Blanc, Histoire de la révolution de 1848 (4. Aufl., 2 Bde.,
ebd. 1871);
Pierre de la Gorce, Histoire de la seconde république française (ebd. 1887);
Spuller, Histoire parlementaire
de la deuxième République (ebd. 1891).
7) Die Zeit Napoleons III.: Ténot,
Paris
[* 2] en décembre 1851 (Par. 1868 u. ö.; deutsch vonRuge, Lpz. 1869);
Geyer, Frankreich unter Napoleon III. (ebd. 1865);
Poulet-Malassis, Papiers secrets et correspondance du second empire (Par. 1873);
Hamel, Histoire illustrée du second empire (3 Bde., ebd. 1873):
Collection de documents inédits sur l'histoire de
France (ebd. 1874 fg.);
Beaumont-Vassy, Histoire intime du second empire
(ebd. 1874);
Delord, Histoire du second empire (6 Bde.,
ebd. 1868-75; deutsch, Bd. 1-2, Berl.
1870);
Gottschall,
Paris unter dem zweiten Kaiserreich (2 Bde., in den «Porträts
und
Studien», Bd. 3
u. 4, Lpz. 1871);
Histoire anecdotique du second empire par un ancien fonctionnaire (Par. 1888);
Bulle,
Geschichte des zweiten Kaiserreichs und des Königreichs
Italien
[* 3] (Berl. 1890; in
Onckens«Allgemeiner Geschichte
in Einzeldarstellungen»).
1) Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft Mistek in Mähren,
[* 5] in einer landschaftlich schönen
Thalbucht der mähr. Besliden,
in welcher sich die Quellbäche der rechts zur Oder fließenden Lubina vereinigen, an der Linie
Kojetein-Bielitz der
Kaiser-Ferdinands-Nordbahn,
hat (1890) 5767 czech. E. (77 Deutsche),
[* 6] Post,
Telegraph,
[* 7]
Bezirksgericht (188,75 qkm, 10 Gemeinden, 17342 czech.
E.), bedeutende Leinen- und
Baumwollindustrie, Feldwirtschaft. - 2) Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk
Schönberg in Mähren, an der Linie Mährisch-Schönberg-Sternberg der Mähr. Grenzbahn, hat (1890) 2238 E., Post,
Telegraph,
Webeschule und bedeutende Leinenindustrie.
(spr. frank'läng),JeanAugustin, franz.
Maler, geb. zu
Paris, gest. daselbst
war ein
Schüler von
Regnault und hat außer einigen religiösen Bildern, wie:
Christus aus dem
Tempel
[* 8] kommend
(Kathedrale zu
Rouen),
[* 9]
Taufe Christi
(Kirche St. Philippe de Roule in
Paris), besonders Genrebilder gemalt. Zu nennen sind: Römerin ihrKind
dem Schutze der
Madonna empfehlend (Königsberg,
[* 10] Museum),
Mutter an der
Wiege ihres kranken
Kindes
(Hamburg,
[* 11] Kunsthalle), Bragella,
das Weib des Seemanns (nach einem Gedichte
Byrons), Italienerin
mit ihrem kranken
Kinde vor einem Marienbilde betend (letztere
beide im Museum zu
Leipzig).
[* 12]
(spr. -schihni),Stephan, schweiz.
Statistiker und Nationalökonom, geb. 1796 zu
Bodio im Kanton Tessin,
[* 13] bekleidete 1819-23
eine provisorische
Stelle an einer öffentlichen Schule zu Mailand
[* 14] und erhielt 1826 die Direktion einer Schule zu
Lugano. In
seinem Heimatskanton beteiligte er sich an der im Mai 1829 in Anregung gebrachten Verfassungsreform, besonders als
Mitbegründer und erster Redacteur des «Osservatore de Carefio», der 1830 unterdrückt
wurde.
Nach
Annahme der neuen Konstitution vom ward Franscini Mitglied des
GroßenRats und im Oktober Kanzler (Segretario di stato)
der neuen Regierung. Im Mai 1837 wurde er ordentliches Mitglied des
Staatsrats; 1844 war er abermals Kanzler
und 1847-48 von neuem Mitglied der Regierung. Nach
Annahme der neuen Bundesverfassung ward Franscini 1848 zum Mitglied des
Bundesrats
gewählt und ihm der Geschäftskreis des Innern angewiesen. Er starb in Bern.
[* 15] Franscini ist als eigentlicher
Schöpfer der schweiz.
Statistik zu betrachten. Er schrieb «Statistica della Svizzera»
(Lugano 1828; deutsch von Hagnauer,
Aarau
[* 16] 1829; 2. Aufl., 2 Bde.,
Lugano 1848-49; «Supplemento», 1851; deutsch, 2 Bde.,
Bern
1848-49; Nachtrag 1851),
«Statistica della Svizzera italiana» (3 Bde.,
Lugano 1837-39),
Franche, Frange oder
Franze (frz. frange), ein zur Verzierung dienender
Besatz aus Fäden von
Gold
[* 20] und
Silber,
Seide,
[* 21]
Wolle,
Zwirn, Kamelgarn u. s. w. bestehend, die, an ihren obern
Enden durch ein
Band zusammengehalten, in regelmäßiger
Anordnung und größerer oder geringerer Länge frei herabhängen.
Die Herstellung geschieht auf schmalen
Webstühlen.
Häufig werden die Franse nachträglich am Rande fertiger Gewebe
[* 22] mit der
Hand
[* 23] eingeknüpft.
(spr. franski), ursprüngliche Schreibung Franscky, Eduard
Friedrich von, preuß.
General, geb. zu
Gedern in Hessen,
[* 24] trat aus dem Kadettenkorps 1825 als Sekondelieutenant in das 16. Infanterieregiment. Neben dem praktischen
Dienst widmete sich Fransecky wissenschaftlichen
Studien, insbesondere der Kriegsgeschichte. Die
Früchte dieser
Beschäftigung waren besonders «Geschichte des 16. Infanterieregiments»
(Münster
[* 25] 1834),
später mehrere Veröffentlichungen in den Beiheften zum «Militärwochenblatt»
(Berlin),
[* 26] die hauptsächlich die
Darstellung der Ereignisse bei der schles.
Armee 1813 zum Gegenstand haben. 1843 wurde Fransecky zum
Hauptmann befördert und in den Generalstab versetzt, dem er bis zu seiner Ernennung zum Regimentscommandeur
(1857) dauernd angehörte. Während dieser
Periode war Fransecky wiederholt als
Lehrer an der
Allgemeinen Kriegsschule thätig.
In demKrieg gegen
Dänemark
[* 27] 1848 wohnte er den
Gefechten bei
Schleswig,
[* 28] Översee, Seggelund und Bierning Kirke bei. Nachdem er 1860-61
als Generalmajor das damalige oldenb. Truppenkorps und die
oldenb. hanseatische
Brigade kommandiert hatte, führte er 1866 die 7. Division
(Magdeburg)
[* 29] ins Feld.
In demGefecht bei
¶
mehr
Münchengrätz sowie in der Schlacht bei Königgrätz
[* 31] und in dem Gefecht von Blumenau bei Preßburg
[* 32] trug Fransecky viel zu dem glücklichen
Erfolge bei. 1867-69 wurde er alljährlich zur Inspizierung der sächs. Truppenteile kommandiert. BeimAusbruch des Krieges (1870)
zum kommandierenden General des 2. Armeekorps ernannt, gelang es Fransecky, dieses Korps nach 16stündigem
Marsch noch rechtzeitig als entscheidende Reserve auf das Schlachtfeld von Gravelotte zu bringen. Fransecky nahm
an der Einschließung von Metz
[* 33] und nach dessen Fall an der Belagerung von Paris teil, wo er 1. Dez. das Kommando sämtlicher,
zwischen Seine und Marne versammelter Streitkräfte erhielt und am folgenden Tag den großen Durchbruchsversuch
des GeneralsDucrot bei Champigny (s. d.) zurückwies.
Vom 2. Jan. bis führte Fransecky sein Korps, das der Südarmee unter Manteuffel zugeteilt war, über die Côte-d'Or und den
Jura, um durch 16 Gefechte die Bourbakische Armee schließlich bei Pontarlier zum Übertritt auf schweiz.
Gebiet zu zwingen. Noch während der Waffenruhe erhielt Fransecky das Kommando des neugebildeten 15. Armeekorps (Straßburg),
[* 34] das
er bis zu seiner Ernennung zum Gouverneur von Berlin (1879) führte. 1882 trat Fransecky in den Ruhestand. Seinen Namen führt ein
Fort bei Straßburg.