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Portefeuille niedergelegt, erhielt er im Aug. 1829 die lemiis äe8 döiMceL, d. h. das Necht der Prä- sentation für die Erzbistümer, Bistümer und andere geistliche Titel.
Infolge der Iulirevolution begab er sich 1830 nach Prag [* 2] an den Hof [* 3] Karls X. und später nach Görz, [* 4] wo er an der Leitung der Erziehung des .Herzogs von Bordeaux [* 5] (Grafen Chambord) teilnahm.
Seit 1838 nach Frankreich zurückgekehrt, lebte er zurückgezogen und starb zu Et.
Genies in der Gascogne Großes Auffehen erregte zu ihrer Zeit feine Schrift «vLkenLs äu cki-i3tiaui8M6» (3 Bde., Par. 1825; neue Aufl., 2 Bde., ebd. 1889),
zu der die nach feinem Tode er- schienenen «lÜ0nf6r6nc68 6t äi800ur8 in6äit8» (ebd. 1843) die Fortsetzung bilden.
Seine «dl^uvi-68 ora- toii-68» wurden von Migne («^oiisction ä63 ora- t6ur8 8aci-68», 2. Serie, Bd. 10) herausgegeben. -
Vgl. Henrion, Vi6 äs 5. (2 Bde., Par. 1844).
Frazer Island [* 6] (spr. frehf'r eiländ), auch Great-Sandy-Island, Infel an der füdl.
Ost- küste der brit.-austral.
Kolonie Queensland, 130 Icm lang und bis 30 km breit, endet nördlich im Sandy- Cape und setzt sich in einem Nisf fort, welches im Break-Sea-Spit endet. Frederich bildet mit dem Festlande die nach N. offene Herveybai. ^(s. d.). Frc.^ Abkürzung für die franz. Münze Frank ?. A. ok tu6 I^oval OolIeßO ol?ii^8iei9,u8 (d. h. Mitglied des Königlichen Kollegiums der Arzte, d. h. mediz. Fakultät).
Frcs., Abkürzung für Francs (frederich Frank, Münze). r. A. v. 3., in England Abkürzung für ^eiimv 0l tli6 Ro^^I öo1i6F6 ol 8ui-ß60N8 (d. h. Mitglied des Königlichen Kollegiums der Chirurgen).
Reg^-Vez. und Land- kreis Köln, [* 7] 11 km von Köln, am Nande der Ville, hat (1890) 4361 E., Post, Telegraph, [* 8] evang. und kath. Pfarrkirche;
Fabrikation von Steingut- und Töpferwaren, vorzügliche Thon-, Braunkohlen- und Sandgruben.
Hier wurde im 16. und 17. Jahrh. Steinzeug (Kruge, Kannen) von rötlichgclber und schmutzigbrauner Farbe und meist plumpen, bauchi- gen Formen verfertigt. (S. Vartmannskrüge.) Frcdeburg, Stadt im Kreis [* 9] Mefchede des preuß. Neg.-Vez.
Arnsberg, [* 10] in 450 m Höhe, an der Nebenlinie Altenhunoem-Frederich (23,9 km) der Preuß. Staatsbahnen, [* 11] Sitz eines Amtes und Amtsgerichts (Landgericht Arnsberg), hat (1890) 1073 meist kath. E., Post, Telegraph, Wasserleitung, [* 12] Rektorat- schule;
Wollwaren-, Cigarren- und Feuerschwamm- fabrikation und Dachfchieferaruben.
Fredegar, frank. Gefch'lchtschreiber, wird seit Marquard Freher, dem ältesten Herausgeber (1613), der unbekannte Verfasser einer großen bis 642 rei- chenden Zusammenfassung der allgemeinen und frank. Geschichte genannt. Sie ist übrigens nicht das Werk eines einzigen Verfassers, man tann darin drei unterscheiden.
Ort der Entstehung ist offenbar Burgund, wahrscheinlich Avenches;
der erste von jenen drei Verfassern schrieb 613, der letzte 658, das Werk ist eine Zusammenstellung von Angaben aus ältern Chroniken, zuletzt aus Gregor von Tours, [* 13] den es (vielfach sagenhaft) ergänzt und fort- setzt.
Sprache [* 14] und Komposition sind barbarisch, aber doch bildet Frederich eine wichtige Ouclle, ebenso seine Fortsetzer, die bis 768 reichen.
Die besten Ausgaben sind die in den «^onuinLniH (^6i'mauili6 IiiZtolick», 8criptoi'68 rerum NerovinZicarnm, Bd. 2 (Hannov. 1888) und von O. Monoo, «^ompilatio^ditti äs 1^i'6(1^i!'6» (Abbeville 1880).
Eine deutsche Über- setzung lieferte O. Abel in den «Geschichtschreibern der deutschen Vorzeit» (Berl. 1849). - Vgl.Vrosien, Kritische Untersuchungen zur Geschickte Dagoberts I. (Gott. 1868) und die I^llUio zu der Ausgabe in den «NouuinkQtI. t36rmaiiiH6» von V. Krusch. Fredegunde, erst Konkubine, dann Gemahlin des frank.
Königs Chilperich I., nachdem sie dessen westgot.
Gemahlin Galsuintha (s. d.) aus dem Wege geräumt hatte.
Über ihren Kampf mit Galsuintbas Schwester Vrunhilde und deren Gemahl Sigibert s. Vrunhilde.
Als ihr eigener Gemahl Chilperich 584 ermordet wurde, legte man auch diesen Mord der Frederich zur Last, und da das Gerücht ging, daß sie ihren Sohn Chlotar II. nicht von Chilpcrich, son- dern von einem Buhlen empfangen habe, so mußte Frederich in einer Gerichtssitzung mit 3 Bischöfen und 300 vornehmen Männern als Eideshelfern be- schwören, daß das Kind Cbilperichs Sohn sei.
Bis 593 stand sie mit diesem Kinde unter König Gun- trams Schutz und führte dann selbst die Regierung für den Sohn, bis sie 597 starb. Fredemann oder Vredeman, Hans, genannt Vries, nieoerländ.
Maler, geb. 1527 zu Leeuwar- den, gest. nach 1604, hat ein vielbewegtes Leben ge- führt und bald in vlämifchen, bald in deutschen Städten gearbeitet. Er ist als der älteste Architektur- maler zu betrachten, doch kennt man nur wenig Bilder von ihm, unter denen die allegorischen Dar- stellungen im Rathause zu Danzig [* 15] die hervorra- gendsten sind.
Dagegen haben sich eine Anzahl Zeichnungen, Kupferstiche und Illustrationen erhal- ten, in welchen er die flandr.
Hochrenaissance durch eine reiche Fülle von Kartuschen, [* 16] Grotesken, Gurten und Idealarchitekturen vertritt.
Als Theoretiker trat er in seiner Vaulehre (nach Vitruv, 1577) und seiner Perspektive (1604) auf. Fredensborg, Schloß, 8 km im NO. von Fre- deriksborg (s. d.) bei Hilleröd auf Seeland, am Esromsee gelegen, ist Herbstresidenz derdän.
Königs- familie. Es wurde 1720 inmitten eines schönen Parks erbaut und enthält wertvolle Gemälde. Frederich, Vertha, geborene Heyn, Roman- schriftstellerin unter dem Pseudonym Golo Rai- mund, geb. um 1825 zu Hannover, [* 17] seit 1847 ver- mählt mit ihrem Vetter, dem Hofmaler und fpätern Redacteur des «Hannövcrfchen Courier», Eduard Frederich in Hannover (gest. 1864), veröffentlichte feit 1854 zunächst im Feuilleton dieser Zeitung, dann in Buch- form eine Reihe von Novellen.
Sie starb zu Koblenz. [* 18] (Bis zu ihrem Tode wurde als der wahre Verfasser der Golo Raimundfchen Arbei- ten eine erdichtete Perfönlichkeit, Georg Dann en- berg, angegeben.) Sie behandelte gern Probleme aus dem modernen Leben. 1856 erschien ihr erster zweibändiger Familienroman «Zwei Bräute», dem eine größere Anzahl anderer Romane und Novellen folgten, fast sämtlich im «H anno verschen Courier» oder in O. Iankes «Deutscher Romanzeitung» (Berlin) [* 19] und dann in Buchform in demselben Verlag in mehrern Auflagen, darunter «Bürgerlich Blut» (1859),
«Ein hartes Herz» (1859),
«Durch zwei Menschenalter» (1862),
«Schloß Elkrath» (1865), «Zweimal vermählt» (1867),
«Verwaist» (1876), «Mein ist die Rache» (1878),
«Ein neues Geschlecht» (1878),
«Gesucht und gefunden» (1880),
«Von Hand [* 20] zu Hand» (3 Bde., 1882). Eine Sammlung ihrer «Novellen» erschien 1857-60 (Hannover, 11 Bde.; neue Ausg., 4 Bde., 1860). ¶