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Fuchs, [* 2] eine Unterabteilung der Gattung der Hunde [* 3] (s. d.), unterscheidet sich durch den biv zum Boden reichenden, langbehaarten drehrunden Buschschwanz, den stark zugespitzten Kopf, die dichte Behaarung und dadurch, daß die Pupille sich zu einem senkrechten, schmalen spalte verengt.
Gegen die Mitte des Schwanzes befindet sich eine Drüse, die Viole in der Jägersprache genannt, die einen meist sehr unangenehmen Geruch verbreitet. E5 sind viele Arten aus fast allen Weltgegenden be- kannt; sie gleichen sich alle in ihren Gewohnbeiten, Schlauheit, mehr nächtlicher Lebensweise, im Be- wohnen unterirdischer Baue u. s. f. Am bekanntesten ist der eur 0 päisch e oder gemeine Fuchs, auch Birk - fuchs oder Semmelfuchs genannt l('lnii8 vn^es ^., s. Tafel: Nilde H unde u n d H y ä n e n I, Fi g. 2 beim Artikel Hunde), der über die ganze nördl. Nelt verbreitet ist, Baue mit einer Haupt- und mehrern Fluchtröhrcn anlegt, wohl auch Dachse au^ den ihrigen vertreibt, sich von Geflügel, Hasen, Kaninchen, [* 4] Feldmäusen, Reh- und Hirschtälbern, auch von Aas, Insekten, [* 5] Heuschrecken, [* 6] Schnecken, [* 7] Vogeleiern, Honig, Früchten und Beeren nährt. Sein heiseres Bellen läßt er selten, gewöhnlich zur Nachtzeit, hören, und selbst jung eingefangen läßt er sich nur schwer zähmen.
Fallen [* 8] wittert er sehr leicht und vermeidet sie mit äußerster Schlauheit: als Raubtier [* 9] und besonders seines nützlichen Felles wegen wird er so viel verfolgt, daß er bei geringerer Lebenszähigkcit und Fruchtbarkeit schon lange aus- gerottet sein müßte.
In den Ticrfabeln spielt er l"Neineke", nach dem im 15. Jahrh, versaßten epischen Gedichte «Reineke Vos» so genannt) alv Urtypus der Schlauheit und Verschmitztheit eine große Rolle.
Auch in der japan. Tiersage nimmt der Fuchs (Kitsnuo) eine hervorragende Stelle ein. Das Pelzwerk [* 10] aller Fuchs bildet einen nicht unbedeu- tenden Handelsartikel. (S. Fuchsfelle.) Der Fuchs wird auf dem Anstande, in Treiben, mit Wildboden- hunden, in Eisen [* 11] und Fallen erlegt.
Einer großen Beliebtheit erfreuen sich, besonders in England, die Fuchsjagden zu Pferde [* 12] mit großen Meuten auf diesen ^port eingeübter Hunde. Man kennt mehrere Varietäten des europäischen Fuchs, z. B. eine sehr hellbraune in Norwegen; [* 13]
den Brandfuchs, der im südl. Deutschland [* 14] und Nord- italicn nicht selten ist, einen schwarzgrauen Bauck und eine schwärzliche Schwanzspitze hat und srüher für eine eigene Art gehalten wurde.
Dunkle Erem- plare werden von den Jägern auch als Kohlsü ch f e unterschieden.
Das kostbarste Pelzwerk liefert der Schwarz-oder Silberfuchs s^nis lli^itt^tt^ ^c/ii-eke,-);
ebenfalls wertvoll ist der Pelz des amerik. Kranzfuchses und des Kitfuchses sCanis cino i'60'3,i-F6iitÄtn8 ,^'//i'cke)').
Charakteristische Arten der Gattung Fuchs sind: der südamerikanische Fuchs i^änis ^.xai-H6 1^'c^), über alle gemäßigten Zonen Südamerikas verbreitet, mit runder Pupille, der kleine, aber sehr wilde Korsat (l_^ui" 001-3^0 ^.), mit großen spitzen Ohren, aus den Steppen- und Wüstenländern Asiens, und der Kama (Canis kamnH ^' aus den ^teppenländern Süd- afrikas. Eine besondere Gattung bildet heute der Fennek (s. d.).
Zu einer besondern Gattung (I^ti^) rechnet man auch den Eis-, Stein-, Polar- oder Blaufuchs ^'lniig Illg-oM3 /^., s. Taf. I, [* 1] Fig. 3), der die baumlosen Polarländer bewohnt, sebr kleine Ohren, zwei vorstehende Krallen an den Füßen und fast runde Pupille hat;
auch im Gebiß zeigt er Ver- schiedenheiten von den eigentlichen Fuchs. Er nährt sich vorzüglich von Vögeln, Fischen, Äsern von Wal- rossen, Seehunden u. s. f., ist dummdreist und schlau zugleich, hat im Sommer einen braunen oder grau- blauen, im Winter einen ganz weißen Pelz, der aber nicht sehr geschätzt wird.
Fliegend e Fuchs, s. Fleder- hunde.
In der Gefangenschaft halten alle Fuchs gut ! aus, sind ihres unangenehmen Geruches wegen aber , wenig beliebt.
Die Preise schwanken zwischen 10 M. für den gemeinen Fuchs und 100 M. für Kama. Fuchs, ^ 0 m m crkante, Name einiger zu den Eckflüglern t Vaiu^sa) gerechneten Tagschmetterlinge.
Dahin gehören: der kleine Fuchs oder Nesselfalter (VtML88a uitica^ /.), dessen schwarzdornige Raupen gesellig aus Nesseln leben, der große Fuchs, Kirsch- suchs oder Rüstcrfalter fV^ne^^ ^olycnlnro^ /^.), dessen zwischen den rostgelben Dornen fein weiß behaarte Raupen sich auf Rüstern, Weiden u. s. w. finden, und der dem vorigen sehr ähnliche, aber seltenere und mehr im östl. Deutschland lebende rotgclbe Fuchs oder Salweidenfalter (Vlui688a x^iitli0in^8 ^1^.), dessen schwarzdornige, auf dem Rücken mit zwei breiten weißen Längvbinoen ge- zeichnete Raupen gesellig auf Salweiden leben. Fuchs dent in den beiden ersten Semestern;
im ersten ^ mcster beißt er krasser Fuchs, im zweiten Brand- fuchs oder Brand er (s. 0.).
An einigen Univer- sitäten werden die krassen Fuchs am Ende des ersten Semesters zu Brandcrn gebrannt (Fuchsbren- nen);
gleichzeitig findet der F uchsritt statt. In den Verbindungen genießen die Fuchs nicht alle Rechte der Burschen;
sie gehören dem engern Verband [* 15] nicht an, was vielfach dadurch äußerlich zum Aus- ! druck gebracht wird, daß die Fuchs nur einen Teil (zwei der Vcrbindungsfarben im Band [* 16] (Fuchsband), häufig auch eine befondere Fuchsmütze tragen (F u ch sfarbcn).
Bei einzelnenKorps und Burschen- schaften tragen die Fuchs überhaupt kein Band.
Leib- fuchs heißt der Fuchs im Verhältnis zudem ältern Burschen iLeibburschen), an welchen er sich auf Verlangen der Verbindung oder nach eigener Wabl enger angeschlossen hat.
Bei den Korps heißen die Fuchs auch R cn 0 ncen. über den Fu ch s ulaj 0 r s. d., Fuchs, bei Feuerungsanlagen [* 17] (s. d.) der vom Fcuerraum znin Schornstein führende Zugkanal. iVgl. z. B. Dampskessel, Bd. 4, S. 724a.) - über Fuchs als Kriegsmaschine, s. Mauerbohrcr.
Fuchse Sternbild des uördl.
Himmels, dessen Sterne aber alle schwächer als 4. Größe sind. Im F. steht eine ausgezeichnete, von Messier entdeckte und von Rosse als OunideU uoduiH bezeichnete ! Ncbelmassc;
die bisherigen Beobachtungen haben ^ den Nebel nickt in Sterne auflösen können, vielmehr hat Huggins in ihm ein Gasspektrum erkannt. Fuchs, Immanuel Lazarus, Mathematiker, geb. 5. Mai 18.'^ zu Moschin (Provinz Posen), [* 18] promo- j vierte 185N, war an verschiedenen höhern Lehr- ! anstalten thätig, habilitierte sich Herbst 1865 in Berlin, [* 19] wo er 1866 eine außerordentliche Professur erhielt;
1869-74 war er ord. Professor zu Greifs- wald, 1874-75 zu Göttingen, [* 20] 1875-84 in Heidel- berg , seitdem in Berlin. Seine mathem.
Abhand- , lungm sind in Fachzeitschriften gedruckt.
Einige sei- ! ncr Arbeiten behandeln zahlcntheoretischeProbleme', ^ die meisten sind algebraischen und funktionen-theo- ! retiscken Inhalts.
Die letztcrn betreffen befonders i das Studium der Funktionen, welche durch Diffc- , rentialgloichungen definiert werden. ¶