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Zuzug aber bald wieder auf die Stärke [* 2] von 35000 Mann gebracht und griff Suchet bei Puzol 25. Okt. an; er wurde abermals geschlagen und zog sich hinter den Guadalaviar zurück. Hierauf ergab sich Murviedro. Suchet erzwang am 25. den Übergang über den Guadalaviar, und Blake ging nach Valencia, [* 3] ein Teil seiner Truppen nach Murcia. [* 4] Suchet folgte Blake, beschoß 1. bis Valencia, worauf Blake am 9. kapitulierte und sich mit 16000 Mann am See Albufera ergab. Von Badajoz rückte Soult Ende Juli 1811 nach Andalusien und Marmont, gefolgt von Wellington, nach Salamanca ab. Wellington bereitete die Wiedereroberung von Ciudad-Rodrigo im geheimen vor und besetzte 10. Aug. die Stellung von Fuente Guinaldo, die er 27. Sept. gegen einen Angriff Marmonts hielt, in der folgenden Nacht jedoch räumte; er ging nach Freneda.
General Hill war im Juli bei Alemtejo stehen geblieben, unternahm einen Zug nach Estremadura, überfiel 28. Okt. bei Arroyo de Molinas das Korps des Generals Girard, zersprengte es und kehrte nach Portalegre zurück. Am wurde Ciudad-Rodrigo eingeschlossen und am 19. erstürmt, wofür die Cortes Wellington zum Herzog von Ciudad-Rodrigo ernannten. Der Platz erhielt brit. Besatzung, worauf Wellington über Elvas nach Badajoz zog und 17. März dort die Belagerung eröffnete. Am 25. März fiel das Fort Picurina, 6. April die Stadt durch Sturm, und 7. April kapitulierte der Rest der franz. Besatzung unter General Philippon in Fort Christoval, als Soult mit einem Entsatzheere nur noch zwei Märsche entfernt war.
Soult kehrte nach Sevilla [* 5] zurück und vertrieb die nach seinem Abmarsche vor der Stadt erschienenen Spanier. Marmont hatte sich inzwischen Ciudad-Rodrigo genähert, seinerseits die Festung [* 6] eingeschlossen, erfolglos Almeida sowie Castel Branco angegriffen und war dann nach Salamanca zurückgekehrt. Wellington wandte sich nunmehr gegen ihn und ließ zunächst 19. Mai durch Hill die auf beiden Tajo-Ufern durch Schanzen gedeckte Schiffbrücke bei Almarez wegnehmen, wodurch die direkte Verbindung zwischen Soult, der mit 55000 Mann in Andalusien stand, und Marmont, der Leon mit 52000 Mann hielt, unterbrochen wurde.
Wellington ging 13. Juni mit 50000 Mann über die Agueda, schloß am 17. Salamanca ein und erstürmte die befestigte Stadt 28. Juni, worauf Marmont hinter den Duero zurückging, denselben 17. Juli bei Tordesillas überschritt und am folgenden Tage am Trabancos eintraf, wodurch er wieder in direkte Verbindung mit Soult trat, der ihm zu Hilfe eilte. Nach mehrern kleinen Gefechten fand die blutige Schlacht bei Salamanca statt, in der der Kampf namentlich um den Besitz zweier Felskuppen bei Arapiles geführt und Marmont verwundet wurde.
General Clausel führte das geschlagene franz. Heer über Valladolid nach Burgos zurück, und Wellington folgte bis Valladolid. Von dort wandte er sich nach Madrid, [* 7] erreichte 6. Aug. Segovia, trieb 11. die franz. Vortruppen bei Guadarama zurück und zog tags darauf in Madrid ein, worauf am 14. Buen-Retiro kapitulierte. Wellington ernannte den General Espana zum Gouverneur von Madrid und ließ das Volk auf die von den Cortes gegebene Verfassung vereidigen, rückte 7. Sept. nach Valladolid und am 17. vor Burgos, dessen Kastell mehrmals vergeblich bestürmt wurde.
Das Heer Clausels war inzwischen auf 30000 Mann verstärkt und unter den Befehl des Generals Souham gestellt worden, der es nach Burgos führte und Wellington 21. Okt. zum Rückzug von dort nötigte; dabei lieferte die Englisch-Deutsche Legion am 23. bei Venta del Pozo ein glänzendes Gefecht gegen franz. Kavallerie. Das brit. Heer erreichte unter täglichen Gefechten 8. Nov. Christoval, Soult hatte auf die Nachricht von Marmonts Niederlage bei Salamanca die Stellungen vor Cadiz [* 8] 25. Aug. aufgegeben und sein Heer bei Granada [* 9] versammelt, worauf die Streifkorps von Ballesteros und Cruzmorgeon wieder in Andalusien auftraten.
Ballesteros weigerte sich, den Befehlen Wellingtons zu gehorchen, und wurde deshalb auf Weisung der Cortes gefangen gehalten. In Valencia unterdrückte Suchet alle Aufstandsversuche und eroberte die Festungen Peniscola und Denia, schlug dann die Reste des von O’Donnell geführten Heers von Blake 21. Juli bei Castalla und vereitelte die Landung eines engl.-span. Korps, das sich nach Alicante warf. Souham folgte Wellington nur bis zum Duero, vereinigte sich 10. Nov. am Tormes mit den Heeren von Soult und König Joseph, nachdem Madrid von den dort zurückgelassenen brit. Truppen geräumt worden war, woraus das 93000 Mann starke franz. Heer auf das linke Ufer des Tormes überging und sich zwischen Wellington, der bei Christoval 53000 Mann versammelt hatte, und Ciudad-Rodrigo schob.
Wellington trat deshalb 15. Nov. den Rückzug nach Portugal [* 10] an und erreichte 18. Nov. Ciudad-Rodrigo, worauf beide Heere Winterquartiere bezogen. Während des Winters empfing Wellington beträchtliche Verstärkungen und ergänzte die portug. Truppen, indessen Napoleon einige der besten Generale und einen großen Teil der franz. Truppen infolge des übeln Ausgangs des Feldzugs in Rußland (s. Russisch-Deutsch-Französischer Krieg von 1812 bis 1815) aus Spanien abberief. Die Cortes ernannten Wellington im Dezember zum Generalissimus aller span. Heere.
Im Frühjahr 1813 war Wellingtons Heer bei Ciudad-Rodrigo auf 71000 Mann angewachsen, außerdem standen unter Giron, Freire und Graf de Bispal 50000 Mann span. Truppen in Galicien, Estremadura und Andalusien. Unter König Josephs direktem Befehl standen 100000 Franzosen in den nördl. Provinzen Spaniens , unter Suchet 40000 Mann in Aragonien und Catalonien. Um Mitte Mai rückte Wellington in zwei Kolonnen auf Zamora und Salamanca, worauf König Joseph, dem Marschall Jourdan als Generalstabschef zur Seite stand, bei Vittoria Stellung nahm.
Französischerseits waren 12000 Mann unter Foy nach Bilbao [* 11] und 10000 Mann unter Clausel nach Logrono entsendet, sodaß nach Abzug der Besatzungstruppen längs der Verbindungslinie König Joseph bei Vittoria 60000 Mann vereinigt hatte. Wellington ging 15. Juni bei San Martin und Fuente de Arenas über den Ebro, zog sein Heer am 20. bei Bayas zusammen und griff tags darauf die franz. Stellung bei Vittoria (s. d.) an. Diese Schlacht entschied den Feldzug auf der Pyrenäischen Halbinsel; die Franzosen erlitten eine schwere Niederlage und wurden in Auflösung nach Pamplona geworfen und durch General Hill bis zum Mayapaß nachdrücklich verfolgt. Foy war auf die Nachricht von der Niederlage des Königs Joseph von Bilbao nach Tolosa marschiert, wurde dort von einer unter ¶
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Graham von Vittoria gegen ihn abgesendeten Kolonne angegriffen und über die franz. Grenze gedrängt. Clausel ging über Saragossa [* 13] und den Jacapaß, wo er seine Artillerie einbüßte, ebenfalls auf franz. Gebiet zurück. Die Franzosen besaßen nur noch die Festungen San Sebastian und Pamplona, östlich von ihnen stand Wellingtons Heer und sperrte die Pyrenäenpässe. Zu Anfang Juli 1813 übernahm Soult den Oberbefehl und reorganisierte das franz. Heer, das fast seine ganze Artillerie (bei Vittoria allein 150 Geschütze) [* 14] verloren hatte; er verfügte 20. Juli über 80000 Mann, sammelte den größten Teil der Truppen bei St. Jean Pied de Port und griff 25. Juli in zwei Kolonnen die Pässe von Maya [* 15] und Roncesvalles an, die auch genommen wurden.
Unweit Pamplona traf Soult auf das brit.-span. Heer, das die von den Pässen kommenden Straßen sperrte, griff dieses am 28. an, wurde aber abgewiesen, sandte seine Artillerie nach Frankreich zurück und marschierte rechts ab nach Ortix, wo er sich mit dem Korps des Grafen Erlon vereinigte, das inzwischen die Truppen des Generals Hill zurückgedrängt hatte. Wellington zog Verstärkungen an sich, vereinigte sich mit Hill und schritt am 30. zum Angriff, dem sich Soult jedoch in der folgenden Nacht geschickt entzog. Er führte das franz. Heer über den Paß [* 16] von Donna-Maria nach Frankreich, worauf Wellington 1. Aug. wieder die Pässe besetzte.
Pamplona kapitulierte 30. Okt. San Sebastian war gegen Ende Juni von Graham mit 10000 Engländern auf der Landseite eingeschlossen und 25. Juli, nachdem zwei Breschen gangbar waren, vergeblich bestürmt worden. Zur Deckung der Belagerung besetzten 10000 Spanier die Höhen bei San Marcial an der Bidassoa und schlugen 31. Juli den Angriff eines 15000 Mann starken franz. Korps blutig zurück. Am 28. Aug. erstürmte Graham die Stadt San Sebastian, und 9. Sept. ergab sich die Besatzung des Kastells, worauf Graham 11. Sept. die Bidassoa überschritt und die starke Stellung auf dem Berge La Rhune besetzte.
Das franz. Heer, 70000 Mann, besetzte die Rivelle und verstärkte die Stellung durch Feldwerke, mußte jedoch vor Wellingtons Angriff nach zweitägigem, verlustreichem Kampfe (10. und 11. Nov.) nach Bayonne zurückgehen. Wellington folgte und verschanzte sich bei Biarritz, ließ einen Teil seines Heers 9. Dez. bei Cambo über die Rive gehen und wies an den drei folgenden Tagen die Angriffe Soults zurück. Hierauf ließ Soult die Werke von Bayonne verstärken, und beide Heere bezogen Winterquartiere.
Während dieser Kämpfe der Hauptarmeen hatten sich in Valencia, wo Suchet mit 40000 Mann stand, folgende Ereignisse zugetragen. General Sir John Murray rückte mit 16000 Mann, größtenteils brit. Truppen, im März von Alicante nach Castalla und trat in Verbindung mit 12000 Spaniern unter Elio, die aus Murcia nach Villena marschiert waren, aber 11. April von Suchet überfallen und auseinander gesprengt wurden. Am 13. griff Suchet die Stellung Murrays bei Castalla an, wurde aber abgewiesen und zog sich nach San Felipe zurück.
Auf Befehl Wellingtons sandte Murray 2000 Mann nach Sicilien, schiffte sich 31. Mai mit dem Rest seiner Truppen in Alicante ein, landete 3. Juni unweit von Tarragona und eroberte 5. Juni Fort Balaguer, das die Straße nach Valencia sperrt. Suchet war 9. Juni Tortosa angekommen und führte seine Infanterie auf Gebirgswegen heran, worauf Murray, über dessen Korps am 17. Lord William Bentinck den Befehl übernommen hatte, Fort Balaguer sprengte und das verbündete Heer sich einschiffte und nach Alicante zurückkehrte.
Suchet räumte die Provinz Valencia bis auf die festen Plätze, als er Nachricht von der Schlacht bei Vittoria erhielt, und ging, gefolgt von Bentinck und einem span. Korps unter dem Herzog del Parque, über den Ebro, worauf Tarragona 30. Juli von den Verbündeten eingeschlossen, aber von Suchet 16. Aug. entsetzt wurde. Die Franzosen zerstörten indessen die Werke der Festung, räumten sie und bezogen eine Stellung hinter dem Llobregat; das verbündete Heer unter Bentinck rückte Mitte September nach Villafranca und bestand dort mehrere Gefechte gegen Suchet, worauf es nach Tarragona und Suchet in die alte Stellung am Llobregat abzog und die Truppen während des Winters in diesen Stellungen kantonierten.
Ende Januar führte Suchet aus Spanien 10000 Mann nach Carcassonne, um Soult zu verstärken, und ließ nur in Barcelona [* 17] und Figueras sowie den Festungen Valencias Besatzungen zurück; er kam jedoch zu spät, um noch wirksam eingreifen zu können. Die franz. Besatzungen wurden durch Bentincks Truppen eingeschlossen und mußten infolge der Konvention von Toulouse [* 18] gegen Ende April zurückgezogen werden, drei Festungen (Lerida, Menquinenza und Manzon) waren schon vorher durch Verrat in Besitz der Verbündeten gelangt.
Mitte Febr. 1814 schritt Wellington vor Bayonne zum Angriff und schlug 15. Febr. die Franzosen bei St. Palais. Soult wurde 26. Febr. von Beresford in der Front und von Hill im Rücken angegriffen und verlor die Stellung von Orthês, sein Heer floh nach Sault de Navailles und verlor die Verbindung nach Pau, [* 19] von wo Suchet mit Verstärkungen im Anmarsch war. Soult erreichte 1. März Agen, unternahm am 13. einen Vorstoß, der den linken Flügel der Verbündeten bei Conchez zum Stehen brachte, und zog sich langsam vor Wellington nach Vic-en-Bigorre zurück, wo seine Nachhut am 19. geschlagen wurde.
Wellington hatte während des Vormarsches Bordeaux [* 20] durch Beresford besetzen lassen und rückte auf dem linken Garonne-Ufer 27. März nach Toulouse, wo Soult am 23. eingetroffen war, überschritt 4. und 9. April unterhalb der Stadt die Garonne und warf am 10. von drei Seiten her die Franzosen aus ihren verschanzten Stellungen nach Toulouse hinein. Soult zog 12. April mit 35000 Mann auf der Straße nach Carcassonne ab, um sich mit Suchet zu vereinigen, und erhielt am folgenden Tage die Nachricht von der Absetzung Napoleons. Daraufhin schloß Lord Wellington 18. April mit Soult und Suchet die Konvention von Toulouse ab, die die Feindseligkeiten auf diesem Teile des Kriegsschauplatzes beendigte. Der Pariser Friede (s. d.) gab Spanien die Grenzen [* 21] vom wieder.
Litteratur. Hamilton, Annals of the Peninsular campaign (neue Ausg., Lond. 1849);
Boutourlin, Précis des événements militaires de la dernière guerre des Espagnols (Petersb. 1819): Southey, History of the Peninsular war (3 Bde., Lond. 1823–32);
Foy, Histoire de la guerre de la Péninsule (4 Bde., Par. 1827; deutsch, 4 Bde., Stuttg. 1827);
Beamish, Geschichte der königl. Deutschen Legion (Tl. 1, Hannov. 1832);
Carel, Précis historique de la guerre d’Espagne (Par. 1815);
Hay, A narrative of the Peninsular war (4. Aufl., Edinb. und ¶