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Fortune de mer (frz., spr. -tühn dĕ mähr), s. Schiffsvermögen.
Fortune de mer - Forum
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Fortune de mer (frz., spr. -tühn dĕ mähr), s. Schiffsvermögen.
Spanien und Portugal
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Spanien.Mariano, span. Maler, geb. in Rëus in Catalonien, begann auf der Akademie in Barcelona [* 2] seine Studien und wandte sich dem direkten Naturstudium zu. Im Genuß eines Stipendiums reiste er 1850 nach Italien [* 3] und gab sich hier mit Eifer dem Studium des Volkslebens hin. Er begleitete dann den General Prim auf seinem Zuge gegen Marokko [* 4] 1859–60, wobei er Gelegenheit hatte, das bunte und bewegte Kriegerleben zu studieren. Erst in Paris [* 5] sollte Fortuny die seinem Naturell zusagende Kunstwelt finden; hier leuchtete ihm Meissonier mit seiner feinen, geistreichen und lebenswahren Auffassung als hohes Muster vor. Er begab sich darauf nach Spanien [* 6] zurück, wo auch Goya nicht ohne Einfluß auf ihn geblieben, ging 1866 aber wieder nach Rom, [* 7] wo er bis zu seinem Tode, eine eifrige Thätigkeit entfaltete.
Seit 1869 zählte Fortuny zu den beliebtesten und gesuchtesten Malern. Unter seinen Ölgemälden errangen: Der marokk. Schlangenbändiger und Die Hochzeit in der Vicaria zu Madrid [* 8] den bedeutendsten Erfolg. Von seinen vorzüglichen Aquarellen sind zu nennen: Der marokk. Teppichhändler, Das Schwalbencafe; ausnahmsweise malte er auch eine religiöse Darstellung für eine Kirche zu Barcelona. Fortuny hat auf die moderne Schule seines Vaterlandes einen großen Einfluß ausgeübt, ohne jedoch in seinen Vorzügen realistischer Wahrheit und vornehmer Auffassung erreicht zu sein. F.s Originalradierungen sind ebenfalls sehr geschätzt. – Sein Leben beschrieben Davillier (Par. 1875) und Yriarte (ebd. 1886).
Vogelsang, s. Deutsch-Südwestafrika ^[= deutsches Schutzgebiet, grenzt im W. an den Atlantischen Ocean, im N. an den Kunene und die ...] (Bd. 5, S. 225b).
Toledo (in Spanien)
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Toledo.Wayne (spr. wehn), Hauptstadt des County Allen im nordamerik. Staate Indiana, 150 km westsüdwestlich von Toledo, [* 9] liegt auf einem Plateau am Zusammenfluß des Saint [* 10] Mary und Saint Joseph, die sich hier zum Maumee vereinigen, an neun Eisenbahnen und am Wabash-Erie-Kanal, hat (1890) 35393 E. (1860: 10388), ein schönes Gerichtsgebäude,3 große Parks, 2 Theater [* 11] und 7 höhere Unterrichtsanstalten. Unter den Zeitungen ist eine deutsche. Die Flüsse [* 12] liefern gute Wasserkraft. Die Industrie erstreckt sich auf Herstellung von Eisen- und Messingwaren, Gasmaschinen, Pflügen, Rädern und Wagen, Möbeln, Orgeln, Seife, Papier, Wollwaren, Arbeitsanzügen, Zigarren, Bier und Mehl. [* 13] Auch befinden sich hier große Werkstätten der Pittsburgh-Fort Wayne W.-Chicago-(Pensylvania-) Bahn. Die Umgebung besitzt Holzindustrie und Sägemühlen.
William (spr. williämm), Dorf in der schott. Grafschaft Inverneß, am obern Ende des Loch Eil oder Loch Linnhe, am Nordwestfuße des Ben Nevis, hat (1891) 856 E. Das jetzt zu Wohnhäusern benutzte Fort, einst ein Schlüssel der westl. Hochlande, wurde von General Monk erbaut und wies 1715 und 1745 die Angriffe der für die Stuarts aufgestandenen Hochländer zurück.
Norddeutscher Lloyd -
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Norden.Worth (spr. wörth), Hauptstadt des County Tarrant im nordamerik. Staate Texas, am West-Fork des Trinity-Flusses, zählt (1890) 23076 E. (gegen 6663 in 1880), die zumeist aus dem Norden [* 14] eingewandert sind. Fort Worth ist wichtiger Eisenbahnknotenpunkt (Texas-Pacific, Atchison-Topeka-Santa Fé und Fort Worth-Denver-Citybahn) und Handelsplatz für die im W. und NW. gelegenen Vieh- und Baumwolldistrikte (Pan [* 15] Handle). Die Ausfuhr erstreckt sich hauptsächlich auf Vieh, Baumwolle [* 16] (1889: 93000 Ballen), Leder und Häute; eingeführt werden Ackerbaugeräte und Maschinen. Die eigene Industrie (Mühlenbetrieb, Schlächterei) entwickelt sich schnell; die zwei Hauptstraßen sind Main- und Houstonstreet.
bei den Römern ein für den Marktverkehr, die Haltung der Gerichte und die Versammlung des Volks bestimmter freier Platz, der Markt. In Rom, wo dergleichen Markt- und Gerichtsplätze in größerer Anzahl als anderswo vorhanden waren, unterschied man zwischen Gerichtsforen (fora civilia) und Marktforen (fora venalia). Das ursprüngliche Forum zu Rom, in der Gegend, die jetzt den Namen Campo vaccino führt, das Forum Romanum (s. nachstehende Abbildung), ist eine geebnete Vertiefung in der Mitte der Stadt, von viereckiger Form, die sich von Nordwesten nach Südosten von dem Fuße des Kapitolinischen Hügels nach der Höhe des Titusbogens, der Velia, in einer Länge von 210 m ¶
Verzeichnis der Abbild
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Seite 56.1019a.Bildertafeln und Karten
Seite | |
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Elentier | 16 |
Elfenbeinarbeiten | 21 |
Esaß=Lothringen und Bayrische Rheinpfalz (Karte) | 45 |
England und Wales (Karte) | 118 |
Englische Kunst I. II. III. | 126 |
Enten (Chromotafel) | 168 |
Erdkarten (I Bevölkerungsdichtigkeit auf der Erde. II. Verteilung der Religionen auf der Erde) | 253 |
Erzlagerstätten | 338 |
Etruskische Kunst | 394 |
Eulen | 409 |
Europa, Physikalische Übersichtskarte | 425 |
Europa, Regenkarte | 426 |
Europa, Karte der Bevölkerungsdichtigkeit | 429 |
Europa, Ethnographische Karte | 430 |
Europa, Politische Übersichtskarte | 431 |
Europa, Historische Karten I. II. | 432 |
Genter Altar. Von Hubert und Jan van Eyck (Lichtdruck) | 485 |
Falken | 538 |
Fasanen (Chromotafel) | 589 |
Fayence (Chromotafel) | 610 |
Feuerspritzen I. II. | 740 |
Buntfarbige Fische (Chromotafel) | 829 |
Fische I. II. III. | 829 |
Fische IV. Verzeichnis VI. | 829 |
Fische VII. VIII. | 829 |
Künstliche Fischzucht | 843 |
Flächen I. II. | 856 |
Flachsspinnerei I. II. | 860 |
Flaggen der Seestaaten (Chromotafel) | 863 |
Flaggen und Fernsignale des internationalen Signalbuchs (Chromotafel) | 864 |
Flechten I. II. | 878 |
Fledermäuse I. II. | 882 |
Florenz (Plan) | 911 |
Flußpferde | 941 |
Schädliche Forstinsekten I. II. | 998 |
Forthbrücke bei Edinburgh I. II. | 1012 |
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Abbildungen im Texte:
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Elektrodynamik (6 Figuren) | 2 |
Elektrolyse | 3 |
Elektromagnetismus (6 Figuren) | 5. 6. |
Elektrometer | 8 |
Elektrophor | 9 |
Elektroskop (2 Figuren) | 10 |
Elektrographie (2 Figuren) | 13 |
Elevatoren (2 Figuren) | 19. 20. |
Ellipsenzirkel (2 Figuren) | 36. 37. |
Elmshorn (Stadtwappen) | 40 |
Elsaß=Lothringen (Landeswappen) | 52 |
Elster | 57 |
Emden (Stadtwappen) | 74 |
Emmerich (Stadtwappen) | 84 |
Ems (Stadtwappen) | 92 |
Endymion | 105 |
Englische Kunst | 125 |
Ensilage (3 Figuren) | 163 |
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Forum
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Seite 56.1020.er-1018 streckt; die Breiteausdehnung ist bedeutend geringer als die Länge. Nachdem die sumpfige Gegend des ältesten römischen Forum allmählich zugeschüttet worden, legte der fünfte König Roms, Tarquinius Priscus, zur völligen Entwässerung des Platzes die Cloaca maxima an, welche auf dem Forum noch jetzt an der südöstl. Seite der Basilica Julia, sichtbar ist. Der innere Teil des Forum, der eigentliche Platz, wurde von allen Seiten durch Straßen begrenzt (die Sacra Via, welche, von der Höhe der Velia kommend, durch den Fabierbogen in das eigentliche Forum einmündete, den Vicus lugarius, auch Sub veteribus genannt, und den auf die Höhe des Kapitols hinaufführenden Clivus Capitolinus).
Der Länge nach zerfiel das Forum in zwei Hälften: das für Gerichtsverhandlungen bestimmte, von Tempeln und öffentlichen Gebäuden umgebene Komitium (der nordöstl. Teil) und das Forum im engern Sinne für den Handelsverkehr und die Volksversammlungen. Dasselbe war von steinernen Hallen umgeben; hinter denselben lagen Buden oder Verkaufsläden (Tabernae), aus denen schon frühzeitig die gemeinern Gewerbe, wie die Fleischer, vertrieben wurden, um den vornehmern, besonders den Geldwechslern (Argentarii) Platz zu machen. Im Anfang des 2. Jahrh. v.Chr. wurden allmählich jene Hallen und Läden durch prächtige, für den Verkehr wie für Gerichtsverhandlungen bestimmte Gebäude, die sog. Basiliken, ersetzt, welche zunächst die Längenseiten des Forum einnahmen; die älteste war die 184 v.Chr. erbaute Basilica Porcia, später entstanden die Basilica Opimia, Fulvia, zuletzt die Aemilia und Julia, welche an die Stelle älterer Basiliken traten.
Tempel (kunstgeschicht
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Tempel.Die Fora, auf denen dann der Verkauf von Lebensmitteln stattfand, tragen bezeichnende Zunamen, so das Forum boarium am Tiber, das Forum suarium, piscatorium, olitorium u.s.w. An das Komitium, auf welchem sich das Tribunal des Prätor Urbanus befand, stieß die Hostilische Kurie, der regelmäßige Versammlungsort des Senats; an der nordwestl. Seite des Forum lag bei dem Clivus Capitolinus der Tempel [* 19] der Concordia, dann weiterhin der des Saturn mit der Schatzkammer (aerarium) und dem Archiv (tabularium) des Staates; auf der nördl. Seite standen vor der Basilica argentaria drei Durchgangsgebäude, Jani, deren mittleres (Janus [* 20] medius) der Ort war, wo vorzugsweise Geldgeschäfte gemacht wurden.
Die Grenze zwischen Forum und Komitium wurde in älterer Zeit ungefähr durch die Rostra, die Rednerbühne, gebildet, die später nach dem obern Ende des Forum verlegt wurde. Seit Julius Cäsar und Augustus verlor das Forum Romanum die Bedeutung, die es in der republikanischen Zeit als Mittelpunkt des röm. Staatslebens gehabt hatte; aber auf seine Verschönerung durch angrenzende Gebäude, wie die Basilica Julia, und durch Denkmäler, deren letztes die vom Exarchen Smaragdus dem Kaiser Phokas 608 n.Chr. errichtete, noch erhaltene Säule ist, war man fortwährend bedacht.
Mit weit größerer Pracht waren aber diejenigen Fora ausgestattet, welche seit Julius Cäsar von mehrern Kaisern aufgeführt und namentlich zu Gerichtsstätten bestimmt wurden. Bei diesen kam es nicht auf den freien Platz an, der wohl auch ganz fehlen konnte, sondern auf die Gebäude (Tempel, welche den Mittelpunkt der ganzen, rings von Mauern umschlossenen Anlage bildeten, Basiliken, Hallen). Durch das Forum des Julius Cäsar, des Augustus, des Nerva und das mit der berühmten Säule (s. Trajanssäule) geschmückte Forum des Trajan entstand allmählich nördlich vom alten Forum eine Reihe der prachtvollsten Bauwerke.
Auch mehrere Ortschaften führen den Namen Forum, durch den die Gerichtsbarkeit und Marktgerechtigkeit angedeutet wird, und dem gewöhnlich der Name eines Römers oder ein anderer, näher bezeichnender Zusatz hinzugefügt ist, so z.B. Forum Appii in den Pontinischen Sümpfen an der Via Appia (jetzt Treponti);
Forum Flaminii in Umbrien an der Via Flaminia;
Forum Hadriani bei den Batavern (jetzt Voorburg);
Marschregimenter - Mar
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Marseille.Forum Julii, das heutige Fréjus bei Marseille [* 21] und ebenso das heutige Friaul;
Forum Livii, das heutige Forli;
Forum Sempronii in Umbrien (jetzt Fossombrone);
Forum Cornelii (jetzt Imola).
Mehrere Orte führen den Namen Forum novum, andere den Zunamen der Völkerschaft, in deren Gebiete sie liegen, wie Forum Bibalorum in Spanien, Forum Gallorum zwischen Mutina und Bononia (jetzt Castelfranco dell'Emilia), Forum Segusiavorum (jetzt Feurs) in Gallien.
Vgl. Nibby, Del Foro romano (Rom 1819);
Canina, Esposizione storica e topografica del Foro romano (2. Aufl. mit Atlas, [* 22] ebd. 1845): ders., Roma [* 23] nell'anno1838, Bd. 2 (ebd. 1839);
Tocco, Ripristinazione del Foro romano (ebd. 1858);
Reber, Die Ruinen Roms (Lpz. 1863);
Parker, The Forum Romanum («Archaeology of Rome», Bd. 2, Lond. 1876);
Jordan, Kapitol, Forum und Sacra via in Rom (Berl. 1881);
Hülsen, Rekonstruktion des Forum Romanum (Rom 1892).
In der jetzigen Rechtssprache bezeichnet Forum die Amtsstelle, die für die Erledigung eines Prozesses zuständig ist. (S. Gerichtsstand.)
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