zwei oder drei Fulbe erhalten, d. h. ist ein-, zwei- oder dreimal durch den Pflug
[* 2] oder
Haken gewendet. Der
Acker lagert in rauher Fulbe, wenn derselbe nach dem
Wenden nicht durch die
Egge
[* 3] oder ein sonstiges
Instrument
geebnet ist. Saatfurchen nennt man die letzte
Wendung des
Ackers vor dem Einbringen der Saat. Wasserfurchen,
welche häufig mit besonders konstruierten Pflügen und im bestellten
Lande gezogen werden, dienen zur
Ableitung des Wassers.
Art der Bodenbewässerung, bei welcher das Land mit einer Reihe von Furchen versehen wird, denen
man aus einem von dem Hauptwasserkanale ausgehenden Seitengraben mit Hilfe von Stauvorrichtungen nach Belieben Wasser
zuführen kann.
Während die Furchenbewässerung in südl.
Ländern bei allen
Pflanzen üblich ist, findet man in
Deutschland
[* 4] dieselbe fast nur
bei Wiesen angewandt.
Das abfließende Wasser wird in einem Sammelgraben aufgefangen, welcher wieder in den Hauptkanal einmündet.
das Gefühl, mit dem bevorstehendes Unheil erwartet wird, solange noch der Wunsch, dem
Unheil zu entgehen, rege ist. Der physische
Ausdruck der Furcht ist schon bei den
Tieren sehr ausgeprägt, beim
Menschen zeigt er
sich hauptsächlich im Erbleichen, im Zittern der
Muskeln,
[* 5] bei höchstem
Grade im kalten Schweiß und im Sträuben
der
Haare.
[* 6] Ein schwächerer
Grad der Furcht ist die Besorgnis, höhere
Grade sind
Angst, Bangigkeit und Verzagtheit, Schrecken, Grausen
und Entsetzen. Die Geneigtheit zur Furcht heißt Furchtsamkeit, Schüchternheit oder Blödigkeit.
Dotterfurchung, Klüftung, der Vorgang, der die
Entwicklung des entwicklungsfähigen
Eies einleitet. Bei Beginn
der Furchung verändert sich das
Keimbläschen (s.
Ei,
[* 7] Bd. 5, S. 758a) etwas, indem sich der größte
Teil seiner
Substanz mit
Eiweiß des
Dotters vereinigt, wobei es sich unter denselben Erscheinungen, die man bei
Teilung des Zellkerns (s.
Zelle)
[* 8] beobachtet, teilt. Der größere
Teil des getrennten
Keimbläschens verläßt als sog.
Richtungskörperchen oder Polzelle
die Dottermasse.
Bei unbefruchtet, parthenogenetisch sich entwickelnden Eiern tritt bloß ein solches
Richtungskörperchen auf, bei befruchteten
löst sich vom
Keimbläschen noch ein zweites los. Der Rest des
Keimbläschens sinkt darauf in die
Tiefe des
Dotters zurück
und wird zu einem
Kern, dem
Pronucleus oder Eikern.
Bei den auf gewöhnlichem Wege erst infolge der
Befruchtung
[* 9] sich entwickelnden Eiern tritt nur ein Teilchen des männlichen Zeugungsstoffes, ein (wahrscheinlich bloß ein einziges)
Samenkörperchen in den
Dotter, verliert hier seinen fadenförmigen Anfang und der Rest verändert sich auch in ein kernartiges
Gebilde, den Samenkern.
Dieser und der Eikern nähern sich einander und verschmelzen zu einer Einheit, dem Furchungskern oder
konjugiertenKern. Mit der sofort auftretenden
Teilung dieses sekundären
Kerns beginnt der Prozeß der Furchung. Die Furchung ist entweder
eine totale (holoblastische) oder eine partielle (meroblastische), im erstern Falle unterliegt ihr der ganze
Dotter, im zweiten
blos ein
Teil desselben. Bei der totalen Furchung sind die Teilungsprodukte, die
Furchungskugeln, entweder
von gleichartiger Beschaffenheit, die totale Furchung ist eine äquale, oder die Furchungskugeln sind ungleichartig,
indem größere,fettreichere und kleinere, protoplasmareichere auftreten.
Diese Art der totalen Furchung ist die bei weitem häufigere und heißt die inäquale. Die kleinern Furchungskugeln
teilen sich nun ferner weit rascher, die größern viel langsamer, unter Umständen gar nicht mehr. Bei
der partiellen Furchung zerfällt der
Dotter zunächst in zwei
Massen, den Bildungsdotter und den Nahrungsdotter, von denen blos
der erstere sich weiter furcht, der zweite, viel größere nicht. Der Bildungsdotter liegt gewöhnlich (bei telolecithalen
Eiern) auf einer Seite des Nahrungsdotters und seine weitern Teilungsprodukte ordnen sich hier in Gestalt
einer Scheibe
(Keimscheibe) an, oder der Nahrungsdotter liegt umgeben von Bildungsdotter in der Mitte des
Eies, solche
Eier
[* 10] sind centrolecithal. Auch das Umgekehrte kommt (bei
Insekten)
[* 11] vor, daß also die ersten Furchungserscheinungen sich in dem
central gelegenen Bildungsdotter vollziehen; solche
Eier nennt man ektolecithal. Ein Hohlraum, der meist
und zwar von verschiedenem
Umfang und verschieden lang dauernd zwischen den Furchungskugeln auftritt, heißt die
Furchungshöhle.
Furchungskern, Furchungskugel, s.
Furchung. ^[= Dotterfurchung, Klüftung, der Vorgang, der die Entwicklung des entwicklungsfähigen Eies einleitet. ...]
1) Füred oder
Balaton-Füred, Dorf und Kurort im Stuhlbezirk Tapolcza des ungar.
Komitats Zala, romantisch gelegen
(135 m), indem es einerseits an den
Plattensee
(Balaton), andererseits an die östl. Hügelausläufer des Bakonywaldes stößt,
hat (1890) 1788 magyar., meist reform. E., darunter 500 Katholiken
und 120 Israeliten, Post,
Telegraph.
[* 13] Die drei Heilquellen, die ungefähr 1 km von Füred entspringen, sind erdig-salinische Eisensäuerlinge,
darunter die bedeutendste dieFranz-Josephsquelle, und werden gebraucht gegen
Magenkrämpfe, Brustleiden,
Bleichsucht und besonders gegen
Haut- und Frauenkrankheiten.
An der
Quelle
[* 14] hat das Wasser eine sehr starke Säure. Außerdem werden Seebäder im
Plattensee (s. d.) genommen. Als weitere
Kurmittel dienen der
Plattensee-Schlamm, Schafmolken und
Traubenkur. Die Zahl der Kurgäste beträgt durchschnittlich 2220
Personen.
Seit Einführung der Dampfschiffahrt auf dem
Plattensee (1845) hat Füred bedeutend an Besuchern gewonnen,
für deren Unterhaltung vielfach, besonders durch die Errichtung eines ungar.
Theaters, gesorgt ward. -
Vgl.
Mangold, Der Kurort
Füred (5. Aufl.,
Wien
[* 15] 1892). -
2) Füred oder
Tisza-Füred,
Groß-Gemeinde und Hauptort des Stuhlbezirks Füred (32 073 E.) im Heveser
Komitat,
links der
Theiß,
Station der Dampfschiffe, an der Linie Debreczin-Füzes-Abony der
Ungar. Staatsbahnen,
[* 16] hat (1890) 8084 magyar.
E., Fabrikation von Sätteln und ist als einziger Übergangspunkt an der obern
Theiß im ungar. Revolutionskampfe wichtig
geworden. - 3) Füred oder
Tátra-Füred, Badeort, s. Schmecks.
oder Furan, eine organischeVerbindung von der Zusammensetzung C4H4O und der Konstitutionsformel
^[img]
Durch Ersetzung der Wasserstoffatome an dem Furfurankern leiten sich von demselben eine Reihe von andern
Verbindungen (Furfuranderivate)
ab.
¶
mehr
Sind die dem Sauerstoff benachbarten Wasserstoffatome substituiert, so bezeichnet man die Körper als α-Derivate, im andern
Fall als β-Derivate. Das Furfuran ist zuerst durch Destillation
[* 18] des Baryumsalzes der Brenzschleimsäure (s. d.) mit Natronkalk unter
Abspaltung von Kohlensäure erhalten worden, woraus folgt, daß die Brenzschleimsäure die Carbonsäure des Furfuran ist. Außerdem
entstehen Furfuran und seine nächsten Homologen, Methyl und Dimethylfurfuran, bei der Destillation von Zucker
[* 19] mit Kalk und finden sich im Fichtenholzöl und im Vorlauf des Holzteers. Eine allgemeine Synthese für Furfuranderivate bildet
die Wasserabspaltung aus γ-Diketonen (s. Diketone); so entsteht aus Acetonylaceton das α-Dimethylfurfuran nach folgender
Gleichung:
^[img]
Umgekehrt kann man Furfuranderivate durch Erhitzen mit verdünnten Säuren wieder in γ-Diketone überführen.
Das Furfuran ist eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit von eigentümlichem, an Chloroform erinnerndem Geruch, die in Wasser
wenig löslich ist und schon bei 32° siedet. Durch Natrium wird es nicht verändert, mit Salzsäure zersetzt es sich heftig,
ein mit Salzsäure befeuchteter Fichtenspan wird von den Dämpfen grün gefärbt. Das Furfuran und seine Derivate
stehen in naher Beziehung zum Pyrrol und Thiophen (s. d.) und erinnern in ihren Eigenschaften auch vielfach an das
Benzol.