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lerie eine neue Organisation; durch dasjenige vom wurden die Depotcompagnien und die vierten Bataillone der Linienregimenter aufgehoben und an deren letztern Stelle 18 neue Negionalregi- menter geschaffen; endlich führt das Gesetz vom Veränderungen in der Organisation der Artillerie und des Genies herbei (Aufhebung der disberigenArtillerie-Pontonierregimenteruudnber- weisilng des Dienstes an die Genietruppen). Nach den Gesetzen vom 24. Juli 1873,13. März 1875 und wird Frankreich behufs ! Organisation der aktiven Armee und deren Reserve sowie der Territorialarmee und deren Reserven in 18 Regionen eingeteilt und jede derselben wieder in 8 (die 15. Region in 9) Subdivisionsbezirke. In jeder Region garnisoniert ein Armeekorps, ein 19. von abweichender Organisation und größerer Stärke [* 2] steht in Algerien. [* 3]
Jedes Armeekorps besteht aus 2 (das 19. aus 3) Infanteriedivisionen, einer Kavallerie- brigade (beim 19. Armeekorps fehlt diese), einer Artilleriebrigade, einem Geniebataillon, einer Train- eskadron, je einer Sekretärsektion des General- stabes und der Rekrutierung, Arbeitersektion der Administration, Krankenwärtersektion und Legion Gendarmerie. Das 6. Armeekorps in Chalons zählt ausnahmsweise 5 Infanteriedivisionen mit 11 Brigaden und einschließlich 14 Iägerbataillone 86 Bataillone gegen 24 Bataillone der andern Armeekorps; ferner 2 Brigaden Kavallerie mit 4 Re- gimentern und 20 Eskadrons, wozu noch 1 Kaval- leriedivision mit 3 Brigaden, 6 Regimentern und 30 Eskadrons kommt. An Feldartillerie sind dem 6. Korps zugeteilt: 2 Brigaden mit 4 Regimentern, 41 fahrenden, 9 reitenden und 2 Gebirgsbatterien, ebenfalls doppelt foviel wie den andern;
an Fuß- artillerie 5 Bataillone mit 35 Batterien, an Genie 1 Bataillon mit 4 Compagnien und Train 1 Eska- dron mit 3 Compagnien.
Außerdem bestehen das Militärgouvernement von Paris [* 4] mit der Artil- lerie der Forts und einer besondern Geniebrigade. Ferner sind 6 selbständige Kavalleriedivisionen auf- gestellt, welche den Armeekorps und dem Militär- gouverneur von Paris nach Bedürfnis ganz oder teilweife zugewiesen sind. Jede Infanteriedivision, außer denen in Algier, zerfällt in 2 Brigaden, beim 14. Armeekorps besteht eine besondere Regional- brigade von Lyon; [* 5] jede Kavalleriedivision soll aus einer Kürassier-, einer Dragoner- und aus einer leichten (01ia88"uis u clieval-, Husaren- oder ge- mischten) Brigade zusammengesetzt sein.
Die Jäger und Genietruppen stehen jedoch nicht in den betref- fenden Armeekorpsbezirken, sondern rcgimenter weise vereinigt in Versailles, [* 6] Montpellier, [* 7] Arras [* 8] und Grenoble, [* 9] die Eisenbahntruppe in Versailles und die durch Gesetz vom geschaffenen Fußartilleriebataillone in den Festuugen, namentlich an der Ostgrenze. Abweichend von dem deutschen Muster rekrutiert sich die aktive Armee nicht aus den betreffenden Regionen, sondern aus dem gauzen Lande; dagegen werden im Falle der Mobilmachung die Fußtruppen durch Reserven ihrer Region ver- stärkt.
Eigentümlich ist dre Bestimmung, daß im Frieden kein kommandierender General eines Armee- korps seine Stelle länger als 3 Jahre bekleiden darf, wenn er nach Ablauf [* 10] dieser Zeit nicht durch ein im Ministercouseil beschlossenes Dekret des Präsiden- ten der Republik ausdrücklich darin bestätigt wird. Die Bezirke der einzelnen Armeekorps sind die solgendcn'. 1. Korps (Korpskommando in Lille): [* 11] Depart. Nord und Pas-de-Calais; 2. Korps (Amiens): [* 12] Depart. Aisne, Oise, Somme, Arron- dissement Pontoise des Depart. Seine-et-Oise, Kantone St. Denis und Pantin des Depart. Seine und Arrondissements 10-20 von Paris; 3. Korps (Rouen): [* 13] Depart. Calvados, Eure, Seine-Infe'rieure, Arrondissements Mantes und Versailles des Depart. Seine-et-Oise, Kantone Conrbevoie und Neuilly des Depart. Seine, Arrondissements 1, 7-9,15-18 von Paris; 4. Korps (Le [* 14] Mans): [* 15] Depart. Eure-et- Loire, Mayenne, Orne, Sarthe, Arrondissement Rambouillet des Depart. Seine-et-Oise, Kantone Villejuif und Sceaux des Depart. Seine und Arron- dissements 4-6, 13-14 von Paris; 5. Korps (Orlsans): Depart. Loiret, Loir-et-Cher, Seine- ct-Marne, Bonne, Arrondissements Etampes und Corbeil des Depart. Seinc-et-Oife, Kantone Charen- ton und Vincennes des Depart. Seine und Arron- dissements 2, 3,11,12 von Paris; 6. Korps (Chä- lons-sur-Marne): Depart. Ardennes, Aube, Marne, Meurthe-et-Moselle, Meuse, Vosges; 7. Korps (Be- fancon): Depart. Ain, Doubs, Jura, Haute-Marne, Haute-Saöne, Arrondissement Villefranche und Kantone l'Abresle, Condrieu, Limonest, Mornant, Neuville, St. Laurent, St. Symphorien, Vaugneray des Arrondissements Lyon vom Depart. Rhone und Kantone 4 und 5 von Lyon fowie das Territorium von Velfort; 8. Korps (Bourges): Depart. Cher, Cöte-d'Or, Niövre, Saöne-et-Loire;
9. Korps (Tours): [* 16] Depart. Maine-et-Loire, Indrc-et-Loirc-, Indre, Deux-^övres, Vienne;
10. Korps (Rennes): Depart. Cötes-du-Nord, Manche, Ille-et-Vilainc;
11. Korps (Nantes): [* 17] Depart. Finistöre, Loire-In- ftrieure, Morbihan, Vende'e;
12. Korps (Limoges): Depart. Charente, Corröze, Creufe, Doroogne, Haute-Vienne;
13. Korps (Clermont-Ferrand): Depart. Allier, Loire, Puy-de-Döme, Haute-Loire, Cantal;
14. Korps (Lyon): Depart. Hautes-Alpes, Dröme, Isöre, Savoie, Haute-Savoie, die Kantone Givors, St. Genis-Laval, Villeurbanne des Depart. Rhone, die Arrondissements 1-3 und 6 von Lyon und die Kantone St. Paul, Barcelonnettc und Lauzet des Depart. Basses-Alpes;
15. Korps (Marseille): [* 18] Depart. Basses-Alpes außer den dcim 14. Korps genannten Kantonen, ferner Depart. Alpes-Mari times, Ardeche, Bouchcs-du-Nhöne, Corse, Gard, Var, Vauclufe;
16. Korps (Montpellier): D^?^. Aude, Aveyron, Herault, Lozöre, Tarn, Pyrönöes- Orientales;
17. Korps (Toulouse): [* 19] Depart. Ariige, Haute-Garonne, Gers, Lot, Lot-et-Garoune, Tarn- et-Garonne;
18. Korps (Bordeaux): [* 20] Depart. Cha- rente-Inftrieure, Gironde, Landes, Hautcs- und Basses-Pyre'ne'es;
19. Korps (Algier): Algerien. (Hierzu die Karten: Militttrdisl otation in Frankreich und Militärdislokation in Frankreich, östliche Grenze. S. auch Deutsches Heerwesen, mit Dislokationstarten.) Die Friedensstärke der franz. Armee beträgt (1895) an Infanterie: 39 Divisionen (Nr. 1- 3 39 und 40 und die Vogesendivision) mit 75 Briga den und 2 Vogesenbrigaden;
ferner außcrdald der bohern Verbände siebend: 1 Regionalbrigade von Lyon, 1 Brigade de la Meurtbe, die Besatzungs brigade in Tunesien, die auf 3 Territorialdivisioncn in Algerien verteilten Regimenter, mit zusammen 145 Subdivisionsrcgimentern (Nr. 1-144, Nr. 163) zu je 3 Bataillonen und 1 (^cii-6 C0niz)1 insgesamt 435 Bataillone mit 1740 Compagnien;
18 Reqionalinfanterieregilllenter ¶
0200a ¶
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je 4 Bataillonen, insgesamt 72 Bataillone mit 288 Compagnien;
30 Iägerbataillone (Nr. 1-30), hiervon 28 zu je 6, 2 zu je 4 Compagnien, ins- gesamt 176 Compagnien;
2 Fremdenregimenter zn je 5 Bataillonen und 2 Depotcompagnien, insgesamt 10 Bataillone mit 44 Compagnien;
4 Zuavenregi- menter zu je 4 Bataillonen und 2 Depotcompagnien, insgesamt 16Bataillone mit 72 Compagnien;
^alge- rische Tirailleurregimenter zu je 4 Bataillonen und 1 Depotcompagnie, insgesamt 16 Bataillone mit 68 Compagnien;
5 Bataillone leichter afrik. In fanterie zu je 6 Compagnien, insgesamt 5 Batail- lone mit 30 Compagnien.
Die Infanterie zählt demnach 584 Bataillone mit 2418 Compagnien. An Kavallerie bestehen: 7 selbständige Divi- sionen mit 20 Brigaden, serner 19 Korpskavallerie- drigaden mit zusammen 31 Dragonerregimentern Huiarenregimentern z tadrons, insgesamt 70 Eskadrons;
13 Kürassier- regimentern zu je 5 Eskadrons, insgesamt 65 Es- kadrons;
serner 6 (^ia886ur8 ä'/Vt'lis^6-Negimentern zuft 5 Eskadrons, insgesamt 30 Eskadrons, und 4 Spabisregimentern, das 1. zu 6, die übrigen zu je 5 Eskadrons, insgesamt 21 Eskadrons. Die Kavallerie zählt demnach 446 Eskadrons, außerdem 8 Compagnien Remontereiter. Die Artillerie umfaßt 18 Brigaden Feldartil- lerie und 2 Kommandos der Artillerie im Bereiche der sechs Armeekorps mit 40 Regimentern, zu- sammen 421 fahrende, 52 reitende und 23 Gebirgs- datterien, außerdem 4 Gebirgs- und 8 fahrende Batterien in Algerien und Tunesien ljede Batterie hat 6 bespannte Geschütze [* 23] und 3 bespannte Mn- nitionswagen);
serner 16 Bataillone Fußartillerie zn je 6 Batterien und 4 Batterien in Algerien und Tunesien;
zusammen 100 Batterien Fnhartillerie.
Genie: 5 Regimenter zu je 3 Bataillonen, 1 Re giment zu 4 Bataillonen, 1 Eisenbahnregiment zu 3 Bataillonen;
zusammen 22 Bataillone mit 88 Com- pagnien und 7 Fahrercompagnien. (Bei jedem Oenieregiment wird eine Compagnie im ^nftschiffer- dienst ausgebildet.) Train: 12 Eskadrons zu je 4 Compagnien, je 1. Compagnie in Algerien und Tunesien;
8 Eskadrons zu je 3 Compagnien;
zusammen 74 Compagnien.
Marinetruppen. Die im Innern von Frank- reich stehenden Teile der Marinetruppen sollen im Kriegsfall zur Verstärkung [* 24] der Landarmee Verwen düng finden und dieser angeschlossen werden. In- fanterie: I.Division (Paris): I.Brigade (Cder- bourg), 1. und 5. Regiment mit je 4 Bataillonen und 14 attiven Compagnien;
2. Brigade (Brest», 2. und 6. Regiment mit je 4 Bataillonen und 14 at- tiven Compagnien. 2. Division (Paris): 3. Bri- gade (Rochesort), 3. und 7. Regiment mit zusammen 7 Bataillonen und 26 aktiven Compagnien;
4. Bri gade (Toulon), [* 25] 4. und 8. Regiment mit zusammen 9 Bataillonen und 34 aktiven Compagnien. Die Artillerie der Marinetruppen besteht aus dem ^wt- m^or Mi-ticuliei-, 2 Regimentern mit zusammen 6 fahrenden, 4 Gebirgs-und 13 Fliftbatterien, 6.Yand- werker- und 1 Feuerwerkercompagnie.
Reservetruppen. Den aktiven Formationen sind hinsichtlich Mobilmachung und Befeblsfüb- rung angeschlossen: 145 Reserveinfanterieregimenter (Nr. 201-344 und 363);
je 1 derselben wird von den N5 Subdioisionsregimentern aufgestellt;
ferner: 30 Reservejä'gerbataillone, 38 Reservekavallerie- regimenter (17 Dragoner-, 13 Jäger- und 8 Husaren- regimenter), 41 Reservekavallerieeskadrons bei den im Divisionsverbande stehenden Regimentern, 216 fabrende Batterien (je 12 bei jeder Artilleriebrigade).
Für alle diese Reserveformationen bestehen im Frie- den schon reichlich ausgestattete Rahmen, für welche zuletzt durch Gefetz vom Fürsorge ge- troffen wurde. Die Gendarm erie, mit bevorrechteter Stellung in der Armee, ist in 27 Legionen von je 2 bis 6, zu- sammen 91 Compagnien eingeteilt und zerfällt in (^6Hliui N16116 lI"M1't6IU6lit3.l6 und 1 VlNailioN INO !ii6 in einer Stärke von 685 Offizieren, 22 656 Mann; ferner in i'6pndlicain6, nur zum Dienst in Paris (131 Offiziere, 3890 Mann).
Die Vcrwaltnngstruppen besteben in Sek- tionen von Arbeitern und Schreibern, der Intendanz des Proviant-, Bekleidungs- und Sanitätswesens; endlick befinden sich darunter die Radfahrer und die Angestellten in den verschiedenen Militärbureaus. Territorialarmee. Die Gesamtzahl der Truppenteile der Territorialarmee, die wie die Re- servetruppen formiert und auf Grund des Gesetzes vom mit Cadres versehen und den akti- ven Formationen angeschlossen sind, beträgt: 145 In- fanterieregimenter, 72 Kavallerieeskadrons, 19 Ar- tillerieregimenter, 18 Geniebataillone, 19 Train- eskadrons;
außerdem beim 19. Armeekorps in Al- gerien: 10 Zuavenbataillone, 6 Eskadrons (bei den (^Ii^886ui 8 ä'^t'ri^uo aufzustellen), 10 Fuftbatterien, 13Iägerbataillone. An Zoll- und F o r st b e amt e n sind formiert: 38 Bataillone, 67 selbständige Com- pagnien und 56 selbständige Sektionen. DieetatsmäßigeFriedens st ä r k e für 1894/95 war bei der attiven Armee ohne Gendarmerie und (^lcN'dL i^pudlicain" auf 28 339 Offiziere und im Offizierrang stehende Beamte sowie auf 532 63 l Mann (141059 Dienstpferde) festgestellt, die sich folgendermaßen verteilen: Truppengattungen Offiziere Unter- offiziere Soldaten Infanterie 12 395! 21 824 316 ^6 Kavallerie 3935 4 875 i 69 95 l Artillerie 3719 7191 68 6-_' l Genie 434 1089 10 73 Train 412 811 10810 Verwaltungsnuppen . , - j 2 673 ^ - Die wirklichen Starken der Truppenteile blieben aber erbedlich (bis über 50000 Köpfe) binter der etatsmäßigen zurück; gleichwohl ist für 1^95/96 eine schon im Gesetz vom vorgesehene Ver stärkung der Infanteriecompagnien auf die Zalü von 135 Köpfen, in den öftl.
Grenzgebieten sogav auf 200 Köpfe beabsichtigt. Nack den neuesten offiziellen Angaben betrug die Gesamtstärke des franz. Offiziertorps der attiven Armee, der Reserve- und Territorialarmee 56 647 Köpfe. Vom bis 3 l. Okt. 1895 gehören der aktiven Armee die Jahresklafsen 1893 - 1891, der Reserve der attiven Armee die Iabresklassen 1890-1881, der Territorialarmee die Iabresklassen 1880-1875, der Reserve der Terri- torialarmee die Jahresklassen 1874-1870 an. Im Kriege gliedert sich ein Armeekorps in nor- maler Zusammensetzung in «. das Hauptquartier des Armeekorps mit zusammen 55Offizieren und im ^fsi' ¶