[geist-248 und dem Inhaber entweder als freies Eigentum oder zur Nutzung auf eine nicht im voraus bestimmbare Zeit gehört.
Der Inhaber eines Fratres heißt Freeholder.
Ein
Leibzüchter ist Freeholder, ebenso jemand, dem ein Nießbrauch auf die
Lebensdauer
einer andern
Person hinaus zusteht.
Jemand, dem ein Nießbrauch auf eine bestimmte Reihe von Jahren zusteht,
ist nicht Freeholder, selbst wenn es sich um eine sehr lange Reihe von Jahren handelt.
Die Freeholders werden in dieser ihrer
Eigenschaft (wenn ihr Eigentum einen gewissen Wert übersteigt) als
Wähler bei den Parlamentswahlen zugelassen, und jemand,
der Freeholder in verschiedenen Wahlbezirken ist, hat in jedem derselben ein
Wahlrecht.
(spr. frihmänn),EdwardAugustus, engl. Geschichtschreiber, geb. 1823 in Harborne in
Stafford, studierte in
Oxford,
[* 2] wo er 1845) zum
Fellow von Trinity-College gewählt wurde, und widmete sich dann sowohl der Welt- als der Kunstgeschichte.
Nachdem er als Schriftsteller mit «A history of Architecture» (Lond.
1849),
«Anessay on window tracery» (1850) und «Thearchitecture of Llandaff cathedral» (1850) begonnen, erschien aus Veranlassung des Krimkrieges «Thehistory and conquests of the Saracens» (1856) und aus Veranlassung des
AmerikanischenKrieges«A history of the federal government»
(Bd. 1, 1863; unvollendet).
Hieran schloß sich sein auf den umfassendsten Quellenforschungen beruhendes,
als grundlegend anerkanntes Hauptwerk «History of theNormanconquest of England, its causes and its results» (6 Bde.,
1867–79; Bd. 1
u. 2 in 3. Aufl. 1877). Unter seinen andern, durch Gründlichkeit, Frische und Originalität
ausgezeichneten
Schriften verdienen Erwähnung: «Old English history» (1869),
«Comparative politics» (1873) und «Historicaland architectural sketches, chieflyItalian» (1876). Eine Sammlung seiner Beiträge zu verschiedenen Zeitschriften gab
er als «Historical essays» in vier
Serien (1872-92) heraus. In deutscher
Übersetzung von Locher erschien:
«Zur Geschichte des Mittelalters. Ausgewählte histor. Essays» (Straßb.
1886). Die engl. Politik in der orient. Frage, an deren Erörterung während des
Serbischen und des Russisch-Türkischen
Krieges
Freeman sich in der Tagespresse auf hervorragende
Weise in türkenfeindlichem
Sinne beteiligte, bot ihm Veranlassung, seine frühern
Studien über die türk. Geschichte von neuem aufzunehmen, deren Ergebnisse
er in «The Ottoman power in Europe, its nature, its growth and its decline» (1877) niederlegte. Eine 1880 unternommene
Reise durch die
Länder an der Ostküste des
AdriatischenMeers beschrieb er in «Sketchesfrom the subject and neighbour lands of Venice» (1881). Außerdem erschien von ihm
das in polit. wie in histor.-geogr. Hinsicht gleich wertvolle Werk «Thehistorical geography of Europe» (1 Bd.
Text und 1 Bd. Karten, 1881; 2. Aufl.
1882) und, als Fortsetzung seiner Geschichte der normann. Eroberung, «The reignof WilliamRufusand the accession of Henry I.» (2 Bde., Oxf.
1882). 1882 hielt er auf einer
Reise in Nordamerika
[* 3] histor.-polit. Vorlesungen, die u.d.T. «Lectures toAmericanaudiences» (Lond. 1882) erschienen. 1884 wurde er Professor der neuen Geschichte
zu Oxford. Seitdem veröffentlichte er noch: «Methods of historical study» (Oxf. 1886),
«Chief periodsof European history»
(Lond. 1887),
«Greater Greece and Greater Britain» (1886),
«GeorgeWashington»
[* 4] (1888) und «The history of Sicily»
(4 Bde., Oxf. 1891–94). Er starb zu
Alicante in
Spanien.
[* 5] Nach seinem
Tod erschien:
«Studiesof travels. Greece and Italy» (Lond. 1893–94).
(spr. frihpohrt),Hauptstadt des County
Stephenson im nördl.Teile des nordamerik.
Staates
Illinois am Pecatonica, Eisenbahnknotenpunkt, hat etwa (1890) 10189 E., Wagen- und Windmühlenfabrikation,
Brauerei, Gerberei
und
Handel mit Getreide
[* 6] und Ackerbaugeräten.
(spr. frihtaun),Hauptort der brit.
KolonieSierra Leone an der Westküste
Afrikas, liegt in
sumpfiger Niederung am Fuße der die Halbinsel durchziehenden Bergkette (700 m), hat (1891) 30000 E., darunter etwa 200
Weiße
und 1000
Mandingo, einen vorzüglichen, stark befestigten
Hafen, eine
Kathedrale, Gouverneurspalast, Missionshaus der Wesleyaner
und eine
GrammarSchool, in denen Eingeborene zu Missionaren ausgebildet werden, sowie
Kasernen der engl. Garnison. Freetown ist
Sitz eines deutschen Konsuls.
Das Klima ist infolge der massenhaften Regengüsse (8
Monate lang) sehr ungesund, die Sterblichkeit
groß. Freetown ist ganz besonders ein Zufluchtsort befreiter oder entlaufener Sklaven, daher zugleich ein Tummelplatz
von Faulenzern und Verbrechern. Geschickte
Arbeiter werden sehr gesucht. Die Einfuhr hatte (1891) einen Wert von
453378, die Ausfuhr von 477655 Pfd. St. Es liefen Schiffe
[* 7] mit 445528 t Ladung ein. Wichtig
ist Freetown als Kohlenstation.
ursprünglich der
Name kleinererKriegsschiffe des 16. und 17. Jahrh. mit nur einer Reihe
von
Geschützen, später mit einer gedeckten
Batterie und
Geschützen auf dem Oberdeck. Die Fregatte waren nicht eigentliche Schlachtschiffe
wie die Linienschiffe (s. d.), sondern hielten sich gewöhnlichem Seeschlachten
abgesondert von der eigentlichen Schlachtlinie. Sie dienten als
Avisos (s. d.) für den Kundschafterdienst, für
das Repetieren der Signale und Fortschleppen der genommenen oder eigenen havarierten Schiffe.
Die Fregatte waren die Schnellsegler (die
«Augen») der Flotten, hatten besonders schlanke und scharfe Formen und verhältnismäßig
mächtige Takelung.
[* 9] Sie wurden daher auch zu «fliegenden
Geschwadern» ausgesandt in entferntere
Gewässer, um feindliche
Kaper-
und Handelsschiffe aufzubringen und Kolonialhäfen anzugreifen. (S. Marine.)
Vor der Neubenennung der
Kriegsschiffklassen im Herbst 1893 unterschied man Kreuzerfregatten, für den Kreuzerkrieg (s. d.)
bestimmt, mit bis zu 5000 t Gehalt (s.
Schiffbaukunst),
[* 10] und
Panzerfregatten, mit bis über 10000 t Gehalt, letztere nur noch
mit Signalmasten. Heutzutage bezeichnet Fregatte überhaupt ein
Kriegsschiff, das außer einer gedeckten
Batterie
(daher gedeckteKorvette eine kleine Fregatte ist) noch
Geschütze
[* 11] auf dem Oberdeck hat, sowie im erweiterten
Sinne auch Hochseeschlachtschiffe
selbst ohne
Batterie, wie
Turmschiffe. Fregattgetakelt bedeutet die Takelung eines
Vollschiffs.
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