(Ranula) oder Frosch,
[* 2] eine rundliche Cystengeschwulst unterhalb der
Zunge, welche aus
einem dünnen häutigen Sack und einem bald wässerigen, bald schleimigen zähflüssigen
Inhalt besteht und in den allermeisten
Fällen durch die krankhafte Erweiterung des Ausführungsganges einer kleinen
Schleimdrüse an der Zungenspitze entsteht.
Der
Umfang dieser Cystengeschwülste ist von sehr verschiedener
Größe; bald sind sie bohnengroß und
liegen nur oberflächlich, bald erreichen sie den
Umfang einer Walnuß oder selbst eines Hühnereies und darüber; gewöhnlich
wachsen sie nur sehr langsam und sind
an sich schmerzlos, können aber bei erheblicherm
UmfangeBeschwerden beim
Schlingen, beim
Sprechen und selbst beim
Atmen hervorrufen.Heilung kann nur durch einen operativen
Eingriff erreicht werden;
das bloße Anstechen der
Geschwulst, wodurch der
Inhalt ausfließt, bewirkt nur vorübergehende Erleichterung, da sich gewöhnlich
sehr rasch wieder neue Flüssigkeit in dem Sacke ansammelt.
(Batrachia,Anura, Ecaudata; hierzu
Tafel: Frösche
[* 3] und Kröten I und II),Batrachier,
die höchste Ordnung der
Amphibien.
Ihnen fehlt der
Schwanz; an dem gedrungenen, kräftigen Körper sitzen vier teilweise sehr
stark entwickelte, zum Schwimmen, Laufen oder
Springen eingerichtete
Beine, deren hintere nicht selten durch Schwimmhäute
verbundene Zehen tragen. Der große
Kopf hat ein sehr weites, feine Zähnchen tragendes
Maul; die
Zunge ist
vorn angewachsen, hinten frei, mit zahlreichen
Drüsen durchsetzt und kann nach außen vorgeworfen werden.
Die
Augen sind groß, mit Lidern versehen und zurückziehbar, das
Trommelfell der
Ohren frei. Die Froschlurche leben ausnahmslos auf dem
Lande, an feuchten Orten, teilweise auch auf Buschwerk und
Bäumen und nähren sich von lebenden kleinen
Tieren, meist
Insekten.
[* 4] Sie erhaschen ihre
Beute stets im
Sprunge, hüllen sie, indem sie die drüsenreiche
Zunge darüber hinwegklappen,
in eine schleimige
Masse ein und hindern sie so am Entweichen; gleichzeitig erleichtert diese schleimige Umhüllung das Hinabgleiten
des ganzen, nicht zerkauten
Bissens in den
Magen.
[* 5]
Die meisten Froschlurche besitzen eine, namentlich bei den Männchen oft durch Schallblasen verstärkte
Stimme, die sie besonders zur Paarungszeit erschallen lassen. Die
Entwicklung erfolgt mit Verwandlung. Die
Eier
[* 6] werden stets
in größern
Massen abgelegt, und unmittelbar nach der Ablage befruchtet. Sie sind mit einer glashellen Eiwcihhülle umgeben,
die im Wasser stark aufquillt und
die erste Nahrung für die
Jungen darstellt. Die Larven,
Kaulquappen,
Quappen,
Padden, Roßnägel geheißen, atmen durch Kiemen und besitzen an dem kurzen, eiförmigen und fußlosen Körper einen
schmalen, aber hohen und beweglichen Ruderschwanz.
Sie nähren sich hauptsächlich von vegetabilischen
Stoffen, die sie mit den scharfen hornigen
Kiefern abnagen. Nach einiger
Zeit werden die
Lungen gebildet, die Extremitäten wachsen hervor (zunächst die hintern, dann die vordern)
und schließlich gehen die
Tiere, nachdem Kiemen und Ruderschwanz rückgebildet - nicht abgeworfen, wie man früher meinte
- sind, zum Landleben über. Verschiedene
Arten der Froschlurche üben eine interessante
Brutpflege, und zwar übernehmen vorwiegend
die Männchen die Fürsorge für Wohl und Fortkommen der erzeugten
Brut.
Die Froschlurche zerfallen systematisch in zwei Unterordnungen: Zungenlose (s. d.,
Aglossa) und Zungentragende (s. d.,
Phaneroglossa).
Die erstern werden bloß von zwei Familien, den Dactylethridae (s. d.)
und den Wabenkröten (s. d., Pipidae), gebildet, die letztern bestehen aus zwei
Hauptgruppen und 15 Familien. I.
Oxydaktylier (Oxydactylia):
1) Ranidae, Frösche (s. d., hierher der
Teichfrosch, Rana esculenta,L., Taf. I,
[* 1]
Fig. 9, und der Hornfrosch,
Ceratophrys cornuta Schleg.,
Taf. II,
[* 1]
Fig. 5); 2) Discoglossidae, Scheibenzüngler (s. d.);
3) Alytidae (hierher die
Geburtshelferkröte [s. d.], Alytes obstetricans Wagl.,
Taf. II,
[* 1]
Fig. 2, und Hyperolius flavomaculatus Gray, Taf.
I,
[* 1]
Fig. 3); 4) Bomdinatoridae (hierher
Bombinator igneus Roessl., die
Unke [s. d.], Taf. I,
[* 1]
Fig.
2); 5) Engystomidae;
6) Bufonidae, Kröten (s. d., hierher die Prachtkröte,
Bufoformosus Latr.,
Taf. I,
[* 1]
Fig. 6, die Wechselkröte,
Bufovariabilis Laur.,
Taf. I,
[* 1]
Fig. 8, die Erdkröte,
Bufovulgaris Laur.,
Taf. II,
[* 1]
Fig. 3); 7)
Phryniscidae (s. d.);
8) Rhinophrynidae (s. d.). II. Diskodaktylier (Discodactylia):
9)
Hylidae, Laubfrösche (s. d., hierher der Laubfrosch,
HylaarboreaL., Taf. II,
[* 1]
Fig. 4,
Perons Laubfrosch,
HylaPeronii Laur.,
Taf. I,
[* 1]
Fig. 1, und der
Taschenfrosch [s. d.],
Nototrema mursupiatum Günth., Taf. II,
[* 1]
Fig. I); 10) Polypetidae
(s. d., hierher der Flugfrosch [s. d.],
Rhacophorus ReinwardtiiBoie, Taf. II,
[* 1]
Fig. 6, und Prostherapis femoralis
Cope, Taf. I,
[* 1]
Fig. 5); 11) Phyllomedusidae (s. d.,
hierher Phyllomedusa hypochondrialis Wagl., Taf.
I,
[* 1]
Fig. 7); 12) Micrhylidae (s. d.);
Dorf im Kanton
[* 7] Wörth,
[* 8]
Kreis
[* 9]
Weißenburg
[* 10] des
BezirksUnterelsaß, hat (1890) 488 E., evang. Pfarrei, Stammschloß
der
Grafen Dürckheim und eine evangelische sog. Friedenskirche (1876),
deren Kosten durch Sammlungen in
Deutschland
[* 11] beschafft worden sind.
Von Fröschweiler aus leitete Mac-Mahon die
Schlacht bei
Wörth (s. d.), von den
FranzosenSchlacht bei Fröschweiler oder
Schlacht bei Reichshofen genannt.
Staatsbahnen,
[* 14] hat (1890) 2612 E., darunter 85 Katholiken, Post,
Telegraph,
[* 15] eine ansehnliche roman.
Kirche (9. bis 10. Jahrh.), eine Braunkohlengrube mit großer Briquettfabrik,
einen Torfstich, Saft- und Malzfabrik, viele Kürschnereien und in der Nähe
Moorkultur.
Hauptstadt des Kreises Frosinone (150 150 E.) in der ital.
ProvinzRom,
[* 16] an der Linie
Rom-Neapel des Mittelmeernetzes, 291 in
über dem Cosa, auf einer Anhöhe, hat (1881) 7018, als Gemeinde 8768 E.,
Reste röm.
Mauern und bedeutenden
Weinbau.