaums (frz. fusain, s. Evonymus)
gewonnenen Holzkohle, welche neuerdings von den
Franzosen zu Kohlenzeichnungen (peinture au fusain) benutzt wird.
(Pu-San-kai), Stadt auf der südöstl.
Spitze der Halbinsel
Korea in Ostasien, an der Mündung des Nak-tong, ist
mit einem Umkreis von 2400 qkm seit 1877 durch
Vertrag den Japanern geöffnet und seit 1882 dem fremden
Handel überhaupt zugänglich geworden. Die japan.
Kolonie hatte (1889) 8033 E. und 102 Handlungshäuser, eine Schule und ein
Krankenhaus.
[* 18] Die Stadt der Eingeborenen liegt 5 km entfernt. Die Einfuhr aus
Japan
[* 19] ist zum großen
Teile nicht japan. Ursprungs;
indessen führt
Japan außer Kupfer
[* 20] auch eigenes
Garn, Zündhölzer,
Branntwein u. s. w. ein. Zur Ausfuhr
gelangen vor allem
Reis, ferner Rindshäute, Tigerfelle,
Knochen,
[* 21]
Bohnen, eßbare
Algen,
[* 22]
Eier,
[* 23] getrocknete Fische,
[* 24] Haifischflossen,
Muscheln
[* 25] und rohe
Seide.
[* 26] Der Gesamtwert der Einfuhr betrug 1885: 380000, 1889: 996 517 Doll.; der der
Ausfuhr 1885: 253000, 1889: 912 126 Doll. Regelmäßiger Dampferverkehr besteht mit
Nagasaki,
Shang-Hai,
Chemulpo, Wön-san
(Gensan) und Wladiwostok. Nach
¶
mehr
436 Nagasaki und nach Söul führt der Telegraph.
[* 28] Unter den einlaufenden Schiffen (96 Dampfer, 107 Segler, 709 Dschunken) herrscht
die japan. Flagge vor.