eingeführte zierliche Kursivschrift nach. Seine Wirksamkeit vor allem hob Basel
[* 2] im Anfang des 16. Jahrh.
an die
Spitze des deutschen
Buchhandels. Sein
Druckerzeichen besteht in zwei gekrönten Schlangen,
[* 3] die sich um einen unten von
zwei
Händen gehaltenen
Stab
[* 4] winden, auf dem eine
Taube sitzt. Er starb im Okt. 1527. Seine Offizin wurde
von seinem ältern
Sohne Hieronymus (gest. 1563), seinem Schwiegersohne
Nik.
Episcopius (gest. 1564) und später von seinen
Enkeln
Ambrosius und
Aurelius,
Söhnen des Hieronymus, bis 1603 fortgesetzt.
JohannJakob, Orgelspieler, geb. um 1605 in
Halle
[* 5] a. S., war 1637 - 57 Hoforganist in
Wien,
[* 6] aber wie es scheint,
häufig zu längern Studienreisen (1637 - 41 bei Frescobaldi) und Kunstfahrten, die ihn auch nachFrankreich
führten, beurlaubt. Nachdem er noch England besucht hatte, verbrachte er das letzte Jahrzehnt bei der Herzogin Sibylla von
Württemberg
[* 7] auf deren Schloß zu Héricourt bei Montbéliard, wo er starb. Froberger war ein ideenreicher
Musiker und wurde besonders bedeutend für die Klavierkomposition, in der er einen neuen freien
Stil begründete.
-
Vgl.
FranzBeier,
Über J. J. F.s Leben (in der «Sammlung musikalischer Vorträge», Nr. 59 -
60, Lpz. 1881).
(spr. -bisch'r),SirMartin, engl. Seefahrer und Seeheld des 16. Jahrh., geb.
zu Doncaster in der
GrafschaftYork, faßte den
Plan, eine nordwestl. Durchfahrt nach
China
[* 8] aufzusuchen.
Auf Verwenden Dudleys,
Grafen von Warwick, brachte er eine Gesellschaft zusammen, durch deren Unterstützung er mit zwei kleinen
Schiffen von Deptford absegeln konnte. Am 11. Juli erblickte er angeblich unter 61° nördl.
Br. das Land; doch hinderte ihn das
Eis
[* 9] zu landen. Am 28. glaubte er die
Küste von Labrador zu sehen; 29. Juli sah
er ein drittes Land, angeblich die Westspitze von
Meta incognita und 11. Aug. befand er sich in einer
Meerenge, die er 300 - 340 km
hinauffuhr und die nach ihm die
Frobisher-Bai (s. d.) genannt wurde, worauf er 1. Okt. nach Harwich zurückkam.
Ein
Stein, den ein Matrose mitgebracht hatte und den man für goldhaltig hielt, veranlaßte die Gesellschaft zu einer zweiten
Expedition, mit der Frobisher abging. Mit einer Ladung solcher
Steine kehrte er zurück und wurde von der Königin Elisabeth
beauftragt, in dem neuentdeckten
Lande ein
Fort zu erbauen und eine
Besatzung nebst
Arbeitern dort zurückzulassen.
Er ging mit drei Schiffen dahin ab, denen zwölf andere folgten. Am 20. Juni entdeckte er eine
Küste, die er Westengland
nannte und für die Königin in
Besitz nahm. In die
Meerenge aber konnte er wegen des Eises nicht einlaufen,
begnügte sich daher, 500 t des vermeintlichen Goldsteins einzunehmen, und kehrte nach England zurück. Da sich bald die
Wertlosigkeit des
Steins zeigte, gab man das Unternehmen auf. Frobisher befehligte als Viceadmiral 1586 ein Schiff
[* 10] der Flotte unter
Drake in Westindien
[* 11] und erhielt auf dem Schlachtfelde wegen seiner Dienste
[* 12] gegen die span.
Armada die Ritterwürde; er befehligte das Schiff
«Triumph». 1590 kreuzte er als
Geschwaderchef an der span.
Küste. Mit 10 Schiffen
Heinrich
IV. von
Frankreich 1594 zu Hilfe geschickt, ^[] wurde er nach einer Landung in der
Bretagne, um
Brest zu erobern, bei
der Einnahme desForts Crozon 7. Nov. verwundet und starb bald darauf zu Portsmouth.
[* 13] Die
Beschreibung seiner
Reisen findet sich im 3.
Band
[* 14] der Sammlung von
Reisebeschreibungen der
HakluytSociety.
schmale Meeresbucht an der Südostküste von
Baffinland im arktischen
Amerika,
[* 15] zwischen den Halbinseln
Nugumiut und
Meta incognita, denen sich die Resolutioninsel und Hallinsel vorlagern. 1576 durch
Frobisher
(s. d.) entdeckt, galt der Einschnitt bis Frobisher-Bai Halls Untersuchung
(1862) fälschlich für eine Meeresstraße.
das Obergewand der Ordensgeistlichen, namentlich der
Benediktiner, das über dem
Skapulier
[* 16] angelegt wird.
Auch
das Büßergewand mit langen weiten Ärmeln, in
Verbindung mit nacktem Fuße, wird mitunter Frock genannt.
Im 18. Jahrh. wurde auch ein langer bequemer
Reise- und Reitrock in England
Froc genannt. (Vgl. Frack.)
Stadt in der
AmtshauptmannschaftBorna der sächs. Kreishauptmannschaft
Leipzig,
[* 17] 8 km im SO. von
Borna, an der
rechts zur Pleiße gehenden Wyhra, in 173 m Höhe, an der LinieLeipzig-Borna-Chemnitz der Sächs. Staatsbahnen
[* 18] (Bahnhof 2 km entfernt), Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Leipzig), hat (1890) 2969 E., darunter 33 Katholiken, Post,
Telegraph,
[* 19] got.
Kirche (1637), Rittergut mit altem Schloß und großem
Park; städtische
Sparkasse, Plüschweberei (100
Stühle)
für Lausigker Fabriken,
Kattundruckerei, Pappen-und Cigarrenfabrikation, Ziegelei,
Töpferei, Gerberei, Braunkohlenwerke und
Fabrikation von Braunkohlenpreßsteinen, Kalkstein- und Porphyrbrüche sowie Obstbau. Zur Gemeinde Frohburg gehören
die Pappenfabrik und Holzschleiferei Abtmühle und ein Rittergut mit bedeutender Schafzucht.
«Hundert neue Fabeln» (Zür. 1825; 2. Aufl.,
Aarau 1829),
die er als
«Bilder des häuslichen
und öffentlichen, des polit., pädagogischen und kirchlichen Lebens,
Bilder des Marktes und der Einsamkeit» bezeichnet. Satirische,
gegen Freigeisterei und Umsturzideen, in Form und
Stil von
Rückerts «Weisheit des
Brahmanen», gerichtete
Dichtungen sind «Der junge
Deutsch-Michel» (Zür. 1843; 3. Aufl. 1846) und «Reimsprüche
aus
Staat,
Kirche, Schule» (ebd. 1850). Seine «Gesammelten
Schriften» füllen 5
Bände (Frauenfeld 1853). Eine Auswahl «Fabeln,
Lieder und erzählende
Dichtungen» erschien in der «Nationalbibliothek»
(Aarau 1884).
KarlHermann, Jugenddichter und Silhouettenkünstler, geb. zu
Stralsund,
[* 23] erwarb sich früh die Fertigkeit,
mit der Schere
[* 24] Figuren aus Papier zu schneiden, die er, seit 1833 als Drucker erst in
Berlin,
[* 25] seit 1839 auf der Wanderschaft,
seit 1845 wieder dauernd in
Berlin thätig, in seiner Mußezeit zu hoher Vollendung fortentwickelte.
Seine
Blätter, begleitet von ansprechenden
Dichtungen, erschienen zuerst u. d. T.
«Blumenam Wege»
(Cass. 1851; 2. Aufl. u. d. T.
«Gedichte», Berl. 1862).