Erbach, Wertheim, Löwenstein, Limpurg u. s. w.), außerdem die 5 Reichsstädte
Nürnberg,
[* 2] Rothenburg
[* 3]
ob derTauber,
Schweinfurt,
[* 4] Weißenburg
[* 5] und Windsheim, die 3 Reichsdörfer
Althausen, Gochsheim und Sennfeld, endlich die Territorien der fränk. Reichsritterschaft
(deren Ritterrat zu
Schweinfurt seinen Sitz hatte) gehörten, während Rheinfranken dem Ober- und dem Niederrheinischen
Kreise
[* 6] zufiel. 1633 richteteBernhard von
Weimar
[* 7] (s. d.) sich aus dem
BistumWürzburg
[* 8] und anstoßenden Gebieten
ein Herzogtum Franken ein, das aber nach der
Schlacht bei Nördlingen
[* 9] 1634 wieder zusammenbrach. 1792 hatte der
FränkischeKreis
[* 10] 27 Landesherrschaften, 1
Reichsstift, 25 Reichsgrafschaften, 8 Reichsstädte
und Reichsdörfer, zusammen 69 Territorien auf nahezu 27000 qkm mit 1½ Mill. E. Mit dem Aufhören des
Reichs (1806) verschwand der
Name Franken wenigstens offiziell, bis ihn König
Ludwig I. von
Bayern,
[* 11] das den Hauptteil des ehemaligen
Kreisgebietes umfaßt, 1837 erneuerte und statt des Obermain-,
Rezat- und Untermainkreises die Benennungen Ober-,
Mittel- und
Unterfranken (s. die Einzelartikel) herstellte. -
Vgl. Eckhardt, Commentarii de rebus Franciae orientalis
et episcopatus Wirceburgensis (2 Bde., Würzb. 1729);
Henner, Die herzogl. Gewalt der
Bischöfe von
Würzburg (ebd. 1874);
Fr.
Stein, Geschichte F.s (2 Bde., Schweinf. 1885 -
86).
Stadt im
KreisFrankenberg des preuß. Reg.-Bez.
Cassel, 12 km im
NO. von
Frankenberg, in 438 mHöhe,
in rauher, fruchtbarer Gegend, hat (1890) 981 E., darunter 11 Katholiken und 54 Israeliten, Postagentur, Fernsprechverbindung,
schöne got.
Kirche und
Landwirtschaft.
Nach dem
Brande von 1865 ist Frankenau neu aufgebaut. Im NW. auf einem
Berge an der
Eder das
uralte Bergschloß Hessenstein.
1)
Kreis im preuß. Reg.-Bez.Cassel, hat 559,88 qkm, (1890) 24168 (11720 männl., 12448 weibl.) E., 4
Städte, 61 Landgemeinden
und 13 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im
Kreis Frankenberg, 60 km im
SW. von
Cassel, rechts an der
Eder, nördlich von dem Burgwalde, an der
Nebenlinie Sarnau-Frankenberg (26 km) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 12] Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht
Marburg)
[* 13] und einer Oberförsterei, hat (1890) 2787 E., darunter 91 Katholiken und 109 Israeliten, Post zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 14] got. Liebfrauenkirche (1286), israel. Schule, Hospital,
Krankenhaus;
[* 15] Wollweberei, Gerberei, Möbelfabrik,
Brauerei, bedeutende
Rindviehzucht sowie Vieh- und Schweinehandel. - 3) Stadt in der
AmtshauptmannschaftFlöha der sächs. Kreishauptmannschaft
Zwickau,
[* 16] in 262 m Höhe, inmitten des anmutigen Zschopauthals, an der Linie
Chemnitz-Hainichen-Roßwein
der Sächs.
Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Chemnitz),
[* 17] hat (1890) 11369 (5318 männl., 6051 weibl.) E., darunter 127 Katholiken,
Post erster
Klasse,
Telegraph, städtische Realschule mit Progymnasium, höhere Mädchenschule, Web-, Handelsschule, Malerschule
der
Maler- und Lackiererinnung, Stadtkrankenhaus, Vereinsbank, städtischeSparkasse,
Gasanstalt. Die lebhafte
Industrie erstreckt sich ebenso wie im anstoßenden Gunnersdorf (47-2 E.) auf Fabrikation von wollenen, halbwollenen
und seidenen Webwaren
(Teppiche, Portieren,
Cachenez,
Cheviot, Flanell,
Lama, 26 Fabriken), Cigarren (34) und Cigarrenformen,
Parkett, Jalousien und Steppdecken, Appreturanstalten und Färbereien,
Kattundruckerei
(Sachsens
größtes Etablissement dieser
Art). Bedeutend ist der Zwischenhandel mit Manufakturwaren. Südlich von Frankenberg liegt Lichtenwalde
(607 E.) mit gräfl. Vitzthumschem Schloß, Konzertpark und zahlreichen
Wasserkünsten. Nahebei der
Harrasfelsen, bekannt durch
die
BalladeKörners, dem hier ein eisernes Kreuz
[* 18] errichtet ist. Nördlich Sachsenburg (1106 E.) mit altem Schloß (einst Kurfürstin-Witwensitz),
jetzt
Straf- und Korrektionsanstalt.
eine
Stufe desMalm (s. d.) oder weißen Jura in
Franken, ausgezeichnet durch die
zahllosen darin vorkommenden
Höhlen mit Tierresten aus der Diluvialzeit.
1) Landratsamtsbezirk im Fürstentum
Schwarzburg-Rudolstadt (Unterherrschaft), hat 207,82 qkm, (1890) 17601 (8604 männl., 8997 weibl.)
E., 3188 bewohnte
Wohnhäuser,
[* 19] 4036 Haushaltungen und Anstalten, 17 Gemeindebezirke, 38 Wohnplätze und umfaßt die Amtsgerichtsbezirke
Frankenhausen und Schlotheim. Von der ortsanwesenden
Bevölkerung
[* 20] sind 17400
Evangelische, 85 Katholiken und 31 Israeliten. - 2) Hauptstadt
der Unterherrschaft und zweite Residenz des Fürstentums
Schwarzburg-Rudolstadt, an einer im 12. Jahrh. geschaffenen Abzweigung
der Wipper und an der Linie
Artern-Frankenhausen der
Preuß.
Staatsbahnen, Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Rudolstadt),
[* 21]
Rent-,
Steuer-, Forst-,
Zoll- und Salzsteueramtes und der Superintendentur für die Unterherrschaft, überragt von der Ruine der im 6. Jahrh.
von den
Franken zum Schutz der
Solquelle erbauten Oberburg, jetzt Hausmannsturm genannt, hat (1890) 5944 E., darunter 21 Katholiken
und 28 Israeliten, Post erster
Klasse,
Telegraph, drei
Kirchen, fürstl. Schloß mit
Garten,
[* 22] Rathaus (1840),
Realprogymnasium, 2
Bürgerschulen, höhere Mädchenschule, Bezirkskrankenhaus,
Kinderheilanstalt, Bankverein; eine Zuckerfabrik,
Cigarren- und zahlreiche Perlmutterknopffabriken. Die Saline zu Frankenhausen liefert jährlich etwa 20000 t Kochsalz
und ist mit einem Solbad (eröffnet 1818; 1892: 1630 Kurgäste) mit 3 Badeanstalten verbunden. In der Umgebung liegen Braunkohlenwerke.
- Bei Frankenhausen wurden die aufrührerischen
BauernunterThomasMünzer von den sächs., braunschw.
und hess.
Truppen an dem davon benannten Schlachtberg, einem Abhange des Kyffhäusergebirges, geschlagen. Frankenhausen hat
durch große
Brände 1689 und 1833 sehr gelitten.
Höhenzug, die südl. Fortsetzung des
Steigerwaldes, etwa auf der Grenze zwischen dem
bayr.
Kreise Mittelfranken und dem württemb.
Jagstkreise (s. Karte:Bayern I), bildet bis nach Ellwangen hin die
Wasserscheide
zwischen Donau und
Regnitz und zwischen Neckar und Main. Die Frankenhöhe, die im Quellgebiet der
Tauber und Wörnitz bei
Schillingsfürst 543 m
erreicht, hat bis Rothenburg nördl.
Richtung, biegt aber hier nach
NO. um und gliedert sich zugleich in
die
Hohe Leite (498 m) und den
Hohen Steig (452 m).
1)
Kreis im preuß. Reg.-Bez.
Breslau,
[* 23] hat 482,72 qkm, (1890) 48586 (22376 männl., 26210 weibl.) E., 4
Städte, 65 Landgemeinden, 31 Gutsbezirke.
- 2) Kreisstadt imKreis Frankenstein, am Einfluß des Weigelsdorfer Wassers in die Pause und an der Linie
Liegnitz-Camenz
der
Preuß. Staatsbahnen, Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht
Glatz),
[* 24]
Zoll- und Steueramtes
¶
mehr
und der Münsterberg-Glatzer Fürstentumslandschaft, welche die KreiseGlatz, Münsterberg,
[* 26] Frankenstein, Habelschwerdt und Neurode umfaßt,
ist gut gebaut und mit Mauern umgeben und hat (1890) 8140 E., darunter 1895 Evangelische und 135 Israeliten, Post erster Klasse,
Telegraph, evang. und kath. Pfarrkirche, Kloster der Barmherzigen Brüder, kath. Progymnasium, höhere Mädchenschule, Diakonissenanstalt,
kath. Waisenhaus, Filiale des Schlesischen Bankvereins; Wagenfabriken, Tischlereien sowie Strohflechtereien
und treibt außerdem bedeutenden Getreidehandel. 1858 fast gänzlich niedergebrannt, hat Frankenstein durch Neubauten
gewonnen.