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durch Berührung mittels der Führich Mitteilungen machen und bei dem geringsten Anstoße damit sogleich Zei- chen lebhafterer Wahrnehmung gewahren lassen. Sie haben einen stellenweise verdünnten, hornigen Überzug und enthalten viele mikroskopische Muskeln [* 2] und seine Nervenfäden, die mit sog. Sinnes- oder Tastborsten in Verbindung stehen.
Ihre Glieder [* 3] erscheinen bei starker Vergrößerung von sehr feinen Löchern durchbohrt, welche durch eine dünne Haut [* 4] geschlossen sind, die man für eine Niechhaut hält. Nach Kirby sollen die Fühler Hörorgane sein.
Für viele Krebse, bei denen das Wurzelglied des vordern Fühlerpaares in der That eine Gchörblafe mitOto- lithen ff. d.) enthält, ist diese Auffassung unzweifel- haft richtig, für die Insekten, [* 5] bei denen in einzelnen Fällen Hdrorgane an andern Körperstellen aufge- funden sind, ist sie wenig wahrscheinlich.
Weichtiere und Würmer [* 6] haben oft teils am Kopfe, teils an andern Teilen des Körpers Fühler slcmtaeula.), die, von der verschiedensten Gestalt, in vielen Fällen wohl Sitz mehrerer verschmolzener Sinne sein mögen. (S. Tentakeln.) Fühlung, die Aufstellung der Mannschaften eines Gliedes so nahe aneinander, daß sie sich gegen- seitig berühren.
Diese Berührung darf nie fo eng werden, daß sie dem Mann in der Ausführung der Bewegungen, der Griffe und des Schießens hin- derlich wird.
Bei der Infanterie besteht die vor- schriftsmäßige Führich meist in einer leichten Berührung der Nebenleute mit den Ellbogen (Tuchfühlung).
Bei der Kavallerie unterfcheidet man die Führich Bügel an Bügel oder Knie an Knie;
letztere ist die engere. - Führich am Feinde, die Berührung der äußer- sten Spitzen des eigenen Heers mit dem Feinde zum Zwecke der Beobachtung.
Die Führich am Feinde giebt rechtzeitig Kenntnis vom Beginn und Aufhören feindlicher Bewegungen und von der Änderung der feindlichen Marschrichtung;
sie bewabrt hierdurch die eigene Armee vor falschen Marschrichtungen (Luftstößen) und vor dem unvermuteten Heran- prallen an den zum Gefecht entwickelten Gegner.
Die Führich am Feinde ist fast ausschließlich Sache der Ka- vallerie.
Bei Beginn der Operationen ist deren erste Aufgabe, die Führich am Feinde zu gewinnen;
sie zu ver- lieren nach einem Gefecht, sei es siegreich oder un- glücklich, ist stets mit Nachteilen verbunden. Fuhne (Land graben), flußähnliche Verbin- dung der.untern Mulde und Saale zwischen Naguhn und Vernburg, 50 km lang, bildet meist die Grenze zwischen Anhalt [* 7] und der preuß. Provinz Sachsen. [* 8] Fühnen, dän. Insel, s. Fünen. Führer.
1) Allgemeirre Bezeichnung für den Commandeur einer militär. Unternehmung obne Rücksicht auf die Charge. - 2) Die Offiziere aller Grade werden Führich genannt und als solche in der militär. Sprache [* 9] in obere Führich und Unterführer eingeteilt. Je nach dem Umfang der kriegerischen Aktion können selbst Divisionscommandeure, wenn sie nur im Rahmen ihres Armeekorps Verwen- dung finden, unter Unterführern verstanden sein. - 3) Der in einer innern oder äußern Dienstver- richtung für eine bestimmte Abteilung verantwort- liche Vorgesetzte wird ohne Rücksicht auf die Charge deren Führich genannt;
z. V. Zug-, Gruppen-, Pa- trouillen-, Korporalschaftsfübrer. - 4) In der österr.-ungar. Armee sind Führich Unteroffiziere, welche zwischen den Feldwebeln und den Korporalen (Unter- offizieren niedersten Grades) stehen.
Sie entsprechen den deutschen Sergeanten.
Thun sie Frontdienst, so werden sie Zugs führer, verrichten sie Aufsichts- dienste bei Stäben, Stabsführer genannt.
Letztere überwachen unter Aufsicht des Proviantoffiziers die Kasernen- und Lagerordnung, die Verteilung der Verpflegung, die Ausrüstungsmagazine.
Die Ge- freiten der österr.
Jäger heißen Patrouillenführer. - 5) Führich hießen zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges die den einzelnen Compagnien (Fähnlein) beigegebe- nen Wegweiser, denen im Laufe der Zeit verschie- dene militär. Verrichtungen zugewiesen wurden. So trugen sie dem Fähnrich die Fahne, sorgten für die Krankenpflege und nahmen schließlich eine ver- mittelnde Stellung bei den Verhandlungen des Fäbnleins mit seinem Hauptmann ein. Führich, Joseph, Ritter von, Historienmaler, geb. zu Kratzau in Böhmen, [* 10] kam mit Unterstützung des Grafen Clam-Gallas auf die Aka- demie in Prag, [* 11] besuchte 1827-29 die Wiener Aka- demie, wo seit Overbecks, Veits, Scheffers von Leonbardshoff Aufenthalt die sog. Nazarener herrsch- ten.
Darauf wandte er sich nach Rom, [* 12] wo seine Zeichnungen zu Tiecks «Genovefa», zu Goethes «Hermann und Dorothea» bewirkten, daß an den Malereien der Villa Mafsimi den von Overbeck begonnenen Tasso - Cyklus zu vollenden überkam. Nach seiner Rücklehr nach Prag (1829) und insbe- sondere seit seiner Übersiedelung nach Wien [* 13] (1834) entstand eine Reihe trefflicher Staffeleibilder, so: Die trauernden Juden zu Babylon (1837), Boas und Ruth (1835), Iosua vor Jericho, Erste Be- gegnung Jakobs mit Nahel (1836), Marias Gang [* 14] über das Gebirge (1841; beide im Hofmufeum in Wien), Enthauptung des Apostels Jakobus (Städti- sches Museum zu Leipzig), [* 15] Erscheinung der Krieger in den Wolken vor der Einnahme Jerusalems unter Antiochus (1844; Hofmuseum in Wien).
Zu seinen frühesten romantisch-histor.
Ölbildern gehört Mac- beth und die Hexen (in der Gemäldegalerie des Stif- tes Kremsmünster in Oberösterreich).
1841 als Pro- fessor an die Wiener Akademie berufen, bestimmte seine Richtung zum Teil die österr.
Kunst dieser Zeit, obwohl die von ihm und gesinnungsglcichcn Freun- den und Schülern, wie Leopold Schulz, Kupelwieser, gepflegte Tendenz damals in dem realistisch-volks- tümlichen Genre Danbausers, Waldmüllers u. a. eine starke Opposition fand. Im monumentalen Fresko fchuf er noch zwei große Werke, beide für Wien: die Kreuzwegstationen für die neue Johanniskirche in der Iägerzeile (1844 -48) und die Fresken des Chorraums in der neuen Altlerchenfelderkirche (1854-61), nach deren Voll- endung er in den Adelstand erhoben wurde.
Von Staffeleibildern dieser Zeit sind zu erwähnen: Ma- donna im Grünen (Kirche in Kratzau), Verbreitung des Christentums unter den Germanen, Aufsindung der Leiche des heil. Johann von Nepomuk (beide in der Galerie Echack zu München), [* 16] Begegnung Rudolfs von Habsburg mit dem Priester (1870).
Vielleicht das Bedeutendste, was Führich schuf, sind seine zahlreichen Zeichnungen zu gedankenreichen Cyklen, welche, von Gaber in Dresden, [* 17] Ortel, Petrak in Wien meister- haft in Holz [* 18] geschnitten, die weiteste Verbreitung fanden. Es sind: Der bethlehemitische Weg (13 Blät- ter), Er ist auferstanden (15 Blätter), Illustrationen zur «Nachfolge Christi» von Thomas von Kempen, zum «Buche Ruth» und zum «Psalter», dann die erst nach seinem Tode veröffentlichten Cyklen: Das Leben Mariens (28 Blätter), Parabel [* 19] vom verlorenen Sohn (8 Blätter), Die Legende vom heil. Wendelin ¶