storico sul testo del Decamerone» (1825) und der «Discorso
sul testo della Commedia di
Dante» (Lond. 1825 u. ö.). Seine Werke sind am vollständigsten
gesammelt in 11
Bänden (darunter 3
BändeBriefe) von Orlandini und Mayer (Flor. 1850-62); die
«Poesie» allein gaben heraus
Mestica (2 Bde., ebd. 1884) und Antona-Traversi und
Martinetti
(Rom
[* 2] 1889),
«Ungedruckte
Briefe von Freunden
U. F.s»
Tobler (Berl. 1892). -
ältester
Name für
Helgoland,
[* 5] nach dem
GotteFosite (s. Forseti), dem der heil. Wilibrord um 700 und der
heil.
Liudger 785 die
Insel geweiht fanden.
(lat. Fons sana), Stadt in der ital.
Provinz und im
Kreis
[* 8]
Cuneo, in 377 m Höhe, links an der
Stura, an der Linie
(Turin-)
Carmagnola-Cuneo des Mittelmeernetzes und der Schmalspurlinie Fossano-Mondovi (24 km), Sitz eines
Bischofs
(seit 1592) und des Kommandos der Infanteriebrigade
«Marche» und einer Geniesektion, hat (1881) 7959, als Gemeinde 18 349 E.,
in Garnison das 56. Infanterieregiment und die 6. Eskadron des 17. Kavallerieregiments; zahlreiche
Kirchen,
ein
Theater;
[* 9] eine Pulverfabrik, Gerberei, Seidenspinnerei und
-Weberei,
Tuch- und Papierfabrikation
[* 10] sowie bedeutenden
Handel.
Die alten Wälle tragen jetzt Promenaden. Fossano wird seiner Mineralbäder wegen viel besucht. - Fossano kam 1340 durch
Kauf an Savoyen, wurde 1536 von den
Franzosen besetzt, ihnen aber wieder entrissen, dann von Philibert
Emanuel zur Residenz erwählt und 1566 zur Stadt erhoben, April 1796 von den
Franzosen erstürmt, abermals von
diesen besetzt, aber schon 18. Sept. von den
Österreichern unter
Melas wieder genommen, der 4. und 5. Nov. die
Franzosen bei dem nahen
Dorfe Genola und bei Savigliano entscheidend schlug. -
Vgl. G. Muratori, Momorie storiche della città
di Fossano.
Stadt im
KreisUrbino der ital.
ProvinzPesaro e
Urbino, an der
Straße von Fano nach
Rom, der alten
Via Flaminia,
im schmalen
Thale
des
Metauro, Sitz eines
Bischofs, hat (1881) 6948, als Gemeinde 9120 E.,
KathedraleSan Aldebrando, ein Gymnasium,
technische Schulen und sehr bedeutende Seidenindustrie (Seta della Marca). In der Nähe (1,5 km) Reste
der von Goten und Langobarden zerstörten röm.
KolonieForum
[* 12] Sempronii. In der Gegend um Fossombrone schlugen die
Römer
[* 13] 207
v. Chr.
den Karthager
Hasdrubal. Lange Zeit im
Besitze der
Malatesta, kam Fossombrone unter
Sixtus IV. an den Kirchenstaat.
Sein erstes
Hauptwerk waren die
Illustrationen zu Longfellows «Evangeline» (1850; neue
Ausg. 1854), denen zahlreiche
Illustrationen zu andern engl. und amerik.
Dichtern folgten. Später wandte er sich der
Aquarellmalerei
zu und lieferte anmutige ländliche Scenen, wie Die Nußernte, Das Vogelnest, Die Mühle, Das Kornfeld. -
Vgl. Huish,Birket
Foster, his life and his work (Lond. 1890).
John
Wells, nordamerik. Ingenieur, geb. zu Petersham in Massachusetts,
gest. zu
Chicago als Präsident der
Academy of Science, war 1837-38 bei der geolog.
Aufnahme von
Ohio beschäftigt,
führte 1849 mit
Whitney die
Aufnahmen im Kupferdistrikt des
Staates Michigan aus («Report on the geology and topography of
the Lake
Superior Land District in the
State of Michigan», 2 Bde.,
Washington
[* 16] 1850-51) und schrieb «The
Mississippi valley»
(Chicago 1869) und «Prehistoric races of the
United States of
America» (ebd. 1873; 4. Aufl. 1878).
diejenigen Erkrankungen des Fötus (s. d.), welche
diesen trotz seiner geschützten
Lage innerhalb des Mutterleibes befallen und entweder sein
Absterben bewirken oder dauernde
Verunstaltungen und Gebrechen erzeugen. Sie beruhen zum
Teil auf fehlerhaften Entwicklungsvorgängen, wie die
Mißbildungen
mit überzähligen oder fehlendenGliedmaßen, mit unvollständiger
Bildung des ganzen oder halben Körpers,
mit falscher Lagerung der Organe
u. dgl., deren veranlassende
Ursachen zum großen
Teil noch völlig unbekannt sind (s.
Mißbildung);
in andern Fällen entstehen Fötälkrankheiten durch falsche Lagerungen der
Frucht in der
Gebärmutter,
[* 18] wie Klumpfuß,
[* 19]
Schiefhals, Selbstamputationen
durch feste Umschlingung der Nabelschnur oder gewisser
Teile der
Eihäute um einzelne
Gliedmaßenu. dgl.,
oder durch äußere mechan. Schädlichkeiten (Druck,
Schlag,
Stoß, Fall), welche den mütterlichen Leib und mit ihm den Fötus
treffen, wodurch leicht fötale
Knochenbrüche, Verrenkungen und Verkrümmungen entstehen
¶
mehr
können. Eine weitere Reihe von F. kommt dadurch zu stande, daß irgendein Ansteckungsstoff aus dem mütterlichen Körper
auf den des Fötus übergeht, was bei dem überaus regen Gas- und Stoffaustausch zwischen mütterlichem und fötalem Blut außerordentlich
leicht möglich ist; so kann der Fötus durch Ansteckung seitens der Mutter an Typhus, Wechselfieber, Pocken,
Scharlach, Syphilis und andern Infektionskrankheiten erkranken. Aber auch ganz unabhängig vom mütterlichen Organismus können
sich beim Fötus mannigfache entzündliche Vorgänge in den verschiedensten Organen, namentlich im Hirn und Rückenmark,
im Herzen und im Knochensystem entwickeln, welche häufig entweder schon im Mutterleibe oder bald nach der Geburt den Tod
des Fötus zur Folge haben. In manchen Familien vererben sich derartige Erkrankungen des Fötus von Geschlecht zu Geschlecht.
(S. Erbliche Krankheiten.) Übrigens unterliegt es keinem Zweifel, daß in vielen Fällen die Entwicklung von F. durch ein
vernünftiges und vorsichtiges diätetisches Verhalten während der Schwangerschaft sicher vermieden werden kann, weshalb
allen hoffenden Frauen eine durchaus mäßige und geregelte Lebensweise nicht dringend genug empfohlen
werden kann. (S. Schwangerschaft.) -
Vgl. Grätzer, Die Krankheiten des Fötus (Bresl. 1837);
Fothergill, Jessie, engl. Romanschriftstellerin, geb. als
Tochter eines Kaufmanns zu Manchester,
[* 22] wo sie dauernd wohnte. Sie starb Ende Juli 1891 zu Bern.
[* 23] Ihrem ersten Roman «Healey» (3 Bde.,
Lond. 1875; neue Aufl. 1883) folgten «Aldyth»
(2 Bde., 1877; neueste Ausg. 1891),
Fotheringhay (spr. fóth'ringeh), Dorf in der engl.
GrafschaftNorthampton, 15 km im WSW. von Peterborough, mit den Ruinen eines Schlosses, in dem Richard III. geboren und Maria
Stuart hingerichtet wurde.
Fötterle, Franz, Geolog, geb. zu Mramotitz in Mähren,
[* 25] wurde 1847 Bergwesenspraktikant in
Gmunden und 1849 Assistent an der Geologischen Reichsanstalt, an der er 1856 zum Bergrat, 1867 zum Chefgeologen und 1873 zum
Vicedirektor aufrückte. Er starb in Wien.
[* 26] F. nahm großen Anteil an der geolog. Kartierung Österreichs und lieferte
eine geolog. Karte von Südamerika
[* 27] (Wien 1854) und einen «Geolog. Atlas
[* 28] des österr. Kaiserstaats» (Lfg.
1, Gotha
[* 29] 1860). Außerdem veröffentlichte er: «Geolog. Übersicht der Bergbaue der Österreichischen Monarchie» (mit Hauer,
Wien 1855) und «Berichte über die geolog. Aufnahme des südl. und westl. Mähren» (ebd. 1853 u. 1858).
Fötus oder Fetus (lat.), die Leibesfrucht, namentlich vom dritten Monat nach der Zeugung bis zur Geburt
(s. Embryo).
Foetus in foetu (lat.), eine
Doppelmißgeburt, bei welcher der eine Fötus in einer so frühen
Zeit verkümmert ist, daß er von den sich schließenden Bauchplatten des andern eingeschlossen wird. Der eingeschlossene
Fötus besteht meist nur aus einigen verkümmerten Extremitäten und Eingeweiden und ist durch neugebildetes
Bindegewebe eingekapselt.
Fou (frz., spr. fu; Femininum folle), närrisch, verrückt; Narr;
der Läufer im Schachspiel.
Foucart (spr. fukahr),Paul, franz. Gelehrter, geb. zu Paris,
[* 30] studierte auf der Normalschule und auf der franz.
Schule zu Athen,
[* 31] ward 1874 außerord. und 1877 ord. Professor der Epigraphie und griech.
Altertumskunde am Collège de France. 1878 wurde er Mitglied der Akademie der Inschriften und im Dezember desselben Jahres Direktor
der franz. Schule zu Athen. 1884 wurde er auf sechs weitere Jahre für dieses Amt erwählt, worauf er 1890 seine Professur
am Collège de France wieder übernahm. Seine wichtigsten Werke sind: «Inscriptions recueilles à Delphes»
(mit Wescher, Par. 1863),
«Mémoire sur les ruines et l'historie de Delphes» (ebd. 1865),
«Mémoire sur l'affranchissement
des esclaves par forme de vente à une divinité» (ebd. 1867),
«Des associations religieuses chez les Grecs» (ebd. 1873),
Foucault (spr. fukoh),JeanBernardLéon, franz. Physiker, geb. zu Paris als Sohn eines Buchhändlers, studierte
anfänglich Medizin, beschäftigte sich aber schon seit 1839 mit der eben erfundenen Daguerreotypie und bald darauf, im Verein
mit Donné und Fizeau, mit optischen Fragen, die ihn mit Arago in Berührung brachten. 1850 erfand er das
Verfahren, die Geschwindigkeit des irdischen Lichts in verschiedenen Mitteln zu messen, und 1851 zeigte er im Pantheon zu Paris
die Achsendrehung der Erde mittels eines Pendels (s. Foucaults Pendelversuch). Es folgten nun Arbeiten über Wärme
[* 32] und Magnetismus
[* 33] sowie sein elektro-magnetischerApparat zur Verwandlung der mechan. Arbeit in Wärme. 1855 wurde F. zum
Physiker des Pariser Observatoriums ernannt. In dieser Stellung beschäftigte er sich mit Verbesserung der Fernrohre (s. d.)
und physik.
Apparate dieses Instituts so erfolgreich, daß er 1862 zum Mitgliede des Längenbureaus und 1865 der PariserAkademie gewählt
wurde. Um diese Zeit erfand er seinen Regulator
[* 34] für rasch rotierende Körper, der 1867 ausgestellt wurde.
F. starb Zu Paris. F.s Arbeiten sind in den Schriften der PariserAkademie und in leicht faßlicher Weise im «Journal
des Débats» veröffentlicht. Zahlreiche Abhandlungen finden sich in der «Bibliothèque d'instruction populaire»
und den «Comptes rendus» der Akademie der Wissenschaften. -
Vgl. Lissajous, Notice historique sur la vie
et les traveaux de Léon F. (Par. 1875);
Gariel und Bertrand, Recueil des travaux scientifiques de Léon F. (ebd. 1878).
Foncaults Pendelversuch. Als Foucault (s. d.) einen in der Drehbank
[* 35] eingeklemmten Stab,
[* 36] der durch einen zufälligen Stoß in
Querschwingungen geraten war, um die Längsachse in Drehung versetzte, bemerkte er, daß die Schwingungsebene
nicht mit rotierte, sondern stehen blieb. So behält auch ein Fadenpendel, das an dem obern wagrechten Querbalken eines senkrechten
Rahmens aufgehängt ist, seine Schwingungsebene bei, obgleich man den Rahmen um eine senkrechte Achse dreht.
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